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Wann spart Berlin endlich?
geschrieben von Holger2 
Hallo,

meiner Meinung nach zielt die Deutsche Bahn AG mit der Androhung, einzelne S - Bahnen stillzulegen, schon in die richtige Richtung. Die wenigsten S - Bahnen in Berlin sind in der Nebenverkehrszeit voll ausgelastet. Somit wäre zumindest bedenkenswert, ob ein 20 - Minutentakt nicht auf allen S - Bahnlinien ausreicht.

Außerdem verstehe ich nicht, warum in Berlin immer noch Busse parallel zu S - und U - Bahn verkehren. Für Gehbehinderte ist das zwar toll, aber Berlin ist immerhin pleite.

Andere wohlhabendere Städte, wie etwa Frankfurt, haben weder ein tägliches Nachtliniennetz, noch ein so dicht gestricktes Busnetz. Die meisten Buslinien fahren in der NVZ nur alle 30 Minuten. Alles andere ist zwar "nice to have", aber eben auch teuer - und wird über den Länderfinanzausgleich unter anderem von den Frankfurtern mitgetragen.

Geld, das jetzt konsumiert wird, steht eben nicht für Investitionen zur Verfügung. Folglich werden alle wichtigen Neubauprojekte auf Eis gestellt, nur damit keinem Berliner seine persönliche ÖPNV - Anbindung weggenommen wird. Das dicke Ende kommt eben ein bisschen später, aber umso heftiger, weil nicht investiert wurde und auch kein Geld für den täglichen Verkehr mehr da ist.

Ich halte es für fatal, dass beim ÖPNV in Berlin nicht endlich ein radikaler Schnitt unternommen wird.
*so.... einmal ablachen bitte*


Kurios, dass Berlin u.a. für sein Nachtnetz gelobt wird.

Zum Paralellverkehr,... der ist teilweise nicht zu verhindern, z.B. Schönhauser Allee.

Berlin kann stolz auf sein Nahverkehrssystem sein.
Wenn ich den Ausdünne, brauch ich mich nicht wundern, dass mehr Leute auf Auto umsteigen.

Ich gehe sogar noch weiter, der ÖPNV muss sogar noch billiger werden.
Und wenn eine Buslinie abends oder wann wirklich mit leeren Bussen rumfährt, dann ist es Aufgabe der BVG da Abhilfe zu schaffen. Aber das kann man nicht pauschalisieren!

Je mehr Leute Bus & Bahn fahren, umso besser für Berlin und die Lebensqualität und für die Umwelt!


A jar.
Anonymer Benutzer
Re: Wann spart Berlin endlich?
27.09.2003 04:59
Hallo Ajar, ich kann Dir nur beipflichten!!!!!!

@ Holger

Schon mal 19min im Winter auf eine S- Bahn gewartet? Da kauft sich dann selbst der letzte ÖPNV Nutzer ein Auto.

Gerade wegen dem noch recht gutem Angebot werden in Berlin ca. 40 % aller Fahrten mit BVG und S-Bahn unternommen. Da träumen andere Städte von.

Da fällt mir ein, wenn man den Nahverkehr komplett einstellt, kann man einige Mios sparen und die Mineralölsteuer senken, damit Leute wie du sich ein schnelleren, stärkeren, größeren..... Wagen leisten können.....
Ich glaube mit deiner Einstellung bist du hier falsch. Versuchs doch mal bei der Autofahrerpartei die haben auch was gegen Busse und Co und Busspuren usw.

Musste das jetzt mal loswerden

Allzeit freie Fahrt wünscht Marcus
Hallo,

übrigens habe ich auch schon 39 Min. auf meine S - Bahn gewartet (in München auf dem Außennetz ist der 40 - Minuten - Takt die Regel). Natürlich ist das nicht schön zu sparen, aber es ist schon kurios, dass sich ausgerechnet die ärmste Stadt das komfortabelste Nahverkehrsnetz gönnt. Und in Frankfurt habe ich auch schon 29 Min. auf meinen Stadtbus gewartet.

