Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Frage zur Reaktivierung der Heidekrautbahn zwischen Basdorf - Wilhelmsruh
geschrieben von Bahnfreund Schranke 
Zitat
Krumme Lanke
Zitat
DerMichael

Vielleicht sollte sich die NEB einen Plan B überlegen: für eine Gleissanierung benötigt man ja keine Planfeststellung. Und für das Aufstellen von P-Schildern wohl auch nicht.
Viele Nebenbahnen werden mit unbeschrankten Bahnübergängen betrieben.
Man könnte doch einfach erstmal einen Schnellumbauzug über die Strecke schicken, der das Gleis selbst auf einen modernen Stand bringt und dann hupend mit 20 durch Wittenau und Pankow fahren. Mal sehen, wie schnell die Leute einen verträglichen Ausbau fordern werden…

Aber das kannst du doch den NIMBYs nicht antun. Außerdem dürfte die Regionalbahn im Schneckentempo nicht wirklich attraktiv sein.

Mit jedem umgebauten Bahnübergang entfällt aber die Notwendigkeit, dort zu hupen und nur 20 zu fahren.
Zitat
DerMichael
Warum eigentlich Reaktivierung? Die Strecke ist gewidmet und wird von Stadler auch genutzt. Sie liegt doch nicht brach. Sie soll ja nicht reaktiviert, sondern ausgebaut werden.
Vielleicht sollte sich die NEB einen Plan B überlegen: für eine Gleissanierung benötigt man ja keine Planfeststellung. Und für das Aufstellen von P-Schildern wohl auch nicht.
Viele Nebenbahnen werden mit unbeschrankten Bahnübergängen betrieben.
Man könnte doch einfach erstmal einen Schnellumbauzug über die Strecke schicken, der das Gleis selbst auf einen modernen Stand bringt und dann hupend mit 20 durch Wittenau und Pankow fahren. Mal sehen, wie schnell die Leute einen verträglichen Ausbau fordern werden…

Oder: man geht den Weg, den die Bahn bei der RB25 im Bergischen Land geht und erstellt für jeden einzelnen Bahnübergang ein eigenes Planfeststellungsverfahren und erneuert die Strecke Schritt für Schritt.

Das wäre wirklich eine Option, denn der jetzt angefangene Bahnhof Wilhelmsruh wird direkt angeschlossen werden.

Aktuell sind maximal 30 km/h auf Grund der Oberbauschäden erlaubt (teilweise abschnittsweise auch weniger).
Ursprünglich war aber mal Tempo 50 erlaubt und das wäre mit einem Behelfsbetrieb durchaus eine Möglichkeit. Die Frage wäre aber, inwiefern es notwendige Provisorien in Sachen Zugang und Barrierefreiheit geben darf, bevor das als wesentliche Änderung wieder einen PFB braucht.

Und nicht alle Bahnhöfe haben noch eine Bahnsteinkante...
Das ist natürlich erstmal eine provokante Spinnerei.
Aber Frage an die Experten: wäre das theoretisch möglich? Kein gesamtes PFV für die gesamte Strecke zu machen, sondern erstmal nur PFV-frei den Oberbau zu sanieren und weiterhin ggf. mit Einschränkungen über die unbeschrankten Bahnübergänge zu fahren? (Z.B. nur im Stundentakt mit verringerter Geschwindigkeit) Und dann werden Schritt für Schritt die Bahnübergänge beschrankt und die Bahnsteige modernisiert. Und zwar so, dass Einsprüche an einem BÜ oder Bahnsteig nicht das Gesamtprojekt verhindern können?
Und vor allem: niemand das Gesamtprojekt über Umweltauflagen torpedieren kann? Jedes kritische Teilstück müsste man dann separat behandeln. Und wenn man da nicht weiterkommt, wird eben gefahren, wie bisher.

