Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Ausbau des Berliner Tramnetzes
geschrieben von hansaplatz 
Hallo,

ich würde gerne einen allgemeinen Sammelthread zum Ausbau des Berliner Tramnetzes eröffnen, um hier alle momentanen Planungen, die zukünftige Entwicklung der Tram in Berlin inklusive Ideen unsererseits und alles was sonst noch zum Thema Tramexpansion gehört zu diskutieren. Ich weiß, dass dies schon in mehreren anderen Threads geschieht, daher meine Idee der Zentralisierung auf diesen einen "Masterthread". So ist es übersichtlicher, als getrennt im Adlershof- oder Spandauthread zu diskutieren.

Anlässlich der Eröffnung des Adlershof-Abschnittes hat Junge-Reyer angekündigt, bei der Vergrößerung des Tramnetzes nun etwas an Tempo zuzulegen. So will sie den Lückenschluss zwischen Adlershof und Schöneweide vorantreiben, für den schon die Planungen angelaufen sein sollen, sowie für die Tram zum Kulturforum und die Tram zum U-Bahnhof Turmstraße als Verlängerung der Strecke zum Hauptbahnhof. Nachzulesen unter anderem hier: [www.berlinonline.de]

Von Tempo zu reden, wenn man sagt, man wolle bis 2016 so weit sein, dass man bauen könne, ist aber irgendwie etwas grotesk. Ich weiß, dass durch die Bürokratie ein Genehmigungsverfahren für einen Straßenbahnbau eine recht langwierige Angelegenheit werden kann, dennoch denke ich, dass man so Strecken wie die Verlängerung bis Turmstraße deutlich früher haben könnte, da diese ja lediglich eine 900 Meter lange Verlängerung eines sich bereits im Bau befindlichen Neubauprojektes darstellt. Es ist auch wieder ein Beispiel von Stückwerk-Verkehrspolitik. Ich wünsche mir manchmal ein integriertes Verkehrskonzept und nicht immer diese häppchenweisen Verlängerungen von bestehenden Strecken um 1.000 Meter. Speziell bei der Verlängerung bis zur Turmstraße wäre eine Verlängerung bis zum Bahnhof Zoo mehr als angebracht, und zwar an einem Stück. So dürfte bis 2017 die Turmstraße erreicht sein und 2025 eventuell der Zoo. So betreibt man keine klimafreundliche und vorausschauende Verkehrspolitik, die in der Lage ist, auf die sich zuspitzende Lage der fossilen Energieträger angemessen und schnell zu reagieren. Autoverkehr, vor allem der private Individualverkehr, wird bereits in 15 Jahren nicht mehr so sein wie heute. Benzin wird immer teurer und langsam merken die Menschen auch, was für ein Zwang ein Auto ist, vor allem finanziell. Elektroautos können nur langsam als Alternative eingeführt werden, da die Technologie noch weiter ausreifen muss und der Aufbau einer Lade-Infrastruktur Jahre dauert und Milliarden kosten wird. Hier ist der ÖPNV in der Pflicht, durch ein geeignetes Angebot die Leute dort wo es geht von den Autos in die elektrischen Fahrzeuge der BVG zu locken.

Genug davon. Wie ihr merkt, bin ich ein starker Befürworter der Tram, daher geht mir persönlich deren Ausbau viel zu langsam.
Ich bin da eher für einen Ausbau des Berliner Straßenbahnnetzes ;-)
Und wo besteht da jetzt der Unterschied? Tram ist doch nur ein anderes Wort für Straßenbahn.
Na das liest sich doch alles toll in der Berliner!
Zwei Legislaturperioden lang verzögert, was das Zeug hielt, aber in der nächsten wird alles gaaanz anders!
Und Frau Rohland wird sogar konkret:

"2014 soll dieses Projekt baureif sein.
Für das Jahr darauf sei, wenn alles planmäßig läuft, der Baubeginn in Friedrichshain "denkbar". Die Strecke biegt am Wühlischplatz ab, um über die Holtei- und Sonntagstraße zum Ostkreuz und zur Marktstraße zu verlaufen. Auf der ein Kilometer langen Trasse, die durch derzeit noch ruhige Straßen führt, wird es einen Zehn-Minuten-Takt geben."