Die Gelder, die jetzt in den fahrenden Betrieb gesteckt werden, fehlen für Investitionen. Berlin spart z.B. seit Jahren an der Anschaffung neuer U - Bahn - Wagen. Die ganze Signaltechnik ist auf dem Stand von vor 20 Jahren stehen geblieben. Es fehlt Geld für Aufzüge. Die U5 kann nicht finanziert werden. Die Trambahnstrecken werden nicht beschleunigt, weil kein Geld da ist...

Irgendwann rächt sich, dass heute nicht hinreichend investiert werden kann. Darum bin ich der Meinung, dass jetzt radikal gespart werden sollte.

Es ist schon verwunderlich, dass Berliner immer das Jammern anfangen, wenn man von Ihnen lediglich fordert, dass sie sich einfach an dem Durchschnitt der Städte in Deutschland orientieren sollen.

HOlger
Das geht in Berlin aber nicht!

Berlin ist so groß, wie Frankfurt (M), Stuttgart und München zusammen!!!

Da kannst Du also nicht so Maßsstäbe ansetzen.
Außerdem gibt es Beschleunigung auf der Straßenbahn (Möllendorfstraße), Neuanschaffung von U-Bahnwagen (die neuen kleinprofilwagen, die wie großprofilwagen aussehen, aber nicht durchgängig begehbar sind ich glaube baureihe H) und die U 5 wird zur Zeit auch rund umerneuert (zwischen Frankfurter Allee und Alex).

Das ist schon nicht wenig. Weiterhin wird die S-Bahn zwischen Pankow und Blankenburg auf Fordermann gebracht. Es wird über eine Reaktivierung der Stammbahn spekuliert, die S-Bahn nach Teltow wird gebaut, der Lehrter Bahnhof, die 2. Nord-Süd- S-Bahn, der Bahnhof Südkreuz/Südbahnhof...

Also ich finde, das ist eine ganze Menge. Und ja, Berlin hat kein Geld..

Ich wohne in Marzahn-Hellersdorf, und der Bezirk hat so wenig Geld, theoretisch würde ALLES, was der Bezirk hat, nicht mal für alle Schulen im Bezirk reichen.

Du siehst (hoffentlich) es gibt auch Sachen, da kann man einfach nicht sparen.
Und ÖPNV ist nur auf einigen Strecken wirklich rentabel und wirtschaftlich. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist ÖPNV aber einfach nicht zu schlagen.


M f G


A jar.
Die Auslastung in Berlins ÖPNV liegt ja nach Medienangaben nur bei 16 % im Durchschnitt im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt von 20 %. Das ist eine Aussage, die immer gern diejenigen nutzen, die beim ÖPNV radikal kürzen wollen.

Aber fakt ist: Berlin ist auf ökologischer Ebene der Städte München, Hamburg oder Frankfurt um einiges voraus. Dass man nachts in fast (!) jeden Winkel Berlins im 30-Min-Takt hinkommt, dass man am Wochenende fast alle U-Bahn-Linien auch nachts nutzen kann, dass das Netz so engmaschig ist, ist ein EINDEUTIGER STANDORTVORTEIL gegenüber anderen Städten. Man muss hier kein Auto haben. Und darum haben hier auch fast die Hälfte aller Haushalte kein Auto. Darüber hinaus werden die Straßen entlastet (Stau gibt es so gut wie nie in Berlin), was wiederum dem Wirtschaftsverkehr zu Gute kommt. Und das ist wieder ein guter Standortfaktor!

Berlin wird europaweit neidisch angesehen, weil diese Stadt erheblich weniger Verkehrsprobleme als die meisten anderen Städte hat. Und das sowohl auf der MIV- als auch auf der ÖPNV-Ebene. Und da muss man jede Streichung von Verkehrsangebot im ÖPNV lieber 10x überdenken, bevor man sie umsetzt.
@ tobyBERLIN :

"Berlin wird europaweit neidisch angesehen, weil diese Stadt erheblich weniger Verkehrsprobleme als die meisten anderen Städte hat."

