schönholz schrieb:
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> Ich hatte bereits vorab Gelegenheit, dieses Werk
> "zu Augen" zu bekommen.
Seit gestern habe ich es auch.
> Dieses Werk könnte recht schnell den Status einer
> "Bibel der S-Bahnfahrzeuge Berlins" erreichen.
> Umfassend und fachlich sauber recherchiert,
> angenehmer Schreibstil und qualitativ ordentliche
> Fotos: das macht Spaß.
Bei den Fotos gebe ich Dir recht.
Ansonsten bin ich nach einer Stunde Blättern ob des Preises über die Textqualität SEHR VERÄRGERT. Den angesprochenen Status könnte allenfalls eine sauber korrigierte zweite Auflage bekommen. Unten habe ich Fehler aufgelistet, die mir während einer Stunde Herumblätterns (also nicht gezieltem Lesen) aufgefallen sind.
> Der recht hoch erscheinende Preis ist
> gerechtfertigt, man bekommt hier wirklich
> Qualität: sowohl vom Inhalt als auch von der
> Verarbeitung. Kein billig wirkender labbriger
> Einband, sondern ein wertiger Hardcovereinband,
Bei 45 Euro machen die anteiligen Mehrkosten für den Festeinband nicht so viel aus wie bei 20 oder 25 Euro. Ansonsten gebe ich den Preisvorteil eines "weichen" Einbandes gerne an die Kunden weiter. Und am Ende zählt der Inhalt.
> ergänzt durch das EK-typische glänzende
> Druckpapier. Das Layout des Werkes gefällt, die
Ansichtssache, ich ziehe mattgestrichenes Papier dem glänzenden vor, weil es keine unangenehmen Spiegelungen beim Blättern gibt. Die Frage ist wahrscheinlich, wie oft man in einem Buch liest. Vielleser schätzen das mattgestrichene Papier.
(Die Diskussion zu Einband und Papier ist schonmal an anderer Stelle geführt worden.)
> umfangreichen Tabellenwerke ebenso. Wie überall
> gilt: Nietenzähler oder sich selbst als allwissend
> sehend und ob jeglicher Kritik erhabene
> Zeitgenossen werden auch etwas zum Mäkeln finden.
Ist das die vorauseilende Diskussionsabwehr? Jedenfalls erwarte ich bei einem Buch für 45 Euro (rund 90 Mark!) einen sauberen Korrekturdurchgang.
Unseriös finde ich die Literaturliste. Bei einem GVE-Titel taucht ein falscher Autor auf. Die GVE-Bücher "Züge der Berliner S-Bahn. Die eleganten Rundköpfe", "Das Blaue Wunder" sowie Bernd Kuhlmanns Broschüre über die Werkbahn Peenemünde wurden nicht genannt, obwohl ich im Buch reichlich zusammengefaßte Textstellen finde, beispielsweise zum Kriegs-S-Bahnzug (geplante Baureihe ET/EB 165.9). Aus dem Werkbahnbuch wurde der Fehler mit der Widerstandsbremse übernommen, die die Peenemünder nie hatten, was in "Rundköpfe" auf Grund neuer Erkenntnisse richtiggestellt ist.
Errata (nach ca. 60 Minuten Querlesen)
S. 20 BU unten: Der Bahnhof heißt Josephinenhütte (nicht Josephinhütte). Das hätte man richtig aus "Das Blaue Wunder" Seite abschreiben können -- übrigens dort auf Seite 20 (!) BU unten. Den Tipp, daß die Station Josephinenhütte ist, gab mir Thomas Scherrans von www.elektrische-bahnen.de
S. 51: Bildunterschriften vertauscht.
S. 53 linkes Bein 1. + 4. Zeile: Der Beiwagen heißt "es 6320" (nicht "es 3620"). Auf Seite 62 linkes Bein unten steht's richtig.
S. 56 linkes Bein 7. Absatz 2. Zeile: Kassel wurde sehr schwer am 23. Oktober 1943 (nicht 1941) bombardiert, was zum Ausfall der Beiwagenlieferung EB 167 führte. In "Rundköpfe" steht es richtig in der Marginalspalte auf Seite 83.
S. 57 rechtes Bein 8. Absatz: Hier ist von Kuppelkasten die Rede, aber es ist die auf die Scharfenbergkupplung aufgesetzte Steuerstromkupplung ("Klavier") gemeint.
326: BU oben letzte Zeile: Das Foto stammt nicht vom 21. Mai 2002, sondern -- wie das Bild auf Seite 152 -- vom 20./21. Mai 2006.
Mehrfach taucht der historische S-Bahnwagen 3662 (ex 275 815) mit der falschen Nummer 3862 auf (u.a. im Text zu den Rücktitelbildern und in einer BU).