Denkbar ist alles.
Aber ein 5-min.-Takt durch die Wühlischstr. bei Aufgabe des wirtschaftlichsten Abschnittes der 21 in der Boxhagener Str.?
Kann es sein, dass Wahlkampf ist?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
dubito ergo sum
Na das liest sich doch alles toll in der Berliner!
Zwei Legislaturperioden lang verzögert, was das Zeug hielt, aber in der nächsten wird alles gaaanz anders!
Und Frau Rohland wird sogar konkret:

"2014 soll dieses Projekt baureif sein.
Für das Jahr darauf sei, wenn alles planmäßig läuft, der Baubeginn in Friedrichshain "denkbar". Die Strecke biegt am Wühlischplatz ab, um über die Holtei- und Sonntagstraße zum Ostkreuz und zur Marktstraße zu verlaufen. Auf der ein Kilometer langen Trasse, die durch derzeit noch ruhige Straßen führt, wird es einen Zehn-Minuten-Takt geben."

Denkbar ist alles.
Aber ein 5-min.-Takt durch die Wühlischstr. bei Aufgabe des wirtschaftlichsten Abschnittes der 21 in der Boxhagener Str.?
Kann es sein, dass Wahlkampf ist?

Da steht doch keinerlei Aussage zur Boxhagener Straße? Die Streichung ist nach meinem Kenntnisstand im neuen Nahverkehrsplan 2010 nicht mehr enthalten und wenn Nußbaum mal seinen Krakel setzen würde, dann könnte das Ding auch endlich gültig werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
hansaplatz
Und wo besteht da jetzt der Unterschied? Tram ist doch nur ein anderes Wort für Straßenbahn.

Tram-So mögen die Bayern oder die Manager sagen,
der Berliner sagt Straßenbahn oder die Elektrische.
Und das ist auch gut so...

T6JP
... vergleiche dazu auch Wikipedia unter "Sonstiges" Punkt 3.
Solange die BVG das Ding in jedem Netzplan Tram nennt, wird man damit leben müssen, dass beide Formulierungen benutzt werden. Das penetrante Belehren macht die Sache nicht besser und den Ruf der Seite als Freak-Forum eher komplett, als ihn zu entkräften.

Falls das Ganze ironisch gemeint sein sollte: Ihr habt den Ironie-Smiley vergessen.
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
hansaplatz
Und wo besteht da jetzt der Unterschied? Tram ist doch nur ein anderes Wort für Straßenbahn.

Tram-So mögen die Bayern oder die Manager sagen,
der Berliner sagt Straßenbahn oder die Elektrische.
Und das ist auch gut so...

T6JP

Leider sagen so nicht nur Manager, sondern auch zunehmend Journalisten und damit ist der Begriff in die Medien gelangt. Und siehe da: man hört das jetzt auch unterwegs, wenn sich Leute unterhalten und das sind nicht nur Besucher aus Süddeutschland oder Österreich!

Eigentlich, denke ich, hatte man nur ein kurzes Symbol analog zu "U" und "S" und "BUS" gesucht und war wohl so auf das "TRAM" gekommen.

Es gab aber mal ein deutsches Straßenbahn-Symbol: an den beleuchteten Hinweisschildern zur Straßenbahn am Olympiastadion gab es neben der farbigen Abbildung eines T24 auch ein großes hellrotes "St"-Symbol. Hmm, vielleicht nicht unbedingt zweckmäßig zur weiteren Verbreitung...

Hat hier jemand vielleicht ein Bild von diesen Schildern?

Tja, da gehören wir, die an den alten Begriffen festhalten, wohl zum alten Eisen...

Aber: über meine Lippen kommt das Wort nur, wenn ich englisch spreche, da können sich die Marketing-Manager kopfstellen und mit den Beinen quirlen!;-)

Tatsache ist, dass außerhalb Deutschlands das Grundwort "Tram" in verschiedenen Varianten (z.B. Tramvia, Tranvia, Tramwaj) in viele Sprachen eingegangen ist. In Ungarn ist man aber bei der "Elektrischen" geblieben, denn nichts anderes heißt das dortige "Villamos" (gesprochen Willomosch). Ausgerechnet in den USA wird das englische Tramway aber nicht verstanden, dort heißt es "Streetcar"!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Es gab aber mal ein deutsches Straßenbahn-Symbol: an den beleuchteten Hinweisschildern zur Straßenbahn am Olympiastadion gab es neben der farbigen Abbildung eines T24 auch ein großes hellrotes "St"-Symbol. Hmm, vielleicht nicht unbedingt zweckmäßig zur weiteren Verbreitung...

Hat hier jemand vielleicht ein Bild von diesen Schildern?

Und schon wurde mir ein Bild zugesandt:

Beste Grüße
Harald Tschirner


Straßenbahn versus Tram ist ein hausgemachtes Problem und daran wird sich auch nichts ändern. Das festzustellen ist aber nicht Sinn dieses Threads.

Um auf hansaplatz' Themenstellung zurückzukommen: Bezweckst du, mit diesem Thread den Ausbau zu Dokumentieren, oder willst du einen Wo-fehlt-eine-Straßenbahn-Schrägstrich-Wünsch-dir-was-Thread? Ich habe mich heute intensiv mit der Buslinie 260 und die Möglichkeit einer Umstellung auf Straßenbahn auseinandergesetzt. Außerdem lagert irgendwo auf meinem Rechner eine Datei, in der ich mir Gedanken um ein Straßenbahn-Maximalnetz für Berlin gemacht habe. Das Problem an solchen Diskussionen ist
1.) Zukunft ist nicht gleich Zukunft. Der eine (ich zum Beispiel) hat Berlin in 50 oder 60 Jahren vor Augen, der andere glaubt nicht an die Straßenbahn zur Turmstraße bis sagen wir mal 2020.
und 2.) Die Fraktion der Straßenbahn-Ausbaugegner ist in Berlin groß und auch in diesem Forum vertreten. Zum einen werden Neubaustrecken generell wegen des Systems Schiene abgelehnt (Lärm, Gefahr usw.), zum anderen wird die Wirtschaftlichkeit von einzelnen Strecken bezweifelt. Zum ersteren eher subjektiven Argument ist zu sagen, dass die Politik manche von uns noch nicht gut oder häufig genug überzeugen konnte. Hoffentlich verschafft die Neubaustrecke Adlershof der Straßenbahn mehr Sympathien, v.a. unter den jungen Leuten. Das Argument der Wirtschaftlichkeit ist eine gute Diskussionsbremse. So gut schätzen kann das keiner. Selbst "amtlich beglaubigte" offizielle Nutzen-Kosten-Analysen sind nur Schätzungen. Jeder glaubt an was anderes, und der Glaube allgemein ist bekanntermaßen der häufigste Kriegsanlass.

Zu guter letzt mache ich mal ein paar Ausbauvorschläge:
- 62 zur Zingster Str., dazu Lückenschluss S Mahlsdorf — U Hellersdorf und Mehrower Allee — Falkenberg sowie neue Kurve auf dem Prerower Platz
- 27 und 67 verlegen in den Müggelschlösschenweg
- M4 über Potsdamer Platz zum Rathaus Steglitz (alter Hut!)
- M10 vom Hauptbahnhof und (M)50 von Wollankstr. beide über Turmstr. zum Zoo
- M2 und 27 (letztere statt zum Pasedagplatz) über Prenzlauer Promenade und Kissingenstr. zum S Pankow. Neu M1 generell zur Schillerstr., M2 zum S+U Wittenau (Stumpfendstelle). Die 27 könnte die Wendestelle nutzen, die zurzeit vom CNB für die 50 am Bahnhof Pankow geplant ist.
- ...

Und so weiter, und so weiter. Ideen gibt es viele, aber es muss sich auch eine Mehrheit finden, die das dann bauen will.

Viele Grüße,
MTB

______________________________________________________

Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
hansaplatz
Von Tempo zu reden, wenn man sagt, man wolle bis 2016 so weit sein, dass man bauen könne, ist aber irgendwie etwas grotesk. […] So dürfte bis 2017 die Turmstraße erreicht sein und 2025 eventuell der Zoo.

