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Olympiastadion / Olympia-Stadion
geschrieben von Marek 
Marek
Olympiastadion / Olympia-Stadion
19.11.2003 14:52
Kann mir eigentlich jemand sagen wieso vor Jahren der Bhf Olympiastadion Ost seinen zusatz verlor und somit die schrecklich verwirrende Situation zweier nicht zusammenhängender Bahnhöfe Olympiastadion (einmal mit Bindestrich einmal als ein Wort) bei S und U-Bahn entstanden? Ist diese Situation nicht längst änderbar? Ich meine mich zu erinnern, dass am Frankfurter Tor in ca 3, 4 Jahren 3 namensänderungen vorgenommen wurden um schliesslich bei der alten Variante zu landen. So schwer kann also eine Namensänderung nicht durchzusetzen sein...
Hallo,

ursprünglich sollte es auf Senatsanweisung trotz der nach wie vor gängigen unterschiedlichen Schreibweise Zusätze nach den Himmelsrichtungen geben. Die BVG hat ihr "(Ost)" sofort angefügt, die S-Bahn sich aber geweigert, das für sie vorgesehene "(Süd)" in den Namen aufzunehmen.
Deshalb hat man den Zusatz "(Ost)" irgendwann wieder gestrichen und es blieb bei den zwei Schreibvarianten, mit Bindestrich für den U- und ohne für den S-Bahnhof.

Ich weiß gar nicht, wie Namensänderungen zustande kommen, ob durch "Schmiergeld" (Seidelstraße -> Otisstraße) oder durch politisches Gerangel (Lehrter Bahnhof).
Im Falle des Frankfurter Tores war es wohl eher eine typische Berliner Katastrophe... ;-)
@ GoKa :
Schmiergeld (Otisstrasse) würde ich nicht dazu sagen, der Handel lief eigentlich ganz fair ab. Die beiden Beteiligten haben daraus auch kein Geheimnis gemacht.

@ Marek :
Eine schrecklich verwirrende Situation kann ich nicht feststellen. Die Berliner können damit seit rund 70 Jahren sehr gut umgehen (ab 1935 hiessen beide Stationen Reichssportfeld, ab 1960 hiessen beide Olympiastadion).
Warum sollte man nun damit ein Problem haben? Werden die Fahrgäste dümmer?

Ein Blick auf jede Netzspinne (und das haben Ortsfremde schliesslich in der Hand oder orientieren sich in den Zügen daran) erklärt, dass es hier keine Umsteigemöglichkeit gibt.

Und von der Berlinern kann man wohl ausgehen, dass sie sich in ihrer Stadt soweit auskennen.

Ich fand die vorübergehende Bezeichnungsendung "(Ost)" viel verwirrender. Könnte man nicht denken, dass es sich hier um 2 verschiedene Stadien handelt?
Und schliesslich unmöglich ist es nicht, zwischen den beiden Verkehrsmitteln umzusteigen. Der Fußweg ist nicht allzulang.

Man kann auch versuchen, das Verkehrsnetz idiotensicher zu machen, das finde ich aber etwas albern.
So könnte man auch fragen, ob die Stationsbezeichnungen von langen Strassen (etwa: Frankfurter Allee, Seestrasse, ...) oder häufigen Strassennamen (Berliner Strasse, Hohenzollerndamm, Friedrichstrasse...) nicht auch die Mitmenschen verwirren könnte. Um etwa zum Mauermuseum in der Friedrichstrasse (Checkpoint Charlie) zu gelangen, ist es nicht ratsam, am Bahnhof Friedrichstrase auszusteigen. Ist das nicht eine schrecklich verwirrende Situation ? Ohne jeglichen Geist in der Birne hat man eben schwer auf der Welt ...

;-)

Lass mir mein Oympiastadion mal so wie es ist, die Besucher der Stadt wollen dort eigentlich nie Usteigen, sondern nur Aussteigen. Und dazu ist es ihnen egal, ob sie südlich oder östlich des Stadions ankommen. Sie wolen einfach nur da sein.

