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STREIKTHREAD - Ab Montag dann kein ÖPNV mehr in Berlin?
geschrieben von Anonymisiert 
Reisswolf schrieb:
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> Du scheinst ja Hellseher zu sein.
> Das Risiko war also vorhersehbar das man bei der
> BVG während der Arbeit zusammengeschlagen werden
> könnte.
> Verlässt du eigentlich noch deine Wohnung ?
> Wäre das Risiko nicht für dich vorhersehbar von
> Unbekannten ausgeraubt oder von unfähigen
> Verkehrsteilnehmern überfahren zu werden ?

Ich war bis gerade eben 12 Stunden auf Demos unterwegs.

Und wenn du dir meine Beitrage nicht ganz so oberflächlich durchlesen würdest, dann würdest du erkennen, dass ich schrieb, es sei unvorhersebar was auf der nächsten Schicht auf dem M29 passiert.

@André Loop:
Das ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei! Warum haben sich dann viele Leute (u.a. ich) den Kopf darüber zerbrochen, wo man die Züge optimal halten lässt?

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Nicht-dynamische Signatur
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Und wenn du dir meine Beitrage nicht ganz so
> oberflächlich durchlesen würdest, dann würdest du
> erkennen, dass ich schrieb, es sei unvorhersebar
> was auf der nächsten Schicht auf dem M29
> passiert.

Das Kompliment muss ich leider zurückgeben.
Meine Antwort hat sich auf den Beitrag von Julian Werner Datum: 30. April 2008 17:48 auf Seite 39 bezogen, der deinen Beitrag zitiert hat.
Schau dir bitte nicht ganz so oberflächlich auf Seite 40 meinen Beitrag Reisswolf
Datum: 01. Mai 2008 10:29 und das etwas unübersichtliche Zitat noch einmal an.
Was fällt dir auf ?
Reisswolf schrieb:
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> Bei Ausfällen von Fahrten ist es unerheblich, ob
> die BVG sie zu vertreten hat oder nicht, sie
> werden bei der Bezahlung der Leistung nicht
> mitgezählt.
>
> Kommt jemand auf die Idee sich vor die U-Bahn zu
> werfen wird erst einmal der Verkehr unterbrochen,
> werden Busse und Straßenbahnen durch Chaoten oder
> Verkehrsunfälle beschädigt fallen diese aus,
> ähnlich bei tätlichen Angriffen auf das Personal,
> weiterhin gibt es täglich Verkehrsbehinderungen
> durch andere Verkehrsteilnehmer die zu
> Umleitungsmaßnahmen und zum Ausfall führen.
> Das sind nur ein paar Beispiele die die BVG nicht
> zu vertreten hat aber dafür in Haftung genommen
> wird.
> Dieser Verkehrsvertrag ist einseitig zu ungunsten
> der BVG ausgelegt.
Da hast Du aber eine merkwürdige Auffassung von Verträgen. Den Einkäufer einer Leistung (im Falle des Verkehrsvertrages ist dies das Land Berlin, welches Verkehrsleistung bei der BVG einkauft und der BVG als Gegenleistung dafür sowohl Geld als auch das Exklusivrecht zum Betrieb des ÖPNV in Berlin bis 2020 gibt) hat es nicht zu interessieren, wieso sein Lieferant (in diesem Fall die BVG) nicht liefern kann.
Das ist überall so - ein Beispiel: Wenn mein Paketbote von der Deutschen Post, der ein Paket von mir abholen soll, vorher vom Nachbarshund gebissen wurde und für den Rest der Schicht ausfällt, dann rufe ich eben bei UPS an und kaufe die Leistung dort ein und bezahle dort. Der Auftragnehmer hat eben die Leistung sicherzustellen und hat bei seinem Preisangebot eben solche Widrigkeiten einzukalkulieren.

Gleiches gilt auch in den meisten Verkehrsverträgen: Die BVG kann ja dann oftmals auch den Schaden weitergeben, z.B. an den / die Autofahrer(in), welche in Adlershof im Gleisbett der Straßenbahn gelandet ist. (genauer gesagt natürlich an deren Haftpflicht).
Außerdem: Es gibt kein gutes System, wie man eigenes und Fremdverschulden für alle denkbaren Fälle sauber trennen kann.
Re: STREIKTHREAD
02.05.2008 13:57
101er schrieb:
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> Den Einkäufer einer Leistung (im Falle des Verkehrsvertrages ist dies das Land Berlin,
> welches Verkehrsleistung bei der BVG einkauft und der BVG als Gegenleistung dafür sowohl Geld als
> auch das Exklusivrecht zum Betrieb des ÖPNV in Berlin bis 2020 gibt) hat es nicht zu
> interessieren, wieso sein Lieferant (in diesem Fall die BVG) nicht liefern kann.

