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S-Bahn: Alle Fahrzeuge nur noch 80 km/h
geschrieben von Tradibahner 
Nach Meldungen der Berliner RTL-Radiosender
werden die Höchstgeschwindigkeiten demnächst wieder auf 100 km/h gesetzt.

Gestern zumindest waren's noch 80km/h auf meiner Fahrt mit der S7 Nikolassee-Zoo,
aber die Bahn kam Nikolassee schon 3min verspätet an aus Potsdam.

Ist da auch irgendwo eine Lf?
Laut Tagesspiegel soll die Vmax der 480 und 485 wieder erhöht werden. Die 481 bleiben erstmal lahm...

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Nicht-dynamische Signatur
Hallo Bäderbahn,

dass die mechanische Fahrsperre zur Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit der Bankierzüge auf 120km/h führte, ist mir neu! Bisher ging ich davon aus, dass beim 140km/h-Zug die Stromabnehmer an den Auflaufschrägen an den jeweiligen Anfängen der Stromschiene verbogen. Deswegen hatte ja auch die Gleichstrom-S-Bahn einer nordwestdeutschen Millionenstadt eine andere und zwar verbesserte Stromschiene bekommen.

Wäre es der Fahrsperrenanschlag gewesen, so hätte man von 'Wannsee' bis hinter 'Zehlendorf-Mitte' und den Bankierzügen zusätzlich die Indusi vorzeitig eingeführt - dort funktionsparallel zur mechanischen Fahrsperre! Bei der Fernbahn war man ja gerade dabei, die Indusi einzuführen. Und weißt Du, wer immer im Traglastenabteil des ersten Wagens eines Bankierzuges - gleich hinter dem Führerstand- zum Dienst fuhr? Nein? Dr. ing. Julius Dorpmüller war es, seit 1926 Generaldirektor der DR und - obwohl kein Nationalsozialist - seit 1937 Reichsverkehrsminister! (Hitler war mit seinem PG, Freiherr von Eltz-Rübenach nicht zufrieden!). Wenn da irgend etwas ohne weiteres Behebbares Ursache für Unzuträglichkeiten gewesen wäre, dann wäre die Abänderung sehr schnell gekommen! Das war bei dem Stromschienensystem eben nicht möglich!

Mit freundlichem Gruß
Willy Laaser
Großhansdorf
Hallo Willy (und alle anderen)
Die Sache mit der mechanischen Fahrsperre un Geschwindigkeiten über 120 km/h habe ich aus einem Neddermeyer. Bei Bedarf kann ich mal blättern und die genaue Stelle raussuchen. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, war dort keine Rede von Problemen mit der Stromschine bei hohen Geschwindigkeiten. Das bedeutet aber nicht, dass dem nicht so war. (Grüße an die flächenmäßig größere Stadt im Nordwesten ...)
Dorpmüller: Das der Bursche in Wannsee wohnte und per S-Bahn zur Arbeit gefahren ist, ist bekannt. Allerdings glaube ich nicht, dass er dazu regelmäßig das Dienstabteil genutzt hat. Der Unterschied im Fahrkomfort auf Länsbänken aus glattem Holz (Diestabteil) oder Polstersitzen quer zur Fahtrichtung (2. Klasse) würden mich doch dazu bewegen, die 2. Klasse zu wählen. Ob Dorpmüller das anders gesehen hat?

Gruß Michael

Edit: Überschrift

Bäderbahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2008 16:03 von Bäderbahn.
Wurde die Wannseebahn nicht vor ein paar Jahren extra für 100 km/h ausgebaut? Der Vorteil wäre dann ja wohl dahin.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Die New York Central Railroad elektrifizierte bekanntlich, nach einem Unfall 1902 in ihrem Tunnelsystem, ihre unterirdischen und Zulaufstrecken mit einer Seitenstromschiene ähnlich der Berliner S-Bahn. Ihre Loks waren alle auf 75mph (120km/h)limitiert (bei 600V DC) weil die Stromschienenkonstruktion nicht mehr sicher zuließ.

