Hallo zusammen,

ich war jetzt mal wieder für vier Tage in Berlin und die Hauptstadt war wie immer eine Reise wert!

Natürlich habe ich den ÖPNV ausgiebig genutzt und da stellen sich mir natürlich die eine oder andere Frage, die mir die Berlinexperten dieses Forums sicherlich beantworten können.

Seit Eröffnung der U55 heißt ja der dortige S-Bahnhof nun auch "Brandenburger Tor". An den Gleishinterwänden befindet sich jedoch noch die alte Bezeichnung "Unter den Linden". Soll das so bleiben oder ist geplant auch dort die neue Bezeichnung anzubringen?

Viele Grüße
nach Berlin
Klaus Schöner

Die alten - in Fraktur gehaltenen - Bahnhofsnamen dieses Bahnhofs sind denkmalgeschützt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2009 12:09 von Tyalis.

Demzufolge war die Umbenennung dieses Bahnhofes auch wirklich etwas ausgesprochen Blödes.
Ich hab nix gegen Umbenennungen. "Naturkundemuseum" und co finde ich alles ne gute Idee. Bloß einen Bahnhof umzubenennen, wenn die alten Schilder nicht abdürfen, ist doch irgendwie unsinnig. Zwar gibts die neuen blauen dadrüber. Aber das macht den Bahnhof auch nicht schöner. Schade eigentlich, denn im Grunde genommen finde ich den Namen "Brandenburger Tor" ganz schön.

*grübel* Könnte man die nicht mit ner Folie, die in diesem Farbschema des Bahnhofs ist überkleben? Man beschädigt ja damit nicht das denkmalgeschützte, oder muss das sichtbar bleiben?

LG: Metropolitan
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"Oftmals sich wiegen und danach leben, wird Dir lange Gesundheit geben."

Oder man macht es wie einst am Nordbahnhof...ersetzt "Unter den Linden" in "Brandenburger Tor" in Fraktur!

Ob das aber de DS zulässt weiß ich nicht...

Klaus Schöner schrieb:
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>
> Seit Eröffnung der U55 heißt ja der dortige
> S-Bahnhof nun auch "Brandenburger Tor". An den
> Gleishinterwänden befindet sich jedoch noch die
> alte Bezeichnung "Unter den Linden".

genau, ist denkmalgeschützt, aber man hat den Bahnhof auch umbenannt, da man den Name "Unter den Linden" für den neuen U5/U6 Bahnhof benötigt. Dann sind die Touristen erst richtig verwirrt, wenn auf zwei Bahnhöfen Unter den Linden zu lesen ist ...

Gruß Hechtwagen

deejay schrieb:
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> Demzufolge war die Umbenennung dieses Bahnhofes
> auch wirklich etwas ausgesprochen Blödes.

Ich sehe in dem krampfhaften Denkmalschutz, der vielerorts mehr stört als dass er nutzt - wer entscheidet eigentlich, was schützenswert ist - etwas ausgesprochen Blödes.

Tyalis schrieb:
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> Die alten - in Fraktur gehaltenen - Bahnhofsnamen
> dieses Bahnhofs sind denkmalgeschützt.

Eigentlich ist das ja nicht zu fassen. Da heißt die Haltestelle "Brandenburger Tor" und an den Wänden steht weiterhin "Unter den Linden". Eine S-Bahnhaltestelle ist ein Gebrauchsgegenstand. Zu ihr gehört ein eindeutiger Name. Denkmalsschutz hin oder her.

Also wenn, dann in Fraktur oder sonstwie "Unter den Linden" durch "Brandenburger Tor" ersetzen oder den Namen so lassen wie er war. Dann muss eben die U5/U6-Kreuzung irgendwie anders benannt werden.

Wobei ohnehin "Pariser Platz" der bessere Name wäre - aber das ist ein anderes Thema.

O.K. - ich gebe ja zu, über dem Südeingang der U-Bahnstation "St. Pauli" steht auch noch der alte Name "Millerntor" in Stein gemeißelt. Aber das ist so weit oben, da sieht ohnehin kaum jemand hin und auch nicht direkt an der Bahnsteigwand.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor

Warum nicht gleich die ganzen Bahnhofswände mit Sichtbeton erneuern.
Das passt dann perfekt zum Corporate Design der DB.
Wer will schon alte Fliesen haben,...

Warum historisches erhalten wenn man auch alles neu bauen kann - so denkt man doch heutzutage.

Ja, aber wer entscheidet, was historisch und erhaltenswert ist? Eine Behörde, die dadurch - soweit ich das mitbekommen habe - schon so manch simple und kostengünstige Lösung zugunsten teurer oder auch einfach mal gar keiner Umsetzung abgeschmettert hat. Na toll.

