So, jetzt meldet sich der Autor zu Worte. ;-)
Ajar schrieb:
> Wenn ich mir den Plan so ansehe, so scheint er für mich so gemacht
> worden zu sein, wie er auch aussieht: Ohne Berücksichtigung der U-
> Bahnlinien (abgesehen U 5 Ostende)
Zum Teil hast Du da sicher nicht ganz unrecht. Soll ja auch ein Maximalnetz à la 200-km-Plan sein.
> S 1 Stahnsdorf - Oranienburg (Express)
> S 15 Potsdam Hbf - Nordbahnhof (- Waidmannslust)
>
> Das Express würd ich erstmal streichen.
> Das bringt letztlich, auf einer Strecke, wo im Berufsverkehr im 5- Minuten- > Takt gefahren wird, nicht viel. *denk*
Hintergrund der ganzen Expresslinien und nicht überall haltenden Linien ist der Gedanke, einen Weg für eine weitere Beschleunigung der S-Bahn zu finden. Sicher nicht ganz uninspiriert von der Kopenhagener S-Bahn:
[
www.dsb.dk]
[
www.dsb.dk] (Jeder Strich ist eine 20-Minuten-Zuggruppe)
Sinn macht das aus dem Grunde, daß relativ viele Fahrten ins Zentrum oder vom Zentrum führen, wo man nicht darauf angewiesen ist, an jeder Zwischenstation zu halten. Sicher nicht zu unterschätzen ist der psychologische Effekt, an einigen Stationen durchfahren zu können.
Konkret bei der S1/S15 hatte ich folgendes Bedienungsschema angedacht:
Die beiden Linien treffen sich tagsüber alle 10 Minuten in Zehlendorf, so daß man von beiden Ästen sowohl den Express-Zug als auch den überall haltenden Zug erreichen kann. Veranschlagt man für jede durchfahrene Station eine Zeitersparnis von 50 Sekunden, kommt man ziemlich genau auf eine Zugfolge der beiden Linien von 4/6 Minuten auf der Nord-Süd-Bahn, wo im Berufsverkehr alle 2 Minuten ein Zug fahren würde.
Im Berufsverkehr fährt ggf. zusätzlich alle 10 Minuten ein Zug Zehlendorf -- Gleisdreieck.
Im Spätverkehr fahren die beiden Linien alle 20 Minuten mit Halt auf jeder Station, so daß sich ein 10-Minuten-Takt bis Zehlendorf ergibt.
Um diese Betriebsform ohne große Wartezeiten zu ermöglichen, müßte (neben dem Bau der Linie Richtung Düppel) nur der Abschnitt Zehlendorf -- Sundgauer Straße viergleisig ausgebaut werden. Allerdings wäre auch ein neuer Bahnsteig Sundgauer Straße nötig.
> Ansonsten klingt das eigentlich ganz gut, die S 1 und die S 15. Man kann
> die S 15 in Wittenau doch abzweigen lassen und nach "Märkisches Viertel
> Nord" fahren lassen, laut Plan liegen da Gleise oder ein Gleis (vermutlich
> Industrie).
Der Erschließung des Märkischen Viertels ist so ein Thema für sich. ;-)
> S 2 Rangdorf - Bernau (Express)
> S 21 Lichtenrade - Gleisdreieck (- Pankow Heinersdorf)
> S 25 Stahnsdorf - Mühlenbeck
>
> Auch hier, Express bringt nicht viel *behaupt* (S 21 fällt also weg)
Die S21 lohnt natürlich erst, wenn es genug Fahrgäste auf dem Abschnitt gibt. Da aber relativ viele Halte zwischen Lichtenrade und Priesterweg geplant sind, und Rangsdorf doch schon ein Stück weg ist, halte ich die Linie doch für sinnvoll. Hier würde (aus Richtung Süden gesehen) die S21 zwei Minuten nach der S2 in Lichtenrade abfahren und 6 Minuten später in Priesterweg ankommen. Im Berufsverkehr fährt die S21 bis Pankow Heinersdorf, ansonsten muß man in Gleisdreieck zwei Minuten auf die S1 warten. Umgekehrt analog.