Für mich ist das alles auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Warum dauert heute jede noch so kleine Bautätigkeit eine halbe Ewigkeit? Hätte man für den Bau des gesamten Berliner Straßenbahnnetzes (mit allem, was davon heute nicht mehr existiert) das gleiche Tempo vorgelegt, mit dem heute irgendwelche winzigen Verlängerungen gebaut werden, hätte man wohl im Jahre 1 damit anfangen müssen, um in den 1930er Jahren fertig zu sein. Sicherlich wurde Rom auch nicht an einem Tag gebaut, aber das, was hier und heute geboten wird, spottet jeder Beschreibung. Ich kann auch dieses ganze Gerede und Gezanke um jeden Meter Gleis so langsam nicht mehr ertragen. Allein schon bei dem Wort „Planfeststellungsverfahren“ stellen sich mir die Nackenhaare auf. Da soll doch lieber mal jemand mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen: „So wird’s gemacht und fertig und morgen fangen wir an.“ Demokratie hin oder her, aber das geht wirklich zu weit. Bei anderen Dingen ist man ja auch nicht so zimperlich und regiert kackfrech am Volk vorbei.

Zitat
achherrje
Solange die BVG das Ding in jedem Netzplan Tram nennt, wird man damit leben müssen, dass beide Formulierungen benutzt werden. Das penetrante Belehren macht die Sache nicht besser …
Zitat
Harald Tschirner
Leider sagen so nicht nur Manager, sondern auch zunehmend Journalisten und damit ist der Begriff in die Medien gelangt. Und siehe da: man hört das jetzt auch unterwegs, wenn sich Leute unterhalten und das sind nicht nur Besucher aus Süddeutschland oder Österreich!

Die BVG, diverse Manager, Medien und Ausheimische können ja die Straßenbahn nennen, wie sie wollen. Trotzdem muß man nicht jeden Mist aufschnappen und in sein eigenes Repertoire übernehmen. In dieser speziellen Angelegenheit schon gar nicht in seiner Eigenschaft als Eingeborener der Stadt Berlin. Es fehlt ja bloß noch, daß hier diese merkwürdigen Uhrzeitangaben (fünfnachviertelvorum), bei denen keiner mehr so genau weiß, wie spät es nun eigentlich ist, salonfähig werden.

Zitat
Harald Tschirner
Besucher aus […] Österreich!

Zumindest in Wien fährt man mit der Straßenbahn.


Zitat
Harald Tschirner
Es gab aber mal ein deutsches Straßenbahn-Symbol: an den beleuchteten Hinweisschildern zur Straßenbahn am Olympiastadion gab es neben der farbigen Abbildung eines T24 auch ein großes hellrotes "St"-Symbol.

Sehr schön. Fragt sich nur, warum man das nicht beibehalten hat? Vermutlich hatte man Angst, daß bei den vielen Straßenbahntypenwechseln heutzutage das Austauschen der Abbildung auf dem Schild zu teuer wird. Man kann doch der immer mehr verblödenden Bevölkerung nicht zumuten, daß sich auf dem Schild ein Kt4D befindet und tatsächlich ein GT6 angefahren kommt. Da würde dann natürlich niemand einsteigen, weil ja Abbildung und Realität nicht miteinander übereinstimmen.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Harald Tschirner
Es gab aber mal ein deutsches Straßenbahn-Symbol: an den beleuchteten Hinweisschildern zur Straßenbahn am Olympiastadion gab es neben der farbigen Abbildung eines T24 auch ein großes hellrotes "St"-Symbol.

Sehr schön. Fragt sich nur, warum man das nicht beibehalten hat? Vermutlich hatte man Angst, daß bei den vielen Straßenbahntypenwechseln heutzutage das Austauschen der Abbildung auf dem Schild zu teuer wird. Man kann doch der immer mehr verblödenden Bevölkerung nicht zumuten, daß sich auf dem Schild ein Kt4D befindet und tatsächlich ein GT6 angefahren kommt. Da würde dann natürlich niemand einsteigen, weil ja Abbildung und Realität nicht miteinander übereinstimmen.

Es gibt doch eine einheitliche Straßenbahn als Piktogramm:
Bild
Sie hat zwei ungleich breite Türen, selbstverständlich direkt über den Drehgestellen, und fährt modern wie je mit Scherenstromabnehmern.

