Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 20.03.2014 23:42 |
Drei Aufnahmen von mir aus dem Juli 2011, die eigentlich auch in dieser Galerie von Thomas Krickstadt erscheinen sollten, finden sich nunmehr auf commons.wikimedia.org, in der Kategorie "S21 (Berlin)". Die letzten drei vor dem allerletzten Bild... Die Dateinamen fangen alle mit "S21-Trasse-Freihaltung" an.Zitat
krickstadt
"Mariosch" am 8.7.2011 um 13.47 Uhr:
> Es gibt von Thomas Krickstadt eine gute Fotodokumentation
> über den Bau des Hotels, wo man das gut sehen kann, den
> Link habe ich aber gerade nicht zur Verfügung
Bitteschön:
<http://thomas.krickstadt.de/s-bahn/pou-gd>.
Auf der Seite mit den Bildern vom 6.12.2008 schweife ich auch ein bisschen Richtung Potsdamer Platz und Gleisdreieck ab.
Gruß, Thomas
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 21.03.2014 00:36 |
Zitat
Mariosch
Das mit dem Parkhaus habe ich jedenfalls schon mehrfach gelesen. Das macht auch Sinn, da für die ganze Strecke nach wie vor Baufreiheit vorgeschrieben wird, sieht man ja am Hotel.Zitat
peterl
Wenn es stimmt, dass das Parkhaus statisch so gebaut ist, dass die S-Bahn sozusagen "aufs oberste Deck" passt, dann wäre ja praktisch lediglich eine Brücke über den Kanal plus Rampe, der Bahnhof am Gleisdreieck sowie die ebenerdige Anbindung an Yorckstraße zu bauen. Und die Ausfädelung am Potsdamer Platz.
Wenn man die S-Bahn nicht durch das Parkhaus führen könnte, hätte das Parkhaus wohl nie gebaut werden können.
Die Ausfädelung von Potsdamer Platz dürfte wie gesagt bis zum Beginn der Rampe unter dem Hotel fertig sein, ansonsten brauchts halt noch eine neue Brücke sowie Viadukte / Bahndamm bis zum Gleisdreieck mit neuem Bahnhof.
Am Gleisdreieck existieren noch die alten Bahnviadukte zum Potsdamer Ringbahnhof, die soweit ich das gesehen habe teilweise noch durch Gewerbe genutzt werden - die müßten weg, aber das sollte nicht so das Problem sein.
Problematischer könnte der Tunnelmund des Fernbahntunnels sein, ich bilde mir mal ein, gelesen und auf Zeichnungen gesehen zu haben, das der Tunnelmund ursprünglich ein ganzes Stück weiter südlich hätte sein sollen, so das man jetzt u.U. Probleme haben könnte, von einem S-Bahnhof Gleisdreieck aus noch zur S1 zu schwenken.
Zitat
Axel Schwipps-Jantzen
Weitere Bauvorleistungen betreffen die Stütze D3 (H-Form) der hochgelegten Fernbahnstrecke im Mettmannpark an der Tegeler Straße bei den Versorgungstunneln im Parlamentsbereich und am Reichstag sowie bei der Querung der U-Bahn-Linie U5 am Brandenburger Tor.
BA1: Wedding - Lehrter Bhf: 2,43 km Westhafen - Perleberger Brücke: 1,40 km BA2: Lehrter Bhf - Potsdamer Platz: 1,13 km BA3a:Jungfernheide - Gartenfeld: 4,02 km Gartenfeld - Wasserstadt Spandau 3,30 km BA3b: Kolonnenstraße - Papestraße: 1,60 km ("Cheruskerkurve") BA4: Potsdamer Platz - Yorckstr (S2) 2,13 km (über Gleisdreieck) Gleisdreieck - Yorckstr (S1) 0,90 km"Gegenwärtig" meinte das Jahr 2000
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für ca.3 Kilometer S-Bahn 21.03.2014 19:21 |
Zitat
krickstadt
Das Online-Archiv der Berliner Zeitung ist leider nicht mehr so gut wie früher, aber ein paar "Fundstücke" gibt es noch. Hier zwei URLs, die wahrscheinlich auf Kurzformen des erwähnten Artikels verweisen (die gedruckte Version wird man wahrscheinlich nur noch im Zeitungsarchiv der großen Bibilotheken finden können):Zitat
L. Willms am 20.3.2014 um 14.46 Uhr:
Braun führt hierfür als Quelle einen Artikel in der Berliner Zeitung vom 7.5.1999 an.
