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Westend- und Wasserstadtstraßenbahn
geschrieben von MetroTramBerlin 
Ingolf schrieb:
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> > Welche deutsche Stadt hat in den letzten 20
> Jahren
> > ein völlig neues Trambahnnetz erstellt?
> Oberhausen, Heilbronn, Saarbrücken.

Wo fängt denn bei dir "Netz" an? Alles nur einzelne Strecken, die ersten beiden sogar nur als Verlängerung großer Stadtnetze von nebenan.

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Anonymer Benutzer
...
24.08.2010 19:57
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2011 20:17 von 54E.
"54E" am 24.8.2010 um 19.57 Uhr:
> "Spandauer70" am 24.8.2010 um 10.41 Uhr:

>> Vorm Falkenseer Platz oder wenn technisch möglich
>> an der Moritzstraße zum U-Bahnhof abtauchen.

> Und unter dem Altstädter Ring verkehrt schon die
> U-Bahn - willst du die allen ernstes untertunneln?

Ich nehme an, "Spandauer70" meint eine Nutzung der
U2-Tröge durch die Straßenbahn. Die Kleinprofil-
U-Bahn war schon einmal Richtung Norden geplant,
deshalb wurde die U7 so tief gebaut, dass vom
Falkenseer Platz kommend ein U-Bahn-Tunnel (oder
eine Rampe der Straßenbahn) ohne "Untertunnelung"
der U7 in den U-Bahnhof Rathaus Spandau eingefädelt
werden könnte. Nur ...

> Unterirdisch? Weißt du was das kostet?

Die Kosten würden in keinem Verhältnis zum Nutzen
stehen, auch wenn das niveaugleiche Umsteigen
zwischen Straßenbahn und U-Bahn reizvoll wäre ...

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Philipp Borchert schrieb:
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> Wo fängt denn bei dir "Netz" an? Alles nur
> einzelne Strecken, die ersten beiden sogar nur als
> Verlängerung großer Stadtnetze von nebenan.
Der Aufbau eines ganze Netzes nimmt nun einmal lange Zeit in Anspruch. Auch so manches neues französisches System besteht aus einer Linie und es dauert so manche Zeit, bis diese wachsen. Und manchmal auch gar nicht - wenn es politischen Gegenwind oder Finanzierungsprobleme gibt. Und das trifft auch die deutschen Systeme.

Aber warum man in allen Fällen in Deutschland von Neusystemen sprechen kann ist deren Einordnung nach Verkehrsaufgaben und Planungsgenese: Alle drei Systeme erfüllen originäre eigene Verkehrsaufgaben in den genannten Städten und deren verkehrlichen Einzugsbereichen, auch wenn sie in zwei Fällen betrieblich mit einem Nachbarsystem verbunden sind (Oberhausen, Heilbronn). In allen drei Fällen erfolgte die Finanzierung und Planung von den jeweiligen Städten selbst und nicht als Ergänzungsplanung zu den bestehenden Nachbarnetzen, auch wenn das Andocken an bestehende Netze die Entscheidungsfindung und die Investitionskosten zweifellos positiv beeinflusst hat.
Und aus volkswirtschaftlicher Sicht dürfen wir absolut froh sein, dass nicht überall ein kompletter Kahlschlag stattgefunden hat und wir in vielen Fällen die Straßenbahn wesentlich einfacher in Form der Expansion bestehender Netze wieder ausbauen können.

Und aktuell kann am Beispiel Heilbronn gut beobachtet werden, wie sich dieses System zu einem eigenen Netz entwickelt, während die Ausbauplanungen in Oberhausen aus den verschiedensten Gründen leider weitgehend zum Erliegen gekommen sind (wie auch der ganze städtische ÖPNV dort massiv gekürzt wurde).
[www.heilbronn.de]

Ingolf
@krickstadt/Thomas

Nicht umsonst schreib ich wenn Geld vorhanden wäre. Da keines vorhanden ist, verpuffen meine Ideen ebenso im Nichts wie Ingolfs Hochglanz-Werbeprospekt-Textbausteine.
54E träumt wohl eher von einer 1:1 Wiederauflage der Spandauer Strassenbahn von 1965, was genauso unrealistisch ist und in meinen Augen keinerlei weiterer Diskussion bedarf.
Spandau wird in den nächsten 50 Jahren keinerklei Tram, Strassen-/oder Pflasterbahn erhalten.

Gruß Spandauer
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Anonymer Benutzer
...
26.08.2010 14:06
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2011 20:18 von 54E.
Kursbuch schrieb:
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> @E54
>
> Schon klar, Löcher in Lampenmasten mutieren zu
> Bohrungen für Fahrleitungshalterungen, nur weil
> auf einem einzelnen Bebauungsplan der Eintrag "In
> Aussicht genommene Straßenbahntrasse" steht.

Damit auch dieses Argument entkräftet werden kann, zitiere ich einige Passagen aus zwei Broschüren zur Ausschreibung der Nordbrücke.