Im Worst-Case bräuchte man dann PF-Abschnitte von Haltepunkt zu Haltepunkt. Aber so ähnlich macht man das ja woanders auch: die VDE8 ist auch fast überall durch, bis auf Bamberg und Fürth.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2024 20:42 von DerMichael.
Ist denn überhaupt ein Bahnsteig vorgeschrieben? Früher gab's die doch an manchen Haltepunkten auch nicht. Für Barrierefrei muss es dann erstmal provisorische Lösungen geben.
Zitat
Heidekraut
Ist denn überhaupt ein Bahnsteig vorgeschrieben? Früher gab's die doch an manchen Haltepunkten auch nicht. Für Barrierefrei muss es dann erstmal provisorische Lösungen geben.

Vielleicht reicht auch erstmal eine Holzplattform.
Zitat
DerMichael
Aber Frage an die Experten: wäre das theoretisch möglich?

Ich bin jetzt nur ein Stadtplanungs- und kein Bahnplanungsexperte, aber von dem, was ich dabei an Verwaltungsrecht- und Praxis gelernt habe, wäre das theoretisch schon erstmal möglich. Es wäre allerdings unter anderem die Frage, ob es dann auch noch mit der Finanzierung und der Wirtschaftlichkeit noch passen würde.

Zum einen müsste man erstmal einen Verkehr finanzieren, bei dem die Wirtschaftlichkeit nicht sehr im Fokus stünde. Von Schönwalde bis Wilhelmsruh würde es vermutlich schon eine Stunde dauern, das wird sich wohl kaum jemand im Alltag antun, selbst wenn die Bahn auch im "Schneckentempo" noch durch wenige Halte und Kreuzungsfreiheit mit dem straßengebundenen ÖPNV im Stadtverkehr halbwegs mithalten könnte.

Zum anderen wäre zu prüfen, wie viele Investitionen und Planungen quasi doppelt erfolgen müssten, wenn man die Strecke erst ohne Ausbau aufbereitet und dann "den Rest" mit kleinteiligen Planfeststellungen macht.

Abgesehen davon wäre auch die Frage, ob nicht Aspekte wie ein theoretisch denkbarer Taktverkehr mit Regionalzügen, die an jedem Bahnübergang hupen müssen, bei einem Ausbau der Strecke als Ausgangssituation berücksichtigt werden müssten.
Zitat
Lopi2000
Zitat
DerMichael
Aber Frage an die Experten: wäre das theoretisch möglich?

Ich bin jetzt nur ein Stadtplanungs- und kein Bahnplanungsexperte, aber von dem, was ich dabei an Verwaltungsrecht- und Praxis gelernt habe, wäre das theoretisch schon erstmal möglich. Es wäre allerdings unter anderem die Frage, ob es dann auch noch mit der Finanzierung und der Wirtschaftlichkeit noch passen würde.

Zum einen müsste man erstmal einen Verkehr finanzieren, bei dem die Wirtschaftlichkeit nicht sehr im Fokus stünde. Von Schönwalde bis Wilhelmsruh würde es vermutlich schon eine Stunde dauern, das wird sich wohl kaum jemand im Alltag antun, selbst wenn die Bahn auch im "Schneckentempo" noch durch wenige Halte und Kreuzungsfreiheit mit dem straßengebundenen ÖPNV im Stadtverkehr halbwegs mithalten könnte.

Zum anderen wäre zu prüfen, wie viele Investitionen und Planungen quasi doppelt erfolgen müssten, wenn man die Strecke erst ohne Ausbau aufbereitet und dann "den Rest" mit kleinteiligen Planfeststellungen macht.

Abgesehen davon wäre auch die Frage, ob nicht Aspekte wie ein theoretisch denkbarer Taktverkehr mit Regionalzügen, die an jedem Bahnübergang hupen müssen, bei einem Ausbau der Strecke als Ausgangssituation berücksichtigt werden müssten.


Hallo zusammen,
die letzten Beiträge von Lopi2000 und von DerMichael treffen die Problematik im Kern. Im Grunde könnten auf einfachsten Weg und ohne aufwändige Verwaltungsverfahren Arbeiten zur umfassenden Reparatur und somit quasi ausschließlich zur Wiederherstellung des früheren Status Quo der Infrastruktur für bis zu 50 km/h, wie er bis zur abschnittsweisen Einstellung des PV bestanden hat, durchgeführt werden. (Formal noch einfacher wäre freilich eine dementsprechende Sanierung ausschließlich für den GV, aber darüber sprechen wir ja nicht.)