Ich möchte im Übrigen die wenigen derzeit noch unsanierten Wohnscheiben aus DDR-Zeiten denkmalgeschützt im Jahr 2050 sehen - in der originären Optik.

Hechtwagen schrieb:
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>
> genau, ist denkmalgeschützt, aber man hat den
> Bahnhof auch umbenannt, da man den Name "Unter den
> Linden" für den neuen U5/U6 Bahnhof benötigt.

Schön wäre es dann, wenn man die alten Frakturschriftplatten am neuen Bahnhof wieder anbringen könnte. Dagegen dürfte der DS hoffentlich nichts haben.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Dem Denkmalschutz gehts ja nicht um den Schriftzug, sondern um das Gesamtbild des S-Bahnhofs inklusive alter Schrift.

Andererseits wurden in dieser Stadt auch schon Gebäude abgerissen die unter Denkmalschutz standen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Florian Schulz schrieb:
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> ...
> Schön wäre es dann, wenn man die alten
> Frakturschriftplatten am neuen Bahnhof wieder
> anbringen könnte. Dagegen dürfte der DS
> hoffentlich nichts haben.
...

das hatte ich an anderer Stelle auch schon mal vorgeschlagen, aber ein moderner Bahnhof mit alten Schildern passt dann wohl doch nicht so zusammen.

Philipp Borchert schrieb:
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> Ich sehe in dem krampfhaften Denkmalschutz, der
> vielerorts mehr stört als dass er nutzt - wer
> entscheidet eigentlich, was schützenswert ist -
> etwas ausgesprochen Blödes.

Da möchte ich dir gar nicht widersprechen.
Aber es war doch klar, dass man die Schilder nicht austauschen könnte. Man hat ihn trotzdem umbenannt - und das finde ich unsinnig. Jetzt haben wir im Prinzip bald 2 mal "Unter den Linden".
Aber insgesamt wäre ich auch dafür, dass entsprechende Auflagen seitens des Denkmalschutzes aufgehoben gehören.

Mir fiele aber auch kein paasenderer Name für das Kreuz U5/U6 ein...

Zitat
Phillip Borchert
Mir fiele aber auch kein paasenderer Name für das Kreuz U5/U6 ein...

Es gäbe auch keinen.

Zitat
deejay
Man hat ihn trotzdem umbenannt - und das finde ich unsinnig. Jetzt haben wir im Prinzip bald 2 mal "Unter den Linden".

Immer noch besser, als später dann tatsächlich zweimal den Bahnhof Unter den Linden
zu haben, denn, wie Phillip Borchert schon sagte, für den Kreuzungsbahnhof U5/U6
bleibt kein anderer Name als vernünftige Alternative.

Und so extrem verwirrend dürfte der jetzige Zustand auch nicht sein, man orientiert
sich am Liniennetz, wo Brandenburger Tor drauf steht, an den Anzeigen in den Zügen,
wo Brandenburger Tor angezeigt wird, und schließlich auch an den im Bahnhof
Brandenburger Tor überall angebrachten Bahnhofsschildern, die schon durch ihre
Auffälligkeit als die maßgebenden zu erkennen sein dürften.

Zitat
Philipp Borchert
Mir fiele aber auch kein paasenderer Name für das Kreuz U5/U6 ein...

Behrenstraße
Charlottenstraße
Lindencorso
Staatsbibliothek
Komische Oper
Humboldt-Universität
Achsenkreuz

Also mir fallen da schon einige Namen ein...

MfG
Holger

Aber es passt keiner von denen so wie eben "Unter den Linden". Staatsoper und Humbold-Universität sind doch viel zu weit weg (ähnlich dem Naturkundemuseum zum U Zinnowitzer Straße) und nur von einem der beiden Bahnsteige mit kurzem Weg zu erreichen. Achsenkreuz?

Dann wär' mir ja noch "Stadtmitte" lieber, aber dann müsste man sich wieder einen passenden Namen für den heutigen "Stadtmitte" einfallen lassen - und das wäre genauso schwierig.

Natürlich passt "Unter den Linden" am besten, aber ich finde es schon seltsam und letztendlich verwirrend, wenn man einem Bahnhof diesen Namen klaut und ein paar Jahre später ein anderer Bahnhof, 1-2 km entfernt, diese Namen trägt.

Bei Bushaltestellen klappt es doch aber auch. Glaub' ich zumindest. Fast jede Haltestelle hier in Buch trägt heute den Namen einer vormals anderen...