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S-Bahn Berlin GmbH will gegen Musikergruppen vorgehen
geschrieben von Denyo 
"An der S-Bahn nervt einiges - am wenigsten Musikanten"
Musiker unerwünscht: Die S-Bahn Berlin will die Beschallung in den Zügen unterbinden.

Die S-Bahn Berlin GmbH will verstärkt gegen organisierte Musikergruppen in ihren Zügen vorgehen – auch mit Einsätzen von
Sicherheitskräften. Unsere Leser haben dafür wenig Verständnis. Lesen Sie hier, was sie über das Beförderungsverbot denken.


Nach den Beförderungsbedingungen der Berliner S-Bahn ist Betteln und Musizieren im Nahverkehr verboten. Wie berichtet, sollen diese Vorschriften jetzt auch durchgesetzt werden: Sicherheitsleute in Zivil sprechen Abmahnungen aus, die ein Jahr gelten, und fragen nach den Personalien. Wer wieder beim Musizieren erwischt wird, kann ein Beförderungsverbot für drei Monate erhalten. Bei wiederholten Verstößen droht eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.
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Und noch mehr zum Thema...



Ich bin ja auch der Meinung, dass die "listigen" Musikanten eher noch zu tolerieren sind. Verglichen mit den Zeitungsverkäufern, die in ihrer ewig monotonen Lallerei die neueste (hier Name einsetzen) anpreisen und nochmal bis aufs Detail das Geschäftsmodell erläutern, wirklich eher erträglich und dann und wann sind echte Perlen dabei. Was sagt ihr ?

Edit Forummaster: dpa-Foto entfernt



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2012 14:11 von Forummaster Berlin.
Es nervt fürchterlich-
vom unbegabten Musikern bis hin zu Zeitungsverkäufern und Bettlern.
Würde ich das jeden Tag serviert bekommen, wärs mir längst eine Beschwerde an VBB und S-Bahn wert gewesen.
Leider sinds oft die Touris, die Geld geben und damit eine "Nachfrage" bei den Musikern etc. auslösen.

Und es sind, genauso wie bei den Scheibenputzern an den Ampeln usw. gewerbsmäßig auftretende,
organisierte Banden "mit Migrationshintergrund".
Der darbende Kunststudent oder arbeitslose Musiker stellen von den "Kunst"darbietungen nur einen Promillebereich.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Und es sind, genauso wie bei den Scheibenputzern an den Ampeln usw. gewerbsmäßig auftretende,
organisierte Banden "mit Migrationshintergrund".
Der darbende Kunststudent oder arbeitslose Musiker stellen von den "Kunst"darbietungen nur einen Promillebereich.

DAS ist aus meiner Sicht der springende Punkt. Es handelt sich hier um organisierte Banden die ihre Leute (z.B. mit Touristen-Visa) nur zu diesem einen Zweck nach Berlin schicken. Die "Musiker" selbst haben von ihren Einnahmen nichts, denn die müssen sie an ihre Clanchefs abtreten. Besonders toll, wenn mir um 9:30 Uhr ein etwa 10-12 jähriger Junge irgendwas vordudelt anstatt eine Bildungseinrichtung zu besuchen.

Ich bin jedenfalls froh, dass die S-Bahn nun endlich etwas unternehmen will. Die "Motzkis" können sie dabei gleich mit erledigen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Als jemand, der in Ruhe Bahn fahren will, nerven mich diese musikalischen Einlagen natürlich ganz gewaltig, noch dazu, wenn sich das zur Schau gestellte Stück über mehrere Stationen hinzieht. Das gilt auch für Zeitungsverkäufer und Bettler aller Art, die oft hanebüchene Geschichten vortragen. Was ich bei der ganzen Sache überhaupt noch nicht verstanden habe: Warum gehen die Bettler und Zeitungsverkäufer nicht einfach zum Sozialamt, dort kann ihnen doch viel eher geholfen werden, als von entnervten Zugpassagieren. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich die Existenz solcher staatlichen Institutionen bislang nicht zu dieser Klientel herumgesprochen hat.

