Hier ein paar Meldungen aus der Presse und von der Polizei. Das ist nur die Spitze vom Eisberg.
Tatort U-Bahn: Erst waren es Übergriffe auf mehrere Fahrgäste in Berlin, jetzt legten Randalierer gleich eine komplette Linie lahm.
Der lahmgelegte Zug steht auf der Oberbaumbrücke
Am Neujahrsmorgen stoppten die Chaoten Züge, Fahrgäste mussten über die Gleise irren. Ein Zugfahrer wurde angegriffen, die Polizei musste einschreiten.
Stillstand zwischen Kottbuser Tor und Warschauer Straße: Um 0.45 Uhr hatten unbekannte Chaoten das erste Mal die Notbremse eines Zuges gezogen. Ein böses Spiel, das sich über mehrere Stunden hinzog und bis 3.46 Uhr den Verkehr teilweise zum Erliegen brachte.
Auf dem Bahnhof Schlesisches Tor wurde ein Zugführer (43) mit Tritten ins Kreuz attackiert, als er in einem Abteil die gezogene Notbremse lösen wollte.
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Die knallig-rauschende Silvesternacht
Nachdem dann auch noch die ersten Fahrgäste auf eigene Faust durch das Schotterbett stolperten, musste die BVG den Strom abstellen. Lebensgefahr!
Die Polizei wurde zu Hilfe geholt „Insgesamt fielen dadurch zwölf Züge aus“, sagte BVG-Sprecherin Heike Müller der B.Z.. „Etwa 1000 Fahrgäste waren betroffen.“
Polizisten beschossen
Rund 100 Menschen brachten Polizisten sicher von den Gleisen an der Oberbaumbrücke. Wer hinter dem Bahnchaos steckt, ist noch unklar.
Einen Zusammenhang mit vorangegangenen Ausschreitungen in Kreuzberg schließt die Polizei derzeit aus. Hier hatten gegen Mitternacht etwa 50 Randalierer Polizisten mit Böllern und Raketen beschossen.
Erst Prügel-Attacken an Bahnhöfen, jetzt Chaos in Zügen – Wie sicher sind Fahrgäste eigentlich noch?
Die BVG setzt vor allem auf Videoüberwachung, die in diesem Jahr erneut ausgeweitet werden soll. Auch verstärkte Streifen sind im Gespräch.
Rauchen in der U-Bahn, Pöbeleien im Zug. Es waren Kleinigkeiten, die in den vergangenen Tagen zu schweren Prügel-Attacken in U-Bahnen führten. Jeder Tag eine neue Tat – hat die Gewalt seit dem Vorfall in München zugenommen? Schlägereien und Körperverletzungen, wie sicher sind unsere Bahnhöfe?
BVG-Sprecherin Monika Schmitt sagt: „Wir können keine Zunahme solcher Straftaten feststellen.“ Die Polizei will keine Angaben machen über einen neuen Gewalttrend und verweist auf ihre Kriminalstatistik für 2007, die im Februar erscheinen soll.
Ein Mann hat gestern Abend eine Metallschiene in das Gleisbett eines U-Bahnhofes in Charlottenburg geworfen. Zeugen beobachteten gegen 20 Uhr 30 einen Mann im U-Bahnhof Bismarckstraße auf dem Bahnsteig der Linie 7 in Richtung Rudow, wie dieser eine ca. drei Meter lange Aluminiumschiene, die er mit sich trug, in das Gleisbett warf. Einer der Zeugen hatte sofort eine der auf dem Bahnhof befindlichen Notsignaleinrichtungen betätigt, so dass ein heranfahrender Zug nicht in den Bahnhof einfahren konnte. Ein 31-jähriger Mitarbeiter einer Wachschutzfirma holte die Metallschiene aus dem Gleisbett wieder heraus. Alarmierte Polizeibeamte nahmen den 45-jährigen noch vor Ort fest. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Aus einer Gruppe von sechs Jugendlichen heraus wurde gestern um 23 Uhr 20 in Kreuzberg in der Kochstraße ein BVG-Bus der Linie M 29 beschädigt. Die Täter warfen einen unbekannten Gegenstand gegen den in einen Haltestellenbereich einfahrenden Bus und beschädigten dadurch die vordere rechte Seitenscheibe des Fahrzeugs.