Und eben das hat seinen Preis. Um unser Angebot in der Stadt zu verteidigen folgendes Argument an Holger2 :

Würde man den Nahverkehr kürzen, müssten eben um mehr als diese Summe Investitionen in den Strassenbau getätigt werden (= breitere Strassen, neue Ampeln, Neugestaltung von Kreuzungen, Strassen müssen bei höherer Belastung häufiger erneuert werden, andere Strassen bieten die Belastung nicht und der Untergrund muss dafür gefestigt werden
--->umgangreiche Untergrundarbeiten).
Denn die Menschen wollen ja trotzdem von A nach B. Und wenn die S-Bahn nur alle 20 Minuten kommt, fahre ich mit dem Auto. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass wenn man 20 Minuten Takt anbietet, hier die Kunden drin sitzen, die sonst in 2 Zügen (10 Minuten Takt) sitzen. Desto häufiger der Takt, umso mehr Fahrgäste.
Berlin hat eine schöne Mischung von autogerechter Stadt und guten ÖPNV-Angebot. Andere Städte, die du angebracht hast, haben nur die eine. Die kostet aber auch Geld (Wartungs- und Instandhaltungskosten). Glaube bitte nicht, dass Starssenverkehr kostenlos sei. Dieser wird höher subventioniert, wie der ÖPNV. zahlen werden dafür leider in den Medien nicht so breitgetreten. Das würden wir eher mitbekommen, wenn die Strassen privatisiert würden, und die Berteibergesellschaft um immer höhere Summen verlangen täte.

Es wäre also sinnvoller, wenn man sparen möchte, die Subventionen für den Strassenverkehr zurückzuschrauben (höheres Einsparungspotential). Dies kann man machen, indem man den schweren Kraftverkehr aus der Stadt hält, da diese den Strassenbelag am stärksten schädigen (Güterverkehrslösungen auf der Schiene nach Dresdener Beispiel, gibt noch viele weitere Ideen). Zudem durch eine Herabsetzung des Individualverkehr (= PKW).
Du bist scheinbar kein Berliner oder dir fehlt der Einblick in die Verkehrspolitik: Berlin strebte einen Modalsplitt an: 80% des Verkehrsaufkommens in der Innenstadt soll durch den ÖPNV abgewickelt werden, nur 20% mit dem PKW.
Dies hat zur Folge, dass man auf den Ausbau von Strassen in der Innenstadt verzichten kann. Desweiteren auch in den Bezirken an der Stadtgrenze, denn der Transitverkehr (von ausserhalb der Stadt in diese hinein) wächst dann nicht weiter an.
Derzeit hat der Senat kein Geld, daher hat er das Ziel Modalsplit ausgestezt. Er wird daher weder in den weiteren Ausbau des ÖPNV setzen, noch in den Ausbau der Strassen. Langfristig bekommt die Stadt daurch ein Verkehrsproblem der höchsten Güte, welches sicherlich von der folgenden Senatsbildung geändert wird (Zunehmende Verkehrsprobleme eignen sich gut für den Wahlkampf).


Also Zusammenfassend: Belese dich bitte , bevor du in einer derart komplexe Diskussion mit derart harten Forderungen einsteigst. Und bitte vergleiche Berlin nicht mit irgendwas. Berlin ist in der Struktur mit keiner anderen Stadt vergleichbar. Norgendwo hast du in den Aussenbezirken prozentual eine derartige Siedlungsdichte, 40 Km vom Stadtkern entfernt. Keine Stadt in Deutschland bietet diese Infrastruktur. Kein Nachverkehrsnetz in Deutschland befördert derartig viel Personen! Wenn du mal Berlin kennen lernen möchtest, mache dies mal mit dem Nachtnetz. Ein deratiges Nachleben findest du in keiner anderen Stadt.
Andere Städte haben etwa Sonntags eine leere Innenstadt, tot, ohne Aktivitäten. Keine andere Stadt beitet derart viele kleine Stadtzentraler überregionaler Bedeutung. und und und

Zum Lesen für dich:
Der aktuelle Stadtentwicklungsplan der Stadt Berlin:
[www.stadtentwicklung.berlin.de]
Ja, haut den bösen Autofahrer!!!

Sperrt ihn in eine S-Bahn!


;o)



A jar.
@ Ajar:

Nö, so nun auch nicht, abe die richtige Mischung macht es.
Was nützt, wenn die Innenstadt an Lebensqualität verliert? Da hat eher das Umland den Nutzen von.

Also muss eine Stadt sich in die Richtung entwickeln, dass sie auch lebenswert bleibt.