Neulich in der U7, irgendwo stieg ein Ausheimischer ein, schlug seine Laute und sang dazu in einer fremden Sprache über zwei Stationen. Dann ließ er seinen Becher kreisen, aber niemand warf etwas hinein. Die Dame, die mir gegenüber saß, nestelte in Ihrer Handtasche um Kleingeld bereitzuhalten, wenn der Sänger unsere Sitzgruppe passiert. Daraufhin fragte ich sie, ob sie überhaupt verstanden hätte, was der Herr da gesungen hätte. Als sie verneinte, gab ich zu bedenken, daß er möglicherweise Verunglimpfungen ("Meine Fans sind alles Schweine!") von sich gab, wofür sie ihn nun auch noch bezahlen wollte. Verunsichert steckte die Dame ihr Geld wieder ein und in mir stieg ein Gefühl der Schadenfreude auf, sozusagen als Wiedergutmachung für die versaute Bahnfahrt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Jay
Zitat
T6Jagdpilot
Und es sind, genauso wie bei den Scheibenputzern an den Ampeln usw. gewerbsmäßig auftretende,
organisierte Banden "mit Migrationshintergrund".
Der darbende Kunststudent oder arbeitslose Musiker stellen von den "Kunst"darbietungen nur einen Promillebereich.

DAS ist aus meiner Sicht der springende Punkt. Es handelt sich hier um organisierte Banden die ihre Leute (z.B. mit Touristen-Visa) nur zu diesem einen Zweck nach Berlin schicken. Die "Musiker" selbst haben von ihren Einnahmen nichts, denn die müssen sie an ihre Clanchefs abtreten. Besonders toll, wenn mir um 9:30 Uhr ein etwa 10-12 jähriger Junge irgendwas vordudelt anstatt eine Bildungseinrichtung zu besuchen.

Ich bin jedenfalls froh, dass die S-Bahn nun endlich etwas unternehmen will. Die "Motzkis" können sie dabei gleich mit erledigen.

Sehr richtig. Ich kann nur hoffen, dass die ganzen "Gutmenschen" das Vorgehen nicht verhindern.
Zitat
Alter Köpenicker
Daraufhin fragte ich sie, ob sie überhaupt verstanden hätte, was der Herr da gesungen hätte. Als sie verneinte, gab ich zu bedenken, daß er möglicherweise Verunglimpfungen ("Meine Fans sind alles Schweine!") von sich gab, wofür sie ihn nun auch noch bezahlen wollte. Verunsichert steckte die Dame ihr Geld wieder ein und in mir stieg ein Gefühl der Schadenfreude auf, sozusagen als Wiedergutmachung für die versaute Bahnfahrt.
Zu deinem Verhalten fällt mir nur folgendes ein: Charakterlos, armseelig und absolut unreif! Sowieso lassen hier die Reaktionen einiger Foristen tief blicken, differenziertes und gesamtgesellschaftlich reflektierendes Verhalten scheint nicht eure Stärke zu sein...

Es stimmt, mich stören die Musikergruppen, die kleine Kinder zum Betteln vorschicken auch. Kinder als Sympatie-Pluspunkt einzusetzen widerstrebt mir vollkommen. Und oft ist die Musik solcher Gruppen nichtmal besonders schön. Und jetzt kommt das große ABER. Es gibt auch echte Musiker, oder zumindest solche, die aus Leidenschaft in der Öffentlichkeit musizieren wollen, deren Musik sehr gut ist und die nicht einer Bande angehören. Auf der S1 habe ich einmal zwei polnische Musiker erlebt, die einfach unglaublich waren. Der gesamte Doppelwagen war in ihrem Bann, jeder hat ihnen zugehört, sogar die Kopfhörer wurden aus den Ohren genommen. Das war für jeden Fahrgast eine absolute Bereicherung und hat den sonst eher tristen S-Bahnaufenthalt einfach aufgepeppt. Die sonst eher grimmigen/müden Gesichter derer, die morgens zur Arbeit fahren war beim Aussteigen deutlich aufgehellt.

Natürlich weiß ich, dass solche Schätze eher die Minderheit der Musiker darstellen, aber es gibt sie. Ein undifferenziertes Rausschmeißen ALLER Musizierender ist hier also völlig fehl am Platz.

