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Philipp Borchert

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FlO530
Sorry, aber ich empfinde, den Namen eines kleinen Ortes aus Niedersachsens als Bezeichnung für einen zentralen Bahnhof (...) unzureichend (...)

Und mir stellt sich die Frage, warum die verdammte Bahnstrecke überhaupt so heißt.

Vielleicht wählte man den Namen weil man sich im Zweifel sah, ob die Bahn nun Hannoverer, Hannoveraner oder Hannoversche Bahn heißen soll. Daher mußte ein Vorort als Namenspatron für die Strecke herhalten.

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Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.

Klingt logisch, würde ich dann wohl auch machen. Oder aber besser: Gleich nach Bielefeld weiter bauen.

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Weil Lehrte (nicht Hannover) der Kreuzungspunkt der Strecken Harburg (Hamburg) - Hildesheim und Hannover - Braunschweig war und eben über dieses Lehrte die gedachte Linie Berlin - Köln ging (so um 1847 .... )

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor

Jetzt habe ich mal ein bißchen recherchiert. Man baute die Strecke von Berlin tatsächlich nur bis Lehrte, weil das damals bereits ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt gewesen ist, und zwar betrieb die "Königlich Hannöversche Staatseisenbahn" hier bereits Strecken in alle Himmelsrichtungen mit Ausnahme des Ostens bzw. nach Berlin.

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Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2020 09:31 von Alter Köpenicker.

Wieder was gelernt, danke.

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Alter Köpenicker
Jetzt habe ich mal ein bißchen recherchiert. Man baute die Strecke von Berlin tatsächlich nur bis Lehrte, weil das damals bereits ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt gewesen ist, und zwar betrieb die "Königlich Hannöversche Staatseisenbahn" hier bereits Strecken in alle Himmelsrichtungen mit Ausnahme des Ostens bzw. nach Berlin.

Die Namensfindung könnte auch damit zusammenhängen dass das Königreich Hannover mit Österreich verbündet war und es daher 1868 mit Preußen im Krieg war. Nach der Niederlage und vor Eröffnung der Bahnstrecke hat Preußen Hannover annektiert. Besonders populär dürfte Hannover aber so kurz nach dem Krieg wohl nicht gewesen sein.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!

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manuelberlin
Ja, so ist das, wenn Geschichtsbewusstsein auf Gegenwart trifft. Ich hätte es ehrlich gesagt für völlig abwegig gehalten, für den neuen Zentralbahnhof die Bezeichnung "Berlin Lehrter Bahnhof" beizubehalten. "Berlin Hauptbahnhof" und in der englischen Version "Berlin Central Station" sind für mich völlig in Ordnung.

Ich sehe das ähnlich. Hauptbahnhof ist die passende Bezeichnung für den bedeutendsten Bahnhof einer Stadt.

Die Beibehaltung des historischen Namens wäre meiner Meinung nach allenfalls dann gerechtfertigt gewesen, wenn die aktuelle Bedeutung des Bahnhofs schrittweise entstanden wäre. Der erste Schritt dazu fand zwar schon Ende des 19. Jahrhunderts mit der Verlegung der Hamburger Züge zum Lehrter Bahnhof statt. Danach erfolgte aber lange Zeit keine weitere Zentralisierung mehr. Anhalter, Görlitzer, Stettiner Bahnhof blieben bestehen.

Durch das Pilzkonzept entstand¹ dann ein völlig neues Eisenbahnverkehrsnetz in Berlin, mit dem (fast) alle zulaufenden Strecken miteinander verknüpft wurden. Als die Entscheidung für dieses Konzept und gegen die anderen (Achsenkreuz oder Ringkonzept) gefallen war, wäre auch der richtige Zeitpunkt gewesen, von da an den zentralen Punkt als Hauptbahnhof zu bezeichnen. Statt dessen wurde zunächst aber immer von „neuen Lehrter Bahnhof“ geredet. Und wenn sich so ein Name erstmal festgesetzt hat, ist es schwer den wieder aus den Köpfen rauszukriegen. (Versucht man nicht grade auch, das Bauprojekt S21 umzubenennen‽)
Die tätsächliche Umbenennung hätte ich aber auch erst mit der Inbetriebnahme des Neubaus vorgenommen. Nur halt schonmal den neuen Namen frühzeitig bekannt gemacht.

