Ulrich Conrad schrieb:
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> Das mag sein, aber entscheidend ist, dass man ein
> Verkehrsproblem sah, das die U-Bahn lösen sollte.
> Zweifellos hat sie ja auch einiges an Verkehr auf
> sich gezogen, wobei man sich sicher mehr erhofft
> hatte, zumal auch stets größere Netzausdehnungen
> vorgesehen wurden. Natürlich konnte die U-Bahn nie
> die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen, weil es
> auch nie gelang ihr Netz entsprechend der gerade
> aktuellen Vorstellungen zu komplettieren.
>
Diese Einschätzung teile ich, würde sie aber eher für die Zeiten nach der Kaiserzeit ansetzen.
Das Kleinprofilnetz wurde nie darauf ausgelegt, Verkehrsprobleme zu lösen und wurde deswegen in späteren Epochen auch kaum noch erweitert.
An Großprofillinien wurden in der Kaiserzeit nur C und D begonnen.
In der Friedrichstr. mag man Verkehrsprobleme zwischen Weidendammer Brücke und Leipziger Str. gelöst haben, die es nur gab, weil man dort nie eine Straßenbahn zugelassen hat.
Eine Straßenbahn betrachtete man als unter der Würde der Friedrichstr., die ganze Straße ewig aufzureißen für den U-Bahnbau offensichtlich nicht - das hat nichts mit sinnvoller Verkehrsplanung zu tun, es ist reine Ideologie.
Selbst Unter den Linden wurde von einer Straßenbahn gequert, erst oberirdisch, dann im Tunnel.
Selbst wenn man die Ideologie gegen eine Straßenbahn im zentralen Abschnitt der Friedrichstr. ernstnimmt, hätte es eine Führung durch die parallel verlaufenden Straßen und/oder unterirdisch auch getan.
Gesundbrunnen - Neukölln war ein gut ausgebauter Straßenbahnkorridor aufgrund tw. sehr nah nebeneinander liegender Paralellstrecken - gerade hier würde ich keine Verkehrsprobleme ansetzen, die man lösen müsste.
Vielmehr wollte sich die AEG im Berliner U-Bahnbau profilieren.
Ausschlaggebend für die Linien A-D dürfte die erwartete Rentabilität gewesen sein, nicht die Lösung von Verkehrsproblemen.
> Richtig. Es war einstmals sogar wesentlich größer,
> als das über lange Zeit größte Straßenbahnnetz der
> Welt, wie es in St. Petersburg bestanden hat. Ob
> die nach all den Stilllegungen immer noch das
> größte haben, weiß ich nicht.
L.A. soll bis 1948 mit an die 1200 km das jemals größte Straßenbahnnetz weltweit gehabt haben, also ungefähr doppelt so groß wie Berlin 1930 mit 643km.
>
> Bitte vergleiche nicht moderne Straßenbahnen mit
> Vorrangschaltungen mit der U-Bahn. Damals gab es
> sowas nicht. Die Straßenbahn stand in Staus und
> war in der tat relativ langsam, wodurch die U-Bahn
> eine höhere Geschwindigkeit erreichte.
Die U-Bahn war auch langsamer als heute, aber tendenziell hast Du Recht.
Andererseits befuhr die U-Bahn deutlich kürzere Relationen als heute, so dass sich die Zeitersparniss in engen Grenzen hielt.
Ob sich dafür das umsteigen von der Straßenbahn lohnte, dürfte jeweils eine Einzelfallentscheidung gewesen sein.
> Ein wirkliches Verkehrsbedürfnis ist zu einem
> solchen Prestigedenken gar nicht nötig.
>
Eine U-Bahn ist ein Prestigeverkehrsmittel.
Es wird mehr in sie hineininterpretiert, als an Nutzen zu erwarten ist.
Es wird mehr Werbung betrieben.
Der übrige Verkehr wird auf sie ausgerichtet.
Ähnliche Anstrengungen für andere Verkehrsmittel würden zu ähnlichen Ergebnissen führen.