--
Glückssignatur 093: Wenn du diese Signatur an den Absender zurücksendest,
erhältst du eine Broschuere (Angebotsliste und Zeichnungen der verfuegbaren Wagen) zur Vermietung des einstigen DDR-Regierungszuges "Reisen wie die roten Preussen" von 1991 (Deutsche Reichsbahn) in PDF (970 Kb) zugemailt. [www.berliner-verkehrsseiten.de]
Hallo zusammen,

zunächst einmal: Ich pendele zwischen Frankfurt und München, bin aber auch regelmäßig in Berlin. Wo es geht, benutze ich Bus und Bahn, auch wenn diese nicht alle 10 Minuten fahren - ganz im Gegensatz zu den Berliner "Nahverkehrsfans", die dann lieber auf das Auto umsteigen.

Zu den Investitionen: Der Ausbau der S - Bahn wird im Rahmen des Hauptstadtvertrags vollständig vom Bund finanziert. Ich finde auch vollkommen in Ordnung, dass der Bund diese Kosten übernimmt, da Berlin an der Teilung sicher besonders gelitten hat. Der Lehrter Bf. wird von Bund und DB AG finanziert. Projekte wie die Reaktivierung der Stammbahn sind mangels Finanzkraft des Landes Berlin auf Jahrzehnte hinaus reine Illusion. Wegen fehlenden Geldes ist auch die Erneuerung der Kleinprofil - U - Bahnen gestoppt worden, obwohl dringend notwendig.

Zur Größe der Städte: Ffm, S und M sind sicher kleiner als Berlin, trotzdem würden sich viele Einwohner über ein ähnlich ausgebautes Nachtbusnetz oder einen dichten S - Bahn - Takt freuen. Das können sich diese Städte aber nicht leisten.

Hier noch ein paar Zahlen:
Großraum Rhein - Main (Planungsverband + Darmstadt, Mainz, Wiesbaden): 3,3 Mio. Einwohner
Großraum Stuttgart (Verband): 2,5 Mio Ew
Großraum München (Planungsverband): 2,7 Mio Ew
Berlin: 3,3 Mio Ew
- so viel größer, als wie behauptet, ist Berlin also nicht.

Berlin erhält über den Länderfinanzausgleich jährlich über 5000 Mio. Euro, während Hessen und Bayern jährlich je 2000 Mio. zahlen. Es ist schon verwunderlich, dass ausgerechnet die Stadt sich den attraktivsten Nahverkehr finanzieren kann, die am Tropf von allen anderen Städten hängt. Diese Ausgleichsgelder sind dafür gedacht, dass Berlin in die Zukunft investieren kann und nicht zum Verfrühstücken.

Der ÖPNV - Anteil liegt in München bei über 30%, 80% in der Stadtmitte sind längst Realität, das zeigt doch, dass in Berlin mit provinziellen 16% irgendetwas falsch läuft und dass Masse vielleicht doch nicht gleich Klasse ist.

Gelder, die jetzt für den laufenden Betrieb ausgegeben werden, fehlen im Investitionsetat. In den Schulen blättert der Putz von den Wänden, Unis kaufen seit Jahren keine neuen Bücher mehr, aber die S - Bahn muss alle 10 Minuten fahren???

Darum meine Meinung: Schluss mit der typisch Berliner Anspruchsmentalität, jetzt sparen um mehr investieren zu können

Holger


Darum jetzt Schluss
@ Holger 2:
Benutzung von ÖPNV im 20 Minuten Takt durch Nahverkehrfans:

Ich habe auch nur begrenzte Zeit, und muss versuchen schnell von A nach B zu gelangen. Wartezeit ist geschenkte Zeit.
Zudem fahren in Berlin nicht nur Nahverkehrsfans, sondern auch andere Leute, die keine Zeit auf dem Bahnhof verschenken wollen.

Erneuerung U-Bahn Kleinprofil:
Auftrag zur Sanierung der Wagentypoen A3 ist unterschrieben.
Sanierung der GI in Planung
Ausmusterung der A3L6x beschlossen, Ersatzfahrzeuge bestellt (Hk, 41 Halbzüge)

Zahlen der Bevölkerung musst du auch auf die Fläche beziehen, da ist Berlin nicht zu toppen.