Zu den Motzis. Auch hier stimmt es, dass einige erstens so nuscheln oder leise sprechen, dass man sie überhaupt nicht verstehen kann. Und zweitens man einigen fast ansieht, wofür ein Teil des Geldes draufgeht, welches sie anteilig erhalten, nämlich für Drogen. Aber es gibt auch einige, die sich richtig Mühe geben und rhetorisch mehr auf der Pfanne haben als so mancher Forist hier. Die kennen den Inhalt ihrer Ware und präsentieren diesen vor einem recht großen Publikum. Davor habe ich große Achtung. Habt ihr schonmal vor Publikum frei gesprochen, ohne dass euch die Knie geschlottert haben? Oder habt ihr euch schon mal ernsthaft die Mühe gemacht, euch mit den Artikeln der Zeitungen auseinanderzusetzen? Mit den Problemen, die dort thematisiert werden? Probleme wie die Ablehnung von Sozialhilfezahlung durchs Amt. Der Hinweis, die sollten doch zum Sozialamt gehen, da ihnen dort mehr geholfen werden könne ist daher verdammt zynisch und zeugt nur von Unwissenheit über den Zustand unseres "Sozial"staates.

Geht mal etwas öfter in euch, all ihr Hardliner und fragt euch, in was für einer Gesellschaft ihr leben wollt. So wie ihr klingt, ist es eine, die von sozialer Kälte nur so strotzt, in der alles bekämpft wird, was einen "stört". In diese Gesellschaft würde ich ungern Kinder setzen wollen, wir haben genug Orte auf diesem Planeten wo Menschen gegen Menschen kämpfen, statt füreinander. Und auch unsere Großeltern und Eltern, vielleicht sogar die älteren Foristen hier wissen noch sehr gut, wie sich das Leben in einem Staat anfühlt, der Minderheiten diskriminiert, diskreditiert und repressiert, um es milde auszudrücken. Die Folgen sind doch gerade uns Bahnfans wohl bekannt und begegnen uns täglich. Ich gebe zu, ich extrapoliere gerade etwas, aber sucht ihr doch mal den Zusammenhang zwischen aufkommender sozialer Kälte/Härte und z.B. dem nicht mehr vorhandenen westberliner Straßenbahnnetz. Oder der nicht mehr existenten Stammbahn, Siemensbahn, Dresdener Bahn, dem fehlenden zweiten Gleis nach Stettin und so weiter. Ich denke, ihr versteht worauf ich hinaus will. ich hoffe nur, dass dieser Beitrag nicht gleich wegzensiert wird, weil er absolut OT ist...

Ein schönes Wochenende euch noch.
Alter Köpenicker,
vielleicht machen es die Musiker ja, das sie zum Amt gehen
(sie bekommen ja auch sofort Unterstützung und wenn es nur ein Dolmetcher ist)
und sich mit dieser Musikmasche etwas dazuverdienen wollen, quasi schwarzarbeiten ;-)

Scheint ja auch lukrativ zu sein.
Wenn nur ein Fahrgast pro Wagen 0,50€ gibt, sind das 3€ pro Zug.
Wieviele Züge schafft man in der Stunde? 6?
=18€/ Stunde, steuerfrei. Rechne(t) hoch wieviel das im Monat ist
auch wenn man nur mit 10€/Std. rechnet...
Zitat
Alter Köpenicker
(...), gab ich zu bedenken, daß er möglicherweise Verunglimpfungen ("Meine Fans sind alles Schweine!") von sich gab, wofür sie ihn nun auch noch bezahlen wollte. Verunsichert steckte die Dame ihr Geld wieder ein und in mir stieg ein Gefühl der Schadenfreude auf, sozusagen als Wiedergutmachung für die versaute Bahnfahrt.

Haha :D

Zitat
hansaplatz
Es stimmt, mich stören die Musikergruppen, die kleine Kinder zum Betteln vorschicken auch. Kinder als Sympatie-Pluspunkt einzusetzen widerstrebt mir vollkommen. Und oft ist die Musik solcher Gruppen nichtmal besonders schön. Und jetzt kommt das große ABER. Es gibt auch echte Musiker, oder zumindest solche, die aus Leidenschaft in der Öffentlichkeit musizieren wollen, deren Musik sehr gut ist und die nicht einer Bande angehören.