> Richtig. Ohne U-Bahn hätte man vermutlich noch vor
> dem Ersten Weltkrieg versucht den innerstädtischen
> Verkehr durch weitere Eisenbahnen, ähnlich der
> Stadtbahn, zu entlasten, wobei aber wegen der
> inzwischen dichten Bebauung kaum noch eine
> durchgehend oberirdische Führung möglich gewesen
> wäre. Tunnels hätten aber eine Elektrifizierung
> erfordert, wodurch die Einführung der S-Bahn
> (vermutlich unter anderem Namen) deutlich früher
> stattgefunden hätte.
Die Elektrifizierung der Hamburger Stadtbahn ist der Beleg, dass die Technik der Berliner Versuchsbetriebe allerspätestens 1907 serienreif war.
> Trotz der Dampflokindustrie wurden bereits ganz zu
> Beginn des 20. Jahrhunderts erste Versuche zur
> Elektrifizierung von Vorortbahnen durchgeführt
> (Wannseebahn, Spindlersfeld, Anhalter Bahn). Bei
> einem Wunsch zu neuen Strecken in der Innenstadt
> wäre man an einer echten Elektrifizierung nicht
> vorbeigekommen, und technisch möglich war sie
> bereits.
Die ersten Pläne zur Elektrifizierung der Stadt-, Ring- und
Vorortbahnen legte 1899 die UEG vor, nicht wie von mir geschrieben Siemens 1880.
1879 erfand Siemens die Ellok, 1880 legte er das Pfeilerbahnprojekt in der Friedrichstr. vor, 1881 fuhr bereits die erste elektrische Straßenbahn - 1899 finde ich daher bemerkenswert spät für die erste Planung einer S-Bahn.
Von 1879 ausgehend hätte ich erwartet, dass Siemens seine Ellok erst einmal der Eisenbahn angeboten hätte, statt neue Verkehrsmittel zu erfinden.
> Entscheidend war aber auch, dass Hochbahnen für
> die gegenüber den dampfbetriebenen Zügen
> wesentlich leichteren Triebwagenzügen, sowie durch
> ihre einfacher zu trassierende Strecke (engere
> Kurven, stärkere Steigungen, schmalere Fahrwege)
> deutlich billiger als richtige Eisenbahnstrecken
> herzustellen waren.
Jain.
Nach der Stadtbahn wurde keine weitere die Innenstadt querende Dampfstrecke genehmigt.
Eine vergleichbare Nord-Süd-Strecke wurde schon früh als nur im Tunnel realisierbar angesehen.
Die Hochbahn wurde von Anfang an als Hoch- und Untergrundbahn ausgelegt.
Insofern wären Hochbahnen der Eisenbahn mit einiger Sicherheit ähnlich ausgelegt worden.
Leichte elektrische Triebwagenzüge, die stärkere Steigungen bewältigen und engere Kurven durchfahren wären vermutlich ebenfalls erste Wahl gewesen.
Nur vom größeren Lichtraumprofil hätte man sich nur schwer getrennt.
Wenn man also von Fahrzeugen ausgeht, die sich lediglich in der Breite unterscheiden(statt 2,3m 3m), ergibt sich ein lediglich 1,4m breiterer Fahrweg.
Ob das die Strecke verhindert hätte?
> Ich hatte allerdings Anhalter Bahnhof nicht als
> Ausgangspunkt gedacht, sondern als Anschlusspunkt
> zur bereits weiter oben erwähnten
> Nord-Süd-Verbindung. Dennoch denke ich, dass diese
> Trassenführung etwas schnell und unüberlegt von
> mir vorgeschlagen wurde. Denkbar wäre auch eine
> Trasse westlich der Hermannstraße, etwa entlang
> der in den 60er Jahren geplanten Osttangente
> gewesen, die ebenfalls zur NME geführt hätte. Man
> hätte mehr oberirdisch bauen können und die
> Hermannstraße der Straßenbahn überlassen. Besser
> wäre diese Führung freilich nicht, aber für eine
> Eisenbahn vielleicht realistischer.
Wenn man sich die Berliner Randbezirke und das Umland einmal anschaut, liegen fast alle Siedlungsschwerpunkte an den Eisenbahnmagistralen.
