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Umbau Schöneweide
geschrieben von Logital 
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 12:10
Zitat
Logital
Danke Thomas.

Antwort zu 6/7.

"Eine Entscheidung über einen Rückbau oder eine Verfüllung wurde in Anbetracht der aktuellen Verkehrssituation nicht getroffen."

Was ist denn mit der Worthülse gemeint. Ist der Verkehr oben gerade zu wenig?

"Eine einfache Umnutzung des vorhandenen Ingenieurbauwerkes zum Beispiel als Fahrradparkhaus scheidet aus rechtlichen Gründen aus, da es nicht zu öffentlichen Straßen nach dem Berliner Straßengesetz oder zu Wegen in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen nach dem Grünanlagengesetz gehören würde. Hier wären andere rechtliche Grundlagen des öffentlichen Bauplanungs- und Bauordnungsrechtes für die Sondernutzung unterhalb des öffentlichen Straßenlandes heranzuziehen."

Ja meinetwegen, dann fangt man damit an, mit dem heranziehen.

Alles eine einzige Peinlichkeit. Gut, dass Herr Düsterhöft dort so beharrlich dran bleibt und das komplette Scheitern der Berliner Verwaltung so konsequent offen legt. Man stelle sich vor, es wäre der Zugang zu einem Einkaufszentrum, der durch einen Brand beschädigt worden wäre. Statt vier Jahren würde die Wiederherstellung keine vier Wochen dauern...

Viele Grüße
André
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 12:29
Zitat
Logital
Danke Thomas.

Was ist denn mit der Worthülse gemeint. Ist der Verkehr oben gerade zu wenig?

Selten solch ein Bullshit-Bingo gelesen, das mir wirklich die Zornesröte ins Gesicht treibt. Eigentlich ist es doch schon seit Jahren erklärter Wille, möglichst auf Fußgängerunterführungen zugunsten niveaugleicher Querungen zu verzichten, zumal sich gleichzeitig die Chance böte, die B96a zurückzubauen. Und was bekommt man stattdessen? Wie üblich ein verbalisiertes Ping-Pong. Bloß nicht konkret werden und ja nix in die Tat umsetzen, weil Berlin nun mal Berlin und mit nichts zu vergleichen ist.

Und diesen Mist kriegt man in jedweder Hinsicht serviert.


Zitat
Logital
"Eine einfache Umnutzung des vorhandenen Ingenieurbauwerkes zum Beispiel als Fahrradparkhaus scheidet aus rechtlichen Gründen aus, da es nicht zu öffentlichen Straßen nach dem Berliner Straßengesetz oder zu Wegen in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen nach dem Grünanlagengesetz gehören würde. Hier wären andere rechtliche Grundlagen des öffentlichen Bauplanungs- und Bauordnungsrechtes für die Sondernutzung unterhalb des öffentlichen Straßenlandes heranzuziehen."

Ja meinetwegen, dann fangt man damit an, mit dem heranziehen.

Richtig, einfach geht in dieser Stadt schon mal gar nichts. Aber selbst kompliziert klappt es nicht. Nur prüfen bis in alle Ewigkeit, das läuft hierzustadt so richtig gut. Noch Anfang des Jahres beispielsweise war es aufseiten des Bezirks Treptow-Köpenick spontan beschlossene Sache, dass nach jahrelangem Hin und Her endlich der Radfahrstreifen zwischen dem S-Bahnhof Adlershof und Glienicker Weg diesen Sommer kommen würde. Jetzt aber sieht es so aus, als würden die baulich vorbereiteten Auf- und Ableitungen uns als dauerhaftes Provisorium erhalten bleiben.

Und während man in Hamburg bereits das erste echte Fahrradparkhaus am U-Bahnhof Kellinghusenstraße baut und schon seit Langem auf hochwertige Abstellanlagen setzt, kredenzt einem Berlin, wenn überhaupt, so was wie die Doppelparker in Pankow. Und ich frage mich spätestens jetzt: Ist den Verantwortlichen so was nicht mal peinlich?



Und während R2G noch über das Wann, Wie, Ob und Überhaupt von Radschnellverbindungen streitet, wird in Krefeld gerade der zweite Abschnitt eines innerstädtischen Radschnellweges fertig. In Krefeld!





2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.10.2020 12:46 von Christian Linow.
Man kann nun NRW nicht ansatzweise mit Berlin vergleichen. Das sind zwei völlig verschiedene Welten.

Meine Frau hatte vor Jahren mal in NRW ihr Portemonnaie verloren. Sie ging daraufhin ohne Termin zum Bürgeramt und hat alle Formalitäten (Geburtsurkunde, Führerschein, Ausweis...) noch am selben Tag geklärt. Das Bürgeramt in NRW hat die Unterlagen nach Absprache mit der Verwaltung in Berlin an vier (!) verschiedene Faxnummern in Berlin gesendet.
Beim Termin in Berlin ca 6 Wochen später hieß es nur, dass nichts ankam.

Die Berliner Verwaltung funktioniert einfach nicht. Das ist mit Sicherheit kein Zufall, sondern von einigen Verantwortungsträgern so gewollt. Niemand ist bereit, Macht abzugeben oder Prozesse zu beschleunigen, da sich beschleunigte Prozesse auf die eigene Macht auswirken könnten. Wenn etwas niemals fertig wird, kann man sich auch endlos damit beschäftigen. Der BBI ist auch so ein Beispiel dafür, dass einige Personen vielleicht gar kein Interesse an der Fertigstellung haben, da mit Fertigstellung vielleicht auch die eigene Arbeitslosigkeit danach verbunden ist.

Die Bürokratie ist hier zu sehr damit beschäftigt, sich selbst zu verwalten und zu erhalten. Und die Politik ist unwillig und machtlos daran wirkich etwas zu ändern.

Es scheint so zu sein, dass bürokratische Prozesse um so effektiver laufen, je kleiner die Bürokratie ist. Wenn viele Leute beteiligt sind, ist niemand mehr verantwortlich. Aber alle müssen gefragt werden.
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 12:49
@Christian Linow: Ich kenne Krefeld leider nicht aus eigener Erfahrung. Aber die Bilder deuten auf eine recht ländliche Stadt mit viel Platz hin?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
@Christian Linow: Ich kenne Krefeld leider nicht aus eigener Erfahrung. Aber die Bilder deuten auf eine recht ländliche Stadt mit viel Platz hin?

Darum geht es nicht. Es geht auch um die Einstellung der beteiligten Personen. Anderes Beispiel Plettenberg im südlichen Sauerland: die Stadt hat beschlossen, die gesamte Innenstadt zu verglasfasern. Das Projekt wurde initiiert, mit der Telekom besprochen und umgesetzt. Genaueres weiß ich nicht, aber ein Anwohner erzählte mir mal etwas von OpenAccess.

Ein bekannter brandenburgischer Straßenbauplaner erzählte mir davon, dass er sich jetzt auch um Glasfaseranschlüsse kümmern muss, obwohl das doch völlig sinnfrei sei. Von OpenAccess hatte er er noch nie etwas gehört, sondern nur vom Planungschaos und dass weder die Telekom noch Vodafone noch irgendjemand sonst das machen will.

Warum funktioniert das im Westen in einer Kleinstadt und warum geht das hier im Osten in den größeren Gemeinden nicht?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.10.2020 13:07 von DerMichael.
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 13:12
Zitat
DerMichael
Man kann nun NRW nicht ansatzweise mit Berlin vergleichen. Das sind zwei völlig verschiedene Welten.

Meine Frau hatte vor Jahren mal in NRW ihr Portemonnaie verloren. Sie ging daraufhin ohne Termin zum Bürgeramt und hat alle Formalitäten (Geburtsurkunde, Führerschein, Ausweis...) noch am selben Tag geklärt. Das Bürgeramt in NRW hat die Unterlagen nach Absprache mit der Verwaltung in Berlin an vier (!) verschiedene Faxnummern in Berlin gesendet.
Beim Termin in Berlin ca 6 Wochen später hieß es nur, dass nichts ankam.

Die Berliner Verwaltung funktioniert einfach nicht.

Insgesamt Zustimmung. Der Sonderfall ist hier jedoch nicht NRW, sondern der (negative) Sonderfall ist Berlin. Überall in Deutschland geht man bei einem Anliegen ohne Termin zum Bürgeramt, zieht sich eine Wartemarke, ist meist nach 15 Minuten dran in einem modernen, bürgerfreundlichen Ambiente, und das Anliegen wird erledigt. Dito zum Auto anmelden, Müllmarken besorgen usw.