Folgende Fragestellungen blieben dabei jedoch:
- Was muss aus der heutigen Vorschriftenlage heraus zusätzlich über die reine bauliche Wiederherstellung der früheren Infrastruktur noch getan werden? Hier nur ein Stichwort: 'Verkehrssicherungspflicht'. Dies betrifft natürlich insbesondere die Bahnsteige und ihre Zugänge sowie alle niveaugleichen Querungen der Trasse (ich spreche mal bewusst nicht von Bahnübergängen etc.).
- Wäre ein solcher Vorlaufbetrieb bereits ein spürbarer Nutzen für ausreichend viele Fahrgäste (Potenzial) oder gar schon attraktiv genug, um ausreichend Potenzial abzuschöpfen?
- Was kostet das Ganze und wer bezahlt es? Für den aufwändigen Ausbau auf 80 km/h und die entsprechende Modernisierung mit teilweisem Neubau von Anlagen gibt es bei Nachweis der Wirtschaftlichekeit entsprechende Töpfe des Bundes und der Länder. Bei bestimmten Teilmaßnahmen auch Beteiligung der Kommunen, wenn sie einen Effekt und Interesse daran haben. Doch wie ist es hier? Möglicherweise wird mit dem Vorlaufbetrieb noch kein wirtschaftlicher Nutzen erzielt. Wer bezahlt dann die zwar deutlich günstigeren Reparaturmaßnahmen (Sanierung)? Die NEB kann und wird diese wohl sicher nicht allein stemmen können...
- Wie verhält es sich dann mit der Bundesförderung für den Wiederaufbau von der Hertzstraße bis zum Bhf. Wilhelmsruh? Ist die an die Gesamtmaßnahme des Streckenausbaus gekoppelt? Dann könnte es hier evtl. zu einer Situation mit vergleichbaren Projekten im Berlin der jüngeren Vergangenheit kommen, wo der Bund seine gezahlten Mittel zurückfordert. Das müsste ebenfalls ausgeschlossen werden.

Sicher gibt es noch weitere Knackpunkte dabei. Klar frage ich mich auch immer bei solchen Fällen, warum man nicht erstmal "klein" anfängt und dann Schritt für Schritt ausbaut und modernisiert. Doch dieser Zug ist wegen der inzwischen herrschenden Rahmenbedingungen für die meisten Vorhaben abgefahren. Einen solchen Weg kann insbesondere eine NE-Bahn nur dann beschreiten, wenn sie ausreichend Eigenmittel hat und wenn sie anschließend einen Betrieb darstellen kann, der zumindest zu einer ausreichenden Amortisation führt. Dazu kann mittel- und längerfristig natürlich auch der Betrieb nach weiteren Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen verbunden mit Attraktivitäts- und Potenzialsteigerung beitragen. Nur dann kann eine Bahn in entsprechende Vorleistung gehen. Ob sie das auch tun würde, ist aber eine weitere Frage.

Gruß
Die Ferkeltaxe
Baustelle S Bahnhof Berlin Wilhelmsruh (Heidekrautbahn), YouTube, Andre Kreft, 5:09, 20.11.24


Mini-Update!

Grundsätzlich wird im Moment gearbeitet, zwei Bagger sind im Einsatz und tragen punktuell die obere Erdschicht ab. Ob das jetzt nur "Rettung Mutterboden" ist oder Bodenbeprobung - keine Ahnung. Beide Stellen sind nicht wirklich im späteren Gleisverlauf.

Zusätzlich wurden diverse Messfähnchen aufgestellt.

Bilder habe ich mir gespart - viel ist nicht passiert.