Soweit so gut. Leider verhindert ja gerade das Land Berlin durch politische Einmischung in die Tarifautonomie die Einigung auf Basis der zwischen dem KAV und ver.di längst ausgehandelten Kompromisse. Es setzt damit selbst den Grund für den Lieferausfall. Damit trifft die BVG in der Hauptsache kein Verschulden.

Bei einzelnen Dingen hätte man aber reagieren können. Die Wartung/Reparatur von Bussen hätte man auch bei anderen betriebsfremden Werkstätten beauftragen und damit jedem arbeitswilligen Busfahrer ein Auto geben können und die kalte Aussperrung und den daraus resultierenden aktuellen Streik der Fahrer evt. vermeiden können.

> Das ist überall so - ein Beispiel: Wenn mein Paketbote von der Deutschen Post, der ein Paket
> von mir abholen soll, vorher vom Nachbarshund gebissen wurde und für den Rest der Schicht
> ausfällt, dann rufe ich eben bei UPS an und kaufe die Leistung dort ein und bezahle dort.

Um bei deinem Vergleich zu bleiben: Wenn dein eigener Hund den Postboten nicht an deinen Briefkasten lässt, kannst du dich über ausbleibende Post nicht beschweren!
Es wird daher höchste Zeit, dass der politische Druck wächst und der kläffende Hund endlich mit einem kräftigen Maulkorb versehen an die kurze Leine kommt, wo sein Zähnefletschen niemanden beeindrucken kann.

Ver.di hat inzwischen mehrere Tarifverträge neu abgeschlossen und die Probleme ohne Streik gelöst. In allen diesen Fällen (Bund/Länder, Post) hat sich aber die Politik heraus gehalten. Im Land Berlin scheint das unter der gegenwärtigen Regierung nicht möglich zu sein. Das Land Berlin war es auch, das aus der Tarifgemeinschaft der Deutschen Bundesländer zunächst ausgeschlossen wurde (wegen der schnelleren Ost-West-Angleichung - Wahlversprechen des Diepgen-Senats) und später auf den Geschmack kam und selbst ausgetreten ist, um eigene (natürlich niedrigere) Tarife für die Landesbediensteten abzuschließen. Mit den Einsparungen bei den Beschäftigten wird munter der Berliner Haushalt saniert, dessen Defizit durch die Fehlleistungen von politisch Verantwortlichen und Altlasten aus der Zeit der Teilung verursacht wurden. Das ist das eigentliche Problem. Nicht die Mitarbeiter und nicht ihre Gewerkschaft.

> Gleiches gilt auch in den meisten Verkehrsverträgen ...

Genaues weiss man aber nicht, da die konkreten Vertragstexte bislang nicht veröffentlicht wurden.
Im Gegensatz dazu sind die Tarifverträge öffentlich zugänglich.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.05.2008 14:54 von der weiße bim.
Re: STREIKTHREAD
02.05.2008 14:40
Sehr ärgerlich war gestern, dass die Polizei die Gäste des Myfestes nicht mehr zur letzten U-Bahn durchgelassen hat und dies, obwohl es diesmal ja auch keinen Nachtverkehr gab, auf den man hätte ausweichen können.
Lt. Radio Eins soll wohl ein deutlich besseres Angebot vorliegen.
der weiße bim schrieb:
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> Soweit so gut. Leider verhindert ja gerade das
> Land Berlin durch politische Einmischung in die
> Tarifautonomie die Einigung auf Basis der zwischen
> dem KAV und ver.di längst ausgehandelten
> Kompromisse.

"politische Einmischung"? Was für ein Unrecht willst Du denn hier ausgemacht haben?

Der KAV Berlin vertritt die Arbeitgeberinteressen seiner Mitglieder, also auch des Landes Berlin. Das Land Berlin (sein Senat) hat da als Mitglied schon zu recht das letzte Wort... Mitgliederversammlungen sind immer noch das höchste Organ!

