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Barrierefreier ÖPNV in Berlin
geschrieben von der weiße bim 
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schallundrausch
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GraphXBerlin
Jetzt wo Du es ansprichst ist die Überführung am U-Schloßstr. eigentlich mittlerweile tatsächlich überflüssig und eine Frechheit. Die Schildhornstr. ist eh nur noch mit 30 km/h befahrbar. Die Schloßstr. ist auch keine Schnellstraße. Somit ist diese Überführung völlig sinnlos und könnte abgerissen werden.

Carsten, ich werde bestimmt nie innerstädtische Hochstraßen verteidigen! Im Gegensatz zu den Tunneln im Zuge der Bundesallee und Unter den Eichen, die tatsächlich immer nur eine Querstraße kreuzungsfrei machen, dient die Tiburtiusbrücke ja vor allem der Zu-/Abführung der AS Filandastraße. Klar, alles historische Relikte, ursprünglich sollte die Schnellstraße in Hochlage ja die ganze Schildhornstraße bis zum Breitenbachplatz durchgehen. Zumindest dieser städtebauliche Irrsinn ist uns gerade noch erspart geblieben, baulich vorbereitet ist das alles schon.
Aber so einfach wird man die Überfahrt an der Schloßstraße nicht lost, jedenfalls nicht, wenn man nicht gleich die entsprechende AS der Westtangente aufgibt. Das ist sehr unrealistisch.
Ja, Du hast Recht. Ein Rückbau bzw. eine Unterführung geht wegen der S-Bahn schon nicht. Habe es mir gerade bei Google Maps noch mal angeguckt. Hatte ich als Steglitzer gar nicht so vor Augen.
Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
02.03.2019 00:12
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schallundrausch
und richtig, da werde ich ideologisch, da bin ich der festen Überzeugung, dass das stets umgekehrt zu sein hat.

Warum?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.03.2019 00:20 von Railroader.
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Railroader
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schallundrausch
und richtig, da werde ich ideologisch, da bin ich der festen Überzeugung, dass das stets umgekehrt zu sein hat.

Warum?

Weil!

Mit der einwörtigen Frage kannst Du leicht eine seitenlange Diskussion entspinnen (sei gewarnt!)
Ganz kurz - weil das Schutzbedürfnis von Fußgängern größer ist als das von Autofahrern. Den einen schützt mehrere 100 Kilogramm Blech, den anderen nur wenige 100 Gramm Stoff. Das ist Fakt. und - da wird's jetzt schon ideologisch (oder zumindest sehr subjektiv) - weil ich den Wunsch nach Sicherheit und körperliche Unversehrtheit und bequemes Fortbewegen von Fußgängern höher bewerte, als das Bedürfnis nach flüssigem Verkehr von Automobilisten. Etliche Beispiele von Verkehrsinfrastruktur der 60er bis 80er Jahre spricht da eine komplett gegenteilige Sprache, darum ging es mir hier.
Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
02.03.2019 02:03
Fußgänger werden durch diese Unterführungen geschützt. Ich verstehe das Problem nicht.
Zitat
Railroader
Fußgänger werden durch diese Unterführungen geschützt. Ich verstehe das Problem nicht.
Da stinkts aber immer nach Pisse!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
02.03.2019 02:22
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Nemo
Da stinkts aber immer nach Pisse!

Ach, ein Hauch von Landluft. Hab dich mal nicht so. ;)
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Railroader
Warum?

Ich hoffe doch, dass Du auf die gegenteilige Frage, weshalb Wege für Fußgänger sich stets allen anderen Verkehrsträgern gegenüber unterzuordnen haben, auch eine Antwort hast. Leider haben wir diese Ideologie noch immer in vielen Bereichen. Noch immer muss man als Fußgänger an vielen Stellen Umwege in kauf nehmen, um den Autoverkehr nicht zu behindern. Unter- oder Überführungen bilden dabei das Maximum an Wegverlängerung, nicht nur weil Zugangsbauwerke zuweilen lang sind, sondern auch noch, weil Treppen genutzt werden müssen (oder Rampen, das ist nicht gerade viel besser). Ich bin jüngst mal über den Steg Alt-Friedrichsfelde gelaufen. Wie weit man da an der Bushaltestelle vorbei laufen muss, nur um da endlich mal runter zu kommen und dann zurück laufen zu müssen...nur damit die B1/B5 "flüssig" läuft.