Viele auf freier Fläche erbaute Strecken sind inzwischen stark umbaut.
Insofern optimiert sich eine Trassenführung im Laufe der Jahrzehnte von selbst:-)
Die Stadtbahn konnte auch nicht kürzer und optimaler entlang der Leipziger Str.(unbezahlbar dank Bodenspekulation) realisiert werden, sondern führte nördlich an der damaligen Innenstadt vorbei - dennoch liegt sie inzwischen goldrichtig.
Das ist allgemein das Problem dieses hypothetischen Planungsthreads - die Verlagerungseffekte existenter Verkehrswege müssten wir herausrechnen, die stattdessen möglicher hineinrechnen.
> Östlich der U6 liegt aber schon eine
> Eisenbahnverbindung nach Tegel (über Schönholz).
Ich meinte mehr die gesamte Linienführung.
Deine Linienführung im Stadtzentrum nach Osten zu verlegen würde in Tegel noch kaum von deiner Linienführung abweichen.
Die Kremmener Bahn verläuft von Tegel nach Schönholz als Tangente, erst danach wieder als Radiale, die über den ehemaligen Nordbf. prinzipiell auf den Alex zuläuft.
Die heutige Führung der S25 über Potsdamer Platz ist wesentlich weniger attraktiv, als die von dir vorgeschlagene.
> Ich ging davon aus, dass man eine
> Nord-Süd-Verbindung durch die Stadt dort errichtet
> hätte, wo es am einfachsten ging, also dort, wo
> man sie jüngst auch errichtet hat.
Letztlich hätte es bis zur Realisierung der Tunnelstrecke für eine oberirdische Linienführung nur Hausdurchbrüchen am Potsdamer Platz bedurft(wie bei der Hochbahn oder als Abriss und Neubau als Bahnhof).
Es ist eine Frage der Prioritätensetzung.
Der Rest der Strecke ist nach wie vor unbebaut, Brandenburger Tor und Reichstag hätte man in angemessener Entfernung passieren können.
Durchgehende Strecken benötigen weniger Platz als an der Innenstadt endende.
Die im Tiergarten wegfallenden Flächen hätte man durch Begrünung nicht mehr nötiger Kopfbahnhofflächen überkompensieren können.
> Von dort hätte mit gegenüber anderen Strecken geringerer
> Priorität auch eine Strecke geradlinig nach
> Norden, etwa nach Tegel, führen können. Allzu
> viele Eisenbahn bzw. S-Bahnstrecken mitten durch
> die Innenstadt hätte man sich vermutlich nicht
> geleistet.
Gute Frage.
Wenn man das Bauvolumen der heutigen U-Bahn stattdessen als unterirdische S- und Eisenbahnen realisiert hätte, wäre eine Durchbindung aller Strecken, mit getrennten Gleisanlagen für S-und Fernbahn, incl. der einen oder anderen Ergänzungsstrecke im Außenbereich locker drin gewesen.
> Im übrigen wollte ich mit diesen Streckennennungen
> eigentlich gar nicht deren Wahrscheinlichkeit
> ausdiskutieren, sondern nur deutlich machen, wie
> völlig anders sich der ÖPNV hätte entwickeln
> können. Allzu viel Mühe habe ich mir bei der
> Erstellung der Streckenliste zugegebenermaßen
> nicht gemacht.
Würde ich nicht sagen.
Die Realität(= das angenommene und realisierte Optimum) ist an manchen Stellen auch nur ein schlechter Witz.
> Es wurden eigentlich fast immer gewaltige
> Planungen vorgesehen, die aus heutiger Sicht
> übertrieben erscheinen.
Das ist die einzige Konstante in Berlin!
Was sich so alles nur durch überzogene Annahmen durchsetzen liess...
> Wie sollte man aber auch
> ahnen, dass die Einwohnerzahl Berlins irgendwann
> stagniert und das auch noch auf niedrigem Niveau,
> als in den 20er Jahren.
In der Kaiserzeit wuchs Berlins am schnellsten.
Genauer gesagt: nicht Berlin, sondern die unabhängigen Nachbarstädte und - gemeinden.