Gruß
Johannes
Aber immerhin, neben dem verlegten Mauerweg, der betoniert/asphaltiert wurde, sind die vermutlich der NEB gehörenden Flächen großräumig eingezäunt. Der ausgehobene Mutterboden, ich schätze mindestens 1 m wenn nicht noch tiefer, ist zusammengeschoben und aufgehäuft. Ich denke, es handelt sich um belasteten Boden und muss durch geeignete Sande für den Unterbau ersetzt werden. Von den Rampen ist allerdings noch nichts zu sehen, der Bahndamm für das Fernbahngleis der Nordbahn ist aber oben mit Sicherungsgittern zur Böschung hin abgesperrt. Die Trasse an der Durchfahrt zur Hauptstr. ist gesperrt und das ganze Areal eingezäunt.
Ich war heute nochmal da und hab ein paar Fotos gemacht. Aber nichts interessantes. Das Gelände ist voll mit Müll, Schrott und Zeugnissen der Vergangenheit, die jetzt anscheinend erstmal entsorgt werden.
Wer sich für Reste alter Ladestraßen, Bahnsteigen und Gleisreste interessiert, sollte mal schnell vorbeischauen. Ein großer Berg Betonmüll ist schon neben dem Fabrikgelände zusammengetragen worden.
Vermutlich wird man auch demnächst nicht viel Spannendes sehen. Hier wird ja hauptsächlich nur ein großer Sandberg aufgetürmt und ein Bahnsteig oben drauf gesetzt.
Hallo zusammen!

Mal ein Bild vom heute - sieht eher danach aus, dass erstmal eine Baustraße errichtet wird.

Gruß
Johannes



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2025 20:03 von Johannes S..


Das sieht nur so aus. In den letzten Tagen wurde da jede Menge Schrott und Betonreste rausgeholt. Geh mal ans andere Ende vor die Werkshallen. Da sind Berge mit Betonresten und mit Schrott durchsetztem Erdreich aufgetürmt.
Hier, was jetzt wie eine Baustraße aussieht, wurde erstmal der Untergrund saniert. Und jetzt wird da der Damm aufgebaut. Weiter hinten kann man schon schön die Strecke sehen, wo der Damm in die Trasse übergeht.
Ja, der Beton ist mir heute auch aufgefallen. Mir fehlt ja grundsätzlich bei Erdarbeiten immer die Vorstellungskraft - oft hat man ja das Gefühl das nur Erde von links nach rechts gefahren wird.


Ich war heute bei dem trüben Wetter mal in Wilhelmsruh unterwegs. Für die Handynutzer: tut mir leid, wenn das jetzt eine größere Strecke wird.
Zu Beginn ein Blick auf den Bahnhof und die Fernbahnbrücken, die nördlichste des Projekts "Komplexe Arbeiten im Norden Berlins". Auf dem nächsten Bild ein Blick von oben auf die Fernbahnbrücke.


(1) Blick nach Süden: die S-Bahn liegt weitestgehend auf der alten Trasse. Jemand meinte, dass beim Wiederaufbau die Gleisabstände zwischen den S-Bahngleisen schon vergrößert wurden und daher die Gleise etwas weiter östlich liegen. Man sieht zumindest einen Knick.
(2) Ganz im Gegenteil zum Blick nach Norden. Hier beginnt das Übel der Nordbahn und das östliche S-Bahngleis schwenkt auf die Trasse des westlichen Fernbahngleises, während das westliche S-Bahngleis auf die Trasse des östlichen schwenkt:


Schrott und alte Schwellen der Fernbahn auf dem Bahndamm. Davon später mehr. Bis vor ein paar Jahren lagen dort auch noch die Vorkriegsgleise.


(1) Nun zur Baustelle. Erst mal einen Blick von Süd nach Nord.
(2) Das NEB-Gelände ist nun vorbereitet. An den InfraGo-Bahndamm traut sich anscheinend noch niemand ran:


Im Bahndamm stecken auch noch alte Kabel und noch mehr Schrott:


Höhe spätere Querung des Mauerwegs (durch Umlaufsperren gesichert)
(1) Ein Blick zurück. Am Bahndamm erkennt man schwach die Baubegrenzungspfähle (nennt man das so?) der Rampe.
(2) Blick nach Norden



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.2025 11:56 von DerMichael.


Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen