Heute in der Berliner Zeitung:
[PM Anfang] Fast drei Wochen noch, dann gibt "Ulf" aus Wien ein längeres Gastspiel auf den Gleisen von Berlin. Das Fahrzeug im Porsche-Design ist die erste von mehreren modernen Straßenbahnen, die während der kommenden Monate von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) erprobt werden. "Wir denken schon jetzt darüber nach, welche Nachfolger für unsere Tatra-Bahnen in Frage kommen", sagte BVG-Betriebsvorstand Thomas Necker der Berliner Zeitung. Zum Ende dieses Jahrzehnts stehen für die aus tschechischer Produktion stammenden Züge kostspielige Hauptuntersuchungen an - durchaus möglich, dass sich die BVG schon vorher von den Alt-Fahrzeugen verabschiedet.
"Ulf", der auf einem Tieflader von der Donau an die Spree reisen wird, rollt voraussichtlich vom 1. Oktober an mehrere Wochen durch Berlin. Dabei wird das Fahrzeug auch regelmäßig auf dem Alexanderplatz zu sehen sein. Dort verläuft die Linie 4 (Hackescher Markt-Falkenberg), auf der die Bahn wahrscheinlich zuerst fahren wird. "Ulf" ist übrigens die Abkürzung von "Ultra Low Floor" - zu deutsch Ultra-Niederflur. Die breiten Türen des 144 Fahrgäste fassenden Fahrzeugs, das ohne Achsen auskommt, befinden sich nur 19 Zentimeter über dem Erdboden. Das erleichtert den Ein- und Ausstieg vor allem für Rollstuhlfahrer und Fahrgäste mit Kinderwagen. Zum Vergleich: Bei den modernsten Berliner Zügen beträgt die Einstiegshöhe 30 Zentimeter.
Zwar wurde beim Einsatz beobachtet, dass sich "Ulfs" stählerne Radreifen leichter abnutzen als dies bei anderen Bahnen der Fall ist. Trotzdem hat sich das Fahrzeug, das von einem Konsortium aus Siemens und Elin EBG in Österreich gebaut wird, bewährt - weshalb Fahrgäste ihm den zärtlichen Spitznamen "Ulferl" gaben. 1997 bestellten die Wiener Linien 150 "Ulfs", von denen die ersten vor rund vier Jahren Fahrgäste beförderten. In diesem Juni gab es eine Nachfolgebestellung über noch einmal so viele Bahnen.
Necker: "Nach dem ,Ulf' werden wir weitere Straßenbahnen aus anderen Städten nach Berlin holen" - als Nächstes eine Vario-Bahn von Bombardier Transportation. Die jährlich fast 160 Millionen Straßenbahnfahrgäste der BVG können sich auf weitere Abwechslung freuen.[Pm Ende]
Welche anderen Fahrzeuge sollen denn noch nach Berlin kommen?
___________________________________________________________________________
Viele Grüße,
Christoph Schneider
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.2004 19:52 von altbau_477.