Für Berliner ist das unvorstellbar, und wenn ich Berlinern erzähle, wie so was anderswo (z.B. in meinem Heimat-Bürgeramt, welches aber KEIN Sonderfall ist) läuft, gucken sie mich mit großen Augen an. Hier in Berlin feiert man sich ja schon dafür, dass man neuerdings Bezirks-übergreifend Termine buchen kann, trotzdem mit wochenlangem Vorlauf. Dabei ist alleine der Sachverhalt, dass man für Bürgerangelegenheiten einen Termin buchen muss, an sich schon total abstrus. Nur für Berliner nicht, die lassen das mit sich machen und hinterfragen es nicht einmal ;-)

Viele Grüße
André
Die Krönung ist, daß ich im Sommer beim Bürgeramt Zehlendorf sogar zum Abholen des fertigen Ausweises einen Termin brauchte.
Man bekommt eine Mail, daß man ihn abholen kann aber muß trotzdem die bei der Antragstellung ausgehändigte Telefonnummer anrufen,
natürlich wegen Corona.
Das einzig Positive: Am Mittwoch kam die Mail, abholen durfte ich den Ausweis in der Bruchbude am Montag.

Freiwillig habe ich die Dienste in Zehlendorf natürlich nicht in Anspruch genommen...viel viel Fahrzeit vertrödelt.
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 14:38
Das hat jetzt mit Schöneweide was zu tun?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Womit erfolgreich auch dieser Thread zu einem Fahrrad Thema umgewidmet wurde.
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 16:09
Zitat
phönix
@Christian Linow: Ich kenne Krefeld leider nicht aus eigener Erfahrung. Aber die Bilder deuten auf eine recht ländliche Stadt mit viel Platz hin?

Nein, Krefeld liegt mit seinen 227.417 Einwohnern insgesamt und 1651 Einwohnern je km² eher im Mittelfeld, aber noch vor Wiesbaden und Magdeburg bei der Bevölkerungsdichte. Ländlich ist das auf keinen Fall. Der besagte Radschnellweg entsteht auf einer alten Eisenbahnstrecke als Durchmesser durch die Stadt und verläuft sowohl im urbanen Gebiet als auch durch Parkanlagen wie in der Fotomontage veranschaulicht.
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 17:06
Zitat
phönix
@Christian Linow: Ich kenne Krefeld leider nicht aus eigener Erfahrung. Aber die Bilder deuten auf eine recht ländliche Stadt mit viel Platz hin?

Die Radschnellverbindung Y-Trasse dürftest du analog dazu auch als ländlich einstufen. Dennoch kriegt Berlin die Planung nicht innerhalb einer Legislaturperiode durch.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 18:01
Zitat
Logital

Die Radschnellverbindung Y-Trasse dürftest du analog dazu auch als ländlich einstufen. Dennoch kriegt Berlin die Planung nicht innerhalb einer Legislaturperiode durch.

Viel schlimmer noch: Die Brücke über den Britzer Verbindungskanal, mit der die gesamte Radschnellverbindung steht und fällt, ist momentan nicht sicher!

Und dann schaue ich mal wieder in den Pott und sehe ein ganzes Netz von Rad- und Wanderwegen inklusive markanter Brücken wie hier in Bochum!


Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 18:10
Zitat
Christian Linow
Viel schlimmer noch: Die Brücke über den Britzer Verbindungskanal, mit der die gesamte Radschnellverbindung steht und fällt, ist momentan nicht sicher!

Kostenfrage? Bürokratieproblem? oder Planungsproblem?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
DerMichael
Zitat
phönix
@Christian Linow: Ich kenne Krefeld leider nicht aus eigener Erfahrung. Aber die Bilder deuten auf eine recht ländliche Stadt mit viel Platz hin?

Darum geht es nicht. Es geht auch um die Einstellung der beteiligten Personen. Anderes Beispiel Plettenberg im südlichen Sauerland: die Stadt hat beschlossen, die gesamte Innenstadt zu verglasfasern. Das Projekt wurde initiiert, mit der Telekom besprochen und umgesetzt. Genaueres weiß ich nicht, aber ein Anwohner erzählte mir mal etwas von OpenAccess.

Ein bekannter brandenburgischer Straßenbauplaner erzählte mir davon, dass er sich jetzt auch um Glasfaseranschlüsse kümmern muss, obwohl das doch völlig sinnfrei sei. Von OpenAccess hatte er er noch nie etwas gehört, sondern nur vom Planungschaos und dass weder die Telekom noch Vodafone noch irgendjemand sonst das machen will.

Warum funktioniert das im Westen in einer Kleinstadt und warum geht das hier im Osten in den größeren Gemeinden nicht?