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In gleicher Manier agierten unbekannt gebliebene Täter gegen 3 Uhr 30 in Reinickendorf. Der 32-jährige Busfahrer bemerkte den Vorfall in der Calauer Straße, als eine hintere Seitenscheibe zersplitterte. Zum Tatzeitpunkt befanden sich keine Fahrgäste im Bus. Dieser wurde anschließend aus dem Linienverkehr genommen.
In der Vincent-van-Gogh-Straße in Lichtenberg zündete gestern gegen 20 Uhr 30 ein unbekannter Fahrgast in einem Bus der Linie x 54 einen Feuerwerkskörper. Durch den Knall erschrak der 47-jährige Fahrer und bremste den Bus. Ein weiterer Passagier warf daraufhin zwei weitere Feuerwerkskörper in Richtung des Führerstandes. Nachdem der Busfahrer nun alle Passagiere aussteigen ließ und den Bus inspizierte, stellte er fest, dass Unbekannte einen Nothammer aus der Verankerung gerissen und damit eine 160 cm x 80 cm große Scheibe zerstört hatten. Verletzt wurde niemand.
Schade das der Berliner Senat und die BVG von uns nix gelernt haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Broken-Windows-Theorie
http://de.wikipedia.org/wiki/Nulltoleranzstrategie
New York zählte 1990 zu den unsichersten Großstädten der Welt. Innerhalb von neun Jahren sank die Kriminalitätsrate um 70 Prozent. Ob die Null-Toleranz-Strategie fortgesetzt wird, ist fraglich.
Sichtbare Präsenz der Polizei auf der Straße und keine Toleranz bei Gesetzesverstößen: Mit diesen und anderen Strategien konnte in New York die Zahl der Straftaten drastisch gesenkt und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bewohner erhöht werden. "Die Polizei griff bei leichten Delikten hart durch. Dadurch wurden größere Straftaten verhindert", berichtete Captain James F. Albrecht von der New Yorker Polizei bei einem Vortrag in Wien.
Vor zehn Jahren hatte New York mit 2.200 Morden und 150.000 Autodiebstählen die höchste Kriminalitätsrate seit Jahren. Die Polizei plante Strategien gegen die steigende Kriminalität. Zunächst sollte der Kontakt zur Bevölkerung verbessert werden; mehr Polizisten auf die Straße, war die erste Maßnahme. 1990 gab es in New York 25.000 Polizeibeamte; etwa 3.000 Beamte im Innendienst versahen wieder Dienst auf der Straße. Man benötigte zusätzliche 5.000 Beamte. An jeder Straßenecke der Millionenstadt sollte ein Polizist zu sehen sein.
Das Null-Toleranz-Prinzip wurde 1993 von Bürgermeister Rudolph Giuliani eingeführt. Er ordnete an, dass schon bei geringfügigen Delikten hart durchgegriffen werde. Giuliani befragte die Bürger, was ihnen am meisten Probleme mache und ob sie bereit wären, mehr Steuern zu zahlen, um die öffentliche Sicherheit durch mehr Polizei auf der Straße zu erhöhen. Die Steuererhöhung machte zehn Dollar pro Person im Jahr aus. Ein geringer Preis für mehr Sicherheit, den die acht Millionen Einwohner gerne zu zahlen bereit waren.
Mit dem Projekt Community Policing wurden die Bürger in die Polizeiarbeit eingebunden, sie konnten ihre Sorgen äußern und Verbesserungsvorschläge einbringen. "Erstaunlich war, dass die Probleme der Bürger nicht die Schwerkriminalität sondern geringfügige Dinge betrafen wie zu viele Bettler, lärmende Jugendliche und zu viele Taxis, die älteren Menschen das Überqueren der Straße erschwerten", erläuterte Albrecht. Viele Jugendliche schwänzten die Schule und begingen Straftaten. Die Polizei griff die Schulschwänzer auf und führte sie in Handschellen in die Schule. Angesichts dieser drastischen Methoden überlegten es sich viele Jugendliche, der Schule fernzubleiben. Schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen erwiesen sich als erfolgreich. Festgenommene erhielten einen Fragenkatalog. Sie wurden befragt, ob sie andere Kriminelle kannten oder von Straftaten wussten. Täter sprechen nämlich lieber über andere Personen, als über sich selbst. "Das Verblüffende ist, dass 90 Prozent der Angaben stimmten", sagte Captain Albrecht.