> Die 25 Südwest- Verlängerung find ich gut, die würde aber vermutlich nur
> dann Sinn machen, wenn die S 1 nach Stahnsdorf wirklich verlängert wird.
> Das Nordende der S 25 ist eine interessante Gestaltungsmöglichkeit, auf
> das ich noch gar nicht gekommen bin...
> S 3 Werder - Erkner
> S 35 (Grunewald -) Westkreuz - Hönow
>
> Verlängerung nach Werder leuchtet mir ein.
> S 35 leuchtet mir auch ein, ABER der Bahnhof Tierpark müsste neu gebaut
> werden. Und was passiert mit dem Rest der U 5? Weiterbau nach Süden
> (Rathaus Köpenick oder Schöneweide oder gar nicht)?
Wenn es eine S35 gibt, kann die U5 wie im 200-km-Plan vorgesehen Richtung Schöneweide verlängert werden. ;-)
Ob der Aufwand für diese Lösung berechtigt ist, darf durchaus bezweifelt werden. Den Anschluß in Wuhletal hat man schon jetzt (bzw. man könnte ihn schon jetzt realisieren), und ansonsten ist auch nicht viel gewonnen. Eine Verlängerung der U5 nach Süden würde auch nicht all zu viel bringen, da sowieso die Straßenbahn nach Schöneweide fährt.
> S 4 Nauen - Strausberg Nord (Express)
> S 41 Falkensee - Strausberg
> S 45 Wustermark - Ahrensfelde
> Warum tauschen S 4 und 5 die Liniennummern? Das stiftet nur Verwirrung
Mein Gedanke war:
S1 S15 S2 S21 S25: Nord-Süd-Bahn
S3 S35 S4 S41 S45: Stadtbahn
S5 S6 S7 (S8): Ringbahn
S9 S10: was sonst noch so fährt
> *denk*. Express find ich auch nicht gut. Die Linienbündelung auf eine
> Nummer (hier 4) zwischen Spandau und Lichtenberg ist durchaus sinnvoll.
> Nauen kann aber doch ein bisschen weit weg sein, Finkenkrug wäre hier
> vielleicht erst einmal vorrangiges Ziel.
> S 5 Ringlinie
>
> Ich fand eigentlich, dass sich das Konzept: "Fahrt auf den Ring- Ring-
> Fahrt vom Ring" bewährt hat, gerade angesichts der Tatsache, dass eine
> Ringtour nicht exakt 60 Minuten oder 70 Minuten, sondern eine
> Zwischenzeit benötigt und eine Takteinhaltung - gerade mit Bedacht, dass
> fast immer eine Zweite Linie (S 6, 7 oder 8) ein Stück auf dem Ring
> mitfährt.
Wie schon gesagt wurde: Ein Ring in 60 Minuten müßte eigentlich möglich sein. Ein «echter» Ring hätte den Vorteil, daß man nicht ganz so auf die zulaufenden Linien angewiesen ist. Beispielsweise könnte man bei Verspätungen ggf. alle Ringzüge um fünf Minuten nach hinten auf den nächsten Ringzug schieben, damit zumindest alle Ringzüge wieder planmäßig sind.
> S 6 Johannesstift - Rathaus Köpenick
>
> Also das Zentrum von Köpenick ins Verkehrsnetz einzubinden findet meine
> Zustimmung (die leider im Senat nichts zu sagen hat *gg*). Auch, das
> Johannesstift anzubinden ist durchaus okay, da hier nichts aufgerissen
> werden muss zur Gleisverlegung etc...
Das Problem bei der Verlängerung zum Köpenicker Zentrum dürfte allerdings sein, daß man wohl kaum um eine unterirdische Führung unter der Dahme herumkommt -- also nicht umbedingt so günstig zu haben.
Das interessante an dem westlichen Ende ist sicherlich der Anschluß des Falkenhagener Felds an die S-Bahn. Dereinst war ja eine Verlängerung der Linie 1 der U-Bahn in diese Richtung geplant...
