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BVG prüft Einstellung von U-Bahnlinien
geschrieben von Paudi 
Hier der Artikel dazu im Tagesspiegel:
Artikel

Viel Spaß beim Diskutieren ;)
Tja, kaum ist die Katze (Verkehrssenatorin) aus dem Hause (in Urlaub) tanzen die Mäuse (BVG) auf dem Tisch!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Linien werden eingestellt weil neue Fahrzeuge zu teuer wären. Auch mal ein neues Argument.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Dann können wir nur hoffen, daß die S-Bahn das Argument nicht weiterspinnt...
Wir müssen Linien einstellen, die Wartung der BR 481 ist zu kostenintensiv...

Dennis
Das Thema ist zwar nicht ganz neu, wird aber wieder von Sturmowski auf die Tagesordnung gesetzt: hier.
Wunderbares Timing, um die Berliner Verkehrskatastrophe für die nächsten Jahre weiter zu beleuchten. Wenn jetzt noch der Prozess in London verlorengeht, kann der Letzte das Licht ausmachen auf allen U+S-Bahnhöfen.
Und die A100 wird lustig weitergeplant. Dass ein SPD-geführter Senat den ÖPNV demaßen runterwirtschaften kann, habe ich nie zu Träumen gewagt.
Edit: sehe gerade, dass es bereits einen thread gibt, sorry. hier



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.2009 00:06 von südkreuz.
südkreuz schrieb:
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> Das Thema ist zwar nicht ganz neu, wird aber
> wieder von Sturmowski auf die Tagesordnung
> gesetzt: hier.

Die Aussagen sind wie immer bei solchen Pressemeldungen nicht ganz richtig:
Zitat

Die ältesten Fahrzeuge für das sogenannte Kleinprofilnetz seien dann rund 40 Jahre alt, weitere Reparaturen lohnten sich dann nicht mehr.

Die ältesten Kleinprofilwagen werden 2015 aber rund 50 Jahre alt sein, die A3E wurden 1964 bis 1966 gebaut.

> Wunderbares Timing, um die Berliner Verkehrskatastrophe für die nächsten Jahre weiter zu beleuchten.

Es gibt Probleme, keine Katastrophe.

> Wenn jetzt noch der Prozess in London verlorengeht, kann der Letzte das Licht
> ausmachen auf allen U+S-Bahnhöfen.

Wenn hier auf die CBL-Geschäfte angespielt wird, für diese sind Rückstellungen in voller Höhe der Risiken gebildet worden. Geht die Sache gut aus, wäre Kapital für neue Fahrzeuge vorhanden, in dem man die Rückstellungen dafür einsetzt. Leider wird die Erneuerung des Fahrparks bei Bus und Straßenbahn immer als vordringlicher angesehen, obwohl die U-Bahn das meistgenutzte Berliner Nahverkehrsmittel ist und für den Betrieb pro Fahrgast die geringsten Kosten benötigt.

Was das aber mit Bundesautobahnen zu tun hat, verstehe wer kann.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Wenn hier auf die CBL-Geschäfte angespielt wird,
> für diese sind Rückstellungen in voller Höhe der
> Risiken gebildet worden. Geht die Sache gut aus,
> wäre Kapital für neue Fahrzeuge vorhanden, in dem
> man die Rückstellungen dafür einsetzt.

Schaum wir mal: [www.taz.de]

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Da gebe ich dir als Vertreter der Straßenbahnisten zähneknirschend Recht. Eine Statistik von 2000 gibt für die U-Bahn 180 kJ je Personenkilometer an, während die Tram bei 200 liegt. Bus und PKW: 500 bzw. 2600.

Dieselbe Rangfolge gilt für die km-Laufleistung der jeweiligen Verkehrsmittel, jedoch möchte ich euch nicht mit noch mehr Zahlen totschlagen.

MetroTramBerlin
MetroTramBerlin schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da gebe ich dir als Vertreter der Straßenbahnisten
> zähneknirschend Recht. Eine Statistik von 2000
> gibt für die U-Bahn 180 kJ je Personenkilometer
> an, während die Tram bei 200 liegt. Bus und PKW:
> 500 bzw. 2600.
[...]