<http://www.berliner-zeitung.de/10810590,9635994.html>
<http://www.berliner-zeitung.de/10810590,9635976.html>
Nix konkretes.Zitat
Peter Neumann/Berliner Zeitung 7.5.1999
Im November 1998 habe der Senat zudem gefordert, Teile der geplanten S-Bahn-Linie 21 in die Bahnhofsanlage zu integrieren. Dies könnte zu weiteren Umplanungen und Kostensteigerungen führen.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 21.03.2014 23:21 |
Die Station "Olympiastadion" hieß, bevor sie 1936 vor den Olympischen Spielen in "Reichssportfeld" umbenannt wurde, "Stadion-Rennbahn-Grunewald".Zitat
Kursbuch
am 30.10.2009 09:56
Zitat
Diese Bezeichnung hat sich erst in den 80ern verbreitet, der ursprüngliche Name ist Grunewaldbahn.
Das halte ich für einen Fehler, die Bahn über Olympiastadion berühert den Grunewald nichtmal. Das Gebiet um den Bf Pichelsberg ist auf alten Karten mit Spandauer Forst benannt.
Zitat
Zbl.d.Bauv, 1937, S. 812f
Bekanntlich besaß die Reichshauptstadt bereits seit dem Jahre 1913 eine Stadionanlage, die -- eingebettet in die alte Grunewaldrennbahn an der westlichen Peripherie der Stadt zwischen Charlottenburg und Spandau -- seinerzeit von dem Unionclub, übrigens unter dem großen Eindruck der Olympischen Spiele in Athen 1906, nach den Plänen des Geh. Baurats Otto March gebaut war und etwa 40'000 Zuschauer faßte, damals die größte Sportarena Deutschlands.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 08:38 |
Zitat
L.Willms
Es gab eine S-Bahn-Verbindung von Nauen über Spandau, Fürstenbrunn und Jungfernheide zum Lehrter Bahnhof, die wurde aber mit Dampf betrieben. Allerdings soll 1951 die Strecke von Jungfernheide über Fürstenbrunn nach Spandau elektrifiziert worden sein; darüber weiß ich aber nichts genaues. Ein S-Bahn-Betrieb auf dieser Verbindung dürfte sehr kurzlebig gewesen sein.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 08:39 |
Zitat
L.Willms
Die Station "Olympiastadion" hieß, bevor sie 1936 vor den Olympischen Spielen in "Reichssportfeld" umbenannt wurde, "Stadion-Rennbahn-Grunewald".
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 11:11 |
Zitat
Kursbuch
am 30.10.2009 09:56
Zitat
Diese Bezeichnung hat sich erst in den 80ern verbreitet, der ursprüngliche Name ist Grunewaldbahn.
Das halte ich für einen Fehler, die Bahn über Olympiastadion berühert den Grunewald nichtmal. Das Gebiet um den Bf Pichelsberg ist auf alten Karten mit Spandauer Forst benannt.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 11:13 |
Zitat
Bürgermeister
Zitat
L.Willms
Die Station "Olympiastadion" hieß, bevor sie 1936 vor den Olympischen Spielen in "Reichssportfeld" umbenannt wurde, "Stadion-Rennbahn-Grunewald".
Stadion - Rennbahn Grunewald ist richtig.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 12:34 |
Zitat
Alter Köpenicker
Der Grunewald erstreckte sich einst bis an die Spree und es spricht nichts dagegen, daß dieser Teil des Grunewaldes bereits zum Spandauer Forst zählt, was ebenso verblüfft, da sich das Terrain eindeutig in Charlottenburger Gemarkung befindet.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 12:51 |
Zitat
Alter Köpenicker
Ja, und zwar seit dem 15. Mai 1930. Davor hieß der Bahnhof ganz lapidar 'Stadion'.Zitat
Bürgermeister
Stadion - Rennbahn Grunewald ist richtig.Zitat
L.Willms
Die Station "Olympiastadion" hieß, bevor sie 1936 vor den Olympischen Spielen in "Reichssportfeld" umbenannt wurde, "Stadion-Rennbahn-Grunewald".
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 12:55 |
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 13:42 |
Zitat
bt
Zitat
Alter Köpenicker
Davor hieß der Bahnhof ganz lapidar 'Stadion'.
Die zitierten Aussagen enthalten zwei Fehler.