Viele Grüße,
MTB

______________________________________________________

Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
Alter Köpenicker
[...] Allein schon bei dem Wort „Planfeststellungsverfahren“ stellen sich mir die Nackenhaare auf. Da soll doch lieber mal jemand mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen: „So wird’s gemacht und fertig und morgen fangen wir an.“ Demokratie hin oder her, aber das geht wirklich zu weit. Bei anderen Dingen ist man ja auch nicht so zimperlich und regiert kackfrech am Volk vorbei.

Genau das ist ja der Sinn eines Planfeststellungsverfahren. Das Vorhaben zwischen den behördlichen Interessen, dem Interesse des Investors, der Naturschutzverbände und der Öffentlichkeit so auf einen Nenner zu bringen, dass alle beteiligten Parteien zufrieden sind. Je mehr Bedenken geäußert werden umso länger dauert ein Planfeststellungsverfahren, siehe "Stuttgart 21". Das Problem an dieser Art der Zulassung ist, dass der Bürger von den Planungsprozessen wenig mitbekommt bzw. wenig Sachverständnis für die Praktiken aufbringt. Für den Bürger ist ein Bauvorhaben schlicht: bauen. Dass dafür vorab intensive Planungs-, Zulassungs-, Prüfungs- und Abwägungsprozesse vonnöten sind, um das "perfekte" Vorhaben ohne Benachteiligung einzelner Interessen oder gar Beeinträchtigung von Umweltbelange zu schaffen, ist vielen nicht bewusst.
Jedoch schwindet mit Fortgang des Verfahrens die Möglichkeit, sich zum Bauvorhaben zu äußern. Zur finalen Auslegung des Plans, mit dem das Vorhaben endgültiges Baurecht erlangt, sind Äußerungen von Bedenken nicht mehr möglich. Doch genau an diesem Punkt ist der Grad der Bekanntheit des Vorhabens in der Öffentlichkeit am größten. Weil nämlich nun die Bagger an der Türe klopfen...

Um das Problem auf den Punkt zu bringen: Je mehr sich ein Vorhaben der Realisierung nähert, desto größer wird das Öffentlichkeitsinteresse. Jedoch schwindet mit Fortgang des Prozesses die Möglichkeit zum Einbringen eigener Bedenken und Interessen.

Zum Stichwort Demokratie hin oder her: Die Praxis, dass die Planungsbehörden von oben herab planen, ohne die Betroffenen zu fragen und die damit verbundenen negativen Auswirkungen zu analysieren ist spätestens in den 80ern gescheitert, als die Praxis mit Abriss und Neubau ganzer Stadtviertel (damals noch als "Sanierung" bezeichnet) auf breiten Protest in der Bevölkerung stieß.


Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Harald Tschirner
Es gab aber mal ein deutsches Straßenbahn-Symbol: [Es gab] neben der farbigen Abbildung eines T24 auch ein großes hellrotes "St"-Symbol.

Sehr schön. Fragt sich nur, warum man das nicht beibehalten hat? Vermutlich hatte man Angst, daß bei den vielen Straßenbahntypenwechseln heutzutage das Austauschen der Abbildung auf dem Schild zu teuer wird. [...]

Naja, der Osten pflegte ein eigenes Straßenbahnsymbol (siehe Bild) und in Westberlin gab es ab 1967 aus bekannten Gründen kein Hinweisschild mehr zum Wechseln.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.


Zitat
MetroTramBerlin
Zu guter letzt mache ich mal ein paar Ausbauvorschläge:
- 62 zur Zingster Str., dazu Lückenschluss S Mahlsdorf — U Hellersdorf und Mehrower Allee — Falkenberg sowie neue Kurve auf dem Prerower Platz
- 27 und 67 verlegen in den Müggelschlösschenweg
- M4 über Potsdamer Platz zum Rathaus Steglitz (alter Hut!)
- M10 vom Hauptbahnhof und (M)50 von Wollankstr. beide über Turmstr. zum Zoo
- M2 und 27 (letztere statt zum Pasedagplatz) über Prenzlauer Promenade und Kissingenstr. zum S Pankow. Neu M1 generell zur Schillerstr., M2 zum S+U Wittenau (Stumpfendstelle). Die 27 könnte die Wendestelle nutzen, die zurzeit vom CNB für die 50 am Bahnhof Pankow geplant ist.
-MTB

62 zur Zingster Str., dazu Lückenschluss S Mahlsdorf — U Hellersdorf und Mehrower Allee — Falkenberg sowie neue Kurve auf dem Prerower Platz:
Klingt im Prinzip ganz gut, wobei sich (z.B. Hellersdorf-Mahlsdorf) schon die Frage nach dem vorhandenen Fahrgastpotential stellt. Aber das sage ich mit aller Vorsicht - ich bin so gut wie nie in Mahlsdorf.

