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Tram-P.-Unfall Warschauer Str.
geschrieben von Alekz 
Hallo,
ich weiss nicht so recht, ob dieses Thema hier ins Forum gehört. Wenn es Eurer Meinung nach nicht so angebracht ist, sagt mir kurz bescheid.
Es geht um diesen doch sehr tragischen Tram-Unfall am 07.01., wobei eine männliche Person, noch benommen von zuvor erhaltenen Medikamenten (wg. Magenspiegelung), zwischen die Wagen einer Strassenbahn gefallen ist. Ein Fahrgast informierte lt. Zeitung sofort die Fahrerin. Dieso soll angeblich aber einfach weitergefahren sein, sodass der Mann mitgeschliffen und erst an der Weiche Warschauer- / Revaler Str. unbemerkt im Gleisbett liegenblieb. Lt. Zeitung lag er dort etwa drei Stunden und wurde von insgesamt 30! Zügen überrollt, ohne das jemand etwas merkte. Erst der Fahrer der 30. Bahn schaute dann nach und fand die Leichenteile. Ich frage mich, wie soetwas passieren kann. Der Mann soll 100kg gewogen haben. Nicht nur, dass die Fahrer den nicht gesehen haben. Da laufen Leute mit Hunden rum, da is ne Haltestelle und ne Hauptstrasse. Irgendjemans muss das doch bemerkt haben oder sind die heute Alle so egoistisch, dass es niemanden mehr interessiert, ob der jemand stirbt? Ein Tramfahrer sagte der Zeitung, es liegt an den falsch eingestellten Lichtern der GT6-Züge - man könne Nichts erkennen. Meine Frage an alle S-, U- oder Trambahnfahrer: So etwas merkt man doch, oder? Die Warschauer Str. ist doch auch keine dunkle Gasse, da stehen doch überall Laternen rum und wenn es tatsächlich stimmt, dass ein Fahrgast die Zugführerin informiert hat, hätte man diesem Hinweis doch ohne Weiteres nachgehen können? So richtig nachvollziehen kann ich den Hergang nicht. Ähnliches gabs auch 2002 auf der U2. Zwischen Spittelmarkt und Hausvoigteiplatz wurde eine von mehreren Zügen überfahrene Leiche gefunden.
In der NG bln.verkehr gab es mehrere Verweise auf Zeitungsartikel (Tsp).
Endgültig geklärt werden muß der Vorfall so oder so noch, aber zumindest nach der Darstellung dort, verlief die Situation scheinbar etwas anders, als Du geschrieben hast.
[archiv.tagesspiegel.de]

Selbst so einen Vorfall habe ich auch schon miterleben müssen, das war ca. 1997/98 am U-Bf Cottbusser Platz. Ein Reiniger bemerkte damals den verunfallten Fahrgast, der sich wohl - so spätere Vermutungen - alkoholisiert unter der Bahnsteigkante schlafen gelegt hatte. Daraufhin wurden nach und nach sämtliche Züge untersucht die im Umlauf waren, jedoch wurde nie der Unfallzug gefunden.

Schlimm, sowas...

Für mich erscheint das nur so sehr tragisch, da das genze ja an einer Hauptstrasse lag, wo so viele Menschen sind, gerade zu der Zeit. Und keiner sieht was ... Ich will die Welt ja nicht verbessern, aber die Gesellschaft wird spürbar egoistischer. Jeder läuft nur noch mit "geschlossenen Augen" durch die Strassen und lebt frei nach dem Motto: "Was geht mich anderes Elent an!" ... bis es dann die eigene Familie trifft und dann wird von Allen Mitleid und Unterstützung erwartet. Sorry, vielleicht lehne ich mich da zu weit aus dem Fenster. Ich möchte nicht, dass es so verstanden wird, als möchte ich hier jemanden persönlich zu nahe treten. Und der von Egbert geschilderte Vorfall auf Cottbusser Platz ist ja auch was anderes. Man kann ja von keinem U-Bahnfahrer erwarten, dass er an jeder Station unter die Bahnsteigkante schaut.
Moin,

Ich finde es gemein, dass nur der fahrerin ein Vorwurf gemacht wird, der Mann, der angeblich, den Unfall bemerkt haben soll, hätte
1. die Notbremse ziehen können oder
2. Nachdem er der Fahrerin an dernächsten Haltestelle den Vorfall geschildert hat und diese nachschaute, ob sie Spuren des Unfalls findet, diese nichts sah und dann weiterfuhr, selbstständig per Handy/ Telefonzelle die Polizei rufen MÜSSEN!
Also wenn gegen die Fahrerin ermittelet wird und sie eine Mitschuld treffen sollte, muss diesem Fahrgast das gleiche Verfahren gemacht werden.