Von der Eröffnung am 23.05.1909 bis zur ersten Umbenennung hieß der Bahnhof nicht 'Stadion' [erster Fehler], sondern "Rennbahn".
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 13:46 |
Zitat
Pedalritter
Zitat
Alter Köpenicker
da sich das Terrain eindeutig in Charlottenburger Gemarkung befindet.
Einen Bezirk Charlottenburg gab es vor 1920 bekanntlich nicht ;-)
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für ca.3 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 13:49 |
Da ist inzwischen ein schöner Park, und an dessen Westrand, entlang der Flottwellstraße entstehen jede Mengen Wohnungen. Dann ist da das Parkhaus Gleisdreieck. Im Dreieick zwischen Schöneberger/Tempelhofer Ufer, der Trebbiner Straße und dem früheren Eisenbahngelände sind die Zentrale von Bombardier Transportation und noch ein paar andere Gewerbebetriebe. Mehr als "nichts" auf jeden Fall.Zitat
Wollankstraße
am 08.08.2013 um 00:06
Den südlich vom S-Bf. Potsdamer Pl. freigehaltenen Platz könnte man für eine südliche Kehre nutzen, für die Züge der S 46 oder anderen endenen Zügen aus Richtung Hbf. nutzen. Gleisdreieck halte ich für verzichtbar. Welche Linien sollen dann über Gleisdreieck oder Anhalter Bf. fahren ? Am Anhalter Bf. ist städtisches Leben, Gleisdreieck ist eigentlich nur ein Umsteigebahnhof, außer dem Verkehrsmuseum ist da rundrum nichts.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 14:13 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Pedalritter
Zitat
Alter Köpenicker
da sich das Terrain eindeutig in Charlottenburger Gemarkung befindet.
Einen Bezirk Charlottenburg gab es vor 1920 bekanntlich nicht ;-)
Es gab aber eine Stadt dieses Namens.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 22.03.2014 14:41 |
Weil ich sie erst gestern gelesen habe.Zitat
Bürgermeister
warum beantwortest du Beiträge, die 4 1/2 Jahre alt sind?
Re: S21 -Kehranlage am südlichen Ende des Potsdamer Platzes für vom Hbf kommende Züge? 22.03.2014 17:25 |
Zu diesem Thema wurden in diesem Strang noch eine ganze Reihe von Fragen aufgeworfen, auf die ich hier gesammelt eingehen möchte:Zitat
L.Willms
Die Bahnen könnten von Norden her kommend in die mittleren Gleise einfahren, die ja für am Potsdamer Platz endenden Züge vorgesehen sind. Ursprünglich für die Ringzüge (via Südringspitzkehre), aber warum nicht auch für von Norden her kommende? Potsdamer Platz war ja auch südlicher Endpunkt der Nordsüd-S-Bahn vom 15. April 1939 bis zum 8. Oktober 1939...Zitat
M29 hopper
am 28.10.2009 22 Uhr
Ich hab da noch eine Frage.
Im kürzlich vom Senat veröffentlichten Kosten-Nutzen-Plan sollte doch auch eine Linie von Norden kommend am Potsdamer Platz enden. Soll dafür eigentlich der südlich des Potsdamer Platzes gelegene Tunnelstumpf eine Kehranlage bekommen?
Die vom Hbf her kommenden S-Bahnen fahren ja sowieso den "Heuboden" herunter und kommen in den mittleren Gleisen an.
Re: S21 -Kehranlage am südlichen Ende des Potsdamer Platzes für vom Hbf kommende Züge? 22.03.2014 18:14 |
Dazu ein langes Zitat aus dem Artikel "Was macht eigentlich die S21?" von Michael Braun in den "Berliner Verkehrsblättern" Heft 8/2000:Zitat
L.Willms
3. Beim Bau der "Verkehrsanlagen im zentralen Bereich" wurden die Tunnelstutzen aufgebochen und an das Untergeschoß der o.g. Bauten angeschlossen, und beweglich mit einer "Omega-Dichtung" verbunden. Ob in den Gebäuden nördlich der "Bernburger Treppe" ein leerer Keller ist, oder ob da noch Erdreich ausgeschachtet werden muß, entzieht sich meiner Kenntnis.
Zitat
Michael Braun, im Sommer 2000
Wie nun ist im Jahr 2000 der Realisierungsstand?
Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit sind im Frühjahr 1999 südlich des Bahnhofs Potsdamer Platz zwei der drei existierenden Tunnelstümpfe (aus den Gleisen 2 und 3) geöffnet worden und, hart an den Tunnel der U-Bahn-Linie 2 angelehnt, für die spätere S21 verlängert worden. Damit hat das 60 Jahre lang stumpf endende Gleis 3 im Bahnhof Potsdamer Platz wohl doch noch eine Chance, zum Durchfahrtgleis zu werden.
Die Firma Philipp Holzmann baut im sogenannten ABB-Teil am Potsdamer Platz zur Zeit einen 280 m langen Gebäudekomplex entlang der Köthener Straße von der Stresemannstraße bis zur Bernburger Straße. Dessen Grundfläche nimmt nahezu gedrittelt streifenförmig folgende Untergrundbauten auf: östlich eine mehrstöckige Tiefgarage, in der Mitte die U-Bahn-Linie U2 und westlich einen Tiefenraum für spätere S-Bahn-Erweiterungen.
Etwa 35 m Rohbautunnel für die S-Bahn wurden dort im Auftrag des Bauherrn erstellt, wobei dieser Bahntunnel nicht durch Gebäude belastet wird. Dazu ist die Kellerdecke als Brücke gegründet, unter der der Tunnel jederzeit noch weiter verlängert werden kann. Die Gründungsart der Hochbauten verändert sich zur Bernburger Straße hin derart, daß hier ein Aufsteigen des S-Bahn-Tunnels Richtung Süden möglich bleibt.
Alter und neuer S-Bahn-Tunnel wurden mittels einer sogenannten Omega-Dichtung miteinander verbunden. Diese kann mögliche Relativbewegungen der Teile aufnehmen: Das ist auch deshalb notwendig, weil beide verschiedene Grundwasserdichtungs-Varianten besitzen.
Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch der Alttunnel teilweise überbaut und dabei mit Last beaufschlagt werden. Beide Tunnelteile besitzen gering differierende Sohlen, deshalb sind hier später noch Anpassungsarbeiten für eine durchgängige Gleislage und Befahrbarkeit vonnöten. Die Tunnelverlängerungen sind nach ihrer Fertigstellung erst einmal stirnseitig verschlossen worden.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 24.03.2014 07:32 |
Zitat
HP
am 30.10.2009 um 09:09
Zitat
dubito ergo sum
Kann es sein, dass die Fernbahnstrecke Stadtbahnanschluß heisst
Hamburger ..., aber sonst richtig.
Zitat
dubito ergo sum
und die S-Bahnstrecke Westbahn(Bley nennt sie so)?
Diese Bezeichnung hat sich erst in den 80ern verbreitet, der ursprüngliche Name ist Grunewaldbahn.
Die Vorortstrecke ist die mit den Stationen "Pichelsberg" und "Olympiastadion".Zitat
Karl Remy
1882, 7. Februar: Die Stadtbahn eröffnet. Ferngleise Spandau - Charlottenburg in Betrieb genommen.
...
1911 Eröffnung der Vorortstrecke Spandau - Heerstraße.
Re: S21 - 226,5 Millionen Euro für 1,6 Kilometer S-Bahn 29.03.2014 21:50 |
Zitat
RobertM
Warum wird eigentlich immer so getan, als würden diejenigen, die eine S-Bahn-Verbindung zwischen Jungfernheide und Spandau positiv sehen, fordern, dass die S-Bahn auch nur dort pendelt?
Ich meine, siehe Verbindung nach Gesundbrunnen/HBF Richtung Osten und ev. bis Falkensee/Finkenkrug nach Westen... Das sollte doch mal alles nicht so aus dem Zusammenhang gerissen werden.
Und es fehlt definitiv eine Verbindung Spandau - Gesundbrunnen.
So, wie der Südwesten an den Südring geführt wird, so müsste halt Falkensee/Spandau, vielleicht auch Wustermark? an den Nordring geführt werden...
Zitat
Karl Remy, 1931. Seite 205f
3. Die Verbindung Görlitzer Bahnhof — Lehrter Bahnhof.
Der Gedanke an eine ähnliche Verbindung der südöstlichen und nordwestlichen Vorortstrecken liegt nahe und ist stets mit der Nord-Süd-Verbindung gleichzeitig in den Kreis der Auseinandersetzungen gezogen worden.