--
Glückssignatur 104: Wenn du diese Signatur an den Absender zurücksendest,
erhältst du die Beschreibung und Bedienanweisung für die S-Bahn BR ´485 D` aus dem Jahr 1994 in PDF (1,7 MB, 32 Seiten) zugemailt. [www.berliner-verkehrsseiten.de]
> @ GoKa :
> Schmiergeld (Otisstrasse) würde ich nicht dazu sagen, der Handel lief
> eigentlich ganz fair ab. Die beiden Beteiligten haben daraus auch kein
> Geheimnis gemacht.

OK, du hast natürlich Recht, deswegen auch die Anführungszeichen. Aber ich wusste nicht, was ich sonst schreiben sollte. "Kauf" des Namens vielleicht?
Marek
Re: Olympiastadion / Olympia-Stadion
19.11.2003 19:34
@Marco
Naja aber gehen wir mal von dem Beispiel aus, man verabredet sich vor einem Herthaspiel, meinetwegen als Nichtberliner, am Bahnhof Olympiastadion. Sagen wir mal auf dem Bahnsteig. Dann ist immernochnicht klar ob nun der S oder U-Bhf gemeint ist, denn im Sprachdeutsch wird wohl nicht direkt über den Bindestrich geredet...
Mag hypothetisch klingen, soll aber nur sagen dass es nur EINEN Bhf Frankfurter Allee in dieser Straße gibt, den man also nicht verfehlen kann, aber 2 Bahnhöfe Olympia(-)stadion.
Und ich bezweifle, dass der Mehrheit der Berliner klar ist, dass Olympiastadion nicht gleich Olympia-Stadion ist, falls sie mal in die Verlegenheit geraten sich dort zu treffen.
Man muss ja nicht Ost oder Süd angeben, die zugehörige Straße würde es doch auch tun, also z.B. Olympiastadion - Flatowallee.
Soweit ich weiß, war der Name Friedrichstraße Anfang der 20er auch sehr oft zu sehen, am S-U-Bahnhof Friedrichstraße (Stadtbahn) und am U-Bahnhof Stadtmitte (Friedrichstraße).

Und wenn sich die Berliner mal zu 'nem Herthaspiel verabreden (ich kann zwar Hertha nicht leiden, aber das lassen wir mal außen vor), dann können sie doch sagen, ob sie sich am s- oder am U-Bahnhof treffen.

Obwohl ich gut behaupten kann, dass die Bevölkerung verdummt, man es ihr also so leicht wie möglich machen sollte.

Unioner
@ Marek:

Treffen am Bahnhof Olympiastadion:

Pech gehabt. Aber ich merke, du hast dir den Veranstaltungsverkehr noch nie so richtig reingezogen: Versuche dich mal bei einem Fußballspiel auf dem Bahnsteig zu treffen!
Zudem: Du musst sowieso genauere Angaben machen, da es bei beiden Bahnhöfen mehr als einen Bahnsteig gibt.

Scherz beiseite:
Sage einfach U-Bahnhof oder S-Bahnhof davor, und fertig. Wenn die Bahnhöfe nach deiner Idee benannt würden, müsste man auch sagen (Ost) oder (Süd).
Da ist die Unterscheidung ob U- oder S-Bahn ebenso wichtig. Ob man (ost) oder U-Bahnhof sagt, ist doch egal. Ortsunkundige verwechseln dann beides!



Frankfurter Allee:
Zum Treffen auf dem Bahnhof ja richtig (wobei, wenn du dich dort auf dem Bahnsteig treffen möchtest, kann das auch schief gehen!) . Wenn ich aber zu einen Geschäft in der Frankfurter Allee fahren möchte, kann es ungünstig sein, wenn ich an der Frankfurter Allee aussteige. Mitunter ist es sinnvoller, eine Station weiter zu fahren, obwohl die Station dann nicht mehr Frankfurter Allee heisst, aber die U-Bahn unter der Strasse verläuft. Eigentlich (idiotensicher) müssten dann die Stationen Weberwiese, Frankfurter Tor, Frankfurter Allee, Magdalenenstrasse und Lichtenberg alle Frankfurter Allee heissen, zur Unterscheidung die Hausnummer in Klammern führen.

