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Bericht über die U5 auf B1
geschrieben von Alex Seefeldt 
Hallo zusammen,

vorgestern lief ein Bericht darüber, der wieder einmal betonte Berlin müsse nun 128 Mi.. Euro zurückzahlen wegen dem Nichtbau der U5.

Ich möchte keine Debatte über den Sinn oder Unsinn der U5 lostreten und vielleicht mag es nerven, aber ich bitte etwas zu bedenken:

Der Bund fördert den Bau der U5 zu 80%! Berlin sagt es hätte nicht mal Geld um die restlichen 20% zu zahlen, soweit bislang der Tenor. Bei *extrem* hoch geschätzten Baukosten von 100 Mill. Euro pro Kilometer (Normal wären 80 - 90 Mill. im Innenstadtbereich) wäre das bei noch guten 2km Baulänge demnach ein Betrag von 40 Mill. Euro die das Land Berlin auszugeben hätte für die U5. Berlin hat das Geld nicht und muss demnach 128 Mill. Euro zurückzahlen ohne irgendwas dafür zu kriegen.

Jetzt lese ich, dass die Straßenbahnverlängerung Bernauer - Lehrter kommen soll, Baukosten 68Mill. Euro! Hallo??? Davon muss Berlin einen wesentlich höheren Betrag allein berappen. Diese Straßenbahn dürfte bei weitem nicht so wichtig sein wie die Verbindung damals über die Osloer, es sei denn man legt die Strecke über den Veteranenberg still, was ja nicht der Fall sein wird.

Also mein Resümee: Ich bin auch für die Tram in der Bernauer, aber wie gesagt, wir sollen 128 Mill. für nichts zurückzahlen und geben ca. 40 Mill. an anderer Stelle aus. Damit ist klar, dass es Wowereit und der SPD persönlich darum ging das *CDU-Projekt* U5 abzucanceln und gegen die Straßenbahn auszuspielen. Die Leidtragenden sind wieder mal die Berliner. Auch wenn man gegen die U5 ist, die Verträge sind unterzeichnet und Berlin wird keine Extrawurst kriegen. Wenn man die 40 Mill. erstmal für die U5 ausgeben würde hätten wir insgesamt weniger Schulden, rafft das niemand? Die Strab ist doch damit nicht automatisch gestorben.

Ich werde mich hier in Zukunft wieder politisch zurückhalten und bitte jeden um Nachsicht den es genervt hat, aber ich schäme mich dafür Wowereit gewählt zu haben ( es wird nicht mehr vorkommen) und werde diese Stadt nach dem Studium verlassen, obwohl es mir z.T. schwer fallen wird. Denn wo nach wie vor so fahrlässig gehandelt wird sehe ich als Berufsteinsteiger im Bauwesen keine Perspektive mehr. Ich hatte mir nach der Wende mehr erhofft, naja... wer nicht.

Nix für ungut

Gruß
Alex
Ach, Junge, Beruhige Dich, was erwartest Du, wenn über die Hälfte der Regierung noch vom "Filz" ist? (Ich mein die SPD.)

Na ja... ich halte die Strab in der Bernauer VÖLLIG daneben!
Man braucht an der Eberswalder Kreuzung nur eine Weiche einbauen und die 20 kann, wie die 13, 50, 53 die Kastanienallee runterziehen, am Zionsplatz in die Invalidenstraße abbiegen. Das spart unheimlich Kohle, okay, die U 8 ist nicht direkt angebunden, aber mein Gott! Wer vom Gesundbrunnen zum Hbf will kann die S 1 oder S 2 zum Nordbahnhof nehmen und von Süden bis Alex und dort in die Stadtbahn!
Am Nordbahnhof wäre ja eh alles wieder gut.

*mitaufreg*

Ich bin auch dafür, die U 5 erstmal zu bauen, zumal zwischen Brandeburger Tor und Hbf im Prinzip alles schon fertig ist.

