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Alte Zielanzeigen: S-Bahn verwirrt ihre Fahrgäste
geschrieben von Grenko 
Berliner S-Bahn verwirrt ihre Kunden

Samstag, 26. Juli 2008 09:55 - Von Markus Falkner

Die S-Bahn verzichtet auf ihren Stationen immer öfter auf moderne, flexible Informationstafeln, die die Ziele des jeweils nächsten Zuges anzeigen. Stattdessen werden simple Blechtafeln angebracht. Sie informieren nur noch über die Richtung der Bahn im Allgemeinen. Fahrgäste müssen nun raten, wohin die Reise geht.

Wohin fährt denn nun der Zug? Bis zum Potsdamer Platz, zur Bornholmer Straße oder gar bis Schönholz?
S-Bahn fahren im Außenbereich Berlins wird künftig auf immer mehr Stationen zur Denksportaufgabe. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn ersetzt die bisherigen flexiblen Fahrtrichtungsanzeiger derzeit durch simple Blechtafeln. Die Schilder informieren lediglich über die Richtung, in die die Züge vom jeweiligen Bahnsteig fahren, nicht aber über den exakten Zielbahnhof.

mehr vom Artikel Berliner Morgenpost
Wieder mal ein Rückschritt seitens der S-Bahn - weniger Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Information, was kommt noch?
Das "Richtung Baumschulenweg" in Schöneweide ist ja schon albern genug, das auf der Jannowitzbrücke ebenso. Da die S-Bahn nach meinen Informationen nicht plant, Verstärkerzüge, Bauarbeiten, Sonder- und Pendelverkehr sowie höhere Gewalt ab 2009 abzuschaffen, hat wohl jeder Fahrgast ein berechtigtes Interesse daran, zu wissen, wohin der Zug fährt und nicht nur zu raten. Denn spätestens dann verliert die Information auf einem Blechschild ihren Sinn. Selbst die Anzeige am Triebwagen kann lügen. Und die automatischen Durchsagen, wie sie auf dem Ring zu erleben sind, werden einem verwirrten Fahrgast schon gar nicht weiterhelfen. Besonders dann, wenn die charmante Dame meint, es sei ein Zug Richtung Südkreuz eingefahren, obwohl weit und breit keine S-Bahn zu sehen ist...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.07.2008 15:28 von Periculator.
Wobei es damals bei den Vorortbahnhöfen auch nur Schilder mit "Richtung Berlin" gab. Allerdings stimmten da bestimmt immer die Zielanzeiger am Wagen.

Als erstes fiel mir dieser Austausch nur zufällig auf dem Bahnhof Attilastr. auf. Glücklicherweise hatte ich 2006 noch ein Foto gemacht...



Und den wird es nicht mehr lange geben: Blankenfelde, Juni 2008


Ist schon Klasse, wenn technisch abgerüstet wird.
Zugzielanzeigen an der Wagenseite wirds ja auch nicht geben.
Spricht was dagegen die alten Leuchtkästen dranzulassen oder an ihrer Stelle anderswo abmontierte Fallblattanzeiger zu verwenden?
Inkompatibler zum zukünftigen Fahrgastinformationssystem als ein Blechschild kann es ja nicht werden.
Vandalismus wird häufig als Grund genannt- könnte man die Anzeiger nicht mit Sicherheitsglas versehen oder höher aufhängen?
Zitat

Spricht was dagegen die alten Leuchtkästen dranzulassen oder an ihrer Stelle anderswo abmontierte Fallblattanzeiger zu verwenden?
Fallblattanzeiger anstelle der Leuchtkastenanzeiger zu montieren löst ja nicht das Problem, daß niemand da ist der die Dinger bedient.

Zitat

Vandalismus wird häufig als Grund genannt- könnte man die Anzeiger nicht mit Sicherheitsglas versehen oder höher aufhängen?
Ich habe (ohne Übertreibung) noch nie Beschädigte Zielanzeiger gesehen. Dies muß dann wohl im einstelligen Zehnjahresbereich liegen.