Auch der Wegfall des Fernverkehrshalts am Bahnhof Zoo hat da wohl eher wenig Einfluss auf die Beudeutung des Hauptbahnhofs. Sicher würden eine gewisse Anzahl Fahrgäste am Zoo vom/zum Fernverkehr umsteigen, statt den Hauptbahnhof zu nutzen. Das geht aber nur, wenn 1. der Fernverkehrszug dort überhaupt hält – viele fahren ja inzwischen von der unteren Ebene des Hauptbahhofs und kommen so gar nicht am Zoo vorbei. Und 2. muss der Bahnhof Zoo vom eigentlichen Start- oder Zielpunkt der Reise auch sinnvoll erreichbar sein.
Mir zum Beispiel würde ein Halt am Zoo gar nichts bringen. Als Extrembeispiel hatte ich sogar mal eine Verbindung, wo ein zusätzlicher Halt am Zoo dazu geführt hätte, dass die Umsteigezeit am Hauptbahnhof nicht mehr gereicht hätte und ich entweder eine Stunde auf den nächsten RE hätte warten müssen oder die S-Bahn nehmen müssen und dann auch deutlich später zu Hause gewesen wäre als ohne den Fernverkehrshalt am Zoo.

Was mich aber die ganze Namensdiskussion um den Lehrter Bahnhof lehrte, ist dass es für die Akzeptanz wichtig ist, von Anfang an auch solche scheinbaren Nebensächlichkeiten wie die Namen der Zugangsstellen festzulegen und zu kommunizieren anstatt erst kurz vor Projektabschluss die Entscheidung zu treffen.

¹und ist noch im Entstehen (Dresdener Bahn, S21)

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Nemo

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Alter Köpenicker
Jetzt habe ich mal ein bißchen recherchiert. Man baute die Strecke von Berlin tatsächlich nur bis Lehrte, weil das damals bereits ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt gewesen ist, und zwar betrieb die "Königlich Hannöversche Staatseisenbahn" hier bereits Strecken in alle Himmelsrichtungen mit Ausnahme des Ostens bzw. nach Berlin.

Die Namensfindung könnte auch damit zusammenhängen dass das Königreich Hannover mit Österreich verbündet war und es daher 1868 mit Preußen im Krieg war. Nach der Niederlage und vor Eröffnung der Bahnstrecke hat Preußen Hannover annektiert. Besonders populär dürfte Hannover aber so kurz nach dem Krieg wohl nicht gewesen sein.

So wie Nemo es schreibt kenne ich die Historie auch.
Der "Alter Köpenicker" hat natürlich in soweit recht, dass die Strecke wirklich nur bis Lehrte gebaut wurde.
Dort wurde sie nämlich an die bereits bestehende Strecke Hannover-Peine "angeknüppert".

Meine 5ct zu dem Thema.

Soweit ich die Geschichte kenne, hieß die Strecke nach Lehrte deshalb so, weil Lehrte zum Zeitpunkt der Projektierung der letzte größere Ort in Preußen war vor der Hannoverschen Grenze. Das Herzogtum Hannover gehörte damals noch nicht zu Preußen. Erst nach dem erwähnten Krieg war das anders. Aber da waren die Planungen halt fertig.

Lehrte gehörte bis 1866 nicht zu Preußen, sondern war hanöversch. Und östlich davon war erst noch Braunschweig, bevor Preußen anfing. Lehrte (statt Hannover) kann durchaus die "neutralere" Bezeichnung der Bahn gewesen sein - und von Lehrte bis Hannover gab es die Strecke ja auch schon.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor

Stimmt, aber wenn man sich den Wikipedia-Artikel zur Lehrter Bahn genau durchliest, so ist klar, dass es die Strecke nach Hannover über Magdeburg und Braunschweig bereits gab. Die Konzession für die neue Strecke nach Lehrte erst 1867 erteilt wurde. Zunächst wurde Stendal-Salzwedel 1870 fertig. Die Gesamtstrecke erst Ende 1871. Da hatten wir schon ein Deutsches Kaiser-Reich. Eigentum des Königreichs Preußen wurde die Bahn erst 1879 (vorher Magdeburg-Havelländische Eisenbahn). Leider steht über die Namensgebung nichts in dem Artikel.

Löschen. Zu spät



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2020 20:42 von DerMichael.