Es gibt immer solche und solche. Hier muss man vielleicht auf die Kulanz der Sicherheitsleute hoffen. Andererseits wird es eh immer unmöglich bleiben, "alle" Musiker rauszufischen. Da du ja Hansaplatz heißt - bist du dort in der Gegend manchmal tagsüber mit der S-Bahn unterwegs? Dann würdest du dort nämlich immer die gleiche Gruppe sehen, die - schon in wechselnder Besetzung, aber man kennt sie ja mittlerweile - aus einer Box mit Verstärker auf nem kleinen Wägelchen das Instrumental recht bekannter Lieder dudeln lassen, deren Texte ihnen dann meistens aber leider nicht so geläufig sind. Dazu teilweise mittelmäßig gespielte Trompete oder auch so eine Plaste-Blasklavier. Mann, ist das tolle Musik. Hier habe ich mich schon so häufig nach den Sicherheitskräften gesehnt, die sonst immer nichts tun ;)
Haben die Motzverkäufer nicht nen Vertrag mit der BVG oder so... Und auch bei den Musikern würde ich eher mit Erlaubnissen und Prüfungen der Qualität arbeiten als mit generellen Rausschmiss

Gruß fairsein
@hansaplatz: Es ist mir völlig egal, ob "gute" oder "schlechte" Musik. Die haben in der Bahn nichts zu suchen und verstoßen gegen die Hausordnung / Beförderungsbedingungen. In der Bahn bin ich ihnen ausgeliefert, ob ich will oder nicht und im 1. Wagen besteht zudem die Gefahr, dass der Tf in der Ausführung seiner Tätigkeit (durch die Lautstärke) beeinträchtigt wird. Das könnte im Zweifel sogar zu einer Gefahrenbremsung führen, wenn er z.B. einen Nothalteauftrag nicht richtig versteht und daher zur sicheren Seite hin handelt.

Als "Straßenmusiker" können sie gerne - wie der Name es schon sagt - auf der Straße ihre Kunst anbieten. Da kann ich nen Bogen drum machen, wenn es mir nicht gefällt. Gleiches gilt für die Motzverkäufer.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Die Initiative der S-Bahn GmbH zur Durchsetzung der VBB-Beförderungsbedingungen und der Hausordnung [www.s-bahn-berlin.de] ist sehr zu begrüßen, auch wenn einige Sozialromantiker schon wieder die Multikultigesellschaft in Gefahr sehen. In Fahrzeugen des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs haben Betteln und Musizieren jeglicher Art nichts zu suchen.
Wirkliche Musiker können durch Antrag an das Bahnhofmanagement eine entsprechende Genehmigung erhalten, um ihre Kunst aufzuführen.
Bei der BVG ist das Musizieren auf U-Bahnhöfen seit Jahrzehnten geregelt: [www.bvg.de]
Zitat

Das Musizieren auf U-Bahnhöfen ist bei uns schon Tradition. Es soll unseren Kunden in der heutigen hektischen Zeit etwas Freude bringen ...

Der Hinweis auf Sozialämter hilft hier nicht weiter, denn bandenmäßig organisierte Bettler (der größte Anteil des Problems) bekommen da nichts.

Gegen "Scheibenputzer" und andere Formen der Eingriffe in den Straßenverkehr wird seitens der Polizei inzwischen aktiver vorgegangen: [www.parlament-berlin.de] während das Problem es in vergangenen Jahren zu Zeiten des Innensenators Dr. Körting noch nicht so recht wahrgenommen wurde: [www.parlament-berlin.de]

so long

Mario
Wie allzuhäufig in Berlin, wurde der Bogen hier längst überspannt: Einstmals gab es eher einzeln oder in kleinsten Gruppen auftretende Musiker, die mit ihrer Stimmen oder einigen weingen Musikistrumenten mehr oder weniger schöne Töne von sich gegeben haben.
Inwischen hat sich hier aber ein bandenmäßiges Massengeschäft entwickelt - Organisierte Banden mit mafiaähnlichen Strukturen ziehen mit Verstärkergeräten durch die Bahnen und reproduzieren möglichst laute Töne. Hinzu kommt ein aggressives Auftreten - so manches mal konnte ich schon beobachten, dass Fahrgäste belästigt wurden, nachdem in dem jeweils beschallten Wagen die Zahlungsbereitschaft nicht besonders groß war.
Vielleicht wäre ja eine Neuregelung in der Form denkbar, dass Musizieren grundsätzlich nur ohne (elektrische) Hilfsgeräte und in Gruppen bis zwei Personen geduldet wird. Damit könnte man zu intensivem bandenmäigem Gewerbe vorbeugen, ohne gleich jedes Musizieren komplett zu verbieten. Und natürlich gehört Personal auf die Bahnsteige und die Fahrzeuge, um das zu kontrollieren.

