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Buseinstieg vorn - die ersten Eindrücke
geschrieben von Julian Werner 
Hallo!

Wie waren eure ersten Eindrücke bei neuen alten Buseinstieg vorn? Meine eigentlich durchweg positiv:
1. Die meisten wussten beischeid
2. Die, die nicht bescheid wussten, wurden nicht vom Busfahrer nach vorne berufen
3. Es gab eigentlich keine Verspätungen

Was könnt ihr erzählen?

Grüße
Julian
Meine Eindrücke waren:

1. Der 396er hatte die übliche durch Pausenverlängerung des Busfahrers und die Ampel am Gregoroviusweg verursachte dreiminütige Verspätung,
2. Ein völlig durchnässter Fahrgast wusste nicht bescheid und ging erst nach mehren Versuchen und durch das Klopfen eines anderen Fahrgastes (im Bus) auf die Neuregelung aufmerksam gemacht
3. Der Fahrgastwechsel am S-Bahnhof Köpenick hat beim 169er weitaus länger als früher gedauert. Da der Bus dort jedoch sowieso ewig auf eine Grünphase bei der Ampel warten muss, hat dies keine Verspätung verursacht.
Zitat Julian Werner:
<< 2. Die, die nicht bescheid wussten, wurden nicht vom Busfahrer nach vorne berufen

>> Dann soll sich der Busfahrer nicht erwischen lassen. Wenn bei einer Kontrolle Schwarzfahrer angetroffen werden, wird auch der Busfahrer befragt, wie der Schwarzfahrer in den Bus reingekommen ist.

Anonymer Benutzer
Re: Buseinstieg vorn - die ersten Eindrücke
05.04.2004 22:09
will mich mal aus der disskusion raushalten,
lediglich kurz anmerken, dass so einige arbeitsplätze (Fahrkartenkontrolleure) gerade vor die hunde gehen.
naja, so ist das halt in deutschland........................

Autor: Jan Gnoth
Datum: 05.04.04 21:46

>> Dann soll sich der Busfahrer nicht erwischen lassen. Wenn bei einer
>> Kontrolle Schwarzfahrer angetroffen werden, wird auch der Busfahrer
>> befragt, wie der Schwarzfahrer in den Bus reingekommen ist.

Durch die Tür!!

SCNR :)
Anonymer Teilnehmer
Re: Buseinstieg vorn - die ersten Eindrücke
05.04.2004 22:16
> >> Dann soll sich der Busfahrer nicht erwischen lassen. Wenn
> bei einer
> >> Kontrolle Schwarzfahrer angetroffen werden, wird auch der
> Busfahrer
> >> befragt, wie der Schwarzfahrer in den Bus reingekommen ist.

Heute war der erste Tag, wo in ganz Berlin am ganzen Tag der Einstieg beim Fahrer ist. Nicht jeder der Fahrgäste beachtet die Hinweise, die seit Tagen in der Presse stehen und ständig von der BVG gebracht werden. Es ist einfach nur eine Frage der Gewohnheit. Des Weiteren wäre es eine Zumutung, wenn in einem vollen Bus im Berufsverkehr den falsch eingestiegenen Fahrgast erst nach vorn bittet und nicht weiter fährt (Stichwort: Kulanz).
Heute nachmittag im Berufsverkehr stand ein Bus der Linie 176 an der Haltestelle U Alt-Mariendorf in Richtung Lichtenrade über 3 Ampelphasen, weil der Einstieg der Fahrgäste so lange gedauert hat und viele vorn stehen geblieben sind. Ostfriesland ist nicht weit weg.

Mfg Bert
Zitat Michael Pravida:
<< Durch die Tür!!

>> Natürlich ist der Schwarzfahrer durch die Tür in den Bus gekommen. Die Prüfer werden in einem solchen Fall nachgehen, ob der Fahrer den Fahrgast ohne Kontrolle hat einsteigen lassen. Die Busfahrer dürfen im Normalfall die hintere Tür nicht öffnen und wenn die Busfahrer von einem Betriebsaufseher erwischt werden, dass sie ohne besonderen Grund (Kinderwagen, Rollstuhl) die hintere Tür geöffnet haben, kann das für die Busfahrer sehr unangenehm werden.

