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[MoPo] S-Bahn Berlin will Zugabfertiger auf den Bahnhöfen abschaffen
geschrieben von Tradibahner 
Am Samstag in der Morgenpost:

Kameras ersetzen Menschen

S-Bahn will Zugabfertiger auf den Bahnhöfen abschaffen -
Fahrgastverbände protestieren dagegen

Von Guntram Doelfs

Die S-Bahn will ihr Bahnhofspersonal zum überwiegenden Teil abziehen und
durch Kameras ersetzen. "Die Abfertigung auf dem Bahnhof fällt künftig
weg", sagte S-Bahn-Chef Günter Ruppert. Nach seinen Angaben soll das
Personal auf so genannten Stammbahnhöfen konzentriert werden, von denen
aus andere Bahnhöfe mitbetreut werden sollen. "Ganz personalfrei werden
die S-Bahnhöfe aber nicht werden", sagte der S-Bahn-Geschäftsführer.
"Wir müssen preiswerter und effizienter werden", sagte S-Bahn-Sprecher
Ingo Priegnitz. Deshalb sei geplant, zur Kostensenkung und zur
Geschwindigkeitssteigerung die Züge zukünftig vom Fahrer abzufertigen zu
lassen, wie es bereits von der BVG auf einigen Linien praktiziert wird.
Einen Zeitplan gibt es offiziell noch nicht, da sowohl Strecken als auch
Züge erst mit neuer Technik nachgerüstet werden müssen. Nach
Morgenpost-Informationen plant die S-Bahn, das Konzept binnen zwei
Jahren umzusetzen. Voraussetzung ist aber, dass die schwierigen
Finanzverhandlungen mit dem Senat der Bahntochter keinen Strich durch
die Rechnung machen. Wie teuer das Projekt die S-Bahn kommt, ist noch
unklar.
Zurzeit wird auf der Linie S 1 Potsdam-Oranienburg Kameratechnik
getestet, mit denen die Züge nachgerüstet werden sollen. "Wir erproben
besonders das Verhalten unter widrigen Witterungsbedingungen und
schwierigen Sichtverhältnissen", so S-Bahn-Sprecher Priegnitz. Im
Vergleich zu den U-Bahnen der BVG unterliegt die S-Bahn aber den weitaus
schärferen Sicherheitsbedingungen der Eisenbahnbetriebsordnung. "Wir
können nicht einfach einen Spiegel aufstellen", sagte Priegnitz. Der
gesamten Bahnkantenbereich muss für den Fahrer einsehbar sein, Funk- und
Bildtechnik angepasst und die Türen unfallsicher gemacht werden, um
eventuell eingeklemmte Fahrgäste nicht mitzuschleifen.
Ein Sicherheitsproblem sieht die S-Bahn nicht. "Seit Jahren wird in
anderen Städten problemlos so verfahren", sagte Priegnitz, es gebe kein
Kriminalitätsproblem auf den Bahnhöfen. Auch bei der
Senatsverkehrsverwaltung ist man prinzipiell nicht gegen die Pläne. "Wir
gehen davon, dass die S-Bahn-GmbH die Sicherheit gewährleistet. Wie sie
das tut, ist ihre Sache", sagte Sprecherin Petra Reetz.
Bei den Fahrgastverbänden stoßen die Planungen auf Skepsis. "Das ist
Sparen an der falschen Stelle. Der Vandalismus wird auf den Bahnhöfen
überhand nehmen", prophezeite Jochen Czarnetzki von Pro Bahn.
IGEB-Vorstand Christfried Tschepe: "Wenn die S-Bahn sicherstellt, dass
schnell genug Sicherheitspersonal herangeführt wird, können wir damit
leben. Abends sollte aber Sicherheitspersonal auf den Bahnhöfen sein."



Nachricht bearbeitet (28.11.03 23:42)

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



War das schon bevor oder nachdem der Senat die Zahlungen gekürzt hat beschlossene Sache?
Immerhin droht Ruppert ja auch mit der Stilllegung von einzelnen Streckenabschnitten, und ich möchte nicht daran denken.

Unioner
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