Unter- oder Überführungen bedeuten meist eine drastische Verlängerung der Fußwege und damit auch die Zeit, die man durch Wind und Wetter muss. Autofahrer vor 'ner Ampel sitzen weiterhin im Trockenen. Auch mich faszinieren diese besonderen Weganlagen und ich hoffe, dass die wenigen uns erhalten bleiben, finde aber auch, dass immer die direkte Querung der Fahrbahn möglich sein sollte. Es ist der kürzeste Weg.

Aus demselbem Grund ärgern mich unsere nach Berliner Standard komplett abgegitterten Straßenbahnhaltestellen.

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Philipp Borchert
Ich würde ja noch ein paar Fahrtreppen einbauen, um einfach nur Lauffaule aus den Aufzügen fern zu halten. Oder halten die sich angesichts der Frequentierung an der Stelle zurück?

Nein, ich jedenfalls erstmal nicht, kommt drauf an, wie voll es ist.

Zitat
Philipp Borchert
Auch wäre etwas Aufklärung sinnvoll - wer keine Treppen steigen mag, kommt nämlich auch so ganz gut aus allen U-Bahn-Ebenen nach oben - man muss halt erst mal nach unten auf den U5-Bahnsteig.

So? Wie kommt man denn von der U5 zur U2? Da gibt es doch nur den Aufzug und die Treppe, mit der Rolltreppe fährt man ja am Aufgang zur U2 vorbei und kommt ganz woanders raus.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Dann muss man eben an 'ner anderen Stelle wieder runter - ich habe nicht behauptet, dass das die kürzesten Wege wären. Dann muss man eben über den Platz watscheln. Aber ich finde für mich keinen noch so langen ebenen Fußweg anstrengender als das kurze Treppensteigen.

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Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
02.03.2019 23:32
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Philipp Borchert

Ich hoffe doch, dass Du auf die gegenteilige Frage, weshalb Wege für Fußgänger sich stets allen anderen Verkehrsträgern gegenüber unterzuordnen haben, auch eine Antwort hast.

Das haben sie meiner Meinung nach ja nicht. Ich finde aber, dass man nicht von einem Extrem ins andere kommen muss. Für mich sind alle Verkehrsträger gleichberechtigt. Dass vor allem für die Radler noch viel getan werden muss, um dieses Ziel zu erreichen, ist mir bewusst, aber das ist ein anderes Thema. Für mich sollte das Ziel sein, alle Verkehrsteilnehmer im gleichen Maß zu berücksichtigen, wozu eben auch der MIV gehört. Von daher ist meine persönliche Meinung eben, dass Fußgänger gegenüber PKW-Nutzern nicht per se bevorteilt werden sollten. Es muss am Ende Sinn machen und verhältnismäßig sein, ohne den MIV zu verteufeln und den Beteiligten das Leben möglichst schwer zu machen.

Ich nutze Unterführungen und U-Bahnzugänge bei großen Kreuzungen sehr gern, da ich so in der Regel schneller am Ziel bin, als wenn ich drei Ampeln passieren muss und die Schaltphasen mich vor jeder Ampel warten lassen und das bei Wind und Wetter. Wo die Wege zu umständlich und lang oder nicht barrierefrei sind, sollte im Einzelfall was getan werden. Ich finde aber, dass man das eben nicht pauschalisieren kann. Ist aber auch nur meine persönliche Meinung. Man kann das ja anders sehen. Mit meiner Frage nach dem Warum wollte ich ja auch nur die Hintergründe der Intention erfahren, das war kein Vorwurf. :-)
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Railroader
Für mich sollte das Ziel sein, alle Verkehrsteilnehmer im gleichen Maß zu berücksichtigen, wozu eben auch der MIV gehört.