Ähm, als gebürtiger Bayer (1969 in Würzburg), der von 1990-2015 in NRW (Bochum) leben durfte, muss ich leider sagen, dass lange Planungs- und Bauzeiten von Verkehrsvorhaben oder anderen Großprojekten kein Berliner oder ostdeutsches Spezialproblem sind oder gar erst in den letzten 10 Jahren in Mode gekommen wären. So etwas hat mich mein ganzes Leben begleitet - übrigens nicht nur in Deutschland.

Und wenn hier Krefeld als Vorbild genannt wird: Die haben es beispielsweise in 33 Jahren Stadtbahnbetrieb auf der U70/76 in ihrem Stadtgebiet alle von B-Wagen bedienten Haltestellen mit Hochbahnsteigen auszurüsten. In Bochum wird seit 6 Jahren an der Neuverlegung der Straßenbahn nach Witten und Langendreer herumgebastelt und in Würzburg verzögert sich selbst die nur 800m Lange Verlängerung der Linie 1/5 im Bereich des Uniklinikums nun schon um 5 Jahre, nachdem der letzte Neubauabschnitt zum Heuchelhof statt 1989 eigentlich auch bereits 1976 schon hätte in Betrieb gehen sollen. Noch mehr Beispiele gefällig? Auf Wunsch gerne...

Das Problem hier bei uns in Berlin ist doch einfach eine ambivalente Öffentlichkeit, die einerseits jedes kleine Partikularinteresse bei einer Planung berücksichtigt haben möchte, andererseits aber meckert, wenn das dann nicht möglichst schon vorgestern umgesetzt werden kann. Dazu kommt eine in den Jahren der "Schlanker-Staat-Ideologie" bis ultimo abgebaute Verwaltung, die nun im Rahmen einer politisch 20 Jahre verschleppten "Verkehrswende" 10.000 Projekte gleichzeitig betreuen soll - ohne vereinfachte Bundes-/Landesgesetze, aufgestockte Stellenpläne etc...

Also, bitte einen etwas objektiveren Blick auf die Dinge, weniger Berlin-Bashing und möglichst auch ein paar konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Situation, die Herren. :-)

Viele Grüße
Arnd
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 18:53
Zitat
phönix

Kostenfrage? Bürokratieproblem? oder Planungsproblem?

Mein persönlicher Eindruck: Von allem etwas! Auf den Infoveranstaltungen wurden vordergründig die Kosten benannt, allerdings wurde zugleich kein Hehl daraus gemacht, dass eine Verbreiterung des Bestandweges und eine Beleuchtung wohl sehr schwierig werden.

Und wenn dann die Planer allen Ernstes als Alternative zur Brücke Haarnadelkurven oder einen Ritt durchs Industriegebiet präferieren - für eine Radschnellverbindung -, dann halte ich das, gelinde ausgedrückt, für ein Planungsproblem!

Um nicht zu sagen, dass man nicht alle Tassen im Schrank hätte, wenn man solch einen Murks auch noch als Erfolg verkaufen wollen würde!

Selbst Städte wie Osnabrück oder Göttingen haben es geschafft, einen innerstädtischen Radschnellweg zu bauen. In Hamburg ist der Jungfernstieg jetzt autofrei, abgesehen von Zulieferern und ÖPNV, und in Berlin wird bei der Friedrichstraße trotz zeitlicher Befristung rumgeheult. Aber klar, wir sind eben Berlin, Hauptstadt und alles ist anders als anderswo. Und das ist auch gut so!
Zitat
Christian Linow
Zitat
Logital

Die Radschnellverbindung Y-Trasse dürftest du analog dazu auch als ländlich einstufen. Dennoch kriegt Berlin die Planung nicht innerhalb einer Legislaturperiode durch.

Viel schlimmer noch: Die Brücke über den Britzer Verbindungskanal, mit der die gesamte Radschnellverbindung steht und fällt, ist momentan nicht sicher!

Und dann schaue ich mal wieder in den Pott und sehe ein ganzes Netz von Rad- und Wanderwegen inklusive markanter Brücken wie hier in Bochum!


Die hier von Dir gezeigte "Erzbahn-Schwinge" in Bochum war/ist allerdings Teil eines Vorzeigeprojekts (Jahrhunderthalle und Westpark) zur kulturellen Nachnutzung einer Industriebrache - wurde damals zu 90 Prozent von Bund und EU zu diesem Zweck finanziert. Das Ding ist eher mit unserem Gleisdreieck-Park und den für Radverkehr sanierten Yorckbrücken vergleichbar.