A jar.
Hallo,

leider habe ich den Bericht nicht gesehen, aber warum soll Berlin das Geld zurückzahlen?
Ich bin bislang nur davon ausgegangen, daß die U5-Verlängerung auf unbestimmte Zeit vertagt wird, da Berlin Pleite ist (also wo sollen da 128 Mio. Rückzahlung herkommen?).

Berlin würde doch die 128 Mio. auch nicht zurückbekommen, wenn man sich irgendwann mal entschließt die U5 doch noch zu bauen.

Die Straßenbahn-Strecke "Eberswalder Str. - Nordbahnhof" halte ich persönlich auch für unsinnig (auch wenn sie dank breiter Straße recht leicht zu realisieren ist), A jar's Variante ist da völlig ausreichend.

Die Anbindung des neuen Hauptbahnhofs halte ich jedoch (egal ob mit oder ohne U5) für sehr wichtig, damit er nicht so unmöglich angeschlossen ist, wie heute der Ostbahnhof, von dem aus weder U- noch Straßenbahn fahren und selbst die Busse keine vernünftige Alternative bieten.

MfG Chris

Anonymer Benutzer
Re: Bericht über die U5 auf B1
23.08.2003 23:26
Hallo,

das mit der Rückzahlung sehe ich auch so, ist ja nicht gestrichen sondern verschoben. Also warten und hoffen.

Die 20 durch die Kastanie ? Ihr kennt wohl die Strasse nicht. Die ist höllig eng wie eine Nebenstrasse und dort herrscht Parkanarchie. Soll heißen jeder parkt und macht was er will, besonders gern an den Haltestellen. hinzu kommen Radfahrer die die Tram nicht überholen kann. Der Zionskirschplatz zählt zu den meistblockierten Strassenbahnstrecken Berlins. Dazu kommt noch, dass dann wohl etwas viel Verkehr in der Strasse wäre (4 Linien) wobei eine Nachtbedienung hier sicher wünschenswert wäre. Die 20 in der Bernauer soll auch Erschließungsfunktion haben und wie schon erwähnt der U8 Anschluss ist auch nicht ohne Bedeutung. Also beste Lösung Bernauer für die schnelle verbindung und die Kastanie zur Erschließung des Wohngebietes.

MFG Marcus

PS: Fahre ständig durch die Kastanie, noch ne Tramlinie mehr dort und der Verkehr bricht völlig zusammen vor allem bei der Tram.
Dann muss ich halt den Autoverkehr dort verbieten.
Punkt.

Ich bin bin mal vom BWK nach Marzahn (mit der 8) gefahren, also als ich endlich am Rosenthaler Platz war, war ich heilfroh, endlich eine eigene Trasse zu haben.

Die Innenstadt ist dort einfach zu eng.
Nachts ist gerade in dem Viertel eh die Hölle los (viele Leute).

Von daher, einfach sperren für Autos. Da es scheinbar auch so ist, dass nicht genügend Parkraum zur Verfügung besteht, muss man das auch auf die Anwohner ausdehnen, oder dort ein großes Parkhaus errichten.


Da muss man halt mal flexibel sein.
Aber wengen AUTOFAHRERN!!! Unsummen ausgeben? Ich glaub es nicht! Die Autos können ja die Bernauer Straße langfahren, wenn es eine so breite Straße ist!

*aufreg*
Und wer zu faul ist mal zum Bäcker um die Ecke zu Fuß zu gehen hat es nicht anders verdient. *Klischée raushängt*

