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Britischer Professor entwirft neue Netzspinnen für Berlin
geschrieben von s-bahnhof rixdorf 
Zitat
fairsein
Zitat
Alter Köpenicker
Jahrzehntelang mußten wir schließlich ganz ohne Nummern auskommen.

Das ist so nicht richtig. Die DDR- Reichsbahn hat im Ostteil Berlins versucht, die internen Zuggruppen zur Orientierung zu nutzen und diese unter anderem in einem Werbevideo "Mit Paula in die Stadt" versucht zu vermarkten. Deshalb zeigten die Züge der BR 485 ursprünglich auch oben die Zuggruppe an.

Als Werbevideo würde ich das ja nun nicht bezeichnen, eher als eine Art Dokumentage. Ich entsinne mich auch an einen Zeitungsartikel in der "Berliner", der das Thema Linienbezeichnung bei der S-Bahn zum Inhalt hatte. Der Artikel griff als Beispiel die Zuggruppe Nordpol auf und erläuterte anhand dessen, daß die S-Bahn Linienbezeichnungen erhalten sollen. Tatsächlich wurden jedoch nie die Zuggruppen als Linienbezeichnung kommuniziert, trotzdem sie ja an jedem Zug gegenwärtig waren. Und daß das der Grund war, aus dem Zuggruppe und Umlauf bei der BR 485 oben angezeigt wurde, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, daß es schlicht und ergreifend schicker war, als die ollen Tafeln hinter die Scheibe zu klemmen. Zudem fuhren teilweise mehrere verschiedene Zuggruppen auf ein und der selben Strecke (Berta und Fee zwischen Friedrichstraße und Erkner).

Zitat
fairsein
Allerdings ist das System der Zuggruppen deutlich komplizierter.

Ja, besonders durch die ganzen Verstärker.

Zitat
fairsein
Bei der U-Bahn gab es übrigens schon lang das Buchstabensystem, bevor man die Nummer einführt. Allerdings war auch hier das Buchstabensystem komplizierter.

Ja, aber auch nur durch die Verstärker und die Verästelung auf den Linien A und B. Allerdings wurden zu Ostzeiten auch bei der U-Bahn keinerlei Linienbezeichnungen kommuniziert. Zwar waren die Linienbezeichnungen A und E in aller Munde, andererseits gab es da auch nicht viel zu verwechseln.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
fairsein
Bei der U-Bahn gab es übrigens schon lang das Buchstabensystem, bevor man die Nummer einführt. Allerdings war auch hier das Buchstabensystem komplizierter.

Damals dachte man anders. Ich weiß jedenfalls nicht, ob es komplizierter ist, ein Linienbündel B, BI und BII oder U2, U21 und U25 oder gar orange, rotorange und gelborange zu benennen. Da mir alles im Ergebnis gleich erscheint, müssen das andere diskutieren*) und beurteilen. ;-)

Gruß
Mike

*) Bitte um Entschuldigung, wieder OffT geworden zu sein.
Hallo zusammen,

offizielle S-Bahn-Liniennummern spielten für die Berliner vor 1990 praktisch keine Rolle. Die Linien hießen einfach so wie das Ziel der Züge, also S-Bahn nach Erkner, Ahrensfelde, Schönefeld usw. Und man ist damit in der Tat sehr gut und unmissverständlich gefahren. Das galt auch für die Zeit vor 1961.

In den vor 1990 herausgegebenen Ostberliner Nahverkehrs - Fahrplänen gibt es Liniennummern der S-Bahnstrecken. Ich glaube, es waren dies die Reichsbahn-Kursbuchnummern. Hier die Angaben zu 1988/1989:

S 100: Friedrichstraße- Strausberg
S 101: Alexanderplatz - Wartenberg
S 102: Alexanderplatz - Ahrensfelde
S 105: Friedrichstraße - Erkner
S 110: Friedrichstraße - Königs Wusterhausen
S 115: Friedrichstraße - Flughafen Schönefeld
S 140; Oranienburg - Flughafen Schönefeld
S 141: Bernau - Grünau
S 142: Pankow - Spindlersfeld
S 143: Buch - Warschauer Straße

Wie gesagt - für den Fahrgast aber praktisch ohne Bedeutung. Weder an den Zügen noch auf den Bahnsteigen angezeigt.