Verstehst du mich nun?

Von den Stationsnamen, die es gar nicht gibt, mal ganz zu schweigen:

Es gibt kein Oskar-Helene-Heim mehr, ebenso findest du auf keinem Stadtplan den Thielplatz. Und die Hütte von Onkel Tom befindet sich nur in einem Roman, keineswegs in der Nähe des U-Bahnhofes (eine kleine Kneipe an der Onkel-Tom-Strasse mal ausser Betracht gelassen).

Was glaubst du, wieviel begeisterte Leser von [www.kappi.ch] dort Fragen, wo die Hütte steht, weil sie ein Museum zum Thema vermuten ect. ...

Buch:
[www.amazon.de]
>Sage einfach U-Bahnhof oder S-Bahnhof davor,

Wenn schon denn S oder U Olympiastadion, reicht auch ;-)

Meine persönliche Erfahrung ist, das die Beinamen in Klammern wenig geläufig sind. Kommt man vom Olympiastadion stehen m.W. überall diese leuchtenden Teile mit Buchstaben drauf rum (U oder S) ;-)

Stadtmitte ist auch so ein Name...
Das historische Frankfurter Tor ist auch woanders...
Görlitzer, Anhalter, Nordbf. ...

Ich denke, dass Stationen die jahrzehntelang den gleichen Namen hatten am ehesten im Gedächtnis verankert sind. BTW fand ich Zinnowitzer Str. irgendwie immer unglücklich benannt.
Dein Argument mit der Friedrichstr. zieht insoweit, als dass man Bahnhöfe nicht nach langen Straßen in Linienrichtung benennen sollte. Invalidenstr. anstatt Zinnowitzer Str. wäre aber vielleicht besser gewesen.


Gruß
Alex
Also das Berlin 2 Stationen names Olympia(-)stadion hat, dürfte eigentlich jedem harmlos erscheinen, der mal einen Blick nach New York City wirft. Da die Stationen dort i.d.R. nur nach den kreuzenden Straßen benannt sind, sind Doppelbennenungen keine Besonderheit, wie folgende Beispiele zeigen:

2x Fulton St (1x Manhattan, 1x Brooklyn)
3x Canal Street (Manhattan)
5x 86 St (3x Manhattan, 2x Brooklyn)
6x 23 St (5x Manhattan, 1x Queens)

--
*Mercurio*

Allerdings gab es mal einen Thielplatz.
Oder auch einen Anhalter Bahnhof, einen Nordbahnhof etc.
Es soll dadurch doch nur an die Gebäude oder Plätze vergangener Tage erinnert werden, sonst nichts.

Was mich bloß ein bisschen stört, ist, dass zwischen den Bahnhöfen Zinnowitzer Straße (U6) und Nordbahnhof (S1, S2, S25) keine Verbindung eingetragen ist, dabei liegen die Stationen auch nicht weiter auseinander als Größgörschenstraße (S1) und Yorckstraße (U7).

Unioner
@ Unioner:
Nein, es gab nie einen Thielplatz.


--
Glückssignatur: Wenn du diese Signatur an den Absender zurückmailst, bekommst du den Artikel: Quo vadis Berliner Strassenbahn - aus dem Stadtverkehr 7/8 und 9 2003 in PDF (1x 3 MB und 1x 8 MB) zugemailt.
Thielplatz
20.11.2003 18:23
Gibt es denn irgendeinen Grund warum der Thielplatz heißt, oder waren die Dahlemer Beamten bei der Namensvergebung so besoffen, dass sie auf einmal Thielplatz sagen mussten?

