@ Christian, Masato, -pa, der weiße Bim und einigen anderen Schreibern hier: Ich gebe Euch auf den Punkt Recht.
@ Marco Miseroni:
Ich sehe das anders und möchte das darstellen am Bewußtsein vieler BVGer, das sie noch Sept. '99 hatten: Zu diesem Zeitpunkt wußten viele BVGer noch, um was es geht in Berlin und um den Erhalt des Arbeitsplatzes im öffentlichen Nahverkehr in Berlin/Brandenburg. Es gab politisch-organisatorische Probleme beim Bilden der BT im Sept. 1999, nur darum konnte die BT erst im Dez. '99 den Betrieb aufnehmen. Im Dezember '99 waren durch die firmeninterne teilweise fehlende Informationspolitik gegenüber den BVGern soviele Zweifel aufgekommen, das man bei den Mitarbeitern zu 99% verunsichert war und sich vom Gedanken, zur BT zu wechseln, abwandte. Traurig - aber wahr. Ein Beispiel: ca. 45% aller Mitarbeiter auf der U5 waren im Sept. 99 bereit zur BT zu wechseln, durch die informationsarme Verunsicherungspolitik innerhalb der BVG (jeder fragte sich, was ist denn nun mit der BT? Kommt sie? Kommt sie nicht? Scheint der Vorstand sich etwa doch verkalkuliert gehabt zu haben, das es nicht voran geht? etc.) waren es im Dez.99/Jan.00 gerade mal noch 0,5%.
Schlimm finde ich das damalige Verhalten der BVG-obrigen gegenüber den Mitarbeitern.
Unter dem Strich Marco, finde ich es traurig das das einzig richtige Verständnis bezügl. des harten Wettbewerbes, um den es hier in der Region Berlin/Brandenburg geht, bei den Mitarbeitern dadurch teils zerstört wurde. Schön, daß man gewisse Vorteile als BVG-Mitarbeiter hatte, nur wie diese Vorteile zerstört werden (müssen), aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit, sieht man z.B. an der Pausenregelung und es werden noch weitere tiefschneidende Veränderungen kommen.
Marco, zu den "positiven Leistungen", die man als BVG-Mitarbeiter hat: Es ist nicht alles Gold, was glänzt; siehe dazu was und wieviele Privilegien BVG-Mitarbeiter berechtigterweise verloren haben. Die BVG darf und kann kein Wohlfahrtsunternehmen sein in der heutigen Gesellschaft und die BVG hat sich genauso den harten Konkurenzen zu stellen, wie es andere Unternehmen müssen.
Die BT ist ein sehr gerechtes privates Unternehmen der BVG AöR. Sie unterstützt den Mutterkonzern und schreibt sogar schwarze Zahlen. Und das u.a. durch Mitarbeiter, die vorrausschauend von der BVG in die BT wechselten. :-)
Der Tagesspiegelbericht war sehr "bourlevardpressemäßig" geschrieben und wollte man ihm Glauben schenken, so würde er auch das Ende der BVG einläuten.
Schlimm...
Tatsache ist: Der BVG-Vorstand hat festgestellt, das er mit dem Fortschritt zum Ziel des BSU 2000 sehr schlecht vorankomm und hat dies den BVG-Mitarbeitern auch dargelegt über die Mitarbeiterzeitschrift "Profil". Über den Ernst der Lage im Klaren geworden, ist der Krankenstand bei der BVG drastisch gesunken. Daraufhin hatte die BVG Kapazitäten frei, die sie bei der BT in Form von Leistungen zum Febr. 2004 abzog.
Schön ist an einem priv. Tochterunternehmen aber auch, wenn es sich versucht und schafft profitabel zu vermarkten und attraktiv wirkt gegenüber anderen Arbeitgebern einer Region. Und genau das tut die BT im Sinne die BVG wettbewerbsgerecht zum Jahre 2008 auf die Beine zu stellen.
Nur @Marco ist das nicht wirklich leicht, wenn Menschen nur ihre derzeitigen Vorteile sehen, als insgesamt die Vorteile eines zukünftigen harten Wettbewerbs in einer Region. Ich habe mein Gehalt damals bei der BVG, sowie VBL etc. auch sehr geschätzt, denke jedoch auch zu wissen, daß ich zukunftssicher für mein Leben mit dem Wechsel zur BT die richtige Entscheidung getroffen zu haben:-)
Übrigens ist der neue Tarivvertrag der BT (rückwirkend zum 1.1.2003) sehr viel Arbeitnehmer-freundlicher geworden:-)
Wie schon beschrieben wurde, ist die BT ein privates und daher auch sehr viel flexibleres Unternehmen geworden. Anzumerken ist auch: durch den Abzug einiger Leistung von der BT werden nur ganz wenige Teilzeit-Arbeitsverträge nicht verlängert.
Zum einen weiß die BT, das Leistungsverlagerungen steigen werden und zum anderen gibt es auch die enorme Fluktation innerhalb der BVG durch das lange Einstellungsstop.
IMHO werden die die Leistungsrücknahmen zwangsläufig noch in diesem Jahr der BT zurückvergeben werden.
Ich hoffe nur, um die BVG/BT willen, daß der BVG-Personalrat und/oder der BT-Betriebsrat nicht dagegen strebt, denn ich selbst arbeite gern im Konzern BVG AöR und möchte den Auferhalt der Linien-Konzessionen, sowie gern für die BVG/BT weiterarbeiten:-)
Egbert