Ohne die Zusammenlegung zu Groß-Berlin wäre die Agglomeration schneller gewachsen und größer geworden.
Die Zwischenkriegszeit ist schon durch deutlich langsameres Wachstum gekennzeichnet.
Ebenso wurde die Tatsache, dass man durch einen verlorenen Weltkrieg nicht mehr Hauptstadt einer Weltmacht, sondern nur noch einer Republik unter vielen war, kaum berücksichtigt.
> Dass z. B. Giehse 1919
> annahm, dass Berlin bis 1945 auf über 6 Mio
> Einwohner anwachsen würde, kann ich gut
> nachvollziehen.
Dürfte auch zeitgenössisch völlig aus der Luft gegriffen gewesen sein.
Schließlich brach gerade alles zusammen, selbst die nahe Zukunft war extrem ungewiss.
Der Kriegszustand war erst 1923/24 mit Ende der Inflation, Aufhebung der Lebensmittelrationierung und einem abebben der Straßenkämpfe als gängiges Mittel der Politik wirklich beendet und es ging wieder aufwärts.
Vorher konnte man genauso begründet davon ausgehen, dass Berlin nicht einmal seine frühere Bedeutung wieder erlangen würde.
> Hellsehen konnte er schließlich
> nicht.
> Leider plante man immer deutlich mehr, las man mit
> den damaligen Möglichkeiten realisieren konnte,
> wodurch zahlreiche Torsen übrig blieben. Man
> sollte daher in Zukunft lieber so planen, dass
> jede realisierte Strecke für sich allein bereist
> Nutzen bringt, ohne weitere zu realisierende
> Strecken erforderlich zu machen.
>
Vieles liess sich nur scheibchenweise realisieren.
Gesamtprojekte werden nicht abgespeckt, sondern angefangen und ihr Weiterbau dann mit den Sachzwängen der bereits getätigten Investitionen durchgesetzt oder auch nicht.
Die Kosten wurden durch Anleihen den Generationen aufgebürdet, die auch den Nutzen haben würden.
Planung und Bau aus einem Guss ist stets auf einmalige stabile historische Umstände angewiesen.
Oder eben einen Sinn dafür, was realistisch machbar ist:-)
> Im Prinzip ist das richtig, ich denke aber, dass
> wir realistischerweise nur von mitteleuropäischen
> Städten und nicht von Städten in der sogenannten
> "Dritten Welt" oder von Städten in den USA mit
> ihrem schon früh deutlich höheren
> Motorisierungsgrad ausgehen sollten.
Das mitteleuropäische Warschau hat auch noch nicht solange eine U-Bahn, dafür wurde der Hauptbahnhof samt Strecke früh in den Untergrund verlegt.
Bahnknoten schrieb:
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> das ist, sorry, Unsinn. Eine fiktive Projektion
> des Berliner U-Bahnbaus Ende des 19. Jahrhunderts
> brauchen wir nicht anzusestzen. Denn dann sähe das
> U-bahn genauso aus wie heute, weil es genauso
> gebaut worden wäre, wie wir es 1950 auch
> vorfanden. Die Mühe kann man sich sparen.
Schon eine geringfügig andere Dauer der Brüche und Kontinuitäten die den Berliner U-Bahnbau beeinflussten hätte große Auswirkungen gehabt.
Von nicht stattgefundenen oder zusätzlichen Ereignissen ganz zu schweigen.
Ohne den Widerstand gegen Tunnel, v.a. wegen der gerade fertiggestellten Kanalisation(Hobrecht u.a.), hätte es die Stammstrecke nie gegeben, stattdessen vielleicht deutlich früher unterirdische Strecken im Stadtzentrum mit einem größeren Lichtraumprofil nach Londoner Vorbild.
Und auch bei länger anhaltendem Widerstand gegen U-Bahnen wäre die historische Entstehung des Kleinprofilnetzes fraglich.
Vielleicht wäre das Großprofilnetz das erste und einzige U-Bahnnetz gewesen, mit denkbarem Beginn zu Anfang oder Ende der Kaiserzeit.
Und das ist nur eine vergleichsweise leichte Variation der Berliner Geschichte.