> Einzig, was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, die Linie am Westend
> Richtung Spandau zu führen. D.h. in Spandau habe ich 3 Linien, die zum
> Westkreuz fahren, aber keine schnelle (Alternative ?) zur Jungfernheide.
Richtung Nordring ist das sicherlich nicht die allergünstigste Lösung. Wie Du schon angedeutet hast, fährt ja immerhin die U7 nach Jungfernheide. Ein Grund für diese Lösung ist, daß der Nordring mit S5 und S8 im Berufsverkehr schon voll ist.
> S 7 Königs Wusterhausen - Velten
>
> Hier habe ich nichts auszusetzen, weil ich diese Linie in "meinen Plänen"#
> genauso gestaltet habe. *g*
*g*
> S 8 Papestraße - Johannesstift
>
> Ich finde den Südteil der Linie nicht gut, wenn man die Nord- Süd- Linien
> via Gleisdreick fahren lässt, wird es sehr schwer, den Teil via Anhalter
> Bahnhof weiterhin zu betreiben. Find ich nicht so sinnvoll.
Richtung Süden ist diese Linienführung am Potsdamer Platz (was ja der Knackpunkt ist) unkritisch. Die Züge von Unter den Linden Richtung Gleisdreieck würden an dem westlichsten Gleis abfahren, wo heute die (meisten) Züge Richtung Anhalter Bahnhof fahren. Die Züge von Reichstag Richtung Anhalter Bf würden dort fahren, wo vor der Wiedereröffnung des Abschnitts Schönhauser Allee - Bornholmer Str. die Verstärkerzüge der S1 abgefahren sind. Dabei müßten sich die Züge nicht kreuzen.
Kritisch ist es aber in Richtung Norden, wo die Züge hinter Potsdamer Platz auf das jeweils andere Gleis wechseln müßten, und sich die Linien somit kreuzen. Signaltechnisch müßte es aber trotzdem im Bereich des Möglichen liegen.
> Sicherlich, die
> Wasserstadt Spandau anzuschließen ist sicherlich keine schlechte Idee,
> aber ob die Kosten HIER in einem noch halbwegs angemessenem Rahmen
> sind? (Untertunnelung der Havel)...
Eine Verlängerung bis Hakenfelde war/ist sogar vom Senat vorgesehen...
> S 9 Schönefeld - Hennigsdorf
>
> Ich war noch nie ein Freund des Gedankens die 75 nach Süden entlang der
> Fernbahn bis nach Schönefeld zu verlängern. Im hier aufgezeigten
> Rahmen, klingt das allerdings plausibel. (Keine Ahnung wieso *g*.)
Das Problem der Linie ist, daß die Besiedlung spätestens südlich vom Biesdorfer Kreuz ziemlich dünn ist. Höchstens mit einem Flughafen BBI (Bitte Lachen!) kann man sich irgendwelche Fahrgastzahlen zusammenschummeln, zumal man viele aufwendige Kreuzungsbahnhöfe bauen müßte.
Die ursprünglichen Planungen für eine solche Strecke aus der DDR-Zeit beruhen auf dem Gedanken, die Stadtbahn und den Ostring zu entlasten, was inzwischen nicht mehr so aktuell ist. Immerhin würde die Linie eine große betriebliche Flexibilität, insbesondere bei Baumaßnahmen erlauben.
> S 10 Alexanderplatz - Schönefeld
>
> Diese Linie ist letztlich einfach überflüssig. Es würde sich ein sehr teurer
> Parallelverkehr zur U 8 - Hermannplatz - U 7 ergeben. Hier wäre es
> sinnvoller, die U 7 von Rudow zu verlängern. Gerade in Anbetracht, dass
> es von der Innenstadt oder vom Südring keine Direktverbindung zum
> Flughafen mehr gibt.
Richtung Innenstadt gäbe es die S10, Richtung Südring müßte man in Grünauer Kreuz umsteigen -- immerhin bahnsteiggleich und mit Anschluß. Richtung Innenstadt wäre es wohl in vielen Fällen sinnvoller, den Flughafen-Express (Potsdamer Platz, Lehrter Bf) zu nehmen.