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fahrdrahtloser Betrieb bei Berliner Tram denkbar?
geschrieben von Rick85 
sieht doch eigentlich ungefährlich aus oder?
Polski schrieb:
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> sieht doch eigentlich ungefährlich aus oder?

Ist es ja auch, da die Spannung nur bei einem Zug auf dem Gleis zugeschaltet wird. Man benötigt also leistungsfähige Kabel, alle paar Meter einen Schalter und eine zuverlässige Ansteuerschaltung. Die Stromschiene selbst muss sehr gut gegenüber den Fahrschienen und den benachbarten Abschnitten isoliert sein, auch bei Regen und Schnee/Eis. In unseren Breiten müsste das Ganze im Winter beheizt werden.
Die Schalter müssten Umschalter sein, die im ausgeschalteten Zustand den Stromschienenabschnitt erden. Bei jeder Zugfahrt findet ein Schaltspiel statt. Selbst bei nur 10-min Takt kommt man auf 100 Schaltspiele täglich, im Jahr also rund 30.000. Die Schalter müssen für den vollen Anfahrstrom bemessen sein (1000 bis 1500A). Durch den nötigen Kontaktdruck erreichen derartige Gleichstromschalter kaum eine mechanische Lebensdauer von 30.000 Schaltspielen, müssen also mindestens 1x jährlich ausgetauscht und aufgearbeitet/erneuert werden. Die Schaltkästen im Untergrund müssen natürlich dauerhaft absolut wasserdicht sein.
Ein irrsinniger Aufwand bei heutigen Personalkosten, verglichen mit einer nahezu wartungsfreien modernen Fahrleitungsanlage mit 30 Jahren Lebenerwartung.

Interessant wäre die Wirkung zufällig in den Gleisbereich geratener Drähte, Alufolien, Getränkedosen oder ähnlichem Müll. Feuchtes Herbstlaub, bei Starkregen entstehende Wasseransammlungen oder eine geschlossene Schneedecke dürften dem System auch schlecht bekommen, von einem coolen Eisregen (der ja auch die Stromabnahme via Oberleitung/Stromschiene beeinträchtigt) mal ganz abgesehen. Für unser Klima hier völlig ungeeignet, es sei denn, man fährt nur bei schönem Wetter ;-)

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Für unser Klima hier völlig ungeeignet, es sei denn, man fährt nur bei schönem Wetter ;-)

Aber auch in Bordeaux, einer der französischen Straßenbahnbetriebe, die aus ästhetischen Gründen mit Unterleitung fahren, stellen nun ihre Vorort-Strecken wieder auf Oberleitung um.

An historisch sensiblen Orten muss nicht immer ein komplettes Hochkettenfeld hängen, in der Schweiz und auch Frankreich zeigt sich immer wieder, dass auch auf kurzen Abschnitten (meist dazu in Fußgängerzonen) ein Doppelfahrdraht der beste Kompromiss aus Oberleitung und Dezentheit ist.

Gruß, Tatra83
Hallo Jay

Jay schrieb:
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> @Ulrich: Das Problem der Geschwindigkeit dürfte
> die Übertragung sein. Wenn man am System
> weiterentwickelt bekommt man sicher auch mehr hin,
> allerdings werden in den Bereichen wo so ein
> System aus ästhetischen Gründen Anwendung fände
> vermutlich eh kaum höhere Geschwindigkeiten
> erreicht.

Nun hatte Harald Tschirner dieses System ja für eine U-Bahnverlängerung nach Lichtenrade vorgeschlagen. Da wäre natürlich Tempo 40 viel zu wenig, zumal diese Züge dann ja auch durch den vorhandenen U6-Tunnel bis Tegel fahren müssten.

> Die BoStrab lässt fahren auf Sicht bis 70 km/h zu.
> Be höheren Geschwindigkeiten ist entsprechend
> Zugsicherung und möglichst kreuzungsfreier
> Bahnkörper notwendig.

Na also. Dann müssten diese Züge also mit Tempo 70 fahren. Das wäre ein Tempo, mit dem man bestimmt manchen Autofahrer überzeugen könnte. Insbesondere, da es im Tempelhofer Damm auf der Straße auch oft sehr voll wird.
Genau wie Harald würden mir übrigens sicher auch noch weitere Einsatzmöglichkeiten einfallen. :-)

Viele Grüße

Ulrich C.

Anonymer Benutzer
...
04.03.2009 19:08
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 17:27 von 54E.
Hallo

54E schrieb:
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> Warum sind hier eigentlich so viele für eine
> oberirdische U-Bahn-Verlängerung der U6 anch
> Lichtenrade? Eine Straßenbahn könnte das genauso
> gut und wenn man den Knoten Alt-Mariendorf
> dementsprechend gestaltet, ist dass Umsteigen
> nicht mehr ganz so unbequem.

Noch bequemer wäre es, wenn man gar nicht umsteigen müsste. Und auf dieser Strecke bietet sich das einfach an, weil der Platz vorhanden ist.

Viele Grüße

Ulrich C.

Anonymer Benutzer
...
04.03.2009 19:28
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 17:27 von 54E.
Hallo

54E schrieb:
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> Bequemer ja - aber wirtschaftlich?
> 96m-Züge für Lichtenrade?

Warum nicht? Nach Rudow fahren ja auch so lange Züge. Man müsste zudem ja auch nicht jeden Zug bis Lichtenrade führen. Ein 10-min-Takt würde eventuell reichen.

> Eine U-Bahn hat nunmal ebenerdig und mit
> Bahnhübergängen nichts auf der Straße verloren -

Mit einem solchen Argument macht man es sich zu einfach. U-Bahnen sind rein rechtlich auch nur Straßenbahnen (Betrieb nach BOStrab), und die gehören durchaus auf die Straßen.

> von den städtebaulich bedenklichen Hochbahnsteigen
> mal abgesehen.

In anderen Städten geht das ja auch, und sogar in viel sensibleren Stadtbereichen.

> Auch die Erschließungsdichte dürfte mit Bus/
> Straßenbahn wesentlich besser als mit einer U(oder
> O)-Bahn sein...

Das wäre das einzige Argument, dem ich eventuell zustimmen müsste. Es käme darauf an zu prüfen, wo eine solche U-Bahnverlängerung enden könnte, und wo eine Straßenbahn enden könnte.
Für die Straßenbahn könnte ich mir auch Trassen im Bereich der Bahnhofstraße, wie einst die 99, aber auch in der Groß Ziethener und der Naharijastraße vorstellen, aber ob die sich in diesen schmalen Straßen durchsetzen lassen, wenn angeblich sogar die Schlossstraße zu schmal ist? ;-)

Viele Grüße

Ulrich C.

Anonymer Benutzer
...
04.03.2009 22:16
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 17:28 von 54E.
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