Berlin lebenswert bauen
Beschränkter Realisierungswettbewerb Wasserstadt Berlin-Oberhavel
Nordbrücke Oberhavel


--> Ausschreibung (August 1995)

"Gegenstand dieses Wettbewerbs ist die Nordbrücke, die in der Verlängerung der Rauchstraße als eine Stadtbrücke mit einer Breite von 33,50m mit vierspuriger Straße, einer mittig geführten Straßenbahn und beidseitigen Fuß- und Radwegen sein soll."
(Seite 7)

"Die Hauptfunktion der lokalen Erschließung wird durch ein u-förmiges Tram-System wahrgenommen. Ein Tram-System wird in die Haupterschließungsstraße so integriert, dass das Profil des Fahrweges zwischen die beiden Richtungsfahrbahnen eingebettet wird. Ein begleitender durchgängiger Nutzungsstreifen (2m) auf beiden Seiten garantiert die variable Integration von Haltestellen. Bei einer Linienlänge von 5 km wird die Tram etwa 20 Stationen haben; die Einzugsbereiche der Haltestellen werden nicht größer als 300 m sein. Die Anbindung an die U-Bahn erfolgt an den Stationen Rathaus Spandau und Haselhorst."
(Seite 23)

"[...] Die Nordbrücke wird, dem dargestellten Verkehrskonzept folgend, als Stadtbrücke den regionalen und überregionalen Verkehr aufnehmen. Ebenfalls soll auf ihr eine Niederflurstraßenbahn [!] geführt werden. Daraus ergibt sich der erforderliche Querschnitt von 33,60. Baubeginn 1997, Fertigstellung: 31.12.2000" (Seite 27)

"Die Rampen sollen aus der technischen Anforderung der konzipierten Niederflurbahn eine Neigung von maximal 4% nicht übersteigen [...]"
(Seite 31)

"Die Bemessung der Brücke erfolgt nach der Brückenklasse 60/30 DIN 1072 zuzüglich der Tram im Gegenverkehr [!] auf eigenem Gleiskörper"
(Seite 35)



-schnipp-



--> Ergebnisprotokoll (Oktober 1995)

Arbeit 1084
Ing. Büro für Bauwesen H. Fink GmbH
Dörr, Ludolf, Wimmer, Architekten BDA

Die Bewertung der Jury zum vorgebrachten Entwurf:

"Die in der Mitte geführte Straßenbahn wird durch eine geschlossene Stahlkonstruktion getragen"

"Die Straßenbeleuchtung und die Fahrdrahtabhängung liegen in der Fahrbahnmitte, sind konstruktiv zusammengefaßt und entsprechen der Schlichtheit der Brückenaufbauten"

"Gliederung des Brückenbandes durch Reihung kombinierter Licht/Oberleitungsmaste in der Brückenlängsachse"

"Die Belange für das Befahren mit der Tram und das problemlose Queren des Gleiskörpers für Notfahrzeuge sind berücksichtigt"


Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Darf ich als Spandauer mal wissen, was Du uns mit 15 Jahre alten und überholten Planugen/Ausschreibungen/Wettbewerben mitteilen möchtest?

Die Brücke selber ist für eine irgendwann mal vielleicht und eventuell kommende Tram-Strecke vorbereitet. Die damals in das gesamte Projekt Wasserstadt gesteckten Versprechungen und Hoffnungen sind niemals eingetreten und werden so schnell auch nicht eintreten.

Heb die Broschüren gut auf, die sind ein Relikt aus der Nachwendeeuphorie aber sonst kaum mehr das Papier wert auf dem sie gedruckt wurden.

Gruß Spandauer
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Spandauer70 schrieb:
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> Darf ich als Spandauer mal wissen, was Du uns mit
> 15 Jahre alten und überholten
> Planugen/Ausschreibungen/Wettbewerben mitteilen
> möchtest?
>
> Die Brücke selber ist für eine irgendwann mal
> vielleicht und eventuell kommende Tram-Strecke
> vorbereitet. Die damals in das gesamte Projekt
> Wasserstadt gesteckten Versprechungen und
> Hoffnungen sind niemals eingetreten und werden so
> schnell auch nicht eintreten.

Da mir im Rahmen meines Studiums gerade ein paar schöne Broschüren in die Hände fallen, möchte ich euch diese nicht vorenthalten. Du hast natürlich Recht, dass die Planungen bereits allesamt überholt sind. Doch entwuchsen die heutigen steinernden Zeugen eines gescheiterten Versuchs, ein wenig Urbanität in die industrielle Pampa zu bringen, allesamt aus der damaligen Zeit. Grundsätzliche Verbesserungen gab es seitdem nicht, sodass man - bis auf ein paar fehlende Häuser und flugzeuglandebahngroße Brachen - die Grundsätze der einstigen großspurigen Planung noch heute dort erkennen und "erleben" kann. Die Betonung liegt dabei auf "leben", denn das muss man bei einem Sparziergang dort hin selber mitbringen - Menschen entdeckt man in diesem Gebiet nämlich recht selten.


> Heb die Broschüren gut auf, die sind ein Relikt
> aus der Nachwendeeuphorie aber sonst kaum mehr das
> Papier wert auf dem sie gedruckt wurden.

Das würde ich gerne, nur gehört der Großteil der von mir zitierten Hochglanzheftchen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin...

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.11.2010 19:11 von Florian Schulz.
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