A jar.
Hallo Tiger,

Berlin muss die 128 Mill. zurückzahlen, da sie bereits für das vorhandene Stück der U5 ausgegeben wurden. Es ist gängige Praxis beim Bund, dass man Fördermittel wieder zurückfordert wenn jemand mittendrin das Ruder umwirft. Der Bund sagt eben: "Wir haben euch schon 128 Mill. gezahlt und *ihr* wollt nicht mehr weiterbauen, also her damit". Das Berlin das Geld nicht mehr zurückzahlen kann hat einen anderen Grund: Das Geld ist bereits ausgegeben, so weit ich weiß aber nicht für die U5! Mag unglaublich klingen, aber man war in Berlin wohl der Meinung man könnte an anderer Stelle damit Löcher stopfen, obwohl die Mittel zweckgebunden sind. Wer jetzt meint so was gibts nicht, der sei daran erinnert, das Strieder die Straßenbahn in der Leipziger *ohne* Planfeststellungsbeschluß bauen ließ, was rechtswidrig ist.

Zur Kastanie: Der Platz ist dort wirklich eng, auch der Übergang zur U8 wäre notwendig. Das Problem: Um die Strecke rentabel zu machen müsste die Strecke am Zionskirchplatz stillgelegt werden (nicht die in der Kastanie!). Denn sonst gibt es keine hohen Fördermittel, weil der Bund sagt: "Ihr habt doch bereits die Verbindung Eberswalder - Invalidenstr., wozu noch eine weiter nördlich". Die Strecke in der Veteranenstr. ist eh ungünstig wegen dem Gefälle und fehlendem eigenem Bahnkörper. Soll auch im Winter z.T. problematisch gewesen sein. Leider ist man da bei den Tramfanatikern nicht mit wohlgesonnen, obwohl sich die Situation für alle verbessern würde. Und gerade weil es sich nur um eine Verbesserung einer vorhandenen Verkehrsbeziehung dreht, ist dieses Projekt für mich eher unwichtig.

Gruß
Alex
Anonymer Benutzer
Re: Bericht über die U5 auf B1
26.08.2003 22:14
Hallo Ajar,

jau die Idee mit der Strassensperrung gefällt mir, dann kommt man da gut durch und für das Parkhaus wäre auch Platz wenn man es denn unbedingt braucht, an dem häßlichen Parkplatz zw. Schönhauser und Kastanie.
Das dann für Ortsfremde mit mind. 10,- die Stunde. Vielleicht kommen dann endlich weniger solche Leute die mit nem SLK in die Kneipe fahren (resp. bis vor die Kneipe auf den Gehweg) und ich kann dann wieder auf mehr normales Publikum hoffen.
Phantasier.... :)

Wieso gibt´s denn da Probleme mit dem Gefälle? Die fahren da ja schon extrem langsam den Berg runter. Dann müssten die Trams in Dresden etc ja auch in diesem Tempo fahren, was ich mir kaum vorstellen kann. Dann kommt man dort ja zu Fuß schneller voran. Hat Bln. mal wieder gespart (so an den Bremsen ....) was.
Hallo Marcus,

Dresden hat mit solchen Strecken bestimmt ähnliche Probleme im Winter. Sowas würde man heutzutage eher vermeiden wollen. Und wenn schon, dann auf eigener Trasse, damit die Straßenbahn ungestört bremsen kann. Soll jetzt aber nicht heißen, dass man solche Strecken stilllegen soll. Die Strecke in der Veteranenstr. ist ja im Moment unverzichtbar. Ich hab die Infos dazu auch nur mal BVG-intern gekriegt.

Gruß
Alex
Hi Alex,

Vielleicht wolltest du ja auch mal die Antwort eines Tramfans hören, hier ist sie: Ich bin nämlich für diese Strecke in der Bernauer, da zum einem eine Alternative zur Strecke in der Invaliden und Veteranenstraße besteht, zum anderen die Leute auf ein öffentliches Verkehrsmittel überredet werden können (Um ehrlich zu sein: Berlin ist eine Autostadt).

An für sich ist es eh und je besser, erstmal ein ordentliches, über die gesamte Fläche der Stadt verbreitetes Straßenbahnnetz zu bauen, da damit ein Weiterbau der U5 überflüssig würde (1 km Straßenbahn kostet grade mal ein Viertel des Kilometerpreises bei der U-Bahn).