Vergleich zu München: Das sind ja nicht vergleichbare Zahlen (Fläche des Kreises im Innenring Berlin, und Innenstadt München) ...

Was ich nicht mag: Null Ahnung, von irgendwo weit her daherlabern, und die Hintergründe nicht kennen (wieso Berlin kein Geld hat, liegt ja nicht am ÖPNV begründet).

Berlin als provinziell zu bezeichen, ist mehr als albern.

*Ende der Diskussion*
MattiG
Re: Wann spart Berlin endlich?
27.09.2003 20:33
Hallo,

nur noch ein paar handfeste Fakten um Marco's Meinung zu untermauern. Berlin hat einen, im bundesdeutschen Vergleich sehr niedrigen, Motorisierungsgrad von ca. 400 Autos pro 1000 Einwohner. Das ist (übertrieben gesagt) ökologischer "Luxus", von dem andere Städte nur träumen. Jede Taktausdünnung treibt diese Zahl unweigerlich in die Höhe - die Folgen dessen dürften bekannt sein. Zweitens: Berlin hat vielleicht 3,3 Mio Einwohner - aber man sollte vielleicht auch das Umland nicht vergessen. Außerdem gilt: In Berlin bestehen die Verkehrsströme nicht nur aus Zentrum-Peripherie-Beziehungen, wie z.B. ganz extrem in Frankfurt/M ausgeprägt. Die Verkehrsströme sind in Berlin aufgrund der stadtstrukturellen Gegebenheiten dispers. Solche geographischen Besonderheiten würden z.B. auf der Ringbahn einen 20-min-Takt überhaupt nicht zulassen.

"Die ganze Signaltechnik ist auf dem Stand von vor 20 Jahren stehen geblieben. "
>>Signalsysteme sind keine modernen PCs die nach zwei Jahren ausgewechselt werden müssen.

Ansonsten gilt alles, was von Marco, Ajar und tobyBERLIN bereits erwähnt wurde

Heute ist es mir passiert, ich habe an der Haltestelle fast 30 Minuten gewartet. Warum, keine Ahnung, es kam ewig keine Bahn. (Mal abgesehen, dass mir die Beine weh taten vom Warten (leider schwache Kniee), war ich einfach sauer.)

Wenn das "vor der Haustür" passiert, sprich ich so lange warten müsste, ginge das vielleicht noch, weil ich dann später losgehen würe, aber wenn ich irgendwo den Anschluss haben möchte... und dann fast 30 Minuten warten muss... Na ja... geht halt nicht immer überall Anschluss.



Übrigens, warum führt der Senat nicht den "Autofreien Sonntag" wieder ein?
Wäre doch nicht schlecht.


A jar.
Wieso wieder? Hatte der Senat dies jemals getan?
Holger2 schrieb am 27.09.03 00:58

> meiner Meinung nach zielt die Deutsche Bahn AG mit der Androhung,
> einzelne S - Bahnen stillzulegen, schon in die richtige Richtung. Die
> wenigsten S - Bahnen in Berlin sind in der Nebenverkehrszeit voll
> ausgelastet. Somit wäre zumindest bedenkenswert, ob ein 20 -
> Minutentakt nicht auf allen S - Bahnlinien ausreicht.

Das ist nicht sinnvoll, da ein großer Teil der Kosten für die Bereitstellung der Strecke draufgehen, völlig unabhängig davon, ob der Zug alle 10 oder alle 20 Minuten kommt. Auch könnte man die überschüssigen Fahrzeuge nicht verkaufen, so daß auch von daher kaum Einsparpotential vorhanden ist. Daher hat die S-Bahn auch angedroht, ganze Streckenabschnitte stillzulegen.

Meiner Meinung wäre es höchstens sinnvoll, die Abschnitte
Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz (U4)
Wittenbergplatz - Uhlandstraße
Schöneweide - Spindlersfeld
stillzulegen.

> Außerdem verstehe ich nicht, warum in Berlin immer noch Busse parallel
> zu S - und U - Bahn verkehren. Für Gehbehinderte ist das zwar toll, aber
> Berlin ist immerhin pleite.