Tatsächlich liegt auch der Lehrter Bahnhof als Endpunkt der Vorortstrecken von Nauen-Wustermark und Spandau gerade an der Nordwestecke des oben bezeichneten Fünfecks. Die Verbindungen mit der Stadt werden allerdings durch Umsteigemöglichkeiten nach der Stadtbahn in Spandau und auf dem Lehrter Bahnhof gewahrt.
Zum Absterben wäre aber der Verkehr des Görlitzer Bahnhofs verurteilt, wollte man nicht für eine spätere Zukunft eine Entwicklungsmöglichkeit offenhalten. Sie würde den oben erwähnten ersten Schritt in der Elektrisierung der Vorortstrecke nach Königswusterhausen umfassen und für eine fernere Zukunft den Durchbruch durch die Stadt sicherstellen müssen.
Zitat
Karl Remy (1931), Seite 204f
2. Die Verbindung der nördlichen und südlichen Vorortbahnen
Die beiden Gruppen von Verkehrslinien des Vorortverkehrs, im Norden von Velten, Oranienburg und Bernau, im Süden von Wannsee/Potsdam/Werder, Lichterfelde-Ost und Zossen, leiden unter der Unzulänglichkeit ihrer Einführung in die Stadt. Wo gleichlaufende Linien in Wettbewerb treten, die in die Stadt hineinführen, folgt ein tiefer Abfall der Verkehrsziffern. Die Wannseebahn hat 25% ihres Verkehrs von 1913 verloren. Einige Bahnhöfe haben 40% der Fahrten eingebüßt. So erstaunlich der Aufschwung ist, den der Verkehr durch die Elektrisierung genommen hat, darf kein Zweifel darüber bestehen, daß überall da, wo die städtischen Verkehrsmittel gleichlaufend in das Herz der Geschäftsstadt eindringen, der Verkehrsbestand gefährdet ist.
Im Norden hat sich dieser Einfluß bisher am wenigsten geltend machen können. Hier aber lenkt die zur Geschäftsstadt völlig abgewandte Lage des Stettiner Bahnhofs die Gedanken in die Zukunft (Bild 3). Ein Blick auf die Lage der Geschäfts- und Behördenstadt von Berlin läßt erkennen, wie sehr die Lage des Stettiner Bahnhofs früher oder später zu einer gleichen Entwicklung Veranlassung werden muß, wie die des weit günstiger gelegenen Potsdamer Bahnhofs.
In das Fünfeck, dessen Seiten etwa von der Potsdamer Straße zwischen Bülowstraße und Potsdamer Platz und der anschließenden Friedrich-Ebert-Straße mit ihrer Fortsetzung bis zum Schnitt mit der Stadtbahn und etwa 100m darüber hinaus im Westen begrenzt ist, im Norden von einer Linie etwa in einem Abstand von 100m gleichlaufend mit der Stadtbahn bis zum Alexanderplatz, im Nordosten von dem Straßenzug in der Hauptrichtung der Alexanderstraße, im Osten von der Neander- und Prinzenstraße, im Süden endlich von der Hochbahn zwischen Bahnhof Prinzenstraße und Bülowstraße, in diese Fläche dringt der Potsdamer Bahnhof gerade noch ein, der Stettiner Bahnhof liegt 1000 m von der nördlichen Begrenzung entfernt. Die Stadtbahn greift nur mit vier Bahnhöfen, Jannowitzbrücke, Alexanderplatz, Börse, Friedrichstraße in das Geschäftsviertel hinein.
Die Erhaltung des Verkehrs durch eine Zusammenfassung der südlichen und nördlichen Vorortlinien und Hindurchführung durch die Stadt würde diese Sorge um die Zukunft beheben. Mit einem bequemen Übergang von den Fernzügen zu der die Fernbahnhöfe verbindenden Vorortlinie wäre aber gleichzeitig allen billigen Forderungen für den durchgehenden Fernverkehr gedient. Mit den notwendigen Umbauten der Ring-Kreuzungspunkte im Süden und Norden schließt ein solches Vorhaben eine Ausgabe ein, die nicht sehr viel über den Gesamtkosten der eben durchgeführten Elektrisierung liegt.
Der Plan ruht auf praktischen Erwägungen, läßt sich in annehmbarer Zeit verwirklichen und eröffnet dem innerstädtischen Verkehr eine Zukunft, wie sie bedeutungsvoller kaum seit Eröffnung der Stadtbahn für Berlin in Aussicht stand.