Gruß 331er
SWM/MVG
Re: Tram-P.-Unfall Warschauer Str.
10.01.2004 04:59
Morgen,

also das man die Fahrerin als Beschuldigte Hinstellt, ist hier nach derzeitigen Erkentnisstand meiner Meinung nach nicht Richtig! Ich wohne zwar nicht in Berlin und kene dort auch die Örtlichkeiten nicht, jedoch ist es meiner Meinung nach auch eine Verkettung Unglücklicher Umstände!

Und das die GT6N angeblich die Scheinwerfer falsch eingestellt haben, kann ich mir nicht Vorstellen! Ich weiß nicht ob die Berliner Trambahn nach der BO-Strab oder nach anderen Gestzen fährt? Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemals ein Fahrzeug zugelassen oder auf Strecke geschickt wird, wenn es davor nicht von der Zuständigen Firma, Behörde oder Werkstatt einschlägig eingestellt und Überprüft worden ist.

Wegen der Sichtverhältnisse:
Es ist z.B. Abends in München auf der Landsbergerstr. sehr schwer und dann meistens zu Spät zu erkennen, das sich jemand im Gleiskörper aufhält oder die Straßenseite wechseln will! Wenn der jenige auch noch dunkle Kleidung trägt, ist es sehr schwer das in der Verne Stehende oder gar liegende vorher zu erkennen!
Wenn ist es ja dann meistens schon zu Spät! Wenn dann noch nieselregen oder Normale Regenschauer dabei sind und die Straße Spiegelt, dann ist das echt knifflg.

Wie gesagt, hierbei darf man der Faherin keine Schuld geben! Und es passiert öfters als man denkt, dass Abends "Besoffene" oder auch Tags die Fahrgäste durch den Wagen "Plärren" halt anhalten oder sontiges. Weil z.B. noch jemand mitfahren wollte.

Und wenn der Uniformierte Kollege der laut Zeitungsberichten auf dem Weg zur Arebit war, zusätzlich z.B. die Notbremse gezogen hätte wäre des eventuell/ Vielleicht anders ausgegangen? Oder z.B. Kollegin bleib stehen gerufen hätte?! Ich denke das kann man dann auch nicht mehr Beeinflussen! Jeder Reagiert anders. Das sind sekunden oder Sekundenbruchteile die darüber entscheiden.

Andererseits wäre es z.B. eine Möglichkeit gewesen, wenn der Arzt seinem Patienten auf die Folgen oder Einflüsse die, die Medikamente haben aufmerksam gemacht hätte. Dann hätte sich der Herr eventuell abholen lassen können oder mit dem Taxi Heimfahren können. ? !
Das ist ja das selbe, wenn mann zum Augenarzt geht! Man soll nicht mit dem Auto oder Fahrrad kommen sondern sich herfahren lassen um das Ergbnis nicht zu Verfälschen! Nach der Untersuchung wird auch geraten das Auto stehen zu lassen und nach anderen Alternativen Heimreisemöglichkeiten suchen. Weil das Auge je nach Untersuchungsart ja auch erst wieder "regenerrieren" muss!
Das der Mann "Torkelnd" die Praxis verlässt ist doch eigentlich schon grund für die Ärzte zu sagen , Herr.... ich bestelle ihnen ein Taxi das Sie sicher bis zur Haustüre gefahren werden! Oder eben sich abholen lassen?!

Das Fusgänger auch nichts gesehen haben scheint mir Rätselaft!

Wobei mann aber sagen muss, dass der Mensch immer Hektischer und Unachtsamer ist und wird!
Wenn alle die Im Öffentlichen Nahverkehr Beschäftigten Fahrerinnen und Fahrer nicht immer 100%richig Reagieren würden und fast schon wegen jedem "Mist" eine Schnellbremsung hinlegen müssten dann würde z.B. in München der Trambahnverkehr "öfters oder Häufig" stillstehen.
Die Leute oder Autofahrer bedenken gleich NULL das dort ein ca: 30 Tonnen (GT6N) schweres Schienfahrzeug unterwegs ist! Dass muss auch erstmal gebremst werden!!!! Manche denken wohl die Tram ist aus "Zuckerwatte" Oder es herrscht der gedanke unter der Bevölkerung, "Der "DEPP" bremst schon!
Typische Unfälle Linksabbieger: Ein Pkw fährt neben der Trambahn her die auf dem Hochgleis z.B. 50 Kmh fährt. Dann beim nächsten Übergang Blinker Links Abbremsen des PKW klingeln der Trambahn ,Bremsen, Auto Biegt ab als ob keine Trambahn sich nähren würde Rumms! Was willst du da machen??? Wegen so etwas passiert dann eine Schnellbremsung wo mehr Fahrgäste im Wagen verletzt sind als der Betreffende Autofahrer selbst!

Wenn du Leute im Großen und Ganzen einfach mal Tschüldigung Ihr Hirn einschalten würden, wäre oder würden manche Unfälle in Zukunft vermeidbar!

Die Fahrerin ist eh schon gestraft fürs Leben, weil man sich ja auch Vorwürfe macht! Wäre ich doch und hätte ich nicht usw......!
Es ist sehr schlimm das so etwas passiert, man kann nur an die Menschheit appelieren egal wo und wie, einfach mal ein Bisschen mehr Vorsicht und Rücksicht und Aufmerksamkeit walten lassen!

In diesem Sinne, Schönes Wochenende!


SWM / MVG
Wenn es eine 23 war, dürfte es eine Tatra gewesen sein *glaub*



A jar.
Gordon Charles
Re: Tram-P.-Unfall Warschauer Str.
10.01.2004 09:50
Hallo,

Ajar schrieb:
> Wenn es eine 23 war, dürfte es eine Tatra gewesen sein *glaub*

Seit dem 5. 1. 04 fährt fahrplanmäßig jeder zweite Zug als GT6N-Doppeltraktion.

Gruß Gordon
Oh... wusst ich nicht... aber jetzt erklärt sich mir, warum auf der 17 so viele Tatras wieder zu sehen sind.


A jar.
Seit dem 14.12.03 (europaweiter Fahrplanwechsel) hat sich da einiges getan. Auch die Linie 7 wird im 10 Min-Takt abwechselnd mit Gt6 und KT bedient. Die Linie 1 wird fast ausschliesslich mit GT6 gefahren. Weitere Änderungen gab es sicher auch, aber die Linien 1, 3, 5, 6, 7, 8, 17, 18 sind die einzigen, die mir auf meinem Weg zur Arbeit (Marzahn - U Rosa Luxemburg Platz bzw. Schönhauser Tor) regelmäßig begegnen.
Das hat u.a. etwas mit den Linienänderungen und -einstellungen zum Fahrplanwechsel 14.12.03 zu tun.

Egbert

Nahmd,

ich finde es nicht richtig, sich jetzt über die "egoistischen" Fußgänger aufzuregen.
Alekz schrieb: "da das genze ja an einer Hauptstrasse lag, wo so viele Menschen sind, gerade zu der Zeit. Und keiner sieht was ..." Es war dunkel, vielleicht auch noch schlechtes Wetter. Der Bürgersteig ist zehn Meter vom Gleiskörper entfernt. Wenn ich mich recht erinnere, sind da Büsche oder Bäume neben dem Gleiskörper, und die Straßenlampen sind auf der Bürgersteigseite. Zwischen den Haltestellen ist der Mittelstreifen stockduster. Hauptstraße hin oder her - wieviele Leute laufen da abends nach acht wirklich lang? Die Warschauer ist nicht die Oranienburger. Und warum sollten sie ausgerechnet auf den Gleiskörper in der Mitte der Straße achten? Was hätten sie da überhapt erkennen können? Wenn nicht mal die Fahrer der anderen Bahnen was gesehen haben! - Aus dem oben gesagten entnehme ich, dass offenbar nur der Fahrer der unmittelbar folgenden Bahn informiert wurde. Wieso nicht alle Fahrer auf der Linie? Und wie genau kann eine Fahrerin im Dunkeln unter einem 30 m langen Wagen nachgucken, ob da was ist? Die Wagen haben doch m. W. eine sehr geringe Bodenfreiheit, da muss man doch halb drunterkriechen, oder?
Noch 'ne andre Sache: Wenn selbst ein BVG-Mitarbeiter in diesem Fall nicht dran denkt, die Notbremse zu ziehen, wozu ist sie dann überhaupt gut?

Mit besorgtem Gruß
Stefan
Moin,

Der männliche Fahrgast war KEIN Betriebsangehöriger, dass weiß ich aus sicheren Quellen.

Gruß 331er
-pa
Re: Tram-P.-Unfall Warschauer Str.
11.01.2004 03:46
Auch Moin...
Nachdem ich diverse Pressemeldungen ausgewertet habe und auch mal etwas den „Betriebsfunk“ (Tratsch) mir angehört habe, stellt sich folgendes Bild dar: Die verunglückte Person ist hat bei einer GT6-Doppeltraktion in der Kopernikusstraße (Friedrichshain) versucht, von der (in Fahrtrichtung gesehen) linken Seie aus über die Zwischenkupplung den Zug zu passieren oder versuchen einzusteigen, dies ist immer wieder besonders beliebt, da ja nur ein Höhenunterschied von ca. 40 cm zu überwinden ist. Hier kann der Fahrer nichts einsehen, denn Straßenbahnen haben links keine Außenspiegel. Bei den in den Medien genannten Zeugen handelt es sich offentlich um einen Busfahrer der BVG-Fahrdiensttochter BT-GmbH, welcher sich am Ende des Steuerwagens aufhielt und zum Dienst fuhr. Dass er nicht unbedingt an die Möglichkeit der Notbremse dachte, kann ich verstehen, ich kenne mich beim Bus auch nicht aus als Mitarbeiter auf der Schiene. Er versuchte wohl die Kollegin durch Rufe auf den Vorfall aufmerksam zu machen und rannte zum Fahrerstand. Gemeinsam untersuchten sowie BVG-Fahrerin als auch BT-Mitarbeiter den 60-Meter-Zug und fanden offensichtlich nichts.
Die menschlichen Überreste wurden - nach Angaben - an der Warschauer Str/Ecke Kopernikusstraße durch einen Fahrer wahrgenommen und an die Betriebsleitstelle durchgegeben, erst dann wurde die Person geborgen.

Ich selber kenne die Strecke auch gut und kann mir keine plausible Erklärung für diesen Vorfall geben; das einzige was ich bestätigen kann, ist dass der bahneigene Körper durch Silvester noch stark verunreinigt war und die Person nicht wahrgenommen werden konnte.

Bin gespannt, was rauskommen wird, diese ganzen Mutmaßungen ergeben für mcih noch kein schlüssiges Gesamtbild.

(@ KPM: Danke für deine Infos von eurem Fahrgastverband, da fahre ich mal U-Bahn und du mußt mir sagen was auf der Bim los ist!)

Alekzpe@web.de
Re: Tram-P.-Unfall Warschauer Str.
12.01.2004 16:29
Was die Schuld der Fahrerin betrifft hat sie meiner Meinung nach (natürlich nur, wenn die Medienberichte stimmen) eine fahrlässige Tötung mit Unfallflucht begangen. Auch wenn ein besoffener "Penner" "Nicht losfahren!!!" schreit, hat der Fahrer/ die Fahrerin kurz anzuhalten und nachzuschauen. Dann auch besoffene Leute können mitbekommen, wenn jemand ins Gleis fällt! Diese Weiche ist darüber hinaus für die Verhältnisse ganz gut beläuchtet. Leute, die vom gegenüberliegenden Kaisers kommen, gehen gerne diese Strecke.
Hier noch zusammenfassend ein Presselink vom Sonnabend:
[morgenpost.berlin1.de]
wie ich finde, recht objektiv geschrieben.
Ansonsten sollten wir die Untersuchung abwarten, nicht wild spekulieren, sonst stellt amn sich auf eine Stufe mit den Sensationsreportern.

Mario



so long

Mario
Da gebe ich Dir Recht, Mario!
So bedauerlich dieser Unfall auch gewesen ist.
Ich (selbst Berliner Tram-Fahrer) frage mich öfter, was Eltern sich dabei denken oder eben nicht denken, ihre Kinder bei T6- oder GT6-Fahrzeugen auf dem Schaltschrank vor der Heckscheibe herumturnen zu lassen. Selbst einige Erzieherinnen von Kindergruppen lassen das mit Kindern, die ihnen anvertaut wurden zu (?!)
Alles hält so eine Fensterscheibe nun auch nicht aus - zumal wenn sie, wie häufig, schon durch Scratching beschädigt ist.
Wenn da mal ein Kind mitsamt Scheibe rausfällt, womöglich noch während der Fahrt, dürfte selbst ein Ziehen der Notbremse nicht mehr helfen...
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