Anonymer Benutzer
Re: Buseinstieg vorn - die ersten Eindrücke
06.04.2004 10:38
Autor: Bert Knoop
Datum: 05.04.04 22:16

Zitat:
,,Heute war der erste Tag, wo in ganz Berlin am ganzen Tag der Einstieg beim Fahrer ist. Nicht jeder der Fahrgäste beachtet die Hinweise, die seit Tagen in der Presse stehen und ständig von der BVG gebracht werden. Es ist einfach''

Naja, ,,seit Tagen in der Presse'' und ,,ständig von der BVG gebracht'' ist ja wohl arg übertrieben. Konkret: Wer sich nicht zufällig für ÖPNV in Berlin interessiert und deshalb gelegentlich mal z.B. [www.BVG.de] aufruft, hatte eigentlich keine Chance, davon zu erfahren (Genau: Wer sich nämlich NICHT für ÖPNV interessiert sondern ihn nur benutzt, guckt auch nicht ins BahnInfo-Foum!), zumal die BVG ja diesen Monat auch geflissentlich darauf verzichtet hat, das BVG plus, welches über den Vordereinstieg berichtet, mit Monatsbeginn in den Fahrzeugen/Bahnhöfen auszulegen.

Die BVG hat diese Regelung unter größtmöglicher Umgehung der Öffentlichkeit eingeführt, und natürlich weiß sie auch warum.

Bye, K&K,
T-Zee

Hallo,

warum sollte der Busfahrer eigentlich bestraft werden, wenn Schwarzfahrer angetroffen werden? Wie soll er z.B. beim Schülerticket auf die Schnelle kontrollieren, ob die Trägerkarte und der Schülerausweis noch gültig bzw. überhaupt vorhanden sind. Es ist meines Erachtens jetzt weitaus einfacher, sich ohne erwischt zu werden ein billigeres Ticket zu kaufen und damit Bus zu fahren.

PS: Wenn die BVG den Rückfall in alte Zeiten probt: Zu DDR-Zeiten gab es in der Straßenbahn zeitweise einen "Platz des gesellschaftlichen Kontrolleurs" (oder so ähnlich). Der dort sitzende Fahrgast durfte bei den einsteigenden Fahrgästen die Fahrkarten kontrollieren. Ein Vorschlag für die BVG? :-)
Hallo!

Jan, wo du das her hast, dass es für Busfahrer "sehr unangenehm" werden kann, wenn ein Schwarzfahrer im Bus erwischt wird, würde mich auch mal interessieren...
Ansonsten kommt es immer mal wieder vor, dass die hintere(n) Tür(en) geöffnet ist (sind), da ja auch mal Fahrgäste aussteigen wollen. Und gerade bei 3-Türern ist es nicht einfach zu beobachten, ob hinten keiner einsteigt und dabei gleichzeitig sich dankend vorne die Fahrkarten anzusehen... Dass da mal jemand hinten in den Bus "huscht", passiert schnell...

Thorsten.
Hallo!

Klar kann ein Busfahrer nicht auf die Schnelle kontrollieren, ob der Besitzer einer Schülerkarte auch wirklich Schüler ist. Wenn aber ein Fahrgast mit einer Fahrkarte fährt, die nicht ausreichend gültig ist, spricht man ja nur von "Graufahrern". Schwarzfahrer hingegen besitzen ja überhaupt keine Fahrkarte. Und schwarzfahren sollte dann durch den Vordereinstieg eigentlich nicht mehr möglich sein.

Thorsten.
Zitat Jan G.
>> Natürlich ist der Schwarzfahrer durch die Tür in den Bus gekommen. Die Prüfer werden in einem solchen Fall nachgehen, ob der Fahrer den Fahrgast ohne Kontrolle hat einsteigen lassen. Die Busfahrer dürfen im Normalfall die hintere Tür nicht öffnen und wenn die Busfahrer von einem Betriebsaufseher erwischt werden, dass sie ohne besonderen Grund (Kinderwagen, Rollstuhl) die hintere Tür geöffnet haben, kann das für die Busfahrer sehr unangenehm werden.