Wenn diese Zahlen aus dem Jahre 2000 stammen, stellt sich die Frage, ob diese Zahlen auch noch aktuell sind. Immerhin hat sich seitdem auch in der Technik wieder was getan, neue Busse, Straßenbahnen(?), Hk-Züge. Da dürfte die Effizienz nochmals ein wenig gesteigert worden sein, insbesondere der Bus dürfte da nicht mehr ganz so schlecht wegkommen.

Dennis
Logital schrieb:
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> Linien werden eingestellt weil neue Fahrzeuge zu
> teuer wären. Auch mal ein neues Argument.

Die Rahmenbedingungen sprechen dafür, dass Sturmowski auf etwas anderes hinaus will:
Eine gesicherte Finanzierung für den Ersatz des vernachlässigten Wagenparks des Kleinprofils.
Es wird nicht argumentiert, dass der laufende Betrieb unrentabel wäre oder dergleichen.
Es geht "nur" um überfällige und ggf. ausfallende Ersatzinvestitionen.
Tatsächliche Stillegungspläne würden im Sommerloch nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ohne das das ganze von der Politk schnell über die Bühne gebracht werden könnte.
Zudem ist der Zeitpunkt perfekt gewählt, um ein Höchstmaß an Empörung gegen eine Stillegung, d.h. Unterstützung für neue Fahrzeuge, zu erzeugen.

Das ganze ist darauf angelegt, zu scheitern und eine öffentliche Diskussion zugunsten neuer Fahrzeuge zu entfachen.

So ist Junge-Reyer vielmehr gezwungen, im Sinne der BVG zu handeln, als bei einer einfachen Bitte um neue Fahrzeuge.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
Leider wird
> die Erneuerung des Fahrparks bei Bus und
> Straßenbahn immer als vordringlicher angesehen,
> obwohl die U-Bahn das meistgenutzte Berliner
> Nahverkehrsmittel ist und für den Betrieb pro
> Fahrgast die geringsten Kosten benötigt.
Mit derart pauschalen Zahlensbeispielen sollte man gerade bei derartigen Diskussionen sehr vorsichtig sein, denn solche statistischen Durchschnittswerte sagen so ziemlich gar nichts über die konkreten Einzelfälle (hier: Linien) aus.

So sagen die genannten Zahlen nichts über die Infrastrukturkosten aus (Bau und Betrieb). Aber gerade diese sind auch ein entscheidender Bestandteil einer volkswirtschaftlichen (aber auch betrieblichen) Vollkostenrechnung, die erst eine sinnvolle Grundlage über die Gesamteffizienzt eines Verkehrsmittels in einer bestimmten Relation darstellen kann.

Doch bleiben wir beim Energieverbrauch: Wirklich entscheidend für die Kosten des tatsächlichen Energieverbrauchs sind (1) der eingesetzte Energieträger (was kosten je 1 kJ Energie aus Strom oder Diesel erzeugt?) und - noch wichtiger - (2) die Auslastung der jeweiligen Linien bzw. Fahrzeuge. Und die U3 und U4 gehören - von einigen Spitzen zu Unizeiten auf der U3 abgesehen - nicht gerade zu den besonders gut genutzten Linien.

Auf die Statistik hätte die eine Einstellung dieser U-Bahn-Linien demzufolge folgende Auswirkungen (das ist jetzt aber nicht als Plädoyer für deren Stilllegung zu verstehen):
(1) Der Energieverbaruch je Fahrgast bei der U-Bahn würde sinken (alle anderen U-Bahn-Linien in Berlin sind besser ausgelastet als U3+U4) - die U-Bahn wäre diesbezüglich effizienter.
(2) Der gesamte Energieverbrauch je beförderte Person im gesamten Verkehrssektor würde steigen: Durch die Umstellung auf Busbetrieb und eine starke Abwanderung von Fahrgästen vom ÖPNV aufs Auto.

Ingolf
dubito ergo sum schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die Rahmenbedingungen sprechen dafür, dass
> Sturmowski auf etwas anderes hinaus will:
> Eine gesicherte Finanzierung für den Ersatz des
> vernachlässigten Wagenparks des Kleinprofils.
> Es wird nicht argumentiert, dass der laufende
> Betrieb unrentabel wäre oder dergleichen.
> Es geht "nur" um überfällige und ggf. ausfallende
> Ersatzinvestitionen.
(...)