Ein Parallelverkehr läßt sich zwar nicht immer vermeiden, dennoch ist das Berliner Busnetz völlig überwuchert. Selbst zu den «goldenen» West-Berliner Zeiten gab es weniger Buslinien. Für den, der nicht gehbehindert ist, wäre es sicher angenehmer, wenn wenige Linien dafür im 10-Minuten-Takt fahren würden, als lauter Schlaflinien im 20-Minuten-Takt.

Eine grundsätzliche Einsparmöglichkeit besteht in Form von Expresslinien, da diese für dieselbe Strecke weniger Zeit benötigen - und die Kosten sind fast nur zeitabhängig. Da inzwischen die Möglichkeiten für Expresslinien schon einigermaßen ausgereizt sein dürften (Es wurde also doch schon gespart!) wird es wohl eher darum gehen, überflüssige Haltestellen zu streichen (Man denke nur U Innsbrucker Platz - S+U Insbrucker Platz). Ein schnellerer Omnibus, der allerdings nicht so oft hält, kann durchaus ein Attraktivitätsgewinn sein.
Also die S 47 (Schöneweide - Spindlersfeld würde ich nicht einsparungswürdig halten, ebensowenig den Ku-damm runter.)

Eher einsparungswürdig würde ich die S 8 zwischen Birkenwerder und Blankenburg halten.
Aber die fährt ja z.B. nur alle 20 Minuten... na ja...


Ich kann nur sagen, ich finde unser System hier in Berlin nicht schlecht, vielleicht ausbauungswürdig ;o)

Aber sonst ganz gut...

Zu den Buslinien kann ich weniger was sagen. Wobei hier, (ich wohne in Marzahn) fahren in der Woche 4 (alle 20 min) am Wochenende nur EINE!!! im 20 min- Takt und das is ein bissel arm, find ich.


M f G


A jar.
Ajar schrieb:

> Also die S 47 (Schöneweide - Spindlersfeld würde ich nicht
> einsparungswürdig halten, ebensowenig den Ku-damm runter.)

Die Reihenfolge hatte ich schon bewußt gewählt. Bei der heutigen U4 gab es seit dem Bau verschiedene unglückliche Umstände:
- Eigentlich sollte die Linie zum Wittenbergplatz führen, was aber geändert wurde.
- Strategie des «linienreinen Betriebs», infolgedessen eine Linie Innsbrucker Platz - Warschauer Straße ohne Umbau nicht möglich ist
- Bau des Autobahn-Stadtring macht Verlängerung Richtung Süden unmöglich
- Konkurrenz U9, die die Hauptrelation Zoo/Ku-Damm - Steglitz ideal abdeckt
Daher ist das Fahrgastaufkommen der Linie sehr gering, außerdem gibt es viele alternative Fahrmöglichkeiten (Ring, U7).

Zwar ist die Stichstrecke zur Uhlandstraße nicht so schlecht frequentiert, dafür besitzt sie den Nachteil, daß sie in Richtung Warschauer Straße den äußersten Bahnsteig benutzt, so daß ein bahnsteiggleiches Umsteigen zur U2 und von der U2 nicht möglich ist, und insbesondere die Züge nach Warschauer Straße in Wittenbergplatz abwechselnd von verschiedenen Bahnsteigen abfahren. Somit würde der Verlust der U15 mit einer günstigeren Umsteigesituation aufgewogen. Vielleicht könnte man auch eine Linie U12 (oder U15-neu) Deutsche Oper - Rosa-Luxemburg-Platz einführen. Und auf dem Tauenzien/Kurfürstendamm sollten eigentlich ausreichend Omnibusse fahren.

Die Strecke nach Spindlersfeld hat den Nachteil, daß sie nicht bis zum eigentlichen Ziel fährt (Köpenicker Zentrum), und daß nur ein 20-Minuten-Takt möglich ist. Wenn man den Ast nach Spindlersfeld nicht mehr betreiben wollte, müßte man allerdings wohl einige Änderungen am Ringkonzept durchführen. Auch würden im Falle einer vorübergehenden Stillegung bei einer S-Bahn-Strecke wahrscheinlich höhere Kosten entstehen (Vandalismus, Bewuchs), als bei einer U-Bahn-Strecke, die man relativ gut abschließen kann.