Hallo Jan!
Auch wenn Du meinst meistens alles besser zu wissen kann ich dir nur mitteilen, das man zum einen unterscheiden muss ob vorne Einstieg oder Einstieg und Fahrtausweiskontrolle. Ich arbeite selber in einem Verkehrsunternehmen wo auch vorne Einstieg ist und der Reisende seine Fahrkarte vorzeigen muss. Das ganze ist im jeweiligen Tarif nachzulesen. Zum anderen kann ich auch dem Fahrer keinen vorwurf machen wenn er was übersieht wie bei dem starken Fahrgastverkehr in Berlin (denn genaue Konrollen kosten Zeit und er sieht ja nur ob ggf. der Fahrschein an der Einstiegshaltestelle gültig ist). Die Verkehrsunternehmen gehen davon aus wenn vorne eingestiegen werden muss das sich mehr Reisende (Fahrgäste) von sich aus einen Fahrschein kaufen.
Was mir gestern schon, aber heute besonders aufgefallen ist:

Auf einmal kaufen überdurchschnittlich viele Fahrgäste Einzelfahrausweise beim Fahrer. Vielleicht hat die BVG ja doch recht, wenn sie sagt, dass die Schwarzfahrer-Quote beim Bus zu hoch ist!
*gg* ganz ich bloß sagen!

Also eine Abschreckungsmaßnahme vor Schwarzfahren ist es auf alle fälle! Okay jedes System hat lücken die pfiffige Fahrgäste auch schnell feststellen werden was dann in Graufahrer ausartet! So geht die BVG wenigstens nicht ganz leer aus!

Als nächsten Schritt fordern die Poliker schon die Bahnsteigspeeren auf den Bahnsteigen einzuführen (wurde in der BZ heute beim Thema Bus schon erwähnt)

Weiß einer darüber was genauers ob was kommen soll?



Die härteste Firma in der Stadt hat euch was mitgebracht *Die Firma&quot;
Zitat Thorsten Techentin:
<< Jan, wo du das her hast, dass es für Busfahrer "sehr unangenehm" werden kann, wenn ein Schwarzfahrer im Bus erwischt wird, würde mich auch mal interessieren...

>> Der Busfahrer ist doch gehalten, aufzupassen, dass niemand ohne gültigen Fahrschein in den Bus reinkommt. Aus diesem Grunde muss der Busfahrer sich die Fahrscheine zeigen lassen. Wird bei einer Kontrolle durch den Prüfdienst dennoch ein Fahrgast ohne gültigen Fahrausweis angetroffen, wird davon ausgegangen, dass der Busfahrer den Fahrgast einfach so in den Bus reingelassen hat. Und das darf der Busfahrer nicht.

Ich sag's mal so, wie ich's heute in Pankow (X54) mitbekommen hab.

1. Die meisten (eigentlich alle) wussten Bescheid.
2. Es ging alles ziemlich schnell (vorne rein, hinten raus)

Unioner
Hallo!

Klar, da hast du Recht. Aber ob es in einem solchen Fall gleich für den Busfahrer "sehr unangenehm" (darunter verstehe ich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder sogar eine Abmahnung) werden kann, wage ich zu bezweifeln...

Thorsten.
Zitat Thorsten Techentin:
<< Aber ob es in einem solchen Fall gleich für den Busfahrer "sehr unangenehm" (darunter verstehe ich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder sogar eine Abmahnung) werden kann, wage ich zu bezweifeln...

>> Mit "sehr unangenehm" meine ich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten. Natürlich nicht eine Abmahnung oder gar Kündigung, aber zumindest ein Gespräch mit dem Vorgesetzten, wo der Busfahrer befragt wird, wie der Schwarzfahrer trotz Kontrollpflicht seitens des Busfahrers in den Bus reingelangen konnte. Was ich damit sagen möchte: Es wird geprüft, ob der Busfahrer die Fahrgäste ohne weitere Kontrolle reingelassen hat.

Hallo,

ich denke auch, das dem Fahrer nicht gleich etwas angedroht wird. Der Fahrer muß ja nun auch noch kassieren und kann nicht nur mit den Augen beim Rückspiegel schauen. Das mag an der Anfangshaltestelle anders sein, aber nicht beim größeren Fahrgastwechsel in der Tour selber. Wer Schwarzfahren will und sich damit auskennt wird es auch noch so schaffen, aber die meisten werden wohl umdenken müssen.
The grass is always greener over there ... die anderen haben immer das bessere System! Soll heißen: Eine optimale Lösung gibt es wohl nicht. Vielleicht wäre die Nahverkehrsabgabe wirklich die beste Lösung, aber dann mal viel Spaß mit der Autofahrer-Lobby!

