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geschrieben von Anonymer Benutzer 
Ich finde es ist ein Armutszeugnis, wenn man "20 Jahre danach" immernoch am div. ÖPNV-Linien erkennen kann wo die Mauer war !!!

Bestes Beispiel: M41(ex Strab 95) Hbf <-> Sonnenallee/Baumschulenstr.
- wie wäre es mit Verlängerung zum S-Schöneweide???

plums # [tram.swetlin.net]
Anonymer Benutzer
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12.10.2010 02:00
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2011 21:10 von 54E.
54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> plums schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Ich finde es ist ein Armutszeugnis, wenn man
> "20
> > Jahre danach" immernoch am div. ÖPNV-Linien
> > erkennen kann wo die Mauer war !!!
>
> Das ist ja wohl kaum bis nicht mehr der Fall.

Das Straßenbahnnetz endet nach wie vor fast überall vor der Mauer.
Keine einzige neue Schnellbahnverbindung zwischen beiden Stadthälften wurde in 2 Jahrzehnten umgesetzt.
Es gibt nach wie vor zwei ÖV-Systeme in Berlin: Eines, das v.a. auf Bus und U-Bahn basiert und eines, das v.a. auf S- und Straßenbahn basiert, was zu Umsteigezwängen und Ineffizienz führt.
Der Wiederaufbau grenzüberschreitender Strecken ist alles andere als abgeschlossen, vom Neubau mal ganz zu schweigen.
Verkehrspolitisch kochen beide Stadthälften nach wir vor ihr eigenes Süppchen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Anonymer Benutzer
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12.10.2010 02:52
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2011 21:11 von 54E.
dubito ergo sum schrieb:
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> Das Straßenbahnnetz endet nach wie vor fast
> überall vor der Mauer.

Das dürfte u.a. an der "Verkehrsmauer" in den Köpfen der PLaner, der Senatsverwaltung, der BVG, aber auch der Einwohner und Autofahrer liegen.

Es gibt immer noch viele Autofahrer, die nicht oder nur ungern "in den Osten" fahren, weil dort ja die so gefährliche Straßenbahn unterwegs ist!

Und eine Verlängerung z.B. zum Hermannplatz würde viele Widerstände der Anwohner hervorrufen, weil dort ja die Straßen so schmal sind und eine Straßenbahn gar nicht durchpassen würde (= lies: man hat Angst um seine Parkplätze).

So wird zwar weiterhin Geld für eine A100 (auch wenn die überwiegend vom Bund bezahlt wird) vorhanden sein, aber Straßenbahnverlängerungen in den "Westen" wird man weiterhin scheuen, wie der Teufel das Weihwasser!

Aber nicht nur dort wird so gedacht: auch eine Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus Köpenick in den Müggelschlösschenweg ist ja wohl am Protest der Anwohner gescheitert; in der Hinsicht ist die Mauer in den Köpfen offensichtlich schon gefallen!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Harald Tschirner schrieb:
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> Das dürfte u.a. an der "Verkehrsmauer" in den
> Köpfen der PLaner, der Senatsverwaltung, der BVG,
> aber auch der Einwohner und Autofahrer liegen.

So viele Endpunkte sind es nun auch wieder nicht!

- einzig sinnvoll ist die Tram zum Hbf
- M6/M8 könnte man maximal bis S-/U-Bahnhof Wedding verlängern
- von Warschauer Str. zum Hermannplatz wirkt schon wie eine Verlegenheitslösung um der Tram Willen
- Leipziger Strasse/Potsdamer Platz ist reines Wunschkonzert



> Es gibt immer noch viele Autofahrer, die nicht
> oder nur ungern "in den Osten" fahren, weil dort
> ja die so gefährliche Straßenbahn unterwegs ist!

Genauso viele Landeier gibt es die Angst vor Ampeln und Stadtverkehr haben.


> Und eine Verlängerung z.B. zum Hermannplatz würde
> viele Widerstände der Anwohner hervorrufen, weil
> dort ja die Straßen so schmal sind und eine
> Straßenbahn gar nicht durchpassen würde (= lies:
> man hat Angst um seine Parkplätze).