Der Polizeichef als "Konzernleiter" hat die Aufgabe, das Produkt Sicherheit zu erhöhen. Die Revierkommandanten führen ihre Reviere wie Filialen eines Großbetriebs, sie führen monatliche Statistiken über die zehn häufigsten Delikte. Bei den monatlichen Besprechungen mit dem Polizeichef müssen sie Strategien vorlegen, wie sie die Zahl der häufig vorkommende Delikte senken würden. Gelingt ihnen das nicht, besteht Gefahr, dass sie abgelöst werden. Nicht überall finden die Strategien der New Yorker Polizei Zustimmung. Wegen des rigorosen Einschreitens der Polizei befürchten Bürgerrechtler, New York könnte zu einem "Polizeistaat" werden. Die Kritiker wiesen auf ein Ansteigen von Polizeiübergriffen hin. Die Amtsperiode Rudolph Giulianis läuft demnächst aus. Befürworter seiner Null-Toleranz-Strategie sehen die Sicherheit der US-Metropole wieder in Gefahr: Der nächste Bürgermeiser könnte eine liberalere Politik der inneren Sicherheit einführen.
Siegbert Lattacher
Das nachgestellte Konzept entstand durch Modifizierung einer Theorie aus dem kriminologischen Bereich.
Die beiden US-Sozialforscher George L. Kelling und James W. Wilson stellten 1982 in einem Aufsatz in der Zeitschrift „Atlantic Monthly“ (34) ein relativ einfaches Modell zur Gewaltverminderung und -vermeidung auf, das als „Broken-Window-Theorie“ bekannt wurde und als Basis einer Vielzahl von Konzepten diente, die sich mit Verbrechensbekämpfung und Gewaltprävention befassen. Das bekannteste Konzept, das auf Kellings und Wilsons Theorie fußt, ist sicherlich die Null-Toleranz-Offensive von New Yorks Polizeichef William Bratton, der die Kriminalitätsrate „seiner Stadt“ zwischen 1990 und 1996 (35) um knapp die Hälfte senkte und damit Bürgermeister Giuliani zu einer ungeheuren Beliebtheit in der Bevölkerung verhalf. (36) Andere Beispiele mit gleichem Namen fanden sich in verschieden Ländern der Europäischen Union u. a. auf dem Verkehrssektor. Portugal pflasterte seine Schnellstraßen mit Plakaten, die empfindliche Strafen bei den kleinsten Geschwindigkeitsübertretungen oder anderen Bagatellvergehen androhten. Auch in den Innenministerien der Bundesrepublik blieb die Theorie nicht ohne Anklang.
Ausgerechnet im eher linksgerichteten „Kriminologischen Journal“ (37) fand sich 1996 der „Broken-Window-Aufsatz“ unter der genau übersetzten Überschrift „Polizei und Nachbarschaftssicherheit: Zerbrochene Fenster“.
Wie der Titel des Beitrags schon sagt, setzen sich die Autoren mit der Beziehung zwischen Polizei und der Bevölkerung eines Wohnviertels auseinander. Es geht vordergründig um ein Plädoyer für die polizeiliche Fußstreife. Die Leute fühlten sich durch die bloße Anwesenheit dieser Polizisten, die nicht im Auto oder auf dem Revier saßen, sicherer (das subjektive Sicherheitsbewusstsein stieg), ohne dass diese die objektive Kriminalitätsrate verringert hätten. Die Polizisten, die von Kelling begleitet wurden, waren sofort zur Stelle und konnten die Einhaltung sowohl formeller als auch informeller Regeln einfordern. „Diese Regeln wurden in Zusammenarbeit mit den ‚Ortsansässigen’ definiert und durchgesetzt. Andere Nachbarschaften mochten andere Regeln haben, diese jedoch waren für jedermann ersichtlich, die Regeln für diese Nachbarschaft.“ (38) Verstöße dagegen wurden sofort geahndet.