Ingolf schrieb:
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> Gerade auch im Hinblick auf die Rolle der
> jeweiligen Verkehrsmittel in Berlin hatte ich
> gerade unlängst erst die Gelegenheit die
> Querschnittsbelastungen der jeweiligen
> Verkehrsmittel der BVG in Berlin um 1930
> anzuschauen, was übrigens sehr erkenntnisreich
> war. ;-)
> Unter anderem wiesen die stärkstbelasteten
> Straßenbahnabschnitte eine höhere Belastung auf,
> als heute der stärkstnachgefragte Abschnitt im
> U-Bahn-Netz.
Hast du dazu eine Quellenangabe?
Danke!
>
> Was spätestens in den 1920er Jahren aufgekommen
> ist, sind Diskussionen über eine grundsätzliche
> Herausnahme von Straßenbahnen aus den
> Innenstadtbereichen - aber weniger eine reine
> Parallelverkehrsdiskussion, um die Fahrgäste in
> die U-Bahn zu zwingen.
Also reine Ideologie ohne Bezug zur Realität.
> Die Ursache der Straßenbahndiskussion war (1) die
> Befürchtung, dass der zunehmende Autoverkehr einen
> zuverlässigen Betrieb der Straßenbahn nicht mehr
> ermöglichen würde (ich nenne das aus Sicht des
> ÖPNV jetzt mal "positiver Ansatz" im Sinne der
> Weiterentwicklung des ÖPNV) und (2) die
> "Freiräumung" der Straßen eben gerade für den
> zunehmenden Autoverkehr (als "negativer Ansatz").
Wozu es frühestens in den sechziger Jahren Anlass gab.
Eine Weiterentwicklung wäre eine Forcierung der Trennung vom MIV gewesen, nicht die Verlagerung in den Untergrund, wo der MIV nicht mehr gestört wird.
Beide Varianten liefen historisch auf dasselbe Ergebnis hinaus - die Strassenbahn musste weichen, die Fahrgäste wurden zum treppensteigen und umsteigen gezwungen und die Strassen wiesen trotz Einbau des Massenverkehrsmittels U-Bahn nachher mehr Raum für ruhenden und fließenden (motoriserten Individual-)Verkehr auf, als vorher.
Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer wurde solange übervorteilt, bis sie endlich aufs Auto umstieg.
Und das das schon in den zwanziger Jahren beginnt, zeigt, wie sehr es um Ideologie ging und wie wenig um zeitgenössisch existente Möglichkeiten und Probleme.
Bahnknoten schrieb:
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> in einem
> nicht-kommunistischen Staat
Warum eigentlich nicht von einem (ungeteilten) sozialistischen Staat ausgehen?
Ulrich Conrad hat Recht mit seinen Richtlinien der sozialistsichen Verkehrspolitik(s.u.).
U.a. hat sie zum Moskauer Metrosystem geführt, das ja nun wirklich seinesgleichen sucht!
Es wurde spät angefangen, aber im Gegensatz zu allen anderen U-Bahnsystemen kontinuierlich ausgebaut.
Es dürfte mit 9 Millionen Fahrgästen täglich das weltweit meistfrequentierte Verkehrsmittel sein, obwohl es Städte mit mehr Einwohnern, größeren Metronetzen und besserer Finanzlage gab und gibt.
Sozialistische Verkehrspolitik hat zum effizientesten U-Bahnnetz der Welt geführt - warum sollte man das ausblenden?
Ulrich Conrad schrieb:
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> Ich meine mal gelesen zu haben, dass es in den
> Ostblockstaaten üblich war, dass jede Stadt mit
> über 1 Mio Einwohnern eine U-Bahn bekommen sollte.
> Da hätte dann auch Ost-Berlin eine zugestanden.
> Wenn ich mich recht erinnere sollte auch jede
> Stadt über 100.000 Einwohner eine Straßenbahn
> erhalten. Liege ich da richtig?
> In der DDR entstanden allerdings nie neue Betriebe
> aus diesem Grund, weil sämtliche in Frage
> kommenden Städte bereits über Straßenbahnen (bzw.
> Ost-Berlin über U-Bahn) verfügten.
Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!