> Es wird daher höchste Zeit, dass der politische
> Druck wächst und der kläffende Hund endlich mit
> einem kräftigen Maulkorb versehen an die kurze
> Leine kommt, wo sein Zähnefletschen niemanden
> beeindrucken kann.

Für die Politik, die wählbar ist, braucht es keine Anleitung.
Der einzige, der hier unkontrolliert ist und an die Leine gehört, ist scheinbar Verdi... ;-)

> Das Land Berlin
> war es auch, das aus der Tarifgemeinschaft der
> Deutschen Bundesländer zunächst ausgeschlossen
> wurde (wegen der schnelleren Ost-West-Angleichung
> - Wahlversprechen des Diepgen-Senats)...

das hat man aber ganz gerne bei den Gewerkschaften mitgenommen, oder?

> Mit den
> Einsparungen bei den Beschäftigten wird munter der
> Berliner Haushalt saniert, dessen Defizit durch
> die Fehlleistungen von politisch Verantwortlichen
> und Altlasten aus der Zeit der Teilung verursacht
> wurden. Das ist das eigentliche Problem. Nicht die
> Mitarbeiter und nicht ihre Gewerkschaft.

Das siehst Du falsch: Durch weniger Leistungen am Bürger und höhere Abgaben wird der Haushalt saniert. Nebenbei braucht man weniger teures Personal.

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn
Ja, ich denke auch, das ver.di an die Leine gehört. Was die abziehen, das ist schon fast kriminell.
Vor allem ist es irgendwie Doppelmoral.
Man klagt laut, wenn Fahrgäste ihren Frust über die BVG am Personal auslassen, erwartet aber Verständnis, wenn das Personal seinen Frust an den Fahrgästen auslässt.
Wenn der Fahrgast keinen Fahrausweis hat, ist es Erschleichung von Beförderungsleistungen, wenn der Verkehrsbetrieb die vorab bezahlten Beförderungsleistungen nicht erbringt, ist es Arbeitskampf.
Was soll nun passieren? Bekommt jeder Fahrgast, der sich ein Taxi nehmen oder zu Fuß gehen musste, seine 40 EUR?
Oder dürfen sich Schwarzfahrer künftig auf "Höhere Gewalt" berufen?
Oder bleibt es dabei, die BVG darf alles, der Fahrgast muss sich alles gefallen lassen?

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Nun ist der Tarifkonflikt ja ENDLICH beigelegt. Ich hoffe, dass ab Montag 03.00 Uhr wieder alles weitgehend reibungslos laufen kann. :-)

Ich denke, dass wir nun auch wieder alle lieb miteinander umgehen sollten. Fahrer UND Fahrgäste!
Einigung im BVG-Tarifkonflikt

Na schön.

Hoffentlich ist nun zu erwarten, dass die Arbeit im Busverkehr und den Werkstätten umgehend wieder aufgenommen wird - und das Netz schnellstens wieder hochgefahren wird.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Julian Werner schrieb:
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> Ich hoffe, dass ab Montag 03.00 Uhr wieder alles
> weitgehend reibungslos laufen kann. :-)

Davon ist wohl eher nicht auszugehen. Es dürfte noch mindestens eine Woche dauern bis der Fahrzeugmangel wieder halbwegs ausgeglichen ist.

Übrigens hatte Herr B. in der Abendschau erklärt, man werde den Streik gestaffelt beenden, was bedeutet dass ab morgen die Busse, ab Sonntag die Straßenbahnen und erst ab Montag die U-Bahnen wieder gewartet werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Naja, wenn die Mitglieder jetzt auch noch ihr ok geben dann ist es wohl endlich vorbei.

Schöner Abschluß. So einen würde ich auch gerne haben. Aber ich muss wohl damit leben, dass ich auch zukünftig Minus mache, weil vielerorts gar kein Tarif gezahlt wird und man froh sein muß arbeiten zu können.

Hat sich schon mal jemand ausgerechnet, wie lange es dauert bis er das Minus der Streikzeit wieder raus hat?
Mein Schwager,der BT-Busfahrer(ca. 8Jahre), jammert heute noch um die paar Euro die er weniger in der Tasche hatte, obwohl er kein kleines Licht in der Gewerkschaft ist. Aber der jammert ja auch über seine über 2000¤ Grundlohn die er bekommt.

Also nochmals, Gratulation zur "Einigung", aber nicht alles auf einmal verjubeln. :)
./.
03.05.2008 12:57
./.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2009 12:07 von André Loop.
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