Jämmerlich finde ich allerdings in dem oben verlinkten Artikel die Äußerungen aus dem Hause BVG, dass man natürlich nicht das Geringste gegen die Musikbanden unternehmen möchte. Eigentlich hätte man doch gleich schreiben können "Wie es den Fahrgästen in unserem Verkehrsmitteln und auf unseren Bahnhöfen geht, ist uns absolut egal. Hauptsache, die zahlen ihren Fahrschein".
Dieses permanente Beschönigen der Zustände im Hause BVG (die Musik gefällt doch den Fahrgästen, es gibt doch keine Überfüllungen in den Kurzzügen im Spät- und Nachtverkehr, es gibt keine Beschwerden über die mit Werbung oder Brandenburger Toren zugeklebten Fenster, es gibt keinerlei Sicherheitsprobleme in der U-Bahn, die Fahrgäste wollen Plastiksitze etc.) ist schlimmer als so manche kommunistische Propaganda aus tiefsten DDR-Zeiten. Wer nimmt denn diese Verlautbarungen überhaupt noch ernst, außer vielleicht die Herren Nußbaum und Wowereit?

Ingolf
Zitat
Ingolf

Dieses permanente Beschönigen der Zustände im Hause BVG (die Musik gefällt doch den Fahrgästen, es gibt doch keine Überfüllungen in den Kurzzügen im Spät- und Nachtverkehr, es gibt keine Beschwerden über die mit Werbung oder Brandenburger Toren zugeklebten Fenster, es gibt keinerlei Sicherheitsprobleme in der U-Bahn, die Fahrgäste wollen Plastiksitze etc.) ist schlimmer als so manche kommunistische Propaganda aus tiefsten DDR-Zeiten.

*like*
Nur wer etwas zu verbergen hat agiert so.

und nicht vergessen, lt. BVG Biertrinken in der U-Bahn 'gehört' zur Berliner Kultur. Trotzdem gibt es jetzt kleine Aufkleber wo genau das Gegenteil draufsteht.

Alles lächerlich wenn man bedenkt, dass die BVG nicht willens oder nicht fähig ist, das gesetzlich vorgeschriebene Rauchverbot in den U-Bahnhöfen durchzusetzten.
[de.wikipedia.org] Die Association of European Cancer Leagues schreibt 2007 in einer Studie, die die Wirksamkeit der politischen Maßnahmen gegen Tabakrauchen in 30 europäischen Ländern verglich, Deutschland komme auf den 27. Platz und sei das am meisten problematische Land in Europa hinsichtlich der Tabakregulierung. Die Autoren deuten insbesondere auf die engen Verbindungen zwischen Tabaklobby und Politik hin.

IsarSteve



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2012 07:42 von IsarSteve.
Zitat
Ingolf
Wie allzuhäufig in Berlin, wurde der Bogen hier längst überspannt: Einstmals gab es eher einzeln oder in kleinsten Gruppen auftretende Musiker, die mit ihrer Stimmen oder einigen weingen Musikistrumenten mehr oder weniger schöne Töne von sich gegeben haben.
Inwischen hat sich hier aber ein bandenmäßiges Massengeschäft entwickelt - Organisierte Banden mit mafiaähnlichen Strukturen ziehen mit Verstärkergeräten durch die Bahnen und reproduzieren möglichst laute Töne. Hinzu kommt ein aggressives Auftreten - so manches mal konnte ich schon beobachten, dass Fahrgäste belästigt wurden, nachdem in dem jeweils beschallten Wagen die Zahlungsbereitschaft nicht besonders groß war.
Vielleicht wäre ja eine Neuregelung in der Form denkbar, dass Musizieren grundsätzlich nur ohne (elektrische) Hilfsgeräte und in Gruppen bis zwei Personen geduldet wird. Damit könnte man zu intensivem bandenmäigem Gewerbe vorbeugen, ohne gleich jedes Musizieren komplett zu verbieten. Und natürlich gehört Personal auf die Bahnsteige und die Fahrzeuge, um das zu kontrollieren.

