Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 07:41 |
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 07:56 |
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def
Ich halte Unter- oder Überführungen dann für in Ordnung, wenn sie keine zusätzlichen Treppen bzw. zu überwindenden Höhenunterschiede für Fußgänger bedeuten. Das ist z.B. dann der Fall, wenn U-Bahnhöfe tief genug liegen, um ausführliche Erschließungssysteme zu ermöglichen (z.B. auf der U5) oder wenn bei Bahnhöfe zu ebener Erde liegen und die notwendigen Zugangstunnel/ -brücken eine benachbarte Hauptstraße überqueren - hier wäre z.B. am S-Bahnhof Marzahn eine Verlängerung der Südbrücke über die Märkische Allee sinnvoll.
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 08:00 |
Zitat
Philipp Borchert
Lobenswert finde ich übrigens die Situation am S Greifswalder Straße. Hier hat man die Möglichkeit, gut zu Fuß und ohne Zeitverlust die Unterführung zu nutzen, die zudem auch noch relativ gut erhalten ist und damit für mich durchaus denkmalschutzwürdig (eine der wenigen Stellen, an denen noch Emaille-Hinweisschilder aus DDR-Zeiten hängen, oder man kann die nur wenige Meter weiter die ebenerdige Querung und Ampel nutzen. Klar würden vermutlich alle Leute lieber direkt aus der S-Bahn ebenerdig über die Greifswalder Straße auf die Mitte der Haltestelleninseln laufen, aber da ja nur wenige Meter weiter ohnehin die große Kreuzung ist hielte ich es an dieser Stelle auch für unverhältnismäßig, eine weitere Straßenquerung einzurichten.
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 08:00 |
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 09:04 |
Zitat
Philipp Borchert
Lobenswert finde ich übrigens die Situation am S Greifswalder Straße. Hier hat man die Möglichkeit, gut zu Fuß und ohne Zeitverlust die Unterführung zu nutzen, die zudem auch noch relativ gut erhalten ist und damit für mich durchaus denkmalschutzwürdig (eine der wenigen Stellen, an denen noch Emaille-Hinweisschilder aus DDR-Zeiten hängen, oder man kann die nur wenige Meter weiter die ebenerdige Querung und Ampel nutzen. Klar würden vermutlich alle Leute lieber direkt aus der S-Bahn ebenerdig über die Greifswalder Straße auf die Mitte der Haltestelleninseln laufen, aber da ja nur wenige Meter weiter ohnehin die große Kreuzung ist hielte ich es an dieser Stelle auch für unverhältnismäßig, eine weitere Straßenquerung einzurichten.
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 10:43 |
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 11:02 |
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Philipp Borchert
Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 13:21 |
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Philipp Borchert
Stimmt, an die habe ich gar nicht gedacht. Da hat man ja wirklich beide Möglichkeiten direkt parallel - aber auch nur, weil ja die Gänge unten lang noch eine andere Funktion (Verteiler zur U-/S-Bahn) haben, die wären also nie obsolet.
Aber ich gehe nochmal auf mein Beispiel Robert-Uhrig-Straße: Dieser Steg hoch oben quer über die B1/B5 hat durchaus seine Berechtigung. Aber es kann nicht sein, dass dies der einzige Zugang zur dort liegenden Haltestelle ist. Da gehört unten eine Fußgängerquerung hin. Wäre ein radikaler Schnitt für den in dem Bereich freie Fahrt gewohnten Straßenverkehr, aber darum geht's ja nun mal auch - in meinen Augen zurecht. Abgesehen davon dürfte diese Haltestelle bis dahin nicht als barrierefrei gelten, da die Zugangsrampen doch ziemlich steil sind und eben lange Umwege bedingen.
Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 13:57 |
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 14:21 |
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T6Jagdpilot
Und wegen einer einzigen Haltestelle mit einer einzigen Linie , unterbrechen wir eine der wichtigsten Einfallsstraßen nach Berlin..
Ich seh da keine Verhältnismäßigkeit, auch angesichts der Frequentierung dieser Fußgängerbrücke.
T6JP
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 16:19 |
Zitat
Philipp Borchert
Kennst Du denn die Nutzung dieser Brücke? Klar huschen da selten Trauben von Menschen drüber, die gerade aus 'ner S-Bahn kommen, aber da in einem Radius von 'nem halben Kilometer keine andere gefahrlose Querung für Fußgänger möglich ist würde ich daran zweifeln, dass der Steg schwach genutzt wird. Dazu kommen sicherlich noch Menschen, die das Ding schlicht nicht nutzen können.
Die Verhältnismäßigkeit? Die wurde doch einst, als diese Schneise angelegt wurde auch nicht wirklich berücksichtigt. Ist es ernsthaft verhältnismäßig, dass ein paar hundert Meter ein Autotunnel die Rhinstraße quert? Heute vielleicht, aber dieses Verhältnis hat man sich doch mit genau solchen Maßnahmen herangezüchtet (während des Baus war ja wohl kaum eine Massenmotorisierung absehbar). Dann wäre jetzt an der Zeit, es langsam mal etwas "zurückzuzüchten".
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 16:21 |
Zitat
Florian Schulz
Zitat
T6Jagdpilot
Und wegen einer einzigen Haltestelle mit einer einzigen Linie , unterbrechen wir eine der wichtigsten Einfallsstraßen nach Berlin..
Ich seh da keine Verhältnismäßigkeit, auch angesichts der Frequentierung dieser Fußgängerbrücke.
T6JP
Typische Autofahrerdenke. Östlich der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde/ Rhinstraße gibt es seit über zehn Jahren so eine wie von Philipp vorgeschlagene Fußgängerampel ohne dass "eine der wichtigsten Einfallsstraßen" zusammenbricht. Dass der starke Verkehr eine Ampel an der Robert-Uhrig-Straße problemlos verträgt, konnte man zu Zeiten der Bauarbeiten in der Straße Am Tierpark sehen als der 194er Bus mehrere Wochen über Alt-Friedrichsfelde/ Robert-Uhrig-Straße umgeleitet wurde.
Viele Grüße
Florian Schulz
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 16:42 |
Zitat
Philipp Borchert
Kennst Du denn die Nutzung dieser Brücke? Klar huschen da selten Trauben von Menschen drüber, die gerade aus 'ner S-Bahn kommen, aber da in einem Radius von 'nem halben Kilometer keine andere gefahrlose Querung für Fußgänger möglich ist würde ich daran zweifeln, dass der Steg schwach genutzt wird. Dazu kommen sicherlich noch Menschen, die das Ding schlicht nicht nutzen können.
Zitat
Philipp Borchert
Die Verhältnismäßigkeit? Die wurde doch einst, als diese Schneise angelegt wurde auch nicht wirklich berücksichtigt. Ist es ernsthaft verhältnismäßig, dass ein paar hundert Meter ein Autotunnel die Rhinstraße quert? Heute vielleicht, aber dieses Verhältnis hat man sich doch mit genau solchen Maßnahmen herangezüchtet (während des Baus war ja wohl kaum eine Massenmotorisierung absehbar). Dann wäre jetzt an der Zeit, es langsam mal etwas "zurückzuzüchten".
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 16:46 |
Zitat
T6Jagdpilot
Problemlos war die damalige Behelfsampel nicht grade, Rückstau zu den verkehrsstarken Zeiten an der Tagesordnung
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 16:49 |
Zitat
Logital
Wenn ich die Kriterien...
Reisegeschwindigkeit
Umsteigevorgänge
Takte
Komfort
...nehme, hat das Auto systembedingt einen derart starken Vorteil, dass ich der Meinung bin?, dass es zwingend erforderlich ist es künstlich unattraktiv zu machen.
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 17:03 |
Zitat
Philipp Borchert
Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 17:17 |
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Havelländer
Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen, nur damit der Status quo des ÖPNV plötzlich attraktiv wirkt?
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 17:23 |
Zitat
Havelländer
Würdest du dich besser fühlen wenn die Verhältnisse in der Straßenmitte der B1 eine Straßenbahn Trasse auf eigenem Gleiskörper (inklusive Zaun zwischen den Gleisen) langführen täten und damit der Steg gerechtfertigt wäre?
Zitat
Havelländer
Ist das jetzt eine Form von Neid nach dem Motto "Wuuhää das phöse Auto hat freie Fahrt, während der arg gebeutelte Fußgänger einen Steg "erklimmen" muß?
Zitat
Havelländer
Wer aus welchen komischen Gründen auch immer diese Querungshilfe nicht mag (...)
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 17:27 |
Zitat
Havelländer
Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen (...)
Re: Barrierefreier ÖPNV in Berlin 03.03.2019 17:31 |
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Havelländer
Zitat
Logital
Wenn ich die Kriterien...
Reisegeschwindigkeit
Umsteigevorgänge
Takte
Komfort
...nehme, hat das Auto systembedingt einen derart starken Vorteil, dass ich der Meinung bin?, dass es zwingend erforderlich ist es künstlich unattraktiv zu machen.
Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen, nur damit der Status quo des ÖPNV plötzlich attraktiv wirkt?
Das die Straßen Berlins einen ÖPNV Streik/Ausfall verkraften wurde bereits mehrfach bewiesen, andersrum hab ich da wirklich starke Zweifel.
Wäre es nicht zielführender das ÖPNV Angebot stark auszuweiten (also nicht nur Buslinien auf Straßenbahn umzustellen)?