Das mag zwar alles recht utopisch klingen, aber mit einer jährlichen Investition von ca. 120 Mio. € würde in ca. 40 Jahren ein neues, autofremdes Berlin entstanden sein.

Gruß, Liebschi

Anonymer Benutzer
Re: Straßenbahn in der Bernauer Straße
30.08.2003 18:26
Du bist hier gar nicht der einzige der gerne mit der Tram fährt. Ich tu das auch.
Ich bin gegen die Einstellung jeglicher Tramlinie, weil dies immer eine Verschlechterung für die Fahrgäste mit sich bringt und die Chancen Neue zu gewinnen weiter sinken.
Jedoch kann man in Berlin manchmal froh sein wenn das eine oder andere Projekt scheitert wie zum Bsp. Alex 2. Dies hätte zwar eine gute Verbindung zum Alex geschaffen, aber zu welchem Preis? Schönhauser nur noch 1 Linie und damit dem Untergang geweiht. Die gute Verbindung aus der Prenzlauer zum H.M. und zur Friedr. ist dann auch weg. Was um Gottes Willen sollen wir dennn alle am Alexanderplatz? Da ist doch nix außer kaufhof, aber vielleicht ist ja da irgendwer mit irgendwem befreundet. :)
Das gleiche ist an der Bernauer zu befürchten. zwar ist diese Verb. meineserachtens gut und wir können uns auf eine neue Tramverb. freuen, aber die Kehrseite der Medaille - es wird garantiert der Verkehr in der Kastanienallee - Veteranenstr. eingeschränkt. Also eine neue Strecke auf Kosten von alten Verbindungen errichtet, die zwar angenommen werden doch einer gewissen Lobby nicht passen, da sie nicht hypermodernen ansprüchen genügen. Es spricht nichts gegen eine Tram auf der Strasse (wo sie ja auch hingehört) außer man will Platz für den KFZ Verkehr machen.

Viele Grüße
Hallo,

@marcus:
es spricht nichts gegen eine Straßenbahn in der Straße wenn sie eine eigene Trasse hat. Alles andere ist Murks und war und ist häufig die Begründung für Stilllegungen, genau das ist in der Veteranenstr. nicht der Fall. Natürlich lässt sich so ein eigener Bahnkörper nicht 100%ig realisieren und alte Strecken genießen auch irgendwie Bestandsschutz, es hat aber seinen Grund warum sowohl in der DDR als auch jetzt nur eigene Bahnkörper förderfähig waren/sind.

@Liebschi:
Flächendeckende Straßenbahnnetze wird es in Berlin nie mehr geben, das ist Geschichte. Gerade die Tram in der Bernauer Str. wäre eher eine Alternative zur Veteranenstr. als eine Bereicherung, so muss man dass wohl sehen wenn man sich die heutigen Verkehrsbedürfnisse anschaut. Straßenbahnen haben da Chancen in Berlin, wo es linienhaften Verkehr gibt, der nicht durch Busse abgedeckt werden kann und für den sich eine U-Bahn nicht lohnt. Da gibt es einige Relationen: Pankow-Weissensee, Johannisthal-Buckow, nicht zuletzt Lichtenrader Damm und Heerstr.. Aber dazu muss man halt mal weiterdenken, anstatt die Doktrin das Ostnetz irgendwie nach Westberlin durchdrücken zu wollen weiterzuverfolgen.

Außerhalb dieses Forums fahren die meisten Auto (außer ich) und sind Wähler. Was hier geschieht ist letzendlich Wählerwille, dass sollte man bei aller Freude am Nahverkehr auch sehen. Die Straßenbahn ist kein Kampfinstrument gegen den Autofahrer sondern ein Verkehrsmittel, dass man nicht andauernd gegen die U-Bahn ausspielen sollte.

Nix für ungut
Gruß
Alex



Nachricht bearbeitet (31.08.03 10:05)
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