27 und 67 verlegen in den Müggelschlösschenweg:
Ist das wirklich so wichtig? Andere Sachen erscheinen mir von größerer Priorität zu sein

M4 über Potsdamer Platz zum Rathaus Steglitz (alter Hut!):
Ja, alter Hut, aber noch immer nicht absehbar, ob es in nächster Zeit überhaupt etwas mit dem M48 Ersatz wird. Ein Trauerspiel.

M10 vom Hauptbahnhof und (M)50 von Wollankstr. beide über Turmstr. zum Zoo:
Bis Turmstr. im Prinzip völlig d'accord. Danach stellt sich für mich aber die Frage, ob es wirklich beide Strecken zum Zoo sein müssten, auf welcher Streckenführung genau, und ob hier dann nicht auch zu einem gewissen Teil das U9- Parallelverkehrsargument sowohl den Verkehrswert als auch vor allem aber die Durchsetzbarkeit dieser Planung erschweren könnte.

Neu M1 generell zur Schillerstr., M2 zum S+U Wittenau (Stumpfendstelle). Die 27 könnte die Wendestelle nutzen, die zurzeit vom CNB für die 50 am Bahnhof Pankow geplant ist:
Stumpfendstelle bis Wittenau nur mit dem ausdrücklichen Willen der baldigen Verlängerung zum Kurt Schumacher Platz, denn das wäre die eigentlich interessante Relation. Wie hier schon vor Jahren diskutiert: Eine auf den Wilhelmsruher Damm beschränkte Linie wäre nicht lohnend, sie stände dort genau so im Stau wie die Busse, die für die Feinverteilung z.T. weiter benötigt würden, und die Relation MV-Pankow allein lohnt einen Streckenbau mit Sicherheit nicht (gilt auch schon für die Pankower Strecken zum Rosenthal und zur Schillerstr., da würde man heute im Leben keine Straßenbahn bauen oder benötigen, wenn sie nicht nun einmal schon lange da wäre).

Ceterum censeo U5 esse aedificandam



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.2011 00:43 von Deutsche_Oper.
Zitat
Jay
Da steht doch keinerlei Aussage zur Boxhagener Straße? Die Streichung ist nach meinem Kenntnisstand im neuen Nahverkehrsplan 2010 nicht mehr enthalten und wenn Nußbaum mal seinen Krakel setzen würde, dann könnte das Ding auch endlich gültig werden.

Richtig.
Aber bisher ist mir keine Variante mit Beibehaltung der Strecke in der Boxhagener bekannt - die Frage ist also, wo das Straßenbahnnetz eine neue Kurve bekommt - Warschauer-Kopernikusstr. oder Boxhagener-Holteistr.?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Deutsche_Oper
62 zur Zingster Str., dazu Lückenschluss S Mahlsdorf — U Hellersdorf und Mehrower Allee — Falkenberg sowie neue Kurve auf dem Prerower Platz:
Klingt im Prinzip ganz gut, wobei sich (z.B. Hellersdorf-Mahlsdorf) schon die Frage nach dem vorhandenen Fahrgastpotential stellt. Aber das sage ich mit aller Vorsicht - ich bin so gut wie nie in Mahlsdorf.

Die Busse zwischen Bahnhof Mahlsdorf und Hellersdorf sind eigentlich immer ganz gut gefüllt.

Zitat
Deutsche_Oper
27 und 67 verlegen in den Müggelschlösschenweg:
Ist das wirklich so wichtig? Andere Sachen erscheinen mir von größerer Priorität zu sein

Es wäre schon eine frappierende Verbesserung. Immerhin befindet sich der Eingang zum Krankenhaus Köpenick im Müggelschlößchenweg und auch die beiden Allendeviertel wären besser angebunden. Dort, wo die Bahn heute endet, ist ja praktisch nur Wald und sonst nichts.
Zitat
dubito ergo sum
Richtig.
Aber bisher ist mir keine Variante mit Beibehaltung der Strecke in der Boxhagener bekannt - die Frage ist also, wo das Straßenbahnnetz eine neue Kurve bekommt - Warschauer-Kopernikusstr. oder Boxhagener-Holteistr.?