Ja, da bin ich anders gestrickt. Und zwar, weil der MIV für seine Nutzer bereits viele systematische Vorteile gegenüber dem Zu-Fuß-Gehen hat, was z.B. den Zeitaufwand und die "Wetterfestigkeit" angeht. Vor Allem bei letzterem haben alle anderen Verkehrsteilnehmer stets das Nachsehen. Hier mit unterschiedlichem Maß bei der Berücksichtigung vorzugehen heißt, eine ansatzweise Gleichberechtigung überhaupt erst einmal her zu stellen.

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Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
03.03.2019 00:01
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Philipp Borchert
Hier mit unterschiedlichem Maß bei der Berücksichtigung vorzugehen heißt, eine ansatzweise Gleichberechtigung überhaupt erst einmal her zu stellen.

Dann müsstest du aber auch die jeweiligen Kosten mit berücksichtigen. Ich hab ja nun selbst kein Auto, nicht mal einen Führerschein. Aber warum sollte ich von anderen etwas fordern, nur weil ich es nicht nutze? Wenn ich den Luxus will, steht es mir doch frei, die Voraussetzungen dafür zu schaffen und mich das viel Geld kosten zu lassen.
Kosten? Fußgängerinfrastruktur ist ja nun nicht gerade der Kostentreiber im Mobilitätsmix? Die höchsten Kosten z.B. für eine niveaugleiche Querungsmöglichkeit, wo vorher eine Brücke/ein Tunnel war, die hat der Straßenverkehr der mehr Zeit benötigt. Der hohe finanzielle Aufwand für die Fußgängerquerungen der 60er - 80er haben ja nicht gerade die Fußgänger zu verantworten sondern diejenigen, die sich ihren Straßenverkehr nicht von den lahmarschigen Spaziergängern aufhalten lassen wollen. Hätte man ja auch günstiger haben können, viel günstiger.

Kurze Fußwege halte ich für weitaus weniger Luxus als abgetrennte Straßen zur konfliktfreien Befahrbarkeit.

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Und ganz generell halte ich die Forderung nach Gleichberechtigung für opportun. Aber dafür müsste man erst einmal annähernd gleiche Voraussetzungen haben. Die sind nicht gegeben, weder bei den Mobilitätsangeboten noch bei anderen Sachen, wo derzeit mit Mühe unter Zuhilfenahme von Quoten gearbeitet wird. Bis ähnlich gute Voraussetzungen geschaffen sind, darf keine "Gleichbehandlung" stattfinden, so lange muss z.B. "Nachteilsausgleich" stattfinden.

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Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
03.03.2019 00:21
Ich meinte die Kosten für die Nutzung und Unterhaltung eines Autos. Du führtest ja die Vorteile des Autofahrens gegenüber dem Fußmarsch an und meintest, dass man allein deswegen die Gerechtigkeit ja erst herstellt, wenn man die Fußgänger bevorzugt. Dann muss man eben aber auch anführen, dass der Luxus des Autofahrens eben auch sehr viel mehr kostet, als wenn ich zu Fuß gehe.
Schwer, dagegen was zu sagen.

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Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
03.03.2019 00:30
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Philipp Borchert
Schwer, dagegen was zu sagen.