> Eher einsparungswürdig würde ich die S 8 zwischen Birkenwerder
> und Blankenburg halten.
> Aber die fährt ja z.B. nur alle 20 Minuten... na ja...

Stimmt! Die Strecke hatte ich ganz vergessen! ;-)

Bei der U-Bahn würden mir noch die Abschnitte Residenzstraße - Wittenau und Herrmanplatz - Herrmannstraße der U8 einfallen - die Geschichte hatte es mit dieser Linie auch nicht so gut gemeint. Das dürfte sich aber verbieten, da jeweils vor kurzem eröffnete Abschnitte enthalten sind.


> Zu den Buslinien kann ich weniger was sagen. Wobei hier, (ich
> wohne in Marzahn) fahren in der Woche 4 (alle 20 min) am
> Wochenende nur EINE!!! im 20 min- Takt und das is ein bissel
> arm, find ich.

In weiten Teilen Marzahns fährt doch immerhin die Straßenbahn, oder?

Neben den ganzen Kleckerlinien (der 210er fährt von Roseneck tatsächlich zeitweise alle 10 Minuten, während die «Hauptlinie» 129 nur alle 20 Minuten fährt - immerhin gibt es jetzt den X10) sieht man im Westteil immer noch die ganzen S-Bahn-Boykott-Linien. Beispielsweise fährt der 148er vom Potsdamer Platz nach Zehlendorf - genauso wie die S-Bahn. Nicht daß ich diese relativ stark frequentierte Linie abschaffen wollte, aber man könnte beispielsweise die Linie in Steglitz abbiegen lassen (U10 läßt grüßen). Im Allgemeinen sollte das Omnibusnetz wesentlich stärker auf das U-Bahn- und vor allem S-Bahn-Netz ausgerichtet werden.
Anonymer Benutzer
Re: Wann spart Berlin endlich?
28.09.2003 18:02
Holger2 schrieb:

>Die ganze Signaltechnik ist auf dem Stand von vor 20 Jahren stehen geblieben.

Du schreibst einfach Unsinn!
Kein Betrieb kann es sich leisten, alle paar Jahre für ein 151 Km-Netz ein neues Signalsystem anzuschaffen. Du bist realitätsfremd.

Ich halte eine Linie U 19 (Uhlandstraße - Wittenbergplatz- Victorial-Luise-Platz - Innsbrucker Platz) nicht so sinnvoll, da erst ein Tunnel mit krassem Radius (um es mal so zu sagen) gebaut werden müsste.

Zu dem Problem Wittenbergplatz:

Wir alle wissen nicht, ob die U 3 je gebaut werden wird, zwischen Alex und Wittenbergplatz.

Ich persönlich würde ja eine U 2 zwischen Alex und Th.-Heuss-Platz mit folgenden Halten "vorschlagen":

Alexanderplatz (U 25, 5, 8)
Rotes Rathaus (U 5)
Werderscher Markt
Französische Straße (U 6)
Wilhelmstraße
Potsdamer Platz (U 25)
Neue Nationalgalerie
Magdeburger Platz (U 4)
Wittenbergplatz (U 1, 25)
Kurfürstendamm (U 9)
Uhlandstraße
Olivaer Platz
Adenauerplatz (U 7)
Lehniner Platz
Holtzendorffplatz
Messe Nord/ICC
Theodor-Heuss-Platz (U 25)


Die "U 25" sollte dann zwischen Rosa-Luxemburg-Platz und Th.-Heuss-Platz auf der heutigen U 2 Trasse fahren. Ein 5 Minuten Takt auf beiden Linien zusammen würde dann natürlich ausreichen *vermut*.

Ich denke, dann würde sich auch die leicht verlängerte U 4 lohnen.

Das Problem bei der U 4 ist nicht nur das angesprochene "Süd-Problem". Im Norden sieht es ja kaum anders aus, denn dort schließt sich der Tiergarten an und eine sinnvolle Erweiterung wäre zum Hauptbahnhof. Dann hätte ich aber Paralellverkehr zur "S 21 + NordSüdBahn"...

Also irgendwie nix ganzes und nix halbes...

A jar.
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