Von diesem Vorgehen sind die Autoren absolut überzeugt. Alle anderen Verhaltensweisen - Laissez-faire oder einfach Sorglosigkeit - würden zum Zusammenbruch von informeller Kontrolle und langfristig zum Einsturz der Gemeinschaft führen.
Wilson und Kelling beschreiben diesen Domino- oder Schmetterlings-Effekt beispielhaft folgendermaßen:
„Ein Grundstück ist verlassen, das Unkraut wächst und eine Scheibe wird eingeschlagen. Erwachsene schelten lärmende Kinder nicht mehr; die Kinder, dadurch ermutigt, werden rebellischer. Familien ziehen aus, ungebundene (‚unattached’) Erwachsene ziehen ein. Jugendliche treffen sich vor dem Laden an der Ecke. Der Ladenbesitzer fordert sie auf wegzugehen, sie weigern sich. Es kommt zu Auseinandersetzungen. Abfall häuft sich. Die Leute beginnen vor dem Laden zu trinken: und dann stürzt ein Betrunkener auf dem Bürgersteig, darf liegen bleiben und seinen Rausch ausschlafen. Fußgänger werden von Bettlern angesprochen.
[…] viele Einwohner werden glauben, daß die Kriminalität, insbesondere Gewaltverbrechen, ansteigt. Sie werden ihr Verhalten daraufhin entsprechend ändern. So werden sie weniger oft auf die Straße gehen und sich auf der Straße mit Distanz zu ihren Mitbürgern bewegen; sie werden sich mit abgewandten Augen, verschlossenen Lippen und schnellen Schritten fortbewegen. [Für viele] hört die Nachbarschaft auf zu existieren […].
Ein derartiges Gebiet ist sehr anfällig für die Entstehung von Kriminalität.“ (39)
In der obigen Passage findet man das „zerbrochene Fenster“, das der Theorie von Wilson und Kelling ihren Namen gab.
„Sozialpsychologen und Polizeibeamte stimmen darin überein, daß ein zerbrochenes Fenster in einem Gebäude, das nicht repariert wird, die Zerstörung der restlichen Fenster des Gebäudes innerhalb kürzester Zeit nach sich zieht. Dies gilt für gehobene Nachbarschaftsgegenden ebenso wie für heruntergekommene. Die Zerstörung von Fensterscheiben geschieht nicht deshalb übermäßig oft in einer Gegend, weil dort viele Zerstörer von Fensterscheiben leben, während sich in anderen Gegenden Fensterscheibenliebhaber aufhalten. Viel eher trifft zu, daß ein nicht wieder in Stand gesetztes Fenster ein Zeichen dafür ist, daß an diesem Ort keiner daran Anstoß nimmt. So können beliebig viele Fenster zerstört werden, ohne daß damit gerechnet werden muß, für den Schaden aufzukommen. (Es macht ja auch eine Menge Spaß.)“ (40)
Die Konsequenz, die daraus zu ziehen ist, wurde bei den Fußpatrouillen der Polizei bereits angesprochen - das Fenster muss schnellstens repariert werden („fixing broken windows“ (41)).
Wie repariert man nun das „zerbrochene Fenster“?
Bagatellvergehen und Kleinkriminalität müssen besonders vehement verfolgt und abgestraft werden. Kriminalität im großen Stil muss von unten her ausgetrocknet und damit ihr der Nährboden entzogen werden. Wer beispielsweise beim Graffitisprühen bereits schmerzhaft bestraft wurde, der wird sich auch nicht zum Serienmörder entwickeln, so die einfache Losung. (42) Nach Wilson und Kelling können die „Reparaturarbeiten“ oftmals ungerecht erscheinen, aber der Zweck heiligt hier die Mittel (43).