Jämmerlich finde ich allerdings in dem oben verlinkten Artikel die Äußerungen aus dem Hause BVG, dass man natürlich nicht das Geringste gegen die Musikbanden unternehmen möchte. Eigentlich hätte man doch gleich schreiben können "Wie es den Fahrgästen in unserem Verkehrsmitteln und auf unseren Bahnhöfen geht, ist uns absolut egal. Hauptsache, die zahlen ihren Fahrschein".
Dieses permanente Beschönigen der Zustände im Hause BVG (die Musik gefällt doch den Fahrgästen, es gibt doch keine Überfüllungen in den Kurzzügen im Spät- und Nachtverkehr, es gibt keine Beschwerden über die mit Werbung oder Brandenburger Toren zugeklebten Fenster, es gibt keinerlei Sicherheitsprobleme in der U-Bahn, die Fahrgäste wollen Plastiksitze etc.) ist schlimmer als so manche kommunistische Propaganda aus tiefsten DDR-Zeiten. Wer nimmt denn diese Verlautbarungen überhaupt noch ernst, außer vielleicht die Herren Nußbaum und Wowereit?

Ingolf

Ich scheine bislang immer Glück gehabt zu haben, lediglich einzelne AkkordeonSpieler oder maximal n Duo mitbekommen zu haben. Ansonsten
+2
@Denyo: Da hattest du ja offenbar wirklich Glück. Einige Zeit war es üblich, dass die als Trio aufgetreten sind. Einer Akkordeon, einer Trompete und einer Rasseln & Hut. Das lässt sich natürlich beliebig gegen ein 2. Akkordeon, ein Mundklavier oder eine Mundharmonika austauschen oder ergänzen. Ich glaub 6 Leute bildeten die größte Gruppe, die mir bisher "musizierend" in der S-Bahn begegnet sind. Wobei die Qualität der Akkordeonspieler in der Anfangszeit vor ein paar Jahren noch deutlich besser war, als das heutige "schrummtata" beim Durchlaufen eines Viertelzuges.

Besonders toll ist auch "Mr. Entertainer" der dann irgendwann beim wiederholen des Refrains auffordert, dass nun alle mitsingen. Beim ersten Mal fand ich den Typen noch ganz lustig. Wenn ich ihn heute sehe, dann bin ich genervt.

Die Krone sind dann in der Tat die meist dual auftretenden Verstärker-Gangs mit ihrer unglaublichen Darbietung von "Champs Élysées".

Eine Begrenzung auf zwei Leute ist wenig hilfreich. Die Akkordeon-Gangs treten ja gerne solo oder dual auf und wären damit nicht gebannt. Dann lieber eine Regelung wie "nur im 2. Viertelzug" und mit Lizensierung.

@Steve: Man kann ja schon glücklich sein, dass sich die Leute meist daran halten nicht in den Fahrzeugen und nicht in Restaurants zu rauchen. Ich durfte übrigens letzte Woche mal wieder einen Mülleimer löschen, weil da ganz offenbar ein Raucher nicht kapiert hat, dass er das Ding vor dem Einwerfen auszudrücken hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
hansaplatz
Zu deinem Verhalten fällt mir nur folgendes ein: Charakterlos, armseelig und absolut unreif!

Immerhin bin ich reif genug, zu wissen, wo ich hingehöre: Möchte ich einer musikalischen Darbietung beiwohnen, gehe ich ins Konzert oder in die Oper, begehre ich eine Zeitung, gehe ich an den Kiosk. Würde ich mich zur Erfüllung dieser Wünsche in ein Verkehrsmittel setzen, laufe ich Gefahr, daß ausgerechnet während dieser Fahrt niemand kommt, der mir ein Ständchen oder die Zeitung bringt. Ganz ähnlich verhält es sich mit Staubsaugervertretern, Scherenschleifern oder Anrufern die einem irgendetwas andrehen wollen. Benötige ich einen Staubsauger, gehe ich ins Geschäft oder bestelle mir einen. Keinesfalls werde ich zu Hause warten, bis endlich jemand klingelt und mir ein Gerät verkaufen will.