Dann hast du diese Variante wahrscheinlich verpasst. Die neue Kurve wird nach derzeitiger Planung von der Boxhagener in die Holteistraße führen und umgekehrt. Sonst wäre es doch eher schwachsinnig, am Wühlischplatz abbiegend über Holtei- und Sonntagstraße zum Ostkreuz zu fahren.
Zitat
dubito ergo sum
Aber bisher ist mir keine Variante mit Beibehaltung der Strecke in der Boxhagener bekannt - die Frage ist also, wo das Straßenbahnnetz eine neue Kurve bekommt - Warschauer-Kopernikusstr. oder Boxhagener-Holteistr.?

Genau diese Frage wird im Planfeststellungsverfahren abschließend mit zu regeln sein.

so long

Mario
Hallo User Deutsche Oper,

Zitat
Deutsche_Oper
62 zur Zingster Str., dazu Lückenschluss S Mahlsdorf — U Hellersdorf und Mehrower Allee — Falkenberg sowie neue Kurve auf dem Prerower Platz:
Klingt im Prinzip ganz gut, wobei sich (z.B. Hellersdorf-Mahlsdorf) schon die Frage nach dem vorhandenen Fahrgastpotential stellt. Aber das sage ich mit aller Vorsicht - ich bin so gut wie nie in Mahlsdorf.

Es gibt heute nur den Bus 195, dieser bedient auf seiner Gesamtstrecke die Relation Mahlsdorf — Marzahn, die die M6 nicht bedienen kann, da sie an der Riesaer Str. verendet. Auf kurzen Strecken gesehen fährt der Bus 195 aber über Hinterhöfe und Umwege. Zwischen S Mahlsdorf und U Hellersdorf sind es 15min mit dem Bus, die neue Straßenbahn (über Nossener Str. und Ridbacher Str.) legt die Strecke schätzungsweise in 7min zurück. Übernimmt die neue 62 auch die Verbindungsaufgaben Marzahn — Hellersdorf mit der oben genannten Streckenführung (heute grob Bus 197), reicht der 20min-Takt nie und nimmer.

Zitat
Deutsche_Oper
27 und 67 verlegen in den Müggelschlösschenweg:
Ist das wirklich so wichtig? Andere Sachen erscheinen mir von größerer Priorität zu sein

Die neue Strecke würde auf Anhieb die bestausgelastete Strecke in Köpenick werden, wie ich irgendwo mal gelesen habe. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass dort sehr viele Einwohner leben und die Busverbindungen eher schlecht sind. Der Bus 167 ist wegen seiner Länge unzuverlässig, denn er steht häufig zu Stoßzeiten im Stau. Der Bus 269 fährt zwar alle 10min, was auch notwendig ist, aber er hat auch außerhalb des Müggelschlösschenwegs Erschließungsaufgaben, und zwar entlang der Friedrichshagener Str. Für die Einwohner des Allendeviertels bedeutet das, dass dieser Bus häufig hält und wegen der Friedrichshagener Str. erst am S Köpenick einen größeren Umsteigepunkt erreicht. Die Straßenbahn kann hier Abhilfe schaffen, da sie direkt zur Altstadt und dann Richtung Schöneweide, nach Adlershof (zweites Gleis am Schlossplatz) oder zum S Köpenick führen könnte.

Es sei allerdings nicht verschwiegen, dass bei einer Neubaustrecke zum Müggelschlösschenweg die Linien 27 und 67 zur Bedienung dieser nur bedingt geeignet sind. Eine Verbindung zum S Köpenick wäre schon wünschenswert.

Zitat
Deutsche_Oper
M4 über Potsdamer Platz zum Rathaus Steglitz (alter Hut!):
Ja, alter Hut, aber noch immer nicht absehbar, ob es in nächster Zeit überhaupt etwas mit dem M48 Ersatz wird. Ein Trauerspiel.

Du sagst es.

Zitat
Deutsche_Oper
M10 vom Hauptbahnhof und (M)50 von Wollankstr. beide über Turmstr. zum Zoo:
Bis Turmstr. im Prinzip völlig d'accord. Danach stellt sich für mich aber die Frage, ob es wirklich beide Strecken zum Zoo sein müssten, auf welcher Streckenführung genau, und ob hier dann nicht auch zu einem gewissen Teil das U9- Parallelverkehrsargument sowohl den Verkehrswert als auch vor allem aber die Durchsetzbarkeit dieser Planung erschweren könnte.

Zwischen Turmstraße und Zoo liegt vor allem der Nordteil des TU-Campus', die von der U9 in keinster Weise bedient wird. Auch der Westteil der Turmstr. sowie die Kreuzung Alt-Moabit mit Gotzkowskystr. ist wichtig. Diese generieren schon heute genug Fahrgastzahlen für den Bus 245 (und teilweise 101), dass eine Straßenbahn voll werden würde. Außerdem steigen nach Streckenneubauten die Fahrgastzahlen eher (Stichwort Schienenbonus).

Ob zukünftig sowohl M10 als auch die 50 zum Zoo fahren sollten sei dahingestellt. Westlich vom U Turmstraße sind noch die Strecken zum Virchowklinikum, nach Jungfernheide sowie am U Mierendorffplatz abzweigend die heute (noch) nicht vorhandene Relation nach Westend straßenbahnwürdig. Man sollte bei einem Gedanken an ein Schienen-Kreuz an der Ecke Turmstr. mit Beusselstr. aber auch bedenken, dass auch Verbindungen vom Virchow-Klinikum zum Zoo sowie vom Virchow-Klinikum nach Westend nachgefragt werden, sozusagen Querverkehr.

Zitat
Deutsche_Oper
Neu M1 generell zur Schillerstr., M2 zum S+U Wittenau (Stumpfendstelle). Die 27 könnte die Wendestelle nutzen, die zurzeit vom CNB für die 50 am Bahnhof Pankow geplant ist:
Stumpfendstelle bis Wittenau nur mit dem ausdrücklichen Willen der baldigen Verlängerung zum Kurt Schumacher Platz, denn das wäre die eigentlich interessante Relation. Wie hier schon vor Jahren diskutiert: Eine auf den Wilhelmsruher Damm beschränkte Linie wäre nicht lohnend, sie stände dort genau so im Stau wie die Busse, die für die Feinverteilung z.T. weiter benötigt würden, und die Relation MV-Pankow allein lohnt einen Streckenbau mit Sicherheit nicht (gilt auch schon für die Pankower Strecken zum Rosenthal und zur Schillerstr., da würde man heute im Leben keine Straßenbahn bauen oder benötigen, wenn sie nicht nun einmal schon lange da wäre).

Der vorige Beitrag war schon ziemlich weit in die Zukunft geschaut, aber jetzt wird es richtig theoretisch: Die Straßenbahnverbindung vom MV zum Kurt-Schumacher-Platz und je nach vorausschauender Planung des heutigen Flughafengebietes weiter bis zum Bahnhof Jungfernheide ist nicht mit der Straßenbahnverbindung vom MV nach Pankow gleichzusetzen. Den Takt und die Fahrzeuggröße, die man auf der Straßenbahn-M21 bräuchte, wären überdimensioniert für den Ostast. Des weiteren ist es nicht notwendig, Direktverbindungen aus Reinickendorf wie der Ollenhauerstr. zum Alex (M2) oder zum Hackeschen Markt (M1) anzubieten. Als drittes Argument sei genannt, dass im Falle der M2 bei einer überdimensionierten Streckenverlängerung verhältnismäßig viele Zweirichter gebraucht werden würden. Ich plädiere deswegen dafür, die heutige M2 zum Bahnhof Wittenau zu führen und dort stumpf enden zu lassen. Der Senftenberger Ring ist als Wendeschleife auszubauen; diese Idee stammt aus dem Buch "Straßenbahn für ganz Berlin" von Holger Orb und Tilo Schütz. Vom Senftenberger Ring aus verkehren lange Einrichter über die Strecke des heutigen M21ers in einem Takt nach Bedarf. Die M2 bleibt bei ihren kurzen Zweirichtern.

Man merkt, ich bin in meinem Element. ;)

Viele Grüße,
MTB

______________________________________________________

Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen