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Lok entgleist am Berliner Hauptbahnhof
geschrieben von DonChaos 
Eine Bitte, Zugfahrer gibt es nur bei U-Bahn und Tram, bei der Eisenbahn sind das Lok- bzw. Triebfahrzeugführer!

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Der "Herr" nennt sich Lok- oder Triebfahrzeugführer. Was der Richtungsanzeiger anzeigt ist zunächst ziemlich egal, denn die festgelegte Fahrstraße ist sicher und der Richtungsanzeiger nur ein zusätzlicher Hinweis. Er sollte die Fehlleitung dann allerdings spätestens an der entsprechenden Weiche merken, anhalten und sich mit dem Fahrdienstleiter verständigen. Nur dann, wenn er trotz Gespräch mit dem Fahrdienstleiter nicht angehalten hat, würde er sich mitschuldig machen. Wobei selbst der Güterzuglokführer von Karow mit einem blauen Auge davongekommen ist und der Fahrdienstleiter (der ohne Frage die Hauptschuld trug) schlucken musste.

Im übrigen ist die Betätigung der "Fahrstraßenhilfsauflösetaste" (FHT) eine Frage von Sekunden. Nicht grundlos muss diese Handlung dokumentiert werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Pedalritter
Eine Bitte, Zugfahrer gibt es nur bei U-Bahn und Tram, bei der Eisenbahn sind das Lok- bzw. Triebfahrzeugführer!

Das ist falsch. Zugfahrer (Zf) gibt es nur bei der U-Bahn. Die Person ganz vorne in der Elektrischen nennt sich Straßenbahnfahrer/in.
Ach meine Güte. Nimmt es doch nicht so genau mit dem Fahrer. Jeder weis doch wer gemeint ist, oder? ;-)

Also wenn ich als Fahrer wissentlich in eine andere Richtung fahre, dann hab ich auch ne Teilschuld, egal, ob das via Zs-Signal signalisiert ist oder schlicht anhand des Signalbegriffs - Beispiel Mehringdamm Gl.1. Hier muss man immer aufpassen, wo es hingeht. Es gab auch schon Fälle wo der Fahrer nicht in Platz der Luftbrücke ankam, sondern in Gneisenaustr.
Bei der Zs1-Fahrt hat der Fahrer eh auf die Gleise zu schauen, wo er hinfährt. Hier sind auch ein paar Sicherheitselemente aus der Stellwerkstechnik außer Kraft gesetzt, deswegen ist ja auch so interessant mit welchem Signalbegriff der Zugfahrer aus dem Hbf rausgefahren ist. Aber ich denke mal, dass der Fahrdienstleiter sicherlich die Schuld bekommen wird, wenn sich die Vermutungen bestätigen...

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
Jay
Der "Herr" nennt sich Lok- oder Triebfahrzeugführer. Was der Richtungsanzeiger anzeigt ist zunächst ziemlich egal, denn die festgelegte Fahrstraße ist sicher und der Richtungsanzeiger nur ein zusätzlicher Hinweis. Er sollte die Fehlleitung dann allerdings spätestens an der entsprechenden Weiche merken, anhalten und sich mit dem Fahrdienstleiter verständigen. Nur dann, wenn er trotz Gespräch mit dem Fahrdienstleiter nicht angehalten hat, würde er sich mitschuldig machen. Wobei selbst der Güterzuglokführer von Karow mit einem blauen Auge davongekommen ist und der Fahrdienstleiter (der ohne Frage die Hauptschuld trug) schlucken musste.

In Karow ist ja dem Triebfahrzeugführer am Bahnhofseinfahrsignal sogar nur anhand der Vorsignalisierung (da gab es nicht mal einen Richtungs(vor)anzeiger) aufgefallen, dass die falsche Fahrstraße eingestellt ist. Dass er dennoch nicht bis zum Stillstand abgebremst hat, finde ich durchaus "strafwürdig".
Im Falle der Entgleisung am Hauptbahnhof hat der Triebfahrzeugführer aber den Richtungsanzeiger nicht beachtet. Klar hat die unter den Umständen verbotenen Bedienhandlungen dann der Fahrdienstleiter vorgenommen, aber es wäre eigentlich durchaus die Pflicht des Triebfahrzeugführers gewesen, den Fehler zu offenbaren und nicht in eine falsch eingestellte Fahrstraße einzufahren - insbesondere wenn er aufgrund des abweichenden Zielbahnhofs eigentlich besonders hätte sensibilisiert sein müssen.
Zitat
les_jeux
...
Im Falle der Entgleisung am Hauptbahnhof hat der Triebfahrzeugführer aber den Richtungsanzeiger nicht beachtet. Klar hat die unter den Umständen verbotenen Bedienhandlungen dann der Fahrdienstleiter vorgenommen, aber es wäre eigentlich durchaus die Pflicht des Triebfahrzeugführers gewesen, den Fehler zu offenbaren und nicht in eine falsch eingestellte Fahrstraße einzufahren - insbesondere wenn er aufgrund des abweichenden Zielbahnhofs eigentlich besonders hätte sensibilisiert sein müssen.

Der Tagesspiegel schreibt da jetzt was Anderes.

Zitat:
Nach Tagesspiegel-Informationen hatte der Lokführer erkannt, dass die Weiche falsch gestellt war und Kontakt zum Stellwerk aufgenommen.
Das soll eine Korrektur unternommen haben. Beim Befahren der Weiche habe sich diese dann erneut umgestellt.

Wenn das wirklich so war ist doch der Lokführer raus aus dem Spiel.
Der Artikel läßt mehr Fragen offen als er beantwortet. Entweder man liest es so, daß der Lokführer, nachdem die falsch gestellte Weiche in die richtige Position gebracht wurde, losgefahren ist, und die Weiche hat sich dann erneut umgestellt (--> technischer Defekt?), dann wären wohl Fdl und Lokführer raus, oder die Weiche war, nachdem der Lokführer Kontakt zum Stellwerk aufgenommen hatte, eben noch nicht umgestellt worden, dann stellt sich die Frage, ob der Lokführer eine Freigabe für das Überfahren der Weiche hatte. Denn wenn nicht, dann dürfte es ihn treffen. So jedenfalls läßt der Artikel reichlich viele Fragen offen, wobei man ja auch fairerweise sagen muß, daß im Artikel steht, daß die Ursache nach wie vor unklar sei (und wohl ist).

Dennis
Für mich sieht das Unfallbild eher danach aus, dass die Weiche beim Befahren nicht in (irgendeiner) Endlage, bzw nicht verriegelt war.
Laut rbb-Text hat die Bahn sich mal wieder verkalkuliert. Die Reparatur soll nun erst am 8. Juni (!) abgeschlossen sein. Ebensolange bleibt es bei den Einschränkungen im Regionalverkehr.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2013 16:36 von Anton Banasch.
Sehe ich das richtig, dass die Lok komplett mit beiden Drehgestellen entgleist ist ? Wenn ja, dann hätte sich die Weiche ja nicht nach der Überfahrt verstellt... (?)
Zitat
Grenko
Sehe ich das richtig, dass die Lok komplett mit beiden Drehgestellen entgleist ist ? Wenn ja, dann hätte sich die Weiche ja nicht nach der Überfahrt verstellt... (?)

Die Weiche hat sich vermutlich kurz vor der Lok, nicht mehr sichtbar für den Tf in der Lok, begonnen umzustellen.


Zitat
Anton Banasch
Laut rbb-Text hat die Bahn sich mal wieder verkalkuliert. Die Reparatur soll nun erst am 8. Juni (!) abgeschlossen sein. Ebensolange bleibt es bei den Einschränkungen im Regionalverkehr.

Ist halt keine Modellbahn wo man zu einem x-beliebigen MoBa-Laden geht und eine neue Weiche kauft. Der Hersteller benötigt Zeit solche Teile anzufertigen und zu liefern. Der Einbau muß ebenfalls koordiniert werden.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Hoffe der Fehler wird gefunden und man lernt daraus. Wie gesagt, zum Glück kein Personenschaden.
Das mit den speziellen Weichen ist so ein Ding, da geb ich dem Pedalritter recht, daß das keine Modellbahn ist.
Zitat
Pedalritter
Ist halt keine Modellbahn wo man zu einem x-beliebigen MoBa-Laden geht und eine neue Weiche kauft. Der Hersteller benötigt Zeit solche Teile anzufertigen und zu liefern. Der Einbau muß ebenfalls koordiniert werden.

Das ist mir wohl bekannt, aber dann soll die Bahn vorher nicht behaupten, das "ab Freitag wieder alles fährt".
Stimmt, dann lieber sagen "bis auf weiteres"....
Versteh das mit den Spezialweichen nicht so ganz, hier wird doch für alles eine Norm geschaffen, warum ist das bei Weichen nicht möglich ? Dann könnte man sich einige auf Reserve legen, die dann schneller eingebaut werden können.
Mich beschleicht das ungute Gefühl, daß da mehr hintersteckt. Daß die Weiche beschädigt wurde oder die Wahrscheinlichkeit, daß dieser Umstand eingetreten sein könnte, ausgesprochen hoch ist, mußte den Verantwortlichen der Bahn eigentlich von Anfang an klar sein. Daß es sich um eine Spezialweiche handelt, ebenso. Und aufgrund dieser Umstände stellt sich dann die Frage, weshalb die Bahn erst eine schnelle Reparatur bis Freitag ankündigt und nun plötzlich zurückrudert. Wenn da mal nicht schon ein Vorschaden an der Weiche existierte, den man inzwischen entdeckt hat und der (mit-) ursächlich für die Entgleisung war. Und wenn es nur den Bereich des Weichenmotors bzw. dessen Ansteuerung betrifft / betraf.

Dennis
Vielleicht war der Pressesprecher der Bahn etwas vorschnell oder genauere Untersuchungen haben ergeben, daß der Schaden an der Weiche größer ist als zuerst angenommen.
Weichen - egal ob spezial oder normal - werden immer für jeden Zweck einzeln angefertigt, auch die entsprechenden Verschleißteile.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Da rächt sich dann die Aufgabe einer gewissen Reserve und Ersatzteillagerung, was das "Just in Time" - Prinzip zur Folge hatte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2013 22:58 von Wollankstraße.
Wenn man nicht weiß, wie groß der Schaden ist, hält man die Klappe, sobald es um die Frage geht, wann denn wieder alles repariert sein soll. Diese Mentalität, mitzuteilen, bis zum x.y.z läuft alles wieder, und dann plötzlich rudert man zurück, ist eine Unsitte, die ausgerottet gehört! Gerade die Bahn ist ja schon ein Profi, wenn es um dieses Negativbeispiel geht. Und Politiker haben sich das leider abgeschaut und scheinen das noch weiter professionalisieren zu wollen - siehe BER.
Daß man zu Anfang möglicherweise den Schaden nicht einschätzen konnte, dürfte verständlich sein, aber dann muß man eben auch das genau so kommunizieren und sagen, man weiß nicht, wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann. So macht sich die Bahn jedenfalls angreifbar, denn es verstärkt den Verdacht, daß man möglicherweise doch etwas gefunden hat, womit man nicht gerechnet hat. Und das unter Verschluß hält, solange es halt geht. Imagegewinn jedenfalls geht anders.

Dennis
völlige Zustimmung drstar,
Da fällt mir noch die Terminverschiebung für Ostkreuz ein. Klar kann es länger dauern, aber die immer leeren Versprechungen von offizieller Seite zu Terminen nerven, man weiß inzwischen, die Zeitvorgaben werden nicht gehalten. Wie auch ?
Da braucht man nur mal als Privater sich eine Wohnungsrenovierung vornehmen und sich eine Zeit setzen. Die eigene Zeitvorgabe wird kaum eingehalten, meistens gibt es beim Bauen böse Überraschungen, für die niemand was kann. Aber dann bitte keine Termine nennen, die man sich dann nur wünscht. Es ist eben fertig, wenn es fertig ist.
Zitat
Wollankstraße
Da rächt sich dann die Aufgabe einer gewissen Reserve und Ersatzteillagerung, was das "Just in Time" - Prinzip zur Folge hatte.

Man kann sich nicht zu jeder Weiche die passenden Teile auf Reserve legen, sowas kann sich keine Bahngesellschaft leisten. Sowas gab es auch bei der Reichs- und Bundesbahn nicht.

Gruß
Markus

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