Dieser Umstand macht die Broken-Window-Theorie für die Praxis tauglich, gebrauchsfähig („utilitaristisch“). Sie ist nicht unbedingt ein Geniestreich der modernen Soziologie, weil sie Hintergründe von Aggression, Gewalt usw. völlig außer Acht lässt. „Das Konzept der ‚zerbrochenen Fenster’ reduziert komplexe Theorien von der Ätiologie der Gewalt. Ursache der Gewalt ist, kurz gesagt, der Gewalttäter. […] Die Broken-Window-Theorie steht damit den orthodoxen ‚root causes’-Theorien der 60er, 70er und 80er Jahre (Armut, Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheit etc. als ‚tiefere Ursachen’) in einem krassen Gegensatz entgegen.“ (44)
Solche Utilitaritätstheorien sind vor allem aus den Wirtschaftswissenschaften bekannt, in denen der Mensch in einfachsten Modellen auf den „homo oeconomicus“, reduziert wird. Hier, wie in der Broken-Window-Theorie lautet das Paradigma: Jeder Mensch strebt nach seinem persönlichen maximalen Nutzen, oder, differenzierter ausgedrückt: „Jeder individuelle Akteur optimiert seine Entscheidungen danach, zu minimieren, was er für Verluste hält, und zu maximieren, was er für Gewinne hält.“ (45)
Um es im Vergleich deutlich zu machen: Ob es um die Kaufentscheidung für ein Auto oder um die Entscheidung geht, ein fremdes Auto aus Spaß zu zerkratzen - der Entscheidungsprozess, der sich im Kopf abspielt ist der Gleiche: Ich wiege die realen Kosten mit den Opportunitätskosten für mein Handeln ab. Sind die realen Kosten sowohl für das Auto als auch für das Beschädigen eines Autos „bezahlbar“ oder noch besser „gering“, werde ich das Auto kaufen, bzw. werde ich das Auto beschädigen. Sind sie zu hoch bzw. sind die Opportunitätskosten weit reizvoller, kann ich mir die Handlung (Kauf oder Beschädigung) also „nicht leisten“, werde ich von Kauf bzw. Beschädigung Abstand nehmen.
Der Ansatz der „rationalen Wahl“ („rational choice“) reduziert den Menschen auf ein relativ eindimensionales Subjekt; aber genau dieses „einfache“ Moment lässt die Theorie so faszinierend erscheinen.
In der Broken-Window-Theorie wird nicht die Biographie des Einzelnen betrachtet („er hatte eine schwere Kindheit“), sondern sein sichtbares Verhalten und das soziale Umfeld, das seine rechtswidrige Tat begünstigt, werden in den Blick genommen und sollen verändert werden. Alle anderen Faktoren vernachlässigt man schlichtweg bzw. lässt sie unberücksichtigt. Hinter der Theorie von Wilson und Kelling steht ein negatives Menschenbild in Hobbescher Tradition - ähnlich wie bei den meisten Lerntheorien, besonders der behavioristischen, werden - auf der Folie von Reiz-Reaktions-Schemata - lediglich Teilaspekte des menschlichen Wesens fokussiert, analysiert und aus den daraus gewonnen Erkenntnissen Strategien konzipiert, die das Verhalten des Menschen perfektionieren sollen. Dass der „ganzheitliche Mensch“ dabei auf der Strecke bleibt und eine mechanistische Auffassung vorherrscht, ist dabei nicht verwunderlich.
Die Gefahren einer konzeptionellen Umsetzung liegen auf der Hand - Polizeiwillkür und prekäre Rechtsauslegung. Wenn sich irgendwo ein Sicherheitsrisiko eröffnet, soll die Polizei sofort eingreifen, nicht erst, wenn etwas passiert ist, nach den Tätern suchen. Das erinnert an den Ausnahmezustand, der in der Bundesrepublik für bestimmte Gebiete und Situationen gilt, in denen z.B. Castor-Behälter blockiert werden.
ÖPNV DER UMWELT ZUR LIEBE !
3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.01.2008 16:31 von New Yorker Subway.