Musst du ja auch nicht. Ich finde deine oder Schallundrauschs Meinung, die ja durchaus gesellschaftlichen Zuspruch findet, völlig legitim. Es ist nur eben nicht meine.
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Railroader

Ich nutze Unterführungen und U-Bahnzugänge bei großen Kreuzungen sehr gern, da ich so in der Regel schneller am Ziel bin, als wenn ich drei Ampeln passieren muss und die Schaltphasen mich vor jeder Ampel warten lassen und das bei Wind und Wetter. Wo die Wege zu umständlich und lang oder nicht barrierefrei sind, sollte im Einzelfall was getan werden. Ich finde aber, dass man das eben nicht pauschalisieren kann. Ist aber auch nur meine persönliche Meinung. Man kann das ja anders sehen. Mit meiner Frage nach dem Warum wollte ich ja auch nur die Hintergründe der Intention erfahren, das war kein Vorwurf. :-)

Wenn du mal nicht mehr gut zu Fuß sein solltest (Gott bewahre!), dann siehst du das vielleicht etwas anders.
Zudem neigt man diesem Forum ja ganz automatisch dazu, die Welt aus der männlichen Perspektive zu betrachten. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass diese Unterführungen zu nächtlicher Stunde für Frauen ein echter Alptraum sind.

Grüße
Nic
Anonymer Benutzer
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin
03.03.2019 01:37
So argumentiert kann ich die Nachteile nicht leugnen.
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Railroader
Für mich sollte das Ziel sein, alle Verkehrsteilnehmer im gleichen Maß zu berücksichtigen, wozu eben auch der MIV gehört. Von daher ist meine persönliche Meinung eben, dass Fußgänger gegenüber PKW-Nutzern nicht per se bevorteilt werden sollten. Es muss am Ende Sinn machen und verhältnismäßig sein, ohne den MIV zu verteufeln und den Beteiligten das Leben möglichst schwer zu machen.

Wir sollten uns allerdings vor Augen halten, dass die Verkehrsfläche für den MIV um 50 % reduziert werden müsste, damit diese "Berücksichtigung in gleiche Maß" zustande kommt. Und im Falle der B1/B5 in Friedrichsfelde zusätzlich, das wenige hundert Meter nördlich und südlich davon in dichtem Takt Schnellbahnen verkehren, wovon zwei (S5 und U5) auch das Einzugsgebiet eben dieser Bundesstraße in den Außenbezirken und im Umland bedienen.

In Dresden hat der Stadtrat übrigens kürzlich die Umwandlung zweier Fahrspuren (einer pro Richtung) auf einer Hauptstraße in Radwege abgelehnt. Begründung einer Stadtratsmitglieder gegenüber der Lokalpresse: Die Verkehrsträger müssten gleich behandelt werden. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Um alle Verkehrsteilnehmer gleich zu behandeln, darf man dem Verkehrsträger, der eh schon außergewöhnlich viel Platz einnimmt, keinen Platz wegnehmen.

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Railroader
Ich nutze Unterführungen und U-Bahnzugänge bei großen Kreuzungen sehr gern, da ich so in der Regel schneller am Ziel bin, als wenn ich drei Ampeln passieren muss und die Schaltphasen mich vor jeder Ampel warten lassen und das bei Wind und Wetter. Wo die Wege zu umständlich und lang oder nicht barrierefrei sind, sollte im Einzelfall was getan werden. Ich finde aber, dass man das eben nicht pauschalisieren kann. Ist aber auch nur meine persönliche Meinung. Man kann das ja anders sehen. Mit meiner Frage nach dem Warum wollte ich ja auch nur die Hintergründe der Intention erfahren, das war kein Vorwurf. :-)

Ich halte Unter- oder Überführungen dann für in Ordnung, wenn sie keine zusätzlichen Treppen bzw. zu überwindenden Höhenunterschiede für Fußgänger bedeuten. Das ist z.B. dann der Fall, wenn U-Bahnhöfe tief genug liegen, um ausführliche Erschließungssysteme zu ermöglichen (z.B. auf der U5) oder wenn bei Bahnhöfe zu ebener Erde liegen und die notwendigen Zugangstunnel/ -brücken eine benachbarte Hauptstraße überqueren - hier wäre z.B. am S-Bahnhof Marzahn eine Verlängerung der Südbrücke über die Märkische Allee sinnvoll.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2019 07:21 von def.
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