Die schon genannten Buchstaben der Zuggruppen standen zwar für jeden sichtbar vorne im Führerstandsfenster, hatten aber nur eine rein interne Bedeutung. Der erwähnte Fernsehbeitrag diente auch nicht zur Propagierung dieser Buchstaben. Im Film wurden lediglich die Ansagen zur Funkabfertigung der Züge ("Zug Paula nach Ahrensfelde Türen schließen") als Aufhänger für den Filmtitel benutzt.

Gruß
Micha



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.2013 22:39 von Micha.
Dein Posting ist recht einseitig auf den Ostteil der Stadt bezogen, du hast anscheinend vergessen das es bis 1990 einen Unrechtsstaat namens DDR gab.

Die BVG hat mit der Übernahme der Betriebsrechte 1984 in West Berlin Liniennummern bei der S-Bahn eingefügt. Mit der Durchbindung der S-Bahn von Ost nach West durch den Bhf Friedrichstr. gab es die S3 offiziell auch im Ostteil der Stadt, allerdings hatte die S3 mehrere Endziele, ua Strausberg, K Wusterhausen etc. In der Nachwendezeit hatte man besseres zu tun als Liniennummern ganz dringend in ein Fahrplanheft einzufügen. Zu den Liniennummern gab es bereits ab Januar 1990 erste Beratungen, allerdings musste erst geguckt werden wie man das alles am besten macht. Das geht nicht von heute auf morgen, zumal es bei den Beratungen die Schwierigkeit gab das man eigentlich ein komplett neues Liniennummernsystem einführen wollte aber die schon bestehenden BVG Linien S1, S2 und S3 nicht in dieses System passten. Man hatte lange überlegt die S1, S2 und S3 umzunummerieren, es gab aber zurecht großen Widerstand von der BVG und Senatsseite da die BVG Liniennummern sich 7 Jahre eingeprägt hatten und man nicht Unmut erzeugen wollte. So dauerte es sehr lange bis man sich durchgerungen hatte das neue und ansich schlüssigere Nummernkonzept zu großen Teilen zu verwerfen und die Liniennummern an die BVG Liniennummern anzupassen..

Während in Berlin-West schon lange klar war das der ÖPNV eine gewisse Übersichtlichkeit bieten muss um Autofahrern und Neufahrern die Übersichtlichkeit zu erleichtern und die Autofahrer zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen war der S-und U-Bahn Betrieb in Berlin-Ost einfach da.
Die wenigsten Staatsbürger hatten ein Auto, es gab das Motto Friß oder stirb und ob Lininenummer da waren oder nicht war einfach egal, da die Leute auf das benutzen der Reichsbahn angewiesen waren und sich zurechtfinden mussten. Es gab keinen Grund in der Planwirtschaft was neues einzuführen, da man auch nicht drauf angewiesen war Autofahrer zum Umstieg zu bewegen. Man nutzte die S-Bahn weil man es musste und nicht weil man es wollte. Zumindest war es bei den meisten Fahrgästen so.
Es gab aber eine kleine Gruppe in der Hauptabteilung S-Bahn der Deutschen Reichsbahn die bereits 1978 anfing ein Buchstabenkonzept zu erarbeiten. Jede Linie hat einen eigenen Buchstaben bekommen, zB die Ringbahn West die Linie A, die Stummellinie Beusselstr - Gartenfeld die Linie B.. Es wurde sogar ein neues Liniennetz für Ost und West in einem gedruckt wo jede Linie eine eigene Farbe hatte und jede Linie mit einem Buchstaben gekennzeichnet war. Der Reichsbahnerstreik 1980 sorgte dafür das das Liniennetz nie aufgehangen wurde. Als die Regierung davon Wind bekommen hatte und die Reichsbahn in den oberen Etagen auch nicht sehr begeistert war als das Liniennetz in die oberen Etagen vorgedrungen war wurde das neue Konzept komplett eingestauft und wurde nie wieder gesehen. Letztendlich wurde dem Liniennetz und dem Linienbuchstabensystem der Reichsbahnerstreik zum Verhängnis weil man erst dadurch in der SED merkte das das Liniennetz ein einheitliches Nummernsystem für Ost und West in einem vorgesehen hatte, die SED und die Reichsbahn Chefetage aber ansich grade anfing das in den nächsten Jahren Berlin West aus den Netzspinnen und damit aus dem Kopf der DDR Bürger verschwinden sollte.. Da konnte man es garnicht gebrauchen das wer für das ganzen S-Bahnnetz in Ost und West ein Gesamtberliner Konzept machte.

So ist der Unterschied einfach zu sehen, in Deutschland West waren mit der Konkurrenz Auto und ÖPNV bei S- und U-Bahn die Liniennummer schon lange Standard während es in der DDR einfach keinen Grund gab was zu ändern. Das hat nichts damit zu tun das man bei der Reichsbahn keine Liniennummern wollte weil sie dachten es sein übersichtlich genug.

Also bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wer in Berlin ernsthaft fordert auf Liniennummer zu verzichten hat keinen Realitätssinn.
Und ich finde es faszinierend wie hier Leute in dutzenden Beiträgen über Spielereien mit der Netzspinne einer Privatperson herumdiskutieren wobei es keinerlei Chance gibt die Spielereien hier in Berlin umzusetzen. Keine der gezeigten Netzspinnen schafft mehr Übersichtlichkeit als die jetzt existierende Netzspinne und es macht keinen Sinn darüber zu diskutieren welche man den nun schön findet, es wird keine Änderungen bei der Netzspinne geben..

So. Un dnun hackt wieder auf mir rum :-)
Zitat
Micha
Hallo zusammen,

offizielle S-Bahn-Liniennummern spielten für die Berliner vor 1990 praktisch keine Rolle. Die Linien hießen einfach so wie das Ziel der Züge, also S-Bahn nach Erkner, Ahrensfelde, Schönefeld usw. Und man ist damit in der Tat sehr gut und unmissverständlich gefahren. Das galt auch für die Zeit vor 1961.

In den vor 1990 herausgegebenen Ostberliner Nahverkehrs - Fahrplänen gibt es Liniennummern der S-Bahnstrecken. Ich glaube, es waren dies die Reichsbahn-Kursbuchnummern. Hier die Angaben zu 1988/1989:

S 100: Friedrichstraße- Strausberg
S 101: Alexanderplatz - Wartenberg
S 102: Alexanderplatz - Ahrensfelde
S 105: Friedrichstraße - Erkner
S 110: Friedrichstraße - Königs Wusterhausen
S 115: Friedrichstraße - Flughafen Schönefeld
S 140; Oranienburg - Flughafen Schönefeld
S 141: Bernau - Grünau
S 142: Pankow - Spindlersfeld
S 143: Buch - Warschauer Straße

Wie gesagt - für den Fahrgast aber praktisch ohne Bedeutung. Weder an den Zügen noch auf den Bahnsteigen angezeigt.

Die schon genannten Buchstaben der Zuggruppen standen zwar für jeden sichtbar vorne im Führerstandsfenster, hatten aber nur eine rein interne Bedeutung. Der erwähnte Fernsehbeitrag diente auch nicht zur Propagierung dieser Buchstaben. Im Film wurden lediglich die Ansagen zur Funkabfertigung der Züge ("Zug Paula nach Ahrensfelde Türen schließen") als Aufhänger für den Filmtitel benutzt.

Gruß
Micha



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.2013 23:56 von Schweinebacke.
Zitat
Denyo
Intuitiv ? Echt ? Ich finde alle Varianten die sich nicht zumindest grob an den geografischen Gegebenheiten orientieren unübersichtlich.
Die gebündelte Stadtbahn fehlt genauso als Orientierungspunkt, wie Friedrichstraße oder Ostkreuz als markante Wiedererkennungspunkte.
Intuitiv gehe ich davon aus, dass da wo viele Linien zusammenlaufen, viel Verkehr ist.

An welchen geografischen Gegebenheiten geht dir der Plan vorbei?
Die Bündelung habe ich auch kritisiert.
Alex als ältester und bedeutendster der infrage kommenden Verkehrsknotenpunkte fällt auf beiden Plänen jeweils am stärksten ins Auge - sowohl auf dem geschwungenen, als auch auf dem offiziellen.
Und mit der Intuition ist das so eine Sache - jeder sieht das anders...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Schweinebacke
[...]Wer in Berlin ernsthaft fordert auf Liniennummer zu verzichten hat keinen Realitätssinn.[...]

Heinemann wollte auf die Liniennummern verzichten.
Das war vielleicht eine Privatmeinung von dem, ich konnte sie auch nirgends offziell mitbekommen, der VBB hätte dies aber eh nie zugelassen.
Und das Heinemann keine große Ahnung von dem Betrieb aus Fahrgastsicht hatte, das wusste jeder bei uns..

Zitat
DonChaos
Zitat
Schweinebacke
[...]Wer in Berlin ernsthaft fordert auf Liniennummer zu verzichten hat keinen Realitätssinn.[...]

Heinemann wollte auf die Liniennummern verzichten.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, in einem Stadtplan (Falk oder Kaupert) aus den 70ern oder 80ern hatten die S-Bahn-Linien Nummern und/oder Buchstaben. Frohnau - Lichtenrade könnte die 1 gehabt haben. Das Zeug ist im Keller verbuddelt, wenn sich sonst niemand erinnert, sehe ich die Woche mal nach.

Edit: Streiche die 80er, denn die Bahnen nach Spandau und die Siemensbahn waren auch noch dabei. Die wurden ja 1980 eingestellt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.2013 00:42 von VvJ-Ente.
Zitat
Micha
In den vor 1990 herausgegebenen Ostberliner Nahverkehrs - Fahrplänen gibt es Liniennummern der S-Bahnstrecken. Ich glaube, es waren dies die Reichsbahn-Kursbuchnummern. Hier die Angaben zu 1988/1989:

S 100: Friedrichstraße- Strausberg
S 101: Alexanderplatz - Wartenberg
S 102: Alexanderplatz - Ahrensfelde
S 105: Friedrichstraße - Erkner
S 110: Friedrichstraße - Königs Wusterhausen
S 115: Friedrichstraße - Flughafen Schönefeld
S 140; Oranienburg - Flughafen Schönefeld
S 141: Bernau - Grünau
S 142: Pankow - Spindlersfeld
S 143: Buch - Warschauer Straße

Das "S" vor den Nummern hast Du ja wohl dazuerfunden - Kursbuchstreckennummern haben auch nix mit Liniennummern zu tun, und natürlich haben diese praktische keine Bedeutung für den Fahrgast, da diese nur im Kursbuch auftauchen.

Weiterhin werden die Liniennummern zusätzlich zu den Fahrtzielen verwendet. Wer damit besser fährt, kann die Liniennummern gerne ignorieren.
Hallo zusammen,

dass sich hier jemand mangels Argumente auf das Niveau von Bild-Zeitungs-Propaganda herunter begibt, find ich ja nicht so toll. Natürlich gab es vor 1990 auch in Westberlin schon wieder ein wenig S-Bahn. Ihr Umfang war aber nicht mit dem damaligen Hauptverkehrsmittel Ostberlins vergleichbar. Ich habe nicht gefordert, auf Liniennummern zu verzichten. Ich habe vielmehr die Situation vor 1990 beschrieben und dazu gehört nun mal der Fakt, dass es auch ganz gut ohne ja vorhandene Liniennummern ging. Liniennummern finde ich an sich nicht schlecht, die derzeitigen Nummern der Berliner S-Bahnlinien allerdings schon. Aber es gibt wichtigere Dinge, die man diskutieren sollte.

Eigentlich geht es in diesem Thread um eine bessere Netzspinne für Berlin. Wie schon an Beispielen begründet, halte ich einen der Entwürfe von Roberts für sehr viel übersichtlicher als die aktuelle Netzspinne. Weiter oben hat Denyo diesen Entwurf und die aktuelle Netzspinne direkt übereinander gestellt. Wenn man sich mal nur einen kleinen Augenblick die Mühe macht, auf das Gewohnte zu verzichten und nicht nur die Ring- und Stadtbahn zu suchen, wird man im Robertschen Entwurf die einzelnen Linienverläufe sehr viel schneller erkennen, als in der darunter zu sehenden aktuellen Netzspinne. Und das obwohl die aktuelle Netzspinne fast doppelt si groß dargestellt ist.

Gruß
Micha
Zitat
willi79
Das "S" vor den Nummern hast Du ja wohl dazuerfunden

Nein, ich hatte nur so schnell kein S-Symbol zur Hand:


aus "Städtischer Nahverkehr" 1.4.1988 bis 31.3.1989
Die ganze Diskussion über 5 Seiten hätte man sich sparen können. In Deutschland ist es nun mal üblich, S-Bahnlinien auf weitgehend einzelnen in Verbund--Netzplänen darzustellen. Das sind die Menschen auch so gewohnt. Ausnahmen sind Hamburg ( S 11, S 21, S 31) und Berlin ( S 25, S 41, S 42 (eigentlich ja S 4) S45 bis 47, S85, S 86). Und die Einteilung in Strichen von vertikal, horizontel und 45 Grad finde ich übersichtlicher als diese an Colani erinnernden Linien.. Natürlich kann man trotzdem die heutigen Einzellinien in des Briten Planes auch darstellen. Nur wozu?

Man sollte zwischen Strecken- und Linienplänen unterscheiden lernen. So hatte die DR/BVB immer Streckenpläne, die BVG die bundesdeutsch üblichen Linienpläne. Ein Versuch der DR nach der Wiedervereinigung , die BVG-Linienpläne an als Streckenpläne teilweise mit eignenen Interpretationen - darzustellen, wobei bis hetue ungeklärterweise die U 7 hellblau dargestellt wurde, während alle anderen Linien in U-Bahnblau daherkamen, ist grandios gescheitert.
Zitat
Denyo
Lieber alle einstelligen Nummern erstmal verballern und dann kann der Abzweigteufel sein werk tun.

Wirklich optimal ist der Status quo aber doch wirklich auch nicht.
Von mir aus könnte man die 13 Linien auch einfach als S1 bis S13 oder S1 bis S10 sowie S20, S30 und S40 vermarkten.
Wer sich mal wie ein gerade gelandeter Tourist fühlen möchte, kann ja einfach mal auf dem aktuellen Liniennetz versuchen, die Route des RE7 nachzuvollziehen.

Zitat

Leider ist der Durchschnittsdeutsche schon mit S4 rechtsrum und S4 linksrum überfordert, weswegen man auf S41 und S42 ausweichen muss.

Ich beklage den Untergang des Abendlandes ja auch mindestens zweimal täglich, aber hier verstehe ich es ausnahmsweise mal nicht.
Zielgruppe der S-Bahn? Jeder, der nicht gerade im Koma liegt.
10% der Kunden fahren von oder zur Arbeit. Die kennen ihre Route, sonst nichts.
25% sind gerade aus New York oder Rio gelandet, machen irgendwas mit Kunst und empfinden jeden Umweg als eine Bereicherung ("diese Stadt ist voller spirtueller Energie!")
35% machen Touristen aus. 34% hielten bisher Lindau für eine ziemlich große Stadt und haben sich extra Turnschuhe, eine Schirmmütze und eine bunte Windjacke gekauft, um nicht so aufzufallen.
10% quälen sich zur Schule/Uni. Verhalten s. Punkt 1
5% sind auf dem Weg von einer zur anderen Party. "Und wenn die nicht so sparen würden, wäre die verdammte S-Bahn nicht so hell und verschwommen zugleich!"
13% sind seit den Einschränkungen im Winter 2009 dauerhaft verschollen, das Auswärtige Amt soll sich aber in Verhandlungen befinden.
2% müssen mitfahren, um den Kurzmeldungs-Thread zu aktualisieren.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wer wäre da jetzt der Durchschnittsbundesbürger? Es ist doch vielleicht schon ganz sinnvoll, wenn man es seinen Kunden (ja, auch bei der S-Bahn muss diese Erkenntnis ankommen) so einfach wie möglich macht - das ist aber aber eigentlich eine Binsenweisheit.
Und welche Erklärung ist wohl eher fool proof bzw. macht weniger Aufwand bei der Darstellung in Printmedien und bei der Ausgabe auf PC, Smartphones etc.:
Zwei Linien mit zwei verschiedenen Liniennummern und Farben auf der Karte --- oder eine Linie mit einem Symbol, das auch die Eigenschaften der Milchsäure auf einem Danone-Joghurt erklären könnte?
Zitat
Nicolas Jost
Ich beklage den Untergang des Abendlandes ja auch mindestens zweimal täglich, aber hier verstehe ich es ausnahmsweise mal nicht.
Zielgruppe der S-Bahn? Jeder, der nicht gerade im Koma liegt.
10% der Kunden fahren von oder zur Arbeit. Die kennen ihre Route, sonst nichts.
25% sind gerade aus New York oder Rio gelandet, machen irgendwas mit Kunst und empfinden jeden Umweg als eine Bereicherung ("diese Stadt ist voller spirtueller Energie!")
35% machen Touristen aus. 34% hielten bisher Lindau für eine ziemlich große Stadt und haben sich extra Turnschuhe, eine Schirmmütze und eine bunte Windjacke gekauft, um nicht so aufzufallen.
10% quälen sich zur Schule/Uni. Verhalten s. Punkt 1
5% sind auf dem Weg von einer zur anderen Party. "Und wenn die nicht so sparen würden, wäre die verdammte S-Bahn nicht so hell und verschwommen zugleich!"
13% sind seit den Einschränkungen im Winter 2009 dauerhaft verschollen, das Auswärtige Amt soll sich aber in Verhandlungen befinden.
2% müssen mitfahren, um den Kurzmeldungs-Thread zu aktualisieren.