Die Briten fahren auf ihren von oben bestrichenen Stromschienen maximal 144km/h (90mph) bei 750V DC.
Hallo Michael - Bäderbahn,

eine Frau hatte Dorpmüller nie geheiratet - er war mit der Eisenbahn verheiratet. Er war Persönlichkeit genug, es sich leisten zu können, im Traglastenabteil auf einer Holzbank zum Dienst zu fahren. Er wollte Vorbild für alle seine Mitarbeiter sein: "Mehr sein als scheinen!"

Auf einer Rekordfahrt mit der 05 von Hamburg nach Berlin brach plötzlich eine Stange des mittleren Antriebs. Wenn diese den Kessel durchschlagen hätte, wären infolge der Nachverdampfung des Kesselwassers über 5.000.000 PS in Sekundenbruchteilen frei geworden. Der Lokführer wurde kreidebleich und vor Angst so gut wie handlungsunfähig. Dorpmüller zog ihn beiseite, setzte die Steuerung der Lok wohl auf 'neutral' und brachte die Stromlinien-Lok sicher zum stehen!

In den letzten Kriegstagen, kurz bevor die Rote Armee den Ring um Berlin schloss, setzte sich Dorpmüller mit einem Notstab der Generaldirektion nach Malente in Holstein ab. Rund drei Wochen später klopfte es dort an seiner Bürotür. Die Briten nahmen ihn, den Minister aus dem Kabinet Hitler, mit ....... zum Amerikaner. Die Briten: "Sind sie damit einverstanden, dass Dorpmüller in unseren beiden Besatzungszonen aus den gestrichelten Linien (Brückensprengungen) wieder ein zusammenhängendes Eisenbahnnetz macht?" Die Amerikaner: "Ok!" Die letzten diesbezüglichen Weisungen erteilte Dorpmüller am 5. Juli 1945. Am 6. Juli 1945 starb er - achtzigjährig - an Krebs!

Ich hoffe, dass Du Dir nun ein Bild von dem m. E. größten Eisenbahner Deutschlands machen kannst.

Mit freundlichem Gruß
Willy Laaser
Großhansdorf



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2008 16:53 von willy.laaser.
willy.laaser schrieb:
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> dass die mechanische Fahrsperre zur Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit der Bankierzüge auf
> 120km/h führte, ist mir neu! Bisher ging ich davon aus, dass beim 140km/h-Zug die Stromabnehmer an
> den Auflaufschrägen an den jeweiligen Anfängen der Stromschiene verbogen.

Die Stromabnehmer der S-Bahnwagen hatten in jenen Jahren tatsächlich recht klobige Schleifschuhe, die Auf- und Ablauframpen der Stromschienenenden waren recht steil. Das hätte man durch Einbau flacherer und damit längerer Auflauframpen in den Hochgeschwindigkeitsabschnitten sicher beheben können.
Bei den mechanischen Fahrsperren hätte man durch längere und flachere Auflaufschienen ebenfalls höhere Geschwindigkeiten zulassen können. Zu bedenken ist natürlich, dass sämtliche Signalstandorte bei einer Veränderung der Höchstgeschwindigkeit nachgerechnet werden müssen. Sonst kommt es zu Zwischenfällen wie die Auffahrt am Hackeschen Markt, bei dem die Fahrsperre ordnungsgemäß die Bremsung auslöste, durch Nichteinhaltung der Streckengeschwindigkeit jedoch der Bremsweg bis zum Hindernis zu kurz war.

> Deswegen hatte ja auch die Gleichstrom-S-Bahn einer nordwestdeutschen
> Millionenstadt eine andere und zwar verbesserte Stromschiene bekommen.

Das ist der Vorteil, wenn man die Berliner Innovationen mit einem Jahrzehnt Abstand übernimmt.

> Wäre es der Fahrsperrenanschlag gewesen, so hätte man von 'Wannsee' bis hinter 'Zehlendorf-Mitte'
> und den Bankierzügen zusätzlich die Indusi vorzeitig eingeführt - dort funktionsparallel zur
> mechanischen Fahrsperre! Bei der Fernbahn war man ja gerade dabei, die Indusi einzuführen.

War damals für die Stadtschnellbahn kein Thema, man fuhr ja mit Begleiter und mechanischer Fahrsperre, konnte eigentlich nichts Passieren.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2008 20:32 von der weiße bim.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Laut Tagesspiegel soll die Vmax der 480 und 485
> wieder erhöht werden. Die 481 bleiben erstmal
> lahm...


Was zur Folge haben wird, dass die 480 wohl wieder in Wannsee beheimatet sein wird, zumindest einige.


Und bitte beachten: La ist die geltende Abkürzung für Langsamfahrstelle, siehe EbuLa. Hier ist immer öfter zu beobachten, dass sich jeder eine eigene Abkürzung für Langsamfahrstelle ausdenkt.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Stahldora schrieb:
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> Was zur Folge haben wird, dass die 480 wohl wieder
> in Wannsee beheimatet sein wird, zumindest
> einige.

Da kann ich dir wieder nicht folgen.

Warum?
Weil es auf der S25 besonders häufig zu Verspätungen kommt und man diese daher von 481ern ,,befreien" würde.

Außerdem leidet die S7 sehr unter der Herabsetzung, dass diese 480er bekommt, ist aber leider unwahrscheinlich.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Stahldora schrieb:
-------------------------------------------------------
> Weil es auf der S25 besonders häufig zu
> Verspätungen kommt und man diese daher von 481ern
> ,,befreien" würde.

Nein, ganz klares nein.
Zudem kann ich das nicht erkennen, dass hier ein auffälliges Verspätungsproblem besteht. Diskutiert wurde das Anfangs, aber die Linie fällt nicht sonderlich auf.

> Außerdem leidet die S7 sehr unter der
> Herabsetzung, dass diese 480er bekommt, ist aber
> leider unwahrscheinlich.

Ja, unwahrscheinlich.

Nein, bei der Fahrzeugeinteilung ist derzeit keine Änderung erkennbar.
Stahldora schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und bitte beachten: La ist die geltende Abkürzung
> für Langsamfahrstelle, siehe EbuLa. Hier ist immer
> öfter zu beobachten, dass sich jeder eine eigene
> Abkürzung für Langsamfahrstelle ausdenkt.
>
> D

Bei der Eisenbahn La, bei der BVG U-Bahn LaFa. ;)

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Nicht-dynamische Signatur
Lehrter Bahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stahldora schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Und bitte beachten: La ist die geltende
> Abkürzung
> > für Langsamfahrstelle, siehe EbuLa. Hier ist
> immer
> > öfter zu beobachten, dass sich jeder eine
> eigene
> > Abkürzung für Langsamfahrstelle ausdenkt.
> >
> > D
>
> Bei der Eisenbahn La, bei der BVG U-Bahn LaFa. ;)

Also bei der BVG U-Bahn heißt das lt. Fahrdienstvorschrift und Aküverz immer noch
La = Langsamfahrabschnitt

viele Grüße
vom Brückenmeister



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2008 20:25 von Brückenmeister.
Brückenmeister schrieb:

> Also bei der BVG U-Bahn heißt das lt.
> Fahrdienstvorschrift und Aküverz immer noch
> La = Langsamfahrabschnitt

Im Plural offiziell Lafaen, inoffiziell Lafas :-)
Seit der Rechtschreibreform gibt es ja leider keine Übergang Spaßschiene mehr.

Gruß
Alex
willy.laaser schrieb:
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> ... Und weißt
> Du, wer immer im Traglastenabteil des ersten
> Wagens eines Bankierzuges - gleich hinter dem
> Führerstand- zum Dienst fuhr? Nein? Dr. ing.
> Julius Dorpmüller war es, seit 1926
> Generaldirektor der DR und - obwohl kein
> Nationalsozialist - seit 1937
> Reichsverkehrsminister! (Hitler war mit seinem PG,
> Freiherr von Eltz-Rübenach nicht zufrieden!).

"...obwohl kein Nationalsozialist..."?:

Dorpmüller beantragte am 28. Januar 1941 die Aufnahme in die NSDAP, spendete 3000 RM und erhielt am 1. Februar 1941 die Mitgliedsnummer 7 883 826. Bereits am 7. Dezember 1940 wurde Dorpmüller das Goldene Parteiabzeichen verliehen, das er öffentlich trug und nach seinem Verlust 1944 nachbestellte. Auf Bildern wurde es nach 1945 fast immer durch Retusche entfernt. Trotzdem: Dorpmüller war PG (=Parteigenosse), Mitglied der NSDAP!

"Hitler war mit seinem PG, Freiherr von Eltz-Rübenach nicht zufrieden!"?:

Paul Freiherr von Eltz-Rübenach (1932-1937 Reichspost- und Verkehrsminister) war parteilos. Er lehnte am vierten Jahrestag der Machtergreifung, dem 30. Januar 1937, das Goldene Parteiabzeichen ab (im Gegensatz zu Dorpmüller einige Jahre später) und kritisierte bei dieser Gelegenheit die NS-Kirchenpolitik und den Übergriff der Nationalsozialisten auf die Kirche. Hitler war verstimmt, Eltz trat von seinem Amt zurück.

Er war nie PG und wurde von der Gestapo rigoros überwacht. Nachdem seine Frau das Mutterkreuz abgelehnt hatte wurde ihm auch die Pension vorübergehend gestrichen.

> Ich hoffe, dass Du Dir nun ein Bild von dem m. E.
> größten Eisenbahner Deutschlands machen kannst.

Und ich hoffe, dass Du keine Märchen über Personen ohne politisches Rückgrat (Dorpmüller) verbreitest.

Erstaunlich, dass es in diesem Forum keinen Widerspruch gab.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Danke für die Aufklärung, Eisenherz. Was sind deine Quellen?

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2008 22:37 von Lehrter Bahnhof.
Zitat

Prinz Eisenherz

Erstaunlich, dass es in diesem Forum keinen Widerspruch gab.


Vielleicht hat das Forum schlicht verstanden wie es gemeint war?
Jay
Re:Dorpmüller etc.
22.07.2008 00:45
Zitat
hotte789
Zitat
Prinz Eisenherz
Erstaunlich, dass es in diesem Forum keinen
Widerspruch gab.

Vielleicht hat das Forum schlicht verstanden wie es gemeint war?

Oder weil vielleicht ein Teil der User inzwischen die Beiträge einer Person aus einem nordöstlich einer nörd(west)lichen Millionenstadt liegenden Vorort und dessen immerwiederkehrenden teils themenfremden Ausschweifungen einfach ignoriert?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.07.2008 00:46 von Jay.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Danke für die Aufklärung, Eisenherz. Was sind
> deine Quellen?

Das beantworte ich gerne.

Alfred Gottwaldt: Julius Dorpmüller, die Reichsbahn und die Autobahn : Verkehrspolitik und Leben des Verkehrsministers bis 1945 - Berlin 1995;
hier Seiten 62 sowie 79f. (Titelnachweis Deutsche Nationalbibliothek)

Museum für Verkehr und Technik: Ich diente nur der Technik. Sieben Karrieren zwischen 1940 und 1950. - Berlin 1995;
enthält im Beitrag "Fahren für Deutschlands Sieg!" Auszüge aus dem zuvor genannten Titel. Außerdem einen Beitrag über "eine andere Geschichte der Berliner Verkehrs-Betriebe."

Davon unabhängig zum Komplex Reichsbahn und Holocoust:
Hilberg, Raul: Sonderzüge nach Auschwitz. (Dokumente zur Eisenbahngeschichte, 18) - Mainz 1981. (Titelnachweis)

Gruß
Prinz Eisenherz

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn
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