Da wären wir auch schon bei charakterlos: Davon kann wohl keine Rede sein, da es eine meiner Charaktereigenschaften ist, bisweilen unwirsch und zynisch zu reagieren, wenn man mir etwas aufzunötigen versucht.

Was Du mit "armseelig" meinst, hat sich mir leider nicht erschlossen. Ich kenne das Adjektiv "armselig"; die Eigenschaft jedoch, darüber zu befinden, ob Unbekannte von Dir armselig sind, spreche ich Dir allerdings ab.

Zitat
hansaplatz
Auf der S1 habe ich einmal zwei polnische Musiker erlebt, die einfach unglaublich waren.

Ausnahmen bestätigen die Regel; auch ich habe schon schöne Musik im Zug geboten bekommen. Trotzdem entscheide ich lieber gerne persönlich, ob ich Musik hören will oder nicht.

Zitat
hansaplatz
Ein undifferenziertes Rausschmeißen ALLER Musizierender ist hier also völlig fehl am Platz.

Mir gefällt es, wie die Sache in London gehandhabt wird: dort darf nur auf vorgeschriebenen Stellen auf dem Bahnhof musiziert werden und auch nur von Musikern, die sich zuvor durch ein Vorspielen bei den Verkehrsbetrieben dafür qualifiziert haben.

Zitat
hansaplatz
Zu den Motzis. Auch hier stimmt es, dass einige erstens so nuscheln oder leise sprechen, dass man sie überhaupt nicht verstehen kann.

Gegen die habe ich eher nichts, eben, weil sie so leise sind.

Zitat
hansaplatz
Habt ihr schonmal vor Publikum frei gesprochen, ohne dass euch die Knie geschlottert haben?

Ja.

Zitat
hansaplatz
Oder habt ihr euch schon mal ernsthaft die Mühe gemacht, euch mit den Artikeln der Zeitungen auseinanderzusetzen?

Als diese Zeitungen erstmals auf den Markt kamen, habe ich mir auch mal die eine oder andere Ausgabe gekauft. Allerdings fand ich es nicht sonderlich interessant, so daß mein Interesse schnell nachließ. Offenbar bin ich nicht der Einzige, dem es so geht, denn meinen Beobachtungen nach wurden damals deutlich mehr Zeitungen unter die Leute gebracht.

Zitat
hansaplatz
Probleme wie die Ablehnung von Sozialhilfezahlung durchs Amt. Der Hinweis, die sollten doch zum Sozialamt gehen, da ihnen dort mehr geholfen werden könne ist daher verdammt zynisch und zeugt nur von Unwissenheit über den Zustand unseres "Sozial"staates.

Zynismus lasse ich mir ja noch vorwerfen, nicht aber Unwissenheit, die wohl eher auf Deiner Seite liegt. Zumindest jeder deutsche Staatsbürger hat einen Rechtsanspruch auf Sozialhilfe, wenn er mittellos ist oder er über ein unzureichendes Einkommen verfügt und er darüber hinaus keine verwertbaren Güter besitzt. Wird die Sozialhilfe verwehrt, wird wohl das eine oder andere Kriterium nicht erfüllt sein. Selbst obdachlos zu werden, ist in diesem Staat nicht so einfach.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
IsarSteve
und nicht vergessen, lt. BVG Biertrinken in der U-Bahn 'gehört' zur Berliner Kultur.
Quelle?

Zitat

Alles lächerlich wenn man bedenkt, dass die BVG nicht willens oder nicht fähig ist, das gesetzlich vorgeschriebene Rauchverbot in den U-Bahnhöfen durchzusetzten.
Ganz und gar nicht lächerlich, denn hier liegt ein Versäumnis seitens des Gesetzgebers vor (Gesetzeslücke). Im Gesetz zur Einführung eines Rauchverbotes in Einrichtungen des Bundes und öffentlichen Verkehrsmitteln "Bundesnichtraucherschutzgesetz vom 20. Juli 2007 (BGBl. I S. 1595)" steht wörtlich:
Zitat

§ 1 Rauchverbot
(1) Das Rauchen ist nach Maßgabe der Absätze 2 und 3 verboten
1. in Einrichtungen des Bundes sowie der Verfassungsorgane des Bundes,
2. in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personenverkehrs,
3. in Personenbahnhöfen der öffentlichen Eisenbahnen.
...

§ 2 Begriffsbestimmungen
...
2. Verkehrsmittel des öffentlichen Personenverkehrs im Sinne dieses Gesetzes sind
a) die zur Beförderung von Personen benutzten Eisenbahnfahrzeuge der öffentlichen Eisenbahnen nach § 3 Abs. 1 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes,
b) zur Beförderung von Personen eingesetzte Straßenbahnen, Oberleitungsomnibusse und Kraftfahrzeuge, soweit die Beförderung den Vorschriften des Personenbeförderungsgesetzes oder § 1 Nr. 4 Buchstabe d, g oder Buchstabe i der Freistellungs-Verordnung unterliegt,
c) Luftfahrzeuge, die für die gewerbsmäßige oder entgeltliche Beförderung von Personen oder für gewerbsmäßige Rundflüge eingesetzt werden,
d) Fahrgastschiffe, die Fahrgäste im Linienverkehr befördern.
3. Personenbahnhöfe der öffentlichen Eisenbahnen sind solche nach § 3 Abs. 1 in Verbindung mit § 2 Abs. 3c Nr. 2 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes.
...

Nach den Bestimmungen dieses Gesetzes besteht damit in U-Bahnhöfen kein Rauchverbot, nur innerhalb der U-Bahnzüge, da diese nach §2 Abs. 2 b) als Verkehrsmittel gelten.
U-Bahnhöfe unterliegen im Gegensatz zu den S-Bahnhöfen auch nicht dem Allgemeinen Eisenbahngesetz und werden von §1 Abs. 1 Nr. 3 nicht erfasst.
Somit leitet sich das Rauchverbot auf U-Bahnhöfen allein aus der Hausordnung der BVG her, ohne wirksame Sanktionsmöglichkeit. Man kann in U-Bahnstationen rauchende Fahrgäste nur bitten, die Hausordnung zu beachten und auf das Rauchen zu verzichten.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2012 14:59 von der weiße bim.
Mönsch Majo ... muss man für Dich jetzt auch jedes bisschen Ironie extra kennzeichnen ?
Doch. In U-Bahnhöfen besteht ein gesetzliches Rauchverbot.
In Berlin regelt das das Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens in der Öffentlichkeit (Nichtraucherschutzgesetz – NRSG).
Zitat
(1) Das Tabakrauchen ist nach Maßgabe des Absatzes 2 und des § 4 in
1. dem Sitzungsgebäude des Abgeordnetenhauses von Berlin,
2. öffentlichen Einrichtungen im Sinne des § 3 Abs. 1
....

Zitat
§3 Begriffsbestimmungen
(1) Öffentliche Einrichtungen im Sinne dieses Gesetzes sind
... 3. sonstige Einrichtungen von Trägern der öffentlichen Verwaltung des Landes Berlin unabhängig von ihrer Rechtsform, insbesondere Anstalten, Stiftungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts....

Damit gilt das auch für Bahnhöfe der BVG.
Zitat
der weiße bim

Quelle?

BVG Sprecher in der RBB Berliner Abendschau anlässlich Verbote in München und Hamburg. Berlin macht nicht mit, weil...


Zitat

Nach den Bestimmungen dieses Gesetzes besteht damit in U-Bahnhöfen kein Rauchverbot, nur innerhalb der U-Bahnzüge, da diese nach §2 Abs. 2 b) als Verkehrsmittel gelten.
U-Bahnhöfe unterliegen im Gegensatz zu den S-Bahnhöfen auch nicht dem Allgemeinen Eisenbahngesetz und werden von §1 Abs. 1 Nr. 3 nicht erfasst.
Somit leitet sich das Rauchverbot auf U-Bahnhöfen allein aus der Hausordnung der BVG her, ohne wirksame Sanktionsmöglichkeit. Man kann in U-Bahnstationen rauchende Fahrgäste nur bitten, die Hausordnung zu beachten und auf das Rauchen zu verzichten.


Haha! Lustig!

IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2012 15:27 von IsarSteve.
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