Man hat auch Angst vor seiner Ruhe, denn einige Straßenzüge wurden Verkehrsberuhigt mit Parkplätzen und breiten Fußwegen. Warum das alles kaputt machen nur um eine Tram in Neukölln zum Hermannplatz zu haben, welche keinen Rückhalt bei den direkten Anwohnern hat?


> So wird zwar weiterhin Geld für eine A100 (auch
> wenn die überwiegend vom Bund bezahlt wird)
> vorhanden sein, aber Straßenbahnverlängerungen in
> den "Westen" wird man weiterhin scheuen, wie der
> Teufel das Weihwasser!

Die A100 und die darauf folgenden Maßnahmen sind für die Stadt weit wichtiger, als politische und ideologische Tram-Verlängerungen.



> Aber nicht nur dort wird so gedacht: auch eine
> Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus
> Köpenick in den Müggelschlösschenweg ist ja wohl
> am Protest der Anwohner gescheitert; in der
> Hinsicht ist die Mauer in den Köpfen
> offensichtlich schon gefallen!


Wird wohl auch daran liegen, daß der oft zitierte Schienenbonus nur bei der Tram-Lobby existiert und nicht bei der Bevölkerung allgemein.

Gruß Spandauer
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plums schrieb:
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> Ich finde es ist ein Armutszeugnis, wenn man "20 Jahre danach" immernoch am div. ÖPNV-Linien erkennen kann wo die Mauer war !!!

Noch armseliger wäre es, aufgrund der veränderten politischen Verhältnisse auf Biegen und Brechen auf alle Verkehrsbedürfnisse Einfluß zu nehmen und sie zu verändern.

> Bestes Beispiel: M41(ex Strab 95) Hbf <-> Sonnenallee/Baumschulenstr.

Offen gestanden: Ein eher schlechtes Beispiel. Hier muß ich mal eine Lanze für die BVG brechen.
Als die Linie noch 241 hieß, fuhr sie alle zehn Minuten bis Baumschulenstr./Fähre. Bis zur Wiederinbetriebnahme des Südringes war dies auch eine nachfragestarke Linie Richtung Neukölln, das ließ dann aber derart nach, daß man sie etwa 1999 wieder an die Sektorengrenze zurückzog. Meinen Beobachtungen zufolge durchaus gerechtfertigt, da nach Michael-Bohnen-Ring oder Peter-Anders-Straße kaum Fahrgäste im Bus verbleiben.

> - wie wäre es mit Verlängerung zum S-Schöneweide???

Hier wiederhole ich das, was ich zu den Planungen zur M41 als Straßenbahn nach Schöneweide schrieb, denn das gilt eigentlich auch für den Bus. Wenn man die M41 verlängert, dann direkt über Südostallee als zügiges Direktangebot. Von Baumschulenweg nach Schöneweide reicht das derzeitige Angebot mit S-Bahn und Bus gut aus. Der Straßenzug Baumschulenstr./Köpenicker Landstr./Schnellerstr./M.-Brückner-Straße ist, trotz Aldi, Bahr und Kaufland, aus Richtung Neukölln nicht attraktiv und -- wie 54E schon andeutete -- grundsätzlich von Köllnische Heide mit der S-Bahn erreichbar.

Gruß
Mike
54E schrieb:
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> > Keine einzige neue Schnellbahnverbindung
> zwischen
> > beiden Stadthälften wurde in 2 Jahrzehnten
> > umgesetzt.
>
> Vergiss die U55 nicht...^^

Scherzkeks!
Die feiere ich, wenn das passiert ist:

> Und die Verlängerung der U5 soll ja bis 2017
> fertig sein.

> Desweiteren ist der Fernbahntunnel unter dem
> Tiergarten + Hauptbahnhof nicht zu
> vergessen.

Der umgeht Ostberlin und wird dafür sorgen, dass auch der Ostbahnhof als letzter Fernverkehrshalt Ostberlins gestrichen wird.

> > Der Wiederaufbau grenzüberschreitender Strecken
> > ist alles andere als abgeschlossen, vom Neubau
> mal
> > ganz zu schweigen.
>
> Straßenbahnmäßig ja, und dann noch die S21.

Die umfährt Ostberlin auch hervorragend.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
dubito ergo sum schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Vergiss die U55 nicht...^^
>
> Scherzkeks!
> Die feiere ich, wenn das passiert ist:

Naja, sie unterfährt den ehemaligen Mauerverlauf schon. Aber von der verkehrlichen Funktion her hätte man auch eine Achterbahn neben dem Reichstag aufstellen können, um den selben Effekt zu erzielen ;-)
Nicht vergessen, die U55 hat sich nicht nur "der Kanzler gewünscht"
da hat der Klüngel der Bauwirtschaft der Politik und den Verkehrsplanern
kräftig ins Ohr geflüstert..
Und diese Kungelei von Lobbyisten und Politik ist das,
was mich an diesem Staat besonders ank.....

Mit einem Blick nach Stuttgart-
da zeigt man dem Volk grade,
wo die Demokatie endet- am Bauzaun..
Notfalls schwingt die Bullerei halt die Knüppel
oder bedient die Demonstrantendusche..

Vg T6JP
Ja, tolles Volk in Stuttgart, das muss in den letzten Jahren irgendwie geschlafen haben. Und dann auf einmal ganz plötzlich...