Unioner
Re: Thielplatz
20.11.2003 21:19
Ich wäre ja für eine Umbenennung von Thielplatz in Freie Universität Berlin oder so...

;o)



A jar.
Re: Thielplatz
20.11.2003 21:59
Thielplatz:

Da gab es einen Herrn Thiel, der den Thielpark anlegte, ihm zu würdigen benannte man die Thielallee.

[www.luise-berlin.de]

Der ort vor dem Bahnhof hat einen Platzcharakter, so bürgerte sich bei den Menschen an diesem Ort schnell der Name "Thielplatz" ein. Er liegt im Thielplatz-Park (heute auch "Schwarzer Grund"), nahe der Thielallee.
Mit dem Bau der U-Bahn-Station 1913 (damals war hier Endstation) nannte man die Station Thielplatz, obwohl es kein Strasenschild mit dem Namen gab. Offiziell wurde dieser Platz so nie benannt, es gibt keine Adresse mit diesem Namen. Mit dem Bau der Station verschwand auch der Charakter von Platz und weite.


Umbenennung:

Es muss so etwa im Jahr 2000 gewesen sein, als ich einer heftigen Diskussion im Rathaus Zehlendorf beisaß, in der es genau um einen derartigen Antrag der CDU-Fraktion ging: Zur Hervorstellung der Gegend und Würdigung der FU wurde erwogen, für die Station Thielplatz oder Dahlem-Dorf einen Namen zu finden, der die Bedeutung des FU-Standortes unterstreicht. Ich argumentierte damals mit dem Denkmalschutz (Dahlem Dorf: noch heute Dorf-Charakter, Domäne Dahlem gegenüber, Ortsgeschichte ect.) sowie Denkmalschutz der Station Thielplatz (u.a. historischer bezug zur königlichen Domäne Dahlem), unter der ich auch den Stationsnamen verstehe.
Vorgeschlagen wurde von mir damals der Untertitel in Klammern gesetzt (Standort FU Süd) bzw. (Standort FU Nord) oder vegleichbares.

Gegenargumenation: Die Studenten schauen nicht auf einen U-Bahnplan, wo sie zur Lesung hin müssen, sondern wissen, welches Gebäude wie zu erreichen ist.

Die Bezirksabgeordneten konnten sich nicht auf einen Untertitel einigen, so blieb es, wie es ist.

Anzumerken ist, dass eine Namensumgestaltung rund 20.000 Euro kostet, die der Initiator zu zahlen hat (hier: Bezirksamt). Da sind die Gelder in der Bildung sicher besser angelegt. Dieses Geld wäre damals in der Stadtkasse Zehlendorf nicht vorhanden gewesen, diskutiert wurde trotzdem. Wenn ich mich richtig erinnere, lagen noch 1600 DM für Sonderzwecke zur Verfügung ...
Damit wurde dann die historische Vereinsfahne von 1914 des Schützenvereins Zehlendorf restauriert, dessen Vorsitzender sich für einen Wahlkreis in Zehlendorf für die CDU aufstellen liess. Das hatte ich damals auch nicht verstanden ...

z.B Charlottenburg
23.11.2003 15:42
Ich finde Charlottenburg (S-Bahn) und Wilmersdorfer Str (U-Bahn) auch nicht sehr Logisch..
mir wäre Stuttgarter Platz oder Chbg.Stuttgarter Platz lieber....

Wilmersdorf (S-Bahn) heisst jetzt ....Bundesplatz
warum nicht Charlottenburg.... Stuttgarter Platz??

Steve

Re: z.B Charlottenburg
23.11.2003 19:08
Warum, warum, warum
ist die Banane krumm?
Weil keiner in den Dschungel flog
und die Banane gerade bog.

;o)


Also der finanzielle Aspekt einer Umbennung hat mich überzeugt, es so zu lassen wie es ist.

Jetzt findet sich doch auch jeder zurecht oder? Und wenn nicht, hat man auch einen Mund zum fragen.


A jar.
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