Zudem haben viele dieser ach so tollen Radschnellwege im Ruhrgebiet den klitzekleinen Schönheitsfehler, dass sie auf - teilweise erst in Erwartung des MetroRapid-Projekts - stillgelegten ehemaligen Hauptbahnen der DB verlaufen, die somit der dringend notwendigen Erweiterung des S- und Stadtbahnnetzes bzw. der Entzerrung des Güterverkehrs entzogen sind. Möchtest Du also jetzt auf den derzeit wenig oder gar nicht genutzten Ferngleisen der Nord-, Stamm- und Wannseebahn, des Südrings oder auf der Siemensbahn lieber Radwege bauen und dann in 10 Jahren beklagen, dass für den Ausbau des OPNV keine Trassen mehr freigehalten sind?

Im Ruhrgebiet sieht zwar Manches auf den ersten Blick superschön aus, wenn man aber die jeweiligen Hintergründe kennt...

Viele Grüße
Arnd
def
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 19:37
Leute, ich finde die Diskussion ja auch spannend, aber meint ihr nicht, sie ist im Verkehrspolitik-Thread besser aufgehoben?
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 20:24
Zitat
Arnd Hellinger

Die hier von Dir gezeigte "Erzbahn-Schwinge" in Bochum war/ist allerdings Teil eines Vorzeigeprojekts (Jahrhunderthalle und Westpark) zur kulturellen Nachnutzung einer Industriebrache - wurde damals zu 90 Prozent von Bund und EU zu diesem Zweck finanziert. Das Ding ist eher mit unserem Gleisdreieck-Park und den für Radverkehr sanierten Yorckbrücken vergleichbar.

Zum einen sind solche Finanzierungsmodelle mit horrender Beteiligung durch den Bund keine Seltenheit, erst recht nicht momentan, wo sich Radverkehr auf Bundesebene überhaupt Gehör verschafft. Sogar der Umbau zu Fahrradstraßen kann durch den Bund gefördert werden. Beim Hamburger Leinpfad waren es ebenfalls 90%. [www.google.com]

Zum anderen sind gerade die Yorckbrücken mal wieder so ein fulminantes Beispiel aus der Reihe "Viel jewollt und nüscht jekonnt!" Zumindest waren die passenden Brücken bis vor ein paar Monaten noch nicht offen. Aber selbst wenn, wurde hier Bestand saniert, der Teil eines denkmalgeschützten Ensembles ist. Eine Radverkehrsanlage wäre eher Beiwerk respektive Abfallprodukt.

Zitat
Arnd Hellinger

Zudem haben viele dieser ach so tollen Radschnellwege im Ruhrgebiet den klitzekleinen Schönheitsfehler, dass sie auf - teilweise erst in Erwartung des MetroRapid-Projekts - stillgelegten ehemaligen Hauptbahnen der DB verlaufen, die somit der dringend notwendigen Erweiterung des S- und Stadtbahnnetzes bzw. der Entzerrung des Güterverkehrs entzogen sind. Möchtest Du also jetzt auf den derzeit wenig oder gar nicht genutzten Ferngleisen der Nord-, Stamm- und Wannseebahn, des Südrings oder auf der Siemensbahn lieber Radwege bauen und dann in 10 Jahren beklagen, dass für den Ausbau des OPNV keine Trassen mehr freigehalten sind?

Eine interimistische Zwischennutzung fände ich jedenfalls besser als jahrzehntelanges Zugucken bei der Rückeroberung der Vegetation, während man das macht, was man am besten kann: Prüfen bis die Schwarte kracht und die Schwelle bricht.

Bau- und Planungsrecht bieten sogar die Möglichkeit des so genannten überlagernden Baurechts, womit ein temporärer Radschnellweg der Reaktivierung einer Stammbahn zum Beispiel nicht im Wege stünde. Beim RS1 in NRW diskutiert man unterdessen sogar, wieder Teile für eine Eisenbahnstrecke neu zu widmen. Der WDR berichtete im Februar darüber.

Zitat
Arnd Hellinger

Im Ruhrgebiet sieht zwar Manches auf den ersten Blick superschön aus, wenn man aber die jeweiligen Hintergründe kennt...

Ich sage mal provokant: Immerhin haben die was, was auch nicht nur auf dem Blatt Papier oder im PDF superschön aussieht!
Re: Umbau Schöneweide
20.10.2020 20:54
Was soll dieser Schwachsinn denn in diesem Thread?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Richtig:
Zitat
def
Leute, ich finde die Diskussion ja auch spannend, aber meint ihr nicht, sie ist im Verkehrspolitik-Thread besser aufgehoben?

Falsch:
Zitat
B-V 3313
Was soll dieser Schwachsinn denn in diesem Thread?

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