Bei den funktionierenden Bezahlsystemen (die Oyster in London ist ja wohl noch in der Erprobung) halte ich das Bargeld+Magnetkartensystem für am besten, wie es hier in Amerika praktiziert wird: Man wirft entweder seine Pfennige oder Fahrmünze in den Trichter bzw. schiebt den Dollarschein in den Schlitz, oder man zieht seine Magnetkarte durch den Leser. Alles vorne beim Fahrer. Und während dieser Umsteiger verteilt und mit den Fahrgästen scherzt, hört er mit einem halben Ohr auf den Piepton des Kartenlesers, der ihm anzeigt ob die Karte gültig ist oder nicht. Ich habe noch nie gehört, dass sich jemand über dieses System beschwert hätte. Die Busse sind langsamer als in Berlin, was aber bei der Verkehrsführung im Gitterraster nicht weiter auffällt, da der Verkehr sowieso ein ständiges Stop-and-Go ist. Die Zusteigerzahlen pro Haltestelle sind gering, da die Busse im Stadtbereich an jeder zweiten Straßenecke halten (das meine ich wörtlich).

Vieles hängt sicher auch von der Mentalität ab - hier geht es irgendwie gelassener vor sich. Kein Fahrgast hat Angst, vom Fahrer angeblafft zu werden, und die Fahrer müssen keine Unflätigkeiten über sich ergehen lassen. Auch wird vieles situationsabhängiger gehandhabt. Wenn der Bus voll ist, lässt der Fahrer schon mal die Leute ohne Kontrolle hinten einsteigen. An einigen stark frequentierten Haltestellen kann man generell hinten einsteigen, die Fahrkarten kontrolliert dann ein Dispatcher, der an der Haltestelle steht. Am ersten oder zweiten Tag des Monats winkt der Fahrer einen auch einfach durch, wenn der Kartenleser entrüstet die Benutzung einer abgelaufenen Monatskarte anzeigt. Ein Nachteil ist, dass auch die Gelenkbusse nur zwei Türen haben, was den Fahrgastfluss extrem behindert. Ist aber wieder wegen der kurzen Haltestellenabstände halb so schlimm, wenn man mal seinen Stop verpasst.

Die U-Bahn funktioniert mit Sperren. Die S-Bahn dagegen, obwohl zum gleichen Betrieb gehörig, leistet sich (und jetzt bitte festhalten!) EINEN SCHAFFNER PRO WAGEN!!! Hängt sicher auch mit dem Gewerkschaftssystem zusammen. Direkt S-Bahn kann man's eigentlich nicht nennen, eher durchgehende Vorortzüge. Die verkehren in der City gebündelt im Tunnel, und zwischen den 5 City-Stationen wird nicht kontrolliert. Dieses Schaffnersystem wird heiß diskutiert, weil viele meinen, dass sich da eine ganze Menge Geld einsparen ließe (die SEPTA macht mindestens genau so viel Miese wie die BVG, und ständig drohen Linienkürzungen und Ausdünnungen). Andrerseits wird auf die niedrige Schwarzfahrerrate verwiesen, auf die Sicherheit und abwesenden Vandalismus.

Die SEPTA (South-East Pennsylvania Transportation Authority) hier ist schätzungsweise halb so groß wie die BVG (7 S-Bahn-Linien, 2 U-Bahn-Linien, 8 Straßenbahn, ca. 130 Bus), aber das macht wohl keinen großen Unterschied.

Haben sich eigentlich mal System- oder Spieltheoretiker damit beschäftigt? Soweit mir bekannt ist, war öffentlicher Nahverkehr nur bis zur Mitte des 20. Jh. rentabel oder gar profitabel, als Massen von Leuten in die Städte zogen und es kaum Autos gab. Vielleicht kann unter heutigen Bedingungen ÖPNV systemimmanent niemals kostendeckend (durch Entgelt) betrieben werden - zumindest in Konkurrenz zum Auto? Und seit 50 Jahren versucht man hier, mit Herumbasteln die nichtexistente Quadratur des Kreises zu finden?

Nachdenkliche Grüße aus Philadelphia
Stefan
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