Das schätze ich ähnlich ein. Er nutzt genau jetzt (Junge-Reyer geht auch in Urlaub, die S-Bahn produziert immer größeres Chaos) die Gelegenheit, um das Thema in den Medien zu verbreiten und so Aufmerksamkeit auf die Finanznöte der BVG zu lenken.
Denn prinzipiell ist auch dem zuzustimmen, dass die BVG mit der gegenwärtigen Finanzausstattung kaum in der Lage ist, derartige Ersatzinvestitionen zu tätigen - die Aussagen von Nußbaum bezüglich des Finanzbedarfs sind nicht ganz von der Hand zu weisen.

Interessant ist allerdings, wie die BVG aktuell bezüglich Ersatzinvestitionen bei den jeweiligen Verkehrsmitteln umgeht:

Bus: Hier wird weiterhin viel Geld für auf vielen Linien überdimensionierte Busse (die zudem auch kräftig Kraftstoff schlucken) ausgegeben - ein Bedarf für derart viele neue große Doppeldecker, wie derzeit geplant ist bei weitem nicht gegeben. Schon jetzt fahren diese Busse z.T. völlig unausgelastet auf diversen Neben- und Stadtrandlinien herum - mit Effizienz und Sparsamkeit hat das nicht viel zu tun.

Straßenbahn: Hier wird versucht, an Senat und Öffentlichkeit vorbei kräftig bei der Beschaffung zu sparen, indem zu wenig 40-Meter-Züge beschafft werden sollen. Damit wiederholt die BVG nicht nur einen Fehler, unter dem das Straßenbahnnetz heute leiden muss (Beschaffung ausschließlich von 27-Meter-Zügen), sondern zementiert für mehrere Jahrzehnte den Zustand ungenügender Attraktivität für den Fahrgast (zu kurze Züge) oder den Zwang zu unwirtschaftlichen Taktverdichtungen. Hier wird ein einmaliger (nicht einmal besonders großer) Spareffekt zu Lasten von Effizienz des laufenden Betriebs und der Ausschöpfung des Fahrgastpotentials vorgezogen. Genau das Gegenteil von dem, was z.Z. beim Bus passiert.

U-Bahn: Hier wird jetzt gleich mit Linieneinstellungen gedroht. Mal sehen, was als nächste Variante kommt - Gelenkdoppeldeckerbusse als U3-Ersatz? ;-)

Ingolf
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> U-Bahn: Hier wird jetzt gleich mit
> Linieneinstellungen gedroht. Mal sehen, was als
> nächste Variante kommt - Gelenkdoppeldeckerbusse
> als U3-Ersatz? ;-)
>

Yo, am besten mit Anhänger. _^
Es mag schon stimmen, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung so gewählt wurde, dass das "Vorhaben" scheitern muss. Dennoch: die BVG machte jahrelang den Eindruck eines Systems, das wunderbar funktionieren würde, wenn da nicht immer wieder diese störenden Fahrgäste wären. Und man gab sich alle redliche Mühe, diesem Missstand ein Ende zu bereiten. Ich denke nur daran, dass vor gar nicht einmal langer Zeit ein 2-3 Minutentakt in der HVZ völlig normal war. Davon kann keine Rede mehr sein. Und wer morgens gegen halb acht mal in der U4 gesessen hat, der fragt sich, wieso da nur Zweiwagenzüge eingesetzt werden, wo vier doch auch gut gefüllt sein würden.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Die BVG hat alles andere als den Ruf eines kundenorientierten Unternehmens. Man profitiert nur gerade vom negativ-Hype um die S-Bahn. Vielleicht wollte man mit der Tsp-Meldung auch nur mal daran erinnern, dass man da noch mithalten kann und keineswegs aus der Übung ist. ;-)

Und noch eines haben die beiden Unternehmen gemeinsam: Englisch ist noch wirklich eine Fremdsprache! Wenn ich mir diese Daisy-Warnungen vor der Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante ansehe, z.B. Mind the gap between the platform and the train. In beiden Fällen ist der Artikel überflüssig. Nur mal so angemerkt. Mit solcherlei Dilettantismus macht man sich eher lächerlich als ein seriöses Image.
Fahrgast1414 schrieb:
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> Fremdsprache! Wenn ich mir diese Daisy-Warnungen
> vor der Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante
> ansehe, z.B. Mind the gap between the platform and
> the train. In beiden Fällen ist der Artikel
> überflüssig.

Aufnahme von einer "Mind the gap"-Ansage aus der London Underground hat aber beide "the"s... Obwohl meist einfach nur "mind the gap" angesagt wird.

MfG,
L.W.
drstar schrieb:
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> Dann können wir nur hoffen, daß die S-Bahn das
> Argument nicht weiterspinnt...
> Wir müssen Linien einstellen, die Wartung der BR
> 481 ist zu kostenintensiv...

Realität ab montag.


MfG,
L.W.
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> südkreuz schrieb:
>>
> > Wenn jetzt noch der Prozess in London
> verlorengeht, kann der Letzte das Licht
> > ausmachen auf allen U+S-Bahnhöfen.
>
> Wenn hier auf die CBL-Geschäfte angespielt wird,
> für diese sind Rückstellungen in voller Höhe der
> Risiken gebildet worden. Geht die Sache gut aus,
> wäre Kapital für neue Fahrzeuge vorhanden, in dem
> man die Rückstellungen dafür einsetzt. Leider wird
> die Erneuerung des Fahrparks bei Bus und
> Straßenbahn immer als vordringlicher angesehen,
> obwohl die U-Bahn das meistgenutzte Berliner
> Nahverkehrsmittel ist und für den Betrieb pro
> Fahrgast die geringsten Kosten benötigt.
>
> Was das aber mit Bundesautobahnen zu tun hat,
> verstehe wer kann.


Was soll diese arrogante Frage?! Dass das unterschiedliche Auftraggeber und Geldgeber sind für unterschiedliche Verkehrsmittel, weiß ich schon. Es geht hier selbstverständlich um die Grundlinien der Politik, welche Umweltpolitik, Verkehrspolitik für welches Klientel unterstützt und subventioniert wird. Und da kann man klare Tendenzen erkennen, welche Verkehrsmittel weiter ausgebaut und welche abgebaut werden sollen.
Anonymer Benutzer
...
19.07.2009 10:31
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2011 03:28 von 54E.
Während andere Städte (z.B. München) fleißig in den U-Bahnbau investieren, will man in der Hauptstadt gleich zwei Linien stilllegen. Da verliert die S-Bahn dank ihrer "Kundenoffensive" fleißig Fahrgäste auf die Straße und nun soll auch noch die U-Bahn die Abwrackprämie ablösen, um der Automibilindustrie zu mehr Arbeit zu verhelfen.

Ich finde, es ist allerhöchste Zeit für einen politischen Wechsel in Berlin. Außerdem sollten Vorstände und Manager, die an ihr eigenes Unternehmen nicht mehr glauben, schnellstens ausgewechselt werden. Es kann doch nicht die Lösung sein, den ÖPNV auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn das Geld nicht reicht, muss man eben Kunden gewinnen. Und die gewinnt man nunmal nicht mit kurzzügen auf ausgedünnten Fahrplänen.
Anonymer Benutzer
...
19.07.2009 10:46
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2011 03:27 von 54E.
DaniOnline schrieb:
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> Während andere Städte (z.B. München) fleißig in
> den U-Bahnbau investieren

Wo wird denn in München noch fleißig investiert? Der letzte Lückenschluss nach Moosach hat für 2 Kilometer über 6 Jahre gedauert und wird nächstes Jahr im Oktober fertig. Dann ist erst mal Schluss mit U-Bahn-Bau in München, da ist nix mit fleißig. Das U-Bahn-Referat ist aufgelöst. die Nachfolgeabteilung im Baureferat mittlerweile nicht mal mehr eine eigene Abteilung. Die kümmern sich mittlerweile fast nur noch um Straßenunterführungen und Sanierung der bestehenden Bauwerke.

--
U-Bahn München
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