Sind die Prozentangaben wirklich ernst gemeint? *-*

LG
Zitat
Schweinebacke
...
Es gab aber eine kleine Gruppe in der Hauptabteilung S-Bahn der Deutschen Reichsbahn die bereits 1978 anfing ein Buchstabenkonzept zu erarbeiten. Jede Linie hat einen eigenen Buchstaben bekommen, zB die Ringbahn West die Linie A, die Stummellinie Beusselstr - Gartenfeld die Linie B.. Es wurde sogar ein neues Liniennetz für Ost und West in einem gedruckt wo jede Linie eine eigene Farbe hatte und jede Linie mit einem Buchstaben gekennzeichnet war. Der Reichsbahnerstreik 1980 sorgte dafür das das Liniennetz nie aufgehangen wurde. Als die Regierung davon Wind bekommen hatte und die Reichsbahn in den oberen Etagen auch nicht sehr begeistert war als das Liniennetz in die oberen Etagen vorgedrungen war wurde das neue Konzept komplett eingestauft und wurde nie wieder gesehen. Letztendlich wurde dem Liniennetz und dem Linienbuchstabensystem der Reichsbahnerstreik zum Verhängnis weil man erst dadurch in der SED merkte das das Liniennetz ein einheitliches Nummernsystem für Ost und West in einem vorgesehen hatte, die SED und die Reichsbahn Chefetage aber ansich grade anfing das in den nächsten Jahren Berlin West aus den Netzspinnen und damit aus dem Kopf der DDR Bürger verschwinden sollte.. Da konnte man es garnicht gebrauchen das wer für das ganzen S-Bahnnetz in Ost und West ein Gesamtberliner Konzept machte.

Deine Ausführungen dürften zu dem letzten nie veröffentlichten Entwurf der Reichsbahn passen:


Hallo zusammen,

hier mal ein direkter Ausschnitts-Vergleich beider Netzspinnen:



Die Linienführung der S1 zwischen Gesundbrunnen und Schöneberg ist im britischen Entwurf leichter und deshalb für den Benutzer schneller zu erkennen. Und um Benutzerfreundlichkeit sollte es doch eigentlich gehen. Nicht darum, was schon immer gemacht wurde, auch nicht um veraltete oder versponnene Designdogmen.

Gruß
Micha
Der Vergleich hinkt aber auch ein wenig. Schließlich hat auf dem britischen Plan die Nord-Süd-Bahn nur eine Linienfarbe und der Regionalverkehr fehlt. Auch der britische Plan wäre mit diesen Informationen wesentlich überfrachteter.
Ich muß ihm aber recht geben. Die S1 ist klar und deutlich. Bei der aktuellen Spinne wird sie doch irgendwie spätestens durch die parallele S2 verschluckt. Ich persönlich sehe auch gar kein Problem darin Die S1 und S2 zu einer Linienfarbe zusammenzuführen. In London (ja, entschuldigt bitte den erneuten Vergleich) klappt es auch, dass man aufmerksamer guckt wohin der Zug fährt. Vielleicht sind wir Deutschen manchmal auch einen Tick zu pedantisch ;-)
Zitat
Grenko
Ich muß ihm aber recht geben. Die S1 ist klar und deutlich. Bei der aktuellen Spinne wird sie doch irgendwie spätestens durch die parallele S2 verschluckt. Ich persönlich sehe auch gar kein Problem darin Die S1 und S2 zu einer Linienfarbe zusammenzuführen.

Bei der jetztigen Infopolitik der S-Bahn hast du gar nicht mal so unrecht. Als z.B. die Anzeigen auf den Bahnhöfen noch die Linienfarben zeigten, war das aber anders. "Aha, die grüne Linie(n) bringen uns zum Südkreuz". Heute, wo die Farbe nur noch auf den Liniennetzen auftaucht ist diese Orientierungmöglichkeit verschwunden. Da lobe ich doch die BVG. Dort taucht die Farbe nicht an den Anzeigen nur auf vielen Zügen auf, sondern auch als Perlschnur in jedem Zug, auf den Schildern am Bahnsteig, auf Hinweisschildern im Straßenland und sogar an den Bahnhofseingängen.
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