Übrigens, nicht durch die Bilder verwirren lassen. Es geht ja sehr wahrscheinlich nicht nur um Leuchtkastenanzeigen (die sowieso langsam dran glauben müßen)
Auf irgendwelchen BAhnhöfen werden evtl. auch Fallblattanzeiger (neueren Datums) drann glauben (?)
Grenko schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich habe (ohne Übertreibung) noch nie Beschädigte Zielanzeiger
> gesehen.

Dann guck mal nach Birkenwerder. Da sind die Anzeiger, die von der Treppe aus als erstes sichtbar sind, jetzt schon einige Wochen kaputt (zerstört).

> Übrigens, nicht durch die Bilder verwirren lassen. Es geht ja sehr wahrscheinlich nicht nur um
> Leuchtkastenanzeigen (die sowieso langsam dran glauben müßen)
> Auf irgendwelchen BAhnhöfen werden evtl. auch Fallblattanzeiger (neueren Datums) drann glauben (?)

Es wurden schon Fallblattanzeigen durch Blechschilder ersetzt: z.B. Bergfelde.
Grenko schrieb:
-------------------------------------------------------
> Fallblattanzeiger anstelle der
> Leuchtkastenanzeiger zu montieren löst ja nicht
> das Problem, daß niemand da ist der die Dinger
> bedient.

Die Dinger kann man aus der Betriebsleitzentrale oder vom zuständigen Stellwerk/Fahrdienstleiter fernsteuern.

Oder gibt es so etwas in Berlin etwa nicht???

> Vandalismus wird häufig als Grund genannt- könnte
> man die Anzeiger nicht mit Sicherheitsglas
> versehen oder höher aufhängen? Ich habe (ohne
> Übertreibung) noch nie Beschädigte Zielanzeiger
> gesehen. Dies muß dann wohl im einstelligen
> Zehnjahresbereich liegen.

In Hamburg habe ich, solange es Stand der Technik war, keinen wegen Vandalismus ausgefallenen Fallblattanzeiger gesehen.

Eher sind die Dinger wegen schief hängender Blätter oder Wassereinbruch ausgefallen.

> Übrigens, nicht durch die Bilder verwirren lassen.
> Es geht ja sehr wahrscheinlich nicht nur um
> Leuchtkastenanzeigen (die sowieso langsam dran
> glauben müßen)
> Auf irgendwelchen BAhnhöfen werden evtl. auch
> Fallblattanzeiger (neueren Datums) drann glauben (?)

Was das eigentlich für ein Dreimillionendorf, indem nicht mal Technik von vor 40 Jahren auf den Bahnsteigen einer sich immerhin Stadtschnellbahn nennenden S-Bahn vorhanden ist?

Unsere Bundeshauptstadt etwa?

Mir kann niemand erzählen, daß der einzige Grund die erst seit wenigen Jahren beendete Betriebsführung durch die Reichsbahn ist. Viele Bahnhöfe wurden saniert -- warum nicht auch gleich noch die Fahrgastinformationstechnik?

Gruß Ingo
@Ingo: So langsam aber sicher sollte es auch zu dir durchgedrungen sein, dass es nicht darum geht ob etwas machbar ist, sondern darum dass es etwas kostet. Und die billigste Variante ist eben das Blechschild, schließlich will man ja die schicken neuen Anzeiger irgendwann mal auf alle Bahnhöhe ausdehnen, wenn man dann mal (na wer ahnts?) das Geld dafür hat.

Einer der ersten beblechten Bahnhöfe war übrigens Karow - das zeigt doch, dass das ganze ohne Sinn und Verstand abläuft.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> @Ingo: So langsam aber sicher sollte es auch zu
> dir durchgedrungen sein, dass es nicht darum geht
> ob etwas machbar ist, sondern darum dass es etwas
> kostet. Und die billigste Variante ist eben das
> Blechschild, schließlich will man ja die schicken
> neuen Anzeiger irgendwann mal auf alle Bahnhöhe
> ausdehnen, wenn man dann mal (na wer ahnts?) das
> Geld dafür hat.

Natürlich kostet das Geld.
Auch in Hamburg tauchten die Dynamischen Zuganzeiger nicht über Nacht auf, aber sie wurden in einem recht kurzen Zeitraum auf den 5 Außenstrecken installiert -- zunächst nur stadteinwärts oder an Kreuzungsbahnhöfen. Im Innenbereich zwischen Altona und Hauptbahnhof mußten zwangsläufig beide Richtungen damit ausgestattet werden. Die Umrüstaktion hat nach meiner Erinnerung etwa 2 Jahre gedauert.
Soweit ich weiß, gehören die Anzeiger auch der S-Bahn Hamburg und nicht DB Station und Service.

> Einer der ersten beblechten Bahnhöfe war übrigens
> Karow - das zeigt doch, dass das ganze ohne Sinn
> und Verstand abläuft.

In Hamburg gibt es seit der Streckenerweiterung nach Stade auf der Harburger Strecke vier betrieblich genutzte Endstationen. Stadtauswärts hängen in Hammerbrook, Veddel und Wilhelmsburg aber Durchlichtscheiben in den Kästen der dynamischen Anzeiger. Der unbedarfte (Gelegenheits-) Fahrgast muß also raten -- oder bei der Zugeinfahrt aufpassen.

Karow ist doch Verzweigungsbahnhof, oder? Wenn auch nur für eine Regionalbahn, aber die hält doch m.W. am selben Bahnsteig...

Gruß Ingo
Seit wann genau sind denn in Karow nur noch Blechschilder? Ich war neulich da und zumindest in Richtung Buch/Basdorf waren noch Fallblattanzeiger.
Grenko schrieb:
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> Fallblattanzeiger anstelle der Leuchtkastenanzeiger zu montieren löst ja nicht
> das Problem, daß niemand da ist der die Dinger bedient.

Wie ist das denn eigentlich in Köllnische Heide? Wurden die nicht mal zuggesteuert? Und das reicht eigentlich für eine Station dieses Kalibers völlig aus, anscheinend will man bei der S-Bahn effektive Möglichkeiten nicht weiterverfolgen.
Plänterwald z.B. hat letztes Jahr diese neumodischen dynamischen Anzeiger erhalten; die Aufrüstung der dort vorhanden gewesenen Krone-Anzeiger nach Vorbild Köllnische Heide hätte ja nun genügt, und da gibt es eine Reihe von Stationen im Netz, bei denen das gleiche gilt.
Wenn man mir die Wahl zwischen Blechschild und einem Monitor, der einem die Zuglänge und die Minutenzahl bis zur voraussichtlichen Abfahrt neben den nützlichen Informationen gleich noch mit um die Ohren haut, so wähle ich doch lieber die Fallblattanzeiger. :-/

Gruß
Mike
Trittbrettfahrer schrieb:
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> Seit wann genau sind denn in Karow nur noch
> Blechschilder? Ich war neulich da und zumindest in
> Richtung Buch/Basdorf waren noch
> Fallblattanzeiger.

Wurde nach massiver Kritik wohl wieder zurückgenommen. Aber wenn wir schon gerade bei Karow sind - die NEB will ja auf ihrer Strecke ein neues Informationssystem mit schicken Anzeigern installieren. Weiß jemand ob in Karow dann auch so ein Ding installiert wird? Vermutlich wohl nicht, ist ja DB während die anderen Stationen der NEB gehören.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Warum hat man eigentlich kein DAISY bei der S-Bahn verwenden wollen? Bei der U-Bahn funktioniert's ja auch ohne Personal an den Bahnsteigen. Ich kenne keinen U-Bahnhof, der statt DAISY nur Blechschilder hat.

Bei DAISY weiß man wenigstens auch, dass die tatsächliche Abfahrtszeit angezeigt wird. Bei der S-Bahn scheint es immer nur die Fahrplanzeit zu sein (bei elektronischen Anzeigen mit zwei Zügen stehen manchmal beide bei 0 Minuten, wenn's Verzögerungen gibt). Die tatsächliche Zeit wäre meiner Meinung nach sinnvoller.

By the way: Warum schafft man das eigentlich nicht, wenn zum Beispiel sonntags ausnahmsweise ein S9-Vollzug über die Stadtbahn fährt, die Kurzzug-Anzeige zu "überschreiben"? Die Leitstelle könnte die Info ins System doch einspielen, oder? Notfalls muss eben jede Aufsicht einzeln ran, dafür sind 'se ja auch da.
"in 0 min" habe ich bei den neuen S-Bahn-Anzeigern noch gar nicht gelesen, wenn der Zug dran ist, steht gar keine Zeitangabe mehr da.

Ich kann mir auch nicht erklären, warum die neuen Geräte "bedient" werden müssen. Können diese keine Funksignale empfangen? Oder die Züge senden keine...kann ich mir nicht vorstellen...
DaniOnline schrieb:
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> Warum hat man eigentlich kein DAISY bei der S-Bahn
> verwenden wollen? Bei der U-Bahn funktioniert's ja
> auch ohne Personal an den Bahnsteigen. Ich kenne
> keinen U-Bahnhof, der statt DAISY nur
> Blechschilder hat.

Weil das nicht funktionieren würde.

- Daisy greift seine Informationen völlig anders ab, ganz anders als die Eisenbahn mit dem RIS System.

- Daisy arbeitet auch fehlerhaft, und zwar genau an den Stellen, wo der U-Bahnbetrieb sich dem S-Bahnbetrieb ähnelt.

Es ist schwer zu erklären, aber der S-Bahnbetrieb gestaltet sich um einiges variabler, flexibler und kurzfristiger. In klare Worte umgesetzt nenne ich mal die Stichworte "Mehrlinienverkehr mit Einfädelungspunkten" sowie "Bahnhöfe mit mehreren Bahnhofsgleisen einer Richtung".

Die Diskussion / Fragestellung kenne ich schon, seit sich die Bahn mit dem BIS beschäftigt. Letztendlich muss ich auch feststellen, die die diese Frage stellten, hatten keine Ahnung wie Daisy funktioniert. Wen man nicht weiss, wie etwas funktioniert, kann man natürlich auch ganz locker fordern, es aufzubauen.

Eigene Kritik:
Dem Projektanten der BIS System habe ich bereits bei der Projektvorstellung kritische Fragen gestellt, eben genau die schwierigen Situationen erfragt. Dabei wurde schon klar, dass man akzeptiert hat, dass das System nicht alle Situationen erfassen kann. Allerdings stellte sich meiner Meinung nach der Alltagsbetrieb noch schlechter dar, als ich es vorab für möglich gehalten hätte. Und dann gibt es auch noch Zukunftsprobleme, aber soweit wollen wir mal nicht in die Feinheiten gehen.

So war ich stets für den Erhalt der betrieblichen Bahnsteigaufsicht, und nicht nur als Kundenberater wie es nun aufgebaut werden soll.

Aber die Politik will es so, die Bürger auch, sonst würden sie protestieren.
Philipp Borchert schrieb:
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> "in 0 min" habe ich bei den neuen S-Bahn-Anzeigern
> noch gar nicht gelesen, wenn der Zug dran ist,
> steht gar keine Zeitangabe mehr da.

Das System kann man auch nicht nur am Vorhandensein des digitalen Anzeiger erkennen.
- Es gibt Fahrzielanzeiger, die bedient die Aufsicht auf dem Bahnhof
(Hampelmann, Glastransparentkasten, Fallblattanzeiger, Pragatronanzeiger, digitale Anzeiger)
Bei diesen sind keine Verknüpfungen zur Datenbank in der Zentrale vorhanden, die Aufsicht "schildert" diese manuell aus dem Dienstraum, Abweichungen vom Regelfahrplan werden ihr schriftlich (FPLO) oder mündlich (DAKS, FDL, Nachbarbahnhof) mitgeteilt. Auf einigen wenigen Bahnhöfen besteht auch die Möglichkeit, sich im Dienstraum über einen Monitor mit einem Streckenspiegel über den Zugbetrieb netzweit zu informieren und die Abweichungen zu erkennen, entsprechend anders die Ziele zu schildern. Die digitalen Anzeiger können auch an einigen Stationen (bspw Südkreuz/Vorort) mit Soll-Daten bestückt sein, zeigen jedoch die Ist-Daten nicht an.

- Dann gibt es digitale Anzeiger und Fallblatanzeiger, die mit der Datenbank verbunden sind. Das gibt es aber nur auf dem Ring, wo bekanntlich das Stammbahnhof-Konzept zuerst aufgebaut werden soll. Hier werden die Soll-Daten unterlegt, und durch Ist-Daten verändert. Wenn du das sehen willst, musst du dich auf den Ring bewegen, woanders gibt es das noch nicht zu sehen.

> Ich kann mir auch nicht erklären, warum die neuen
> Geräte "bedient" werden müssen. Können diese keine
> Funksignale empfangen? Oder die Züge senden
> keine...kann ich mir nicht vorstellen...

Weil der S-Bahnbetrieb etwas variabler ist, als sich das ein Bahnfreak vorstellen kann. es gibt viele Dinge, die manuell abgeändert werden müssen.
Woher soll die Anlagentechnik denn wissen, dass heute mal abweichend der Zug auf dem Gleis 8 einfährt (Abweichen von der Bahnhofsfahrordnung), oder der ankommende Zug in Gleis 12 endet, die Weiterfahrt vom Gleis 11 stattfindet (Zugtausch) oder der Zug heute über sein eigentliches Fahrziel hinaus weiter verkehrt oder seine Fahrt vorzeitig vor Erreichen des Zielbahnhofes endet. Oder der Zug heute 6 Waggons lang ist und nicht 8 wie sonst. Es gibt noch viele andere Dinge, die einen manuelln Eingriff erfordern, die das System selbst nicht erkennt, nicht erkennen kann, da die Abweichung erst wenige Sekunden vor oder nach der Abfahrt technisch erfasst werden kann.

Kurzum wieder so ein Thema, was man als Laie in einem Bahnforum unmöglich verstehen kann, noch weniger nach Lösungen suchen kann, wenn man das (oder auch das Daisy) nicht kennt und sich die betrieblichen Anforderungen nicht im Ansatz vorstellen kann.
Schmierzug schrieb:

> Weil der S-Bahnbetrieb etwas variabler ist, als
> sich das ein Bahnfreak vorstellen kann. es gibt
> viele Dinge, die manuell abgeändert werden
> müssen.
> Woher soll die Anlagentechnik denn wissen, dass
> heute mal abweichend der Zug auf dem Gleis 8
> einfährt (Abweichen von der Bahnhofsfahrordnung),
> oder der ankommende Zug in Gleis 12 endet, die
> Weiterfahrt vom Gleis 11 stattfindet (Zugtausch)
> oder der Zug heute über sein eigentliches Fahrziel
> hinaus weiter verkehrt oder seine Fahrt vorzeitig
> vor Erreichen des Zielbahnhofes endet. Oder der
> Zug heute 6 Waggons lang ist und nicht 8 wie
> sonst. Es gibt noch viele andere Dinge, die einen
> manuelln Eingriff erfordern, die das System selbst
> nicht erkennt, nicht erkennen kann, da die
> Abweichung erst wenige Sekunden vor oder nach der
> Abfahrt technisch erfasst werden kann.

Es ist richtig, dass es eines manuellen Eingriffs bedarf, wenn z. B. Züge getauscht werden.
Aber "normale" alltägliche Betriebssituationen sollte das System schon von allein beherrschen.
Ein veränderter Zielbahnhof sollte von der im Bordrechner vorliegenden Route (Fahrt von A nach B) abgegriffen werden (die muss ja auch die Ansagen/Anzeigen im Zug versorgen).
Eine veränderte Zuglänge sollte ebenfalls detektierbar sein. Oder gibt jeden Tag irgendjemand ein, welcher Zug welche Länge hat? Oder darf der Plan sich nicht ändern?

Ich beschäftige mich beruflich täglich mit solchen Telematiksystemen - mir scheint, hier hat die S-Bahn im Vorfeld nicht alle betrieblichen Situationen bedacht und in einem Lastenheft festgeschrieben und nun wird "am lebenden Fahrgast" nachgebessert.
Ausrücker schrieb:

> Aber "normale" alltägliche Betriebssituationen
> sollte das System schon von allein beherrschen.

Das kann es. Nur das.

> Ein veränderter Zielbahnhof sollte von der im
> Bordrechner vorliegenden Route (Fahrt von A nach
> B) abgegriffen werden (die muss ja auch die
> Ansagen/Anzeigen im Zug versorgen).

Der Bordrechner hat überhaupt nichts mit dem BIS zu tun, da gibt es keine Schnittstelle.

> Eine veränderte Zuglänge sollte ebenfalls
> detektierbar sein. Oder gibt jeden Tag
> irgendjemand ein, welcher Zug welche Länge hat?
> Oder darf der Plan sich nicht ändern?

Die Grundbespannung ist drin. Planmässige Änderungen ebenso. Kurzfristige Änderungen sind nciht enthalten, und eine Zugbildungslänge wird nicht vom Zugsystem abgegriffen. Die muss dann manuell eingegeben werden.

> Ich beschäftige mich beruflich täglich mit solchen
> Telematiksystemen - mir scheint, hier hat die
> S-Bahn im Vorfeld nicht alle betrieblichen
> Situationen bedacht und in einem Lastenheft
> festgeschrieben und nun wird "am lebenden
> Fahrgast" nachgebessert.

So in etwa. Was jetzt hier noch nicht genannt wurde: Der Kostenrahmen war begrenzt. Natürlich kann man Fahrzielanzeiger erhalten, die ab 5 Minuten Verspätung automatisch kostenlosen Kaffee ausgeben und jeden Jahreskartenbesitzer mit Vor- und Nachnamen auf dem Bahnsteig begrüsst sowie während der Wartezeit Witze erzählt.
Die Auftragsformulierung war schon gut, jedoch platzten schon im Vorgespräch die Träume. Und genau der variable Betriebsablauf macht es der Technik so schwer, viele Dinge sind auch unmöglich technisch zeitgerecht erfassbar (etwa eine abweichende Gleisbelegung oder Linksfahrten).
die Bürger auch, sonst würden sie protestieren.

Ich möchte sagen, die meisten Mitbürger wollen auch das das Personal auf den Bahnhöfen bleibt. Und das nicht nur zu informatorischen Gründen. Nein, auch zur Sicherheit. Aber man bekommt ja immer die gleiche Antwort. Die Elektronik ist billiger. Nun mach mal was dagegen als einfacher Fahrgast. Wir Fahrgäste haben nichts zu bestimmen. Wie auch, wenn es Euch schon nicht immer gelingt. Geht doch mal für den Erhalt der Zugabfertiger bei den beiden großen Verkehrsträgern in Berlin auf die Straße. Nicht nur immer für mehr Geld.

mfg: Fahrgastbetreuer
Schmierzug schrieb:
> Und
> genau der variable Betriebsablauf macht es der
> Technik so schwer, viele Dinge sind auch unmöglich
> technisch zeitgerecht erfassbar (etwa eine
> abweichende Gleisbelegung oder Linksfahrten).

Aber gerade beim "variablen Betriebsablauf" wirds für den Fahrgast interessant, entsprechend informiert zu werden. Und technisch unmöglich ist sowas nicht, da im Gesamtsystem immer bekannt ist (hoffe ich wenigstens), welchen Fahrtweg ein Zug demnächst nehmen wird. Aber wenn man entsprechende Schnittstellen nicht berücksichtigt hat, hat man eben solche Probleme. Da sind andere Unternehmen schon weiter.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.2008 13:48 von Ausrücker.
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