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S21 - 226,5 Millionen Euro für ca.3 Kilometer S-Bahn - Thema beendet
geschrieben von Grenko 
Zitat
L.Willms
Zitat
Giovanni
am 2.4.14 um 20:18
Die Bezeichnung S-Bahn für den mit Dampf und Diesel betriebenen Vorortverkehr wurde erst 1982/3 abgeschafft.
Jetzt hab ich den Beitrag mit dieser äußerst interessanten Aussage wiedergefunden.
Und wünsche mir dazu von meinem Vorredner oder wem auch immer eine zitierfähige Quelle dazu.
Ich möchte es belegen können, wenn ich diese Aussage bei anderer Gelegenheit wiederhole.

Im mir vorliegenden "Kursbuch der Deutschen Reichsbahn, Binnenverkehr, Jahresfahrplan 1987/88" sind die Strecken Blankenfelde–Mahlow, Drewitz–Beelitz Heilstätten, [...] und Basdorf–Bln-Karow unter "Berliner S-Bahn-Verkehr" eingeordnet, und auf der Rückseite des beiliegenden Übersichtsplans ("Städtischer Nahverkehr") gibt es in der Zeichenerklärung die Kategorie "S-Bahn, nicht elektrisch". Demnach wurde die Bezeichnung S-Bahn für diese Vorortverkehre frühestens 1988 abgeschafft. Den genauen Zeitpunkt habe ich noch nicht herausgefunden, ich kann ihn aber noch weiter eingrenzen. Im ersten gemeinsamen Kursbuch von DB und DR (Jahresfahrplan 1991/92) finden sich die Fahrplantabellen der Vorortverkehre zwar noch unter dem Seitentitel "Berliner S-Bahn-Verkehr", aber bereits mit den Linienbezeichnungen R1, R2 usw.

Herzliche Grüße von bt

PS: In Hamburg wurde der mit Diesel betriebene Vorortverkehr Hauptbahnhof–Ahrensburg noch bis 2002 als S-Bahn-Linie S4 bezeichnet.
Zitat
Pedalritter
Die Gleichstrom S-Bahn wäre mit ihren 100km/h V/max auf dem Stand der Streckenfahrzeiten nach der Elektrifizierung Mitte der achziger Jahre.
Können die wirklich nicht schneller? Da hab ich mich von Illusionen über die Berliner S-Bahn leiten lassen. Ich bin S-Bahn-Fahrzeuge mit Höchstgeschwindigkeit 140 km/h gewohnt.

Dieser Unterschied macht nochmal deutlich, daß es ein fataler Fehler war, sich 1924 in letzter Minute sich gegen den 1912/13 schon beschlossenen Standard von 15 kV aus der Oberleitung zu entscheiden, und mit der inkompatiblen Stromschiene den Kurs in eine technische Sackgasse einzuschlagen.

Eine Fehlentscheidung, die Berlin heute sehr teuer zu stehen kommt, wie man an den jüngsten Bauproblemen am Hauptbahnhof sieht.


immer noch keine richtige sig



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.04.2014 21:47 von L.Willms.
Willkommen in der Realität! Vielleicht lässt du jetzt diesen Thread endlich mit deinem OT in Frieden.

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister
Zitat
L.Willms
Zitat
Pedalritter
Die Gleichstrom S-Bahn wäre mit ihren 100km/h V/max auf dem Stand der Streckenfahrzeiten nach der Elektrifizierung Mitte der achziger Jahre.
Können die wirklich nicht schneller?

Die können nicht schneller, und außerdem dürfen die auch gar nicht schneller:

Zitat

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf den mit 750 V DC betriebenen Schienenwegen der DB Netz AG S-Bahn Berlin beträgt 100 km/h. (Quelle: DB Netz)

Herzliche Grüße von bt
Zitat
bt
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L.Willms
Zitat
Giovanni
am 2.4.14 um 20:18
Die Bezeichnung S-Bahn für den mit Dampf und Diesel betriebenen Vorortverkehr wurde erst 1982/3 abgeschafft.
Jetzt hab ich den Beitrag mit dieser äußerst interessanten Aussage wiedergefunden.
Und wünsche mir dazu von meinem Vorredner oder wem auch immer eine zitierfähige Quelle dazu.
Ich möchte es belegen können, wenn ich diese Aussage bei anderer Gelegenheit wiederhole.

Im mir vorliegenden "Kursbuch der Deutschen Reichsbahn, Binnenverkehr, Jahresfahrplan 1987/88" sind die Strecken Blankenfelde–Mahlow, Drewitz–Beelitz Heilstätten, [...] und Basdorf–Bln-Karow unter "Berliner S-Bahn-Verkehr" eingeordnet, und auf der Rückseite des beiliegenden Übersichtsplans ("Städtischer Nahverkehr") gibt es in der Zeichenerklärung die Kategorie "S-Bahn, nicht elektrisch". Demnach wurde die Bezeichnung S-Bahn für diese Vorortverkehre frühestens 1988 abgeschafft.

Die Marke "S-Bahn" wurde per Dezember 1930 von der Deutschen Reichsbahngesellschaft als gemeinsames Zeichen für den gesamten Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr eingeführt, natürlich ohne Unterschied, ob elektrisch oder mit Dampf betrieben (auf der Wannseebahn begann der elektrische Betrieb erst am 15.5.1933, die Zossener Strecke wurde erst ab 1935 abschnittsweise elektrifiziert, die Strecken nach Nauen und Wustermark nie).

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte setzt eine Verengung des Begriffs auf die mit Stromschiene elektrisch betriebenen Eisenbahnen ein, unterschiedlich im offiziellen Gebrauch einerseits und der Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit andererseits, und letzteres auch wieder unterschiedlich nach Ost und West. In der eigentümlichen politischen Einheit Westberlin kannte man ja schon lange keinen anderen Stadt- und Vorortverkehr der Eisenbahn als den mit Stromschiene betriebenen (wann berührte die letzte Vorortbahn mit Dampf- oder Diesellokomotive Westberliner Gebiet?), vor allem seit dem Bau der Mauer. Dort hat sich die Vorstellung von "S-Bahn" als ausschließlich der mit Stromschiene betriebenen Stadt-Eisenbahnen zu einer unverrückbar festen Idee verhärtet, die bis in die 1920er Jahre zurückprojiziert wird.

Die offizielle Bezeichnung "S-Bahn" für den gesamten Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr hat womöglich erst nach der Übernahme der Reichsbahn durch die Bundesbahn aufgehört, oder wie man das Aufgehen der Reichsbahn in der Deutschen Bahn AG ab 1.1.1994 sonst bezeichnen mag. Mal schaun, was ich hier herausfinden kann. Ich hab mir mal die Kursbücher 1992 bis 1994 bestellt.


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.04.2014 22:27 von L.Willms.
Eine Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit der Berliner S-Bahn auf 120 km/h scheint unterdessen nach entsprechender Zulassung nicht völlig ausgeschlossen. Der Blick über den Tellerrand zeigt, dass im Ausland Fahrzeuge unter vergleichbaren Bedingungen sogar bis zu 160 km/h schnell sind (British Rail Class 442 EMU, New York City MTA MNRR & LIRR M7 EMU, beide mit Höchstgeschwindigkeit 100 mph, bei der MNRR auch mit von unten bestrichener Stromschiene wie bei der Berliner S-Bahn).
Merkt der Herr Willms eigentlich langsam, dass er nervt?

Diese manische Diskussion um den Begriff S-Bahn und ihre Fortsetzung hier, lässt sich mit dem folgenden Thread wohl leicht orakeln:
U-Bahn ist, wo U-Bahn draufsteht Vorfreude kommt da nun nicht grade auf...

Liebe Forenleitung, bitte aktiv werden!

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.04.2014 22:51 von Bürgermeister.
Zitat
Bürgermeister
Liebe Forenleitung, bitte aktiv werden!
Das hoffe ich auch! Dein schnoddriger und degenerierter Tonfall ist diesem Forum nämlich nicht würdig.
Zitat
Bürgermeister
... Merkt der Herr Willms eigentlich langsam, dass er nervt? ..
Und du meinst, deinen hochnäsigen Schreibstil würden hier viele gerne lesen?
Zitat
Bürgermeister
Willkommen in der Realität! Vielleicht lässt du jetzt diesen Thread endlich mit deinem OT in Frieden.
Das hier scheint der "Sammelthread" zu sein für alles, was irgendwie mit dem Projekt "S21" zu tun hat. Und das wäre dann "on Topic" (kurz: OT), also auch der ursprüngliche Plan des Westberliner Senats, damit diagonale Durchmesserlinien von Nordwesten nach Südwesten zu ermöglichen, eine Idee, die Karl Remy schon in seinem Buch zur Elektrifizierung der Stadt- und Ringbahn von 1931 geäußert hatte (und vielleicht noch viele andere vor und nach ihm).

Ich halte solche Monsterthreads für völlig konterproduktiv. Dieser hier läuft seit fast fünf Jahren und beinhaltet jetzt 750 Beiträge. Da findet man ja nichts wieder, und wenn man das durchlesen will, merkt man, wie das von Thema zu Thema hüpft. Das sind mindestens ein Dutzend Themen drin verwurstet, die eben auch einen eigenen Thread ausmachen sollten.

Die neu im Untergrund des Berliner Hauptbahnhofs aufgetauchten Probleme sind auch einen eigenen Thread wert.


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2014 00:23 von L.Willms.
Zitat
ralf51
Zitat
Bürgermeister
... Merkt der Herr Willms eigentlich langsam, dass er nervt? ..
Und du meinst, deinen hochnäsigen Schreibstil würden hier viele gerne lesen?
Möchten Sie lieber in einer Gossensprache angepöbelt werden? Ist nicht mein Ding.


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2014 00:24 von L.Willms.
Das Merkwürdige ist nur, dass der gesamte südliche Teil der britischen Insel nähe London mit Schnellzügen der Marke Stromschiene ausgestattet ist. Dort fahren nicht nur die S-Bahnen so, sondern der gesamte Nahverkehr zwischen den benachbarten Städten und zwar wohl mit höherer Geschwindigkeit als 100 kmh. Also kann ich eigentlich nicht finden, dass das ne Sackgasse ist.

In Deutschland sind die Berliner S-Bahn und die Hamburger Hochbahn etwas besonderes.Und das ist doch auch gut so.

Was die Dampf und Dieselbahn betrifft, so wurde Westberlin noch ein paar Jahre durch den Güteraußenring durchschnitten, zahlreiche Anschlussbahnen, die Mittenwalder Strecke und die Osthavelländische Eisenbahn sowie die Industriebahn sorgten noch eine Weile dafür, dass nicht nur elektrisch betriebene S-Bahnen in Westberlin fuhren. Allerdings nannte man diese Strecken mit Sicherheit nicht S-Bahn.
Zitat
Heidekraut
Das Merkwürdige ist nur, dass der gesamte südliche Teil der britischen Insel nähe London mit Schnellzügen der Marke Stromschiene ausgestattet ist. Dort fahren nicht nur die S-Bahnen so, sondern der gesamte Nahverkehr zwischen den benachbarten Städten und zwar wohl mit höherer Geschwindigkeit als 100 kmh. Also kann ich eigentlich nicht finden, dass das ne Sackgasse ist.

In Deutschland sind die Berliner S-Bahn und die Hamburger Hochbahn etwas besonderes.Und das ist doch auch gut so.
In Deutschland sind Berliner und Hamburger S-Bahn als S-Bahn etwas besonderes. Sie ähneln nach heutiger Einschätzung eher den U-Bahn-Systemen in München, Nürnberg, Hamburg (hier kommt erst die Hochbahn ins Spiel!) und Berlin als den anderen S-Bahnen, denn sie fahren eben mit Stromschiene und Gleichstrom.

In England wird mittlerweile teilweise darüber nachgedacht, Teile des ausgedehnten Gleichstrom-Stromschienen-Netzes auf Oberleitung und Wechselstrom umzustellen. Zur Zeit der Elektrifizierung der in Frage stehenden Strecken war die Wechselstromtechnologie eben noch nicht so weit. Mittlerweile ist aber eindeutig, dass Gleichstrom auf längeren Distanzen eher unwirtschaftlich ist. Es werden beispielsweise deutlich mehr Unterwerke benötigt. Auch die Staaten, in denen die Eisenbahnen aus der Oberleitung Gleichstrom ziehen, kennen da einige Probleme. Das steht aber einer Erhöhung der grundsätzlichen Höchstgeschwindigkeit im räumlich recht begrenzten Berliner S-Bahnnetz nicht entgegen und würde doch die eine oder andere Möglichkeit eröffnen.
Zitat
Heidekraut
In Deutschland sind die Berliner S-Bahn und die Hamburger Hochbahn etwas besonderes.Und das ist doch auch gut so.
Darüber gibt es offensichtlich verschiedene Meinungen, und das ist auch gut so. Ich bin in den vergangenen Wochen zu der Auffassung gelangt, daß es eine gewaltige Fehlentscheidung war, wegen kurzfristiger Vorteile den Beschluß von 1913 für Standard-Elektrifizierung umzustoßen, und die von Siemens vorgeschlagenen Stromschiene mit Gleichstrom für die Elektrifizierung der drei nördlichen Vorortbahnen zu wählen.

Aber der Käs ist gegessen, man wird jetzt nicht mehr alles umbauen, den Nord-Süd-Tunnel höher machen u.s.w. Man muß in Berlin halt heute den Preis für den Fehler von vor 90 Jahren zahlen. Wer billig kauft, zahlt lange...

Zitat
Heidekraut
Was die Dampf und Dieselbahn betrifft, so wurde Westberlin noch ein paar Jahre durch den Güteraußenring durchschnitten, zahlreiche Anschlussbahnen, die Mittenwalder Strecke und die Osthavelländische Eisenbahn sowie die Industriebahn sorgten noch eine Weile dafür, dass nicht nur elektrisch betriebene S-Bahnen in Westberlin fuhren. Allerdings nannte man diese Strecken mit Sicherheit nicht S-Bahn.
Auf dem Güteraußenring gab es ja sicherlich auch keinen Personenverkehr, und v.a. keinen Personennahverkehr. Gabs öffentlichen Personenverkehr auf der Mittenwalder Strecke und der von der hvle (richtig? Damals OHE).

Interessant ist, daß auf der Übersichtskarte aus dem Reichsbahnkursbuch von 1957, die Peter Bley in seinen „Eisenbahngeschichte(n) zwischen West und Ost“ in den "Verkehrsgeschichtlichen Blättern" Heft 5 in 2009 wiedergibt, die Heidekrautbahn zwischen Wilhelmsruh und Basdorf als "mit Dampf betriebene S-Bahnstrecke" markiert ist (jenseits von Basdorf aber als Fernbahn), was sie vor dem Krieg nicht war (gehörte die NEB vielleicht nicht zu den Staatsbahnen?).

Ich glaub, ich kann meinen Scan davon mal hier hochladen (stark verkleinert, um unterhalb der maximalen Dateigröße dieses Forums zu bleiben).

Was aus den mir bisher zugänglichen mehr oder minder amtlichen Veröffentlichungen und den Netzdarstellungen nicht hervorgeht, ist inwieweit die Reichsbahn tatsächlich an allen Bahnhöfen und Haltepunkten, wo als "S-Bahn" vermarktete Züge fuhren, das 1930 eingeführte und 1936 modifizierte S-Bahn-Zeichen aufgestellt und angebracht wurde.


immer noch keine richtige sig


Danke für die Bilder und Erläuterungen!

Zitat
krickstadt
Zitat

L. Willms am 6.4.2014 um 11.19 Uhr:
In welcher Hinsicht reichen diese Elemente nicht aus?

Anscheinend reichen die beim Bau des Hauptbahnhofs erstellten Fundamente bzw. Lastabführungen der Widerlager und Pfeiler der Humboldthafenbrücke nicht aus, um den S-Bahntunnel darunter hindurchzuführen.
Unter den Fundamenten hindurchzuführen? Ich dachte die würden neben dem für die S-Bahn vorgesehenen Streifen stehen. Aber man lernt ja nie aus...

Zitat
krickstadt
Ich verstehe das so, wenn ich mir die Bilder von Eckhart Kunkel vom 1.7.2004 und den zusammengesetzten Plan aus dem Planfeststellungsverfahren anschaue. Noch deutlicher wird es, wenn man sich den Plan mit dem Querschnitt des Abschnitts des S-Bahntunnels unter dem westlichen Widerlager anschaut (schwarz = existiert, gelb = existiert, wird aber abgebrochen, rot = wird noch gebaut)..
Bei den Fotos von Eckhart Kunkel, v.a. den ersten, ist mir nicht klar, was ich da sehe. Aber da man recht spät in dem Rundgang die Nordrampe zum Tunnel Nord-Süd-Fernbahn sieht, nehme ich an, daß er (oder Dorchen und Eckhart zusammen) "rechts unten" angefangen haben, am Europaplatz bzw. Friedrich-List-Ufer, und daß man darin genau den uns hier interessierenden Bauplatz sieht. Trotzdem ist mein Erkenntnisgewinn noch so wie wenn ein Schwein in ein Uhrwerk hineinschaut...


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2014 11:22 von L.Willms.
Zitat

L. Willms am 7.4.2014 um 11.21 Uhr:

Unter den Fundamenten hindurchzuführen?

Ich nehme an, dass genau das das Problem ist. Wenn man die Fundamente der Widerlager und der Pfeiler der Brücken für den S-Bahntunnel richtig vorbereitet hätte, würden unterirdische Brücken zur Lastableitung existieren. Genau solche Brücken kann ich weder auf den Fotos noch in den Plänen entdecken (ich bin allerdings kein Tragwerkslehren-Experte, deshalb kann ich auch nur Vermutungen anstellen, wie wahrscheinlich die meisten Teilnehmer hier).

Zitat

Bei den Fotos von Eckhart Kunkel, vor allem den ersten, ist mir nicht klar, was ich da sehe.

Auf den Fotos 1, 2, 4, 5 und 6 dieser Serie vom 1.7.2004 schaut man ganz links in die kurze Vorleistung für den S-Bahntunnel unter dem Hauptbahnhof. Man sieht den halben Bahnsteig, den Gleistrog für das Gleis Richtung Potsdamer Platz und am hinteren Ende der Vorleistung die schräg durch Bahnsteig und Gleistrog verlaufende Spundwand, die im Zuge der Außenwand des Hauptbahnhofs am Friedrich-List-Ufer gesetzt wurde. Im heute noch sichtbaren Teil dieser Vorleistung (siehe meine Bilder vom 30.10.2007) ist die schräge Spundwand durch eine rechtwinklig zum S-Bahntunnel gesetzte Betonwand verdeckt worden, aber ich nehme an, dass dahinter immer noch die schräge Abschlusswand existiert.

Nun vermute ich, dass hinter der Spundwand eine dicke Betonwand über die ganze Breite des S-Bahntunnels existiert, die nicht einfach abgebrochen werden kann, um den S-Bahntunnel fortzuführen, da sie auch noch die Lasten der Brückerwiderlager trägt. Und vermutlich ist das auch bei den im Verlauf der S-Bahntrasse stehenden Brückenpfeilerfundamenten der Fall.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
@L.Willms
Zu Deiner Frage kann ich nur folgendes beisteuern:

1990 (Netzplan DR)

in der Legende: "In den S-Bahntarif einbezogene Linien" = heutige RB/RE Linien



1990 (Netzplan BVG)

"Nahschnellverkehr..."


Zitat
L.Willms
Die offizielle Bezeichnung "S-Bahn" für den gesamten Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr hat womöglich erst nach der Übernahme der Reichsbahn durch die Bundesbahn aufgehört, oder wie man das Aufgehen der Reichsbahn in der Deutschen Bahn AG ab 1.1.1994 sonst bezeichnen mag. Mal schaun, was ich hier herausfinden kann. Ich hab mir mal die Kursbücher 1992 bis 1994 bestellt.

Im Kursbuch und im Taschenfahrplan der DR von 1991/92 ist jede Seite der Kursbuchstrecken (KBS) 100 bis 152 mit "Berliner S-Bahn-Verkehr" überschrieben. Dies betrifft die Strecken mit Stromschiene als auch mit Oberleitung.

Ab der Ausgabe 1992/93 bis einschließlich 1994/95 findet sich zu den KBS 200, 201, 202, 203 und 204 (neue KBS-Numerierung in Kraft) der Hinweis "Berliner S-Bahn-Tarif", gegebenenfalls mit Einschränkungen auf bestimmte Streckenabschnitte oder Zuggattungen.
200 = Strecke Potsdam - Berlin - Frankfurt (Oder)
201 = S-Bahn
202 = Gesamtverkehr Berlin - Potsdam
203 = Strecke Berlin - Flugh. Schönefeld
204 = Gesamtverkehr Werder - Potsdam sowie alle Linien des Regionalverkehrs

Ab der Ausgabe 1995/96 tritt erstmals die Bezeichnung "Gemeinschaftstarif der VBB" anstelle "Berliner S-Bahn-Tarif" auf.

Viele Grüße von Matthias Arndt
Zitat
L.Willms
Zitat
Giovanni
am 2.4.14 um 20:18
Die Bezeichnung S-Bahn für den mit Dampf und Diesel betriebenen Vorortverkehr wurde erst 1982/3 abgeschafft.
Jetzt hab ich den Beitrag mit dieser äußerst interessanten Aussage wiedergefunden.

Und wünsche mir dazu von meinem Vorredner oder wem auch immer eine zitierfähige Quelle dazu.

Ich möchte es belegen können, wenn ich diese Aussage bei anderer Gelegenheit wiederhole.
Entschuldigung für die etwas längere Antwortzeit.

Ich bezog mich bei dieser Aussage auf die Darstellung in den offiziellen Netzplänen der Deutschen Reichsbahn

DR Netz 1982 [www.schmalspurbahn.de]
"nicht elektrisch betriebene S-Bahn Strecken"

DR Netz 1983 [www.schmalspurbahn.de]
"in den S-Bahn-Tarifbereich einbezogene Strecken"

(Bildquelle: [berliner-verkehr.de] )

Vermutlich wurde die Formulierung angepasst, weil im September 1981 Ludwigsfelde - Luckenwalde und im Mai 1982 Baruth - Blankenfelde - Genshagener Heide - Seddin mit 15kV elektrifiziert wurden.
Spätestens mit der Elektrifizierung Ludwigsfelde - Teltow ab 31.7.1982 dürfte damit die erste S-Bahn auf 15kV-Betrieb umgestellt worden sein.

Zitat
Giovanni
Zitat
L.Willms
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Giovanni
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L-Willms
Ich hab mal geschaut, wieviel Platz noch wäre für zusätzliche Gleise auf der Nordseite von dem aktuellen Bahndamm. Etwas westlich von Bf Berlin-Spandau gibt es ein paar (wenige) Häuser, an denen zusätzliche Gleise eng vorbeifahren würden, und auch am Ostkopf des Bf Falkensee, aber ansonsten meine ich freien Platz zu sehen.
Auch dieses Problem ist relativ unabhängig von der Stromversorgung.

Wir sind nicht mehr in der Dampflokzeit.
Brauchte in der Dampflokzeit ein zusätzliches Gleis keinen Platz?
Oder braucht ein Gleis mit Stromschiene wesentlich mehr Platz als ein solches mit Oberleitung?
Da du hier die ursprüngliche Aussage weggeschnitten wurde, ist der Bezug verloren gegangen:
Das Platzproblem besteht unabhängig davon, ob nun ein zusätzliches Gleis für 15kV Oberleitung oder für 750V Stromschiene gebaut werden soll. Ohne zusätzliches Gleis ist höchstens ein 20min-Takt möglich und auch nur, wenn keine zusätzlichen Stationen auf Berliner Gebiet entstehen.
Danke für die Antwort, jeder braucht seine Zeit.
Zitat
Giovanni
Zitat
L.Willms
Zitat
Giovanni
am 2.4.14 um 20:18
Die Bezeichnung S-Bahn für den mit Dampf und Diesel betriebenen Vorortverkehr wurde erst 1982/3 abgeschafft.
Jetzt hab ich den Beitrag mit dieser äußerst interessanten Aussage wiedergefunden.

Und wünsche mir dazu von meinem Vorredner oder wem auch immer eine zitierfähige Quelle dazu.

Ich möchte es belegen können, wenn ich diese Aussage bei anderer Gelegenheit wiederhole.
Entschuldigung für die etwas längere Antwortzeit.

Ich bezog mich bei dieser Aussage auf die Darstellung in den offiziellen Netzplänen der Deutschen Reichsbahn

DR Netz 1982 [www.schmalspurbahn.de]
"nicht elektrisch betriebene S-Bahn Strecken"

DR Netz 1983 [www.schmalspurbahn.de]
"in den S-Bahn-Tarifbereich einbezogene Strecken"

Das paßt zu meinen Recherchen. Ich hab heute nachmittag in der DNB diverse Kursbücher von DR, DB/DR, und DB AG konsultiert.

• DR 81/82 (Winter):
Die Legende zur "Übersichtskarte zum Berliner S-Bahn-Verkehr" unterscheidet, wie schon die von 1957 und die aus der Vorkriegszeit, "elektrisch betriebene S-Bahn-Strecken" und "nicht elektrisch betriebene S-Bahn-Strecken" (nur der Begriff "Dampf" ist durch "nicht elektrisch" ersetzt).
Die Seiten B15-B30 mit den Tabellen 100 bis 145 sind überschrieben mit "Berliner S-Bahn-Verkehr", und im Kopf der Tabellen ist jeweils "elektrischer Betrieb" markiert, wenn zutreffend (wie in der Vorkriegszeit).
Seite B30 ist überschrieben "S-Bahn-Verkehr in Berlin (West)" mit Tabellen 152, 153 und 156, zwei Nordsüdstrecken und Friedrichstraße nach Wannsee über Stadtbahn.

(die von 1982 bis 1987 sind in der Frankfurter DNB nicht vorhanden)

• DR 1988/89 (Jahr Mai-Mai):
Die Legende der "Übersichtskarte zum Berliner S-Bahn-Verkehr" unterscheidet "S-Bahn-Strecken (mit Gleichstrombetrieb)" und "in den S-Bahn-Tarif einbezogene Strecken". Eine Nebenkarte links zeigt Verkehre westlich von Westberlin. Seitenüberschriften der Tabellen wie gehabt.
Westberlin kommt nicht mehr vor, weil ja seit 1984 von der BVG betrieben.

• DR 1989/90 (Jahr Mai-Mai):
Die Legende der "Übersichtskarte zum Berliner S-Bahn-Verkehr" unterscheidet "S-Bahn-Strecken" und "in den S-Bahntarif einbezogene Strecken". Nebenkarte bereichsweise wie im Vorjahr, aber so daß der Außenring einen Kreis bildet. Seitenüberschrift der Tabellen "Berliner S-Bahn-Verkehr", mit Tabellen ggf. markiert mit "(elektrischer Betrieb)".

• DB/DR 1991/92 (Jahr):
Die Verkehre der DR sind einfach als zusätzlicher Teil mit ihren DR-Kursbuchstreckennummern abgedruckt, aber die S-Bahn-Tabellen (die mit Gleichstrom aus der 3. Schiene) sind mit S-Liniennummer markiert, und die anderen mit R-Liniennummer. Die Seitenüberschriften find ich jetzt nicht in meinem Notizheft, die waren aber, meine ich, noch "Berliner S-Bahn-Verkehr", sowohl für S- als auch die R-Linien.

• DB/DR 1992/93
Die DR-Verkehre haben jetzt neue, deutschlandweit eindeutige, Tabellennummern bekommen. Die uns interessierenden Seiten sind überschrieben mit "Berliner S-Bahn-Tarif", sowohl für die mit S- als auch die mit R-Linien. Auf Seite C218 gibt es eine Übersichtskarte "Regionalverkehr Berlin", darin grauschattiert ein "Geltungsbereich des Berliner S-Bahn-Tarifs".

• DB/DR 1993/94
Übersichtskarte auf Doppelseite C222/223 "Regionalverkehr Berlin und Umland" zeigt hellgrau unterlegt "Geltungsbereich des Berliner S-Bahn-Tarifs" und darin dunkelgrau "Geltungsbereich des BVG-Tarifs". Seitenüberschrift der Tabellenseiten wie im Vorjahr.

• DB AG 1994/95
Auf Doppelseite 230/231 (C?) Übersichtskarte "Regionalverkehr Berlin und Umland", darin hellgrau unterlegt "Geltungsbereich des Gemeinschaftstarifs DB/BVG" und darin etwas dunkler "Geltungsbereich des Tarifs A des Gemeinschaftstarifs DB/BVG".


Die Übersichtskarten der DR-Kursbücher sind in Farbe, und die laß ich mir grad einscannen, die der DB sind in Grautönen (Schwarz-Weiß) auf Dünndruckpapier durch welches die Rückseite durchscheint ... nicht schön. Die Schattierungen lassen mich annehmen daß es dazu farbige Originale gibt. Die im Kursbuch taugen nicht als Scanvorlage.


immer noch keine richtige sig
Dieses Thema wurde beendet.