So funktioniert das also.

~~~~~~
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Anonymer Benutzer
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13.10.2010 06:59
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2011 21:11 von 54E.
Zitat

Am besten ist ja wohl der Alte, der aus den Augen blutete
Der blutete nicht nur, sondern das was raushing war sein Auge. Der Herr ist erblindet. Ebenso wie zum G8 Gipfel 13 andere durch Wasserwerfereinsätze.

Zitat

Nicht vergessen, die U55 hat sich nicht nur "der Kanzler gewünscht"
Die Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin werden sicherlich glücklich sein nicht mehr mit den Pünktlichkeitsgrananten 100, 200 oder TXL zu fahren.
Philipp Borchert schrieb:
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> Ja, tolles Volk in Stuttgart, das muss in den
> letzten Jahren irgendwie geschlafen haben. Und
> dann auf einmal ganz plötzlich...
>
> So funktioniert das also.

Unterschreibe ich, so wie es ist, zu 100%. Übrigens auch den Beitrag von 54E direkt danach.

Gruß
54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Polizei hat in Stuttgart die Demonstranten
> mehrmals aufgefordert, den Platz
> zu räumen - wenn dies nicht geschieht, dann wird
> eben eingeschritten. Am besten
> ist ja wohl der Alte, der aus den Augen blutete -
> er hat ja angeblich nichts
> gemacht und dann sieht man auf Video wie er
> Gegenstände schmeißt...

Man kann von diesem Vorhaben ja halten, was man möchte, insbesondere aus verkehrs- und stadtplanerischer Sicht. Und dass das Volk hier gerade versucht, geltendes Planungsrecht zu kippen, was schon vor Jahren hätte geschehen müssen/können, brauchen wir hier auch nicht zu diskutieren.

Aber was garnicht geht, ist das Argument, welches du hier bringst. Dass die Polizei gerne mal gewaltsam bei Großdemonstrationen reagiert, ist landläufig bekannt und das durfte ich selber erst bei der letzten Bildungsdemo hier in Berlin im Juli feststellen, wo es sich einige Bereitschaftspolizisten nicht nehmen ließen, 15 jährige nieder zu schlagen.
Dieses Verhalten lässt sich nicht rechtfertigen!
Unter demselben Deckmantel könnte man argumentieren, wenn demnächst wieder jemand in einer U- bzw. S-Bahnstation zu Tode geprügelt wird - er hätte ja weggehen können.
War hier vielleicht jemand auf der Demo in Stuttgart um derartige Aussagen zu treffen? Lässt sich ein Projekt das über Jahrzehnte wächst überhaupt Parteien zuordnen, die man wählen kann? Ich meine: Nein!

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
UNd wo ist jetzt der Bezug zu dem Ursprungsthema? Oder wenigstens zu Berlin?
Philipp Borchert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ja, tolles Volk in Stuttgart, das muss in den
> letzten Jahren irgendwie geschlafen haben. Und
> dann auf einmal ganz plötzlich...
>
> So funktioniert das also.

Diese Aussage ist schlichtweg falsch und es ist traurig, dass es selbst die Kommentatoren hier nicht besser wissen. Stuttgart21 ist ein klassischer Fall von Verarschung durch die Politik. Es gab die ganze Zeit über Proteste gegen das Projekt, es gibt ein Gegenkonzept Namens Kopfbahnhof21 (K21). Bis dato war das Thema aber eher regional begrenzt und wurde nun selten in den überregionalen Medien aufgegriffen.
Der amtierende Stuttgarter OB (pro S21) hatte bei seiner Wahl versprochen, dass bei einer deutlichen Kostensteigerung ein Volksentscheid durchgeführt wird. Davon wollte er später aber nichts mehr wissen. Stattdessen gabs dann ein Gutachten, dass ein entsprechender Volksentscheid keine rechtliche Wirkung hätte, da es sich ja um ein Bundesprojekt handelt.
Übrigens wurden die Abrissarbeiten am Hbf gegenüber der Planung sogar vorgezogen. Also ein klarer Fall von "Fakten schaffen". Auf diese Weise (im Zusammenhang mit Korrutionsverdacht) lässte sich auch sehr gut erklären, warum die Demonstrationen gegen S21 solche Dimensionen angenommen haben.

@Bahner: Indirekten Bezug gibt es durchaus. Die Bundesregierung, welche hinter dem Projekt steht, hat ihren Sitz in Berlin und die Gelder, die durch S21 gebunden werden, fehlen natürlich bundesweit für andere Projekte, also auch in Berlin. Konkret ist der Ausbau des Karower Kreuzes derzeit zurückgestellt.

Aber du hast natürlich Recht - einen direkten Bezug gibt es nicht, insofern sollten wir den Exkurs langsam wieder beenden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hatten wir so was ähnliches nicht auch in Berlin.
Ich denke da nur an die Schließung des Bahnhof Zoo für den Fernverkehr.
Oder an die Schließung des Flughafens Tempelhof.
In beiden fällen gab es meiner Meinung nach auch genügend proteste. Und sogar eine Volksabstimmung die den namen allerdings nicht verdiente. Denn wenn die Politik vorher schon sagt, das sie sich an dem Ergebniss einer Volksabstimmung nicht halten werde. Dann war es kein Wunder das kaum einer zu dieser Volksabstimmung gegangen ist.
Zumindest im Fall Tempelhof ist es so gewesen.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
Philipp Borchert schrieb:
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> Ja, tolles Volk in Stuttgart, das muss in den
> letzten Jahren irgendwie geschlafen haben. Und
> dann auf einmal ganz plötzlich...
>
> So funktioniert das also.

Wie ernst ist das mit dem Volk als Souverän eigentlich gemeint, wenn es sich nicht einmal seine Meinung bilden darf, wann es will?
Tolles Demokratieverständnis!
Alle 21-Projekte waren von Anfang an umstritten, die meisten haben sich deswegen von selbst erledigt.

Und Polizeigewalt lässt sich ebensowenig rechtfertigen wie Gewalttätigkeit von Demonstranten.
Um hier mal einen Berlin-Bezug herzustellen: Erinnert ihr euch an die Fernsehaufnahmen vom diesjährigen 1.Mai, wo ein vorbeikommender Polizist aus vollem Lauf mal eben einem am Boden liegenden Demonstranten ins Gesicht getreten hat?
Wie rechtfertigt man denn bitte so etwas?
Was wurde eigentlich aus der Angelegenheit?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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