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Sprengung
geschrieben von Günther 
Sprengung
17.11.2003 09:30
Hallo Freunde,
Anfang des Jahres 1945 wurde auf Befehl A. H. ein U-Bahntunnel gesprengt um den Russen den Einmarsch nach Berlin zu erschweren. Seinerzeit sind Tausende Menschen ertrunken.
Kann mit jemand genau sagen wann und wo deises schreckliche Ereignis stattgefunden hat.
Danke G.
Re: Sprengung
17.11.2003 09:50
Hallo Günther,

das war der S-Bahntunnel der Nordsüdbahn. Der Tunnel wurde im Bereich Landwehrkanal gesprengt. Es waren aber nicht Tausende die ertrunken sind, dennoch ist die absolute Zahl der Opfer bis heute nicht bekannt. Anschließend wurden weite Teile des U-Bahnnetzes mit überschwemmt. Das genaue Datum kenne ich leider nicht.

Gruß
Alex
Re: Sprengung
17.11.2003 10:01
Man ist sich nicht zu 100% sicher, aber man geht immer mehr davon aus, dass der Tunnel der Nord-Süd-S-Bahn von SS-Einheiten gesprengt wurde, weil Soldaten der Roten Armee versucht haben, sich im Tunnel vorzukämpfen.
Die Sprengung fand am 2.Mai 1945 an der Stelle statt, wo der Landwehrkanal den Tunnel kreuzt. Durch die wenigen Wehre, die die Tunnelanlagen von S- und U-Bahn hatten, konnte sich das Wasser von der S-Bahn über die Strecke der U-Bahnlinie C (heute U6) in die anderen damaligen Strecken in der Innenstadt verteilen. Betroffen waren somit die Linie A (heute U2), die Linie D (heute U8) und die Linie E (heute U5). Natürlich kam das Wasser nur soweit, wie es das Gefälle und die Anstiege in den Tunnelanlagen zuließen.
Eine genaue Opferzahl ließ sich nicht mehr rekonstruieren, aber man geht davon aus, dass bis zu ca. 200 Menschen ertrunken sind.

Mehr dazu unter:
[www.berliner-verkehrsseiten.de] und [www.epilog.de]

Mfg Bert
Re: Sprengung
17.11.2003 10:12
Hallo

Da war Bert wohl eben schneller. Die selben beiden Links wollte ich zum Nachlesen auch gerade posten ;-) Das sind wohl die beiden informativsten Seiten im Netz zu diesem Thema.
Es gibt auch eine Netzspinne im Web, in der die gefluteten Abschnitte eingezeichnet sind, nur finde ich diese gerade nicht; netzspinnen-berlin.de hat sie leider nicht abgebildet.

Egbert

Re: Sprengung
17.11.2003 13:42
Weitere Tipps:
Zeitzeugenbericht:
--
Flucht durch den Nordsüd-Tunnel der S-Bahn - und langsam kommt das Wasser
[www.amazon.de]
Keine Zeit für Puppen -- ISBN 393589502X

Ein Buch darüber:

[www.gve-verlag.de]
(7. Buch von oben). Jedoch leider nicht mehr lieferbar, daher hier immer wieder mal suchen oder die Bibliothek aufsuchen:
[www.zvab.com]

Über den Verbindungsgang im Bahnhof Friedrichstrasse gelangte das Wasser auch in das U-Bahn System. Ausführliche Schadensberichte darüber findest du in "Dr. Walter Schreiber, Der städtische Berliner Öffentliche Nahverkehr" erschienen im Druckhaus der BVG, 12 Bände, 1978 geschrieben und 1987 veröffentlicht.

Zu finden sind die 12 Wälzer wahrscheinlich nur in der Berlin-Bibliothek oder besser im BVG-Archiv auf freundliche Bitte, denn nur wenige Fans haben dieses vollständige Werk (nur eine Auflage) in ihrer Sammlung (Gesamtpreis war damals 300 DM) *grins*.
Re: Sprengung
17.11.2003 13:56
Doch noch gefudnen:
Das Buch wurde nochmals neu aufgelegt, vereinigt mit einem anderen Buch zum Thema:

[www.gve-verlag.de]

2. Buch von unten

"Die Flutung des Berliner S-Bahn-Tunnels in den letzten Kriegstagen
Rekonstruktion und Legenden
Die Recherche zum Thema Tunnelflutung erwies sich in den Archiven als überaus schwierig: Dokumentensammlungen waren nicht zugänglich, Akten verschwunden, Bücher standen an der falschen Stelle, Quellenangaben waren unrichtig oder fehlten ganz. Die Autoren vermuteten fast ein System dahinter, als ob jemand gezielt Nachforschungen verhindern wollte. Die vorhandene Literatur zu diesem Thema erweist sich als ungenau und wiedersprüchlich. Es kursieren erstaunlich viele Legenden zur Tunnelflutung. Durch Gespräche mit Menschen, die die letzten Kriegstage in Berlin miterlebt haben, konnten jedoch viele Fragen geklärt werden.
Das Buch dokumentiert die Ereignisse, soweit es heute noch möglich ist, mit Objektivität. Lagepläne und historische Fotos der aufgetürmten Beton- Tunneldecke im Landwehrkanal und Bilder von S-Bahn- Zügen, die sich in jenem Moment im Tunnel befunden haben, machen die Tragik auch heute noch spürbar. Nicht zu vergessen sind die Opfer, die im Tunnel Zuflucht gesucht hatten, als das Wasser kam... "

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