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Barrierefreier ÖPNV in Berlin
geschrieben von der weiße bim 
Lobenswert finde ich übrigens die Situation am S Greifswalder Straße. Hier hat man die Möglichkeit, gut zu Fuß und ohne Zeitverlust die Unterführung zu nutzen, die zudem auch noch relativ gut erhalten ist und damit für mich durchaus denkmalschutzwürdig (eine der wenigen Stellen, an denen noch Emaille-Hinweisschilder aus DDR-Zeiten hängen, oder man kann die nur wenige Meter weiter die ebenerdige Querung und Ampel nutzen. Klar würden vermutlich alle Leute lieber direkt aus der S-Bahn ebenerdig über die Greifswalder Straße auf die Mitte der Haltestelleninseln laufen, aber da ja nur wenige Meter weiter ohnehin die große Kreuzung ist hielte ich es an dieser Stelle auch für unverhältnismäßig, eine weitere Straßenquerung einzurichten.

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def
Ich halte Unter- oder Überführungen dann für in Ordnung, wenn sie keine zusätzlichen Treppen bzw. zu überwindenden Höhenunterschiede für Fußgänger bedeuten. Das ist z.B. dann der Fall, wenn U-Bahnhöfe tief genug liegen, um ausführliche Erschließungssysteme zu ermöglichen (z.B. auf der U5) oder wenn bei Bahnhöfe zu ebener Erde liegen und die notwendigen Zugangstunnel/ -brücken eine benachbarte Hauptstraße überqueren - hier wäre z.B. am S-Bahnhof Marzahn eine Verlängerung der Südbrücke über die Märkische Allee sinnvoll.

Da bin ich bei dir. Aber auch da kann man noch Verbesserungen schaffen. So wären z.B. am Rathaus Spandau wären weitere Aufzüge nötig. Man kommt gut vom U-Bahnsteig zum s-Bahnhof. Zu den Bussen aber ist der Weg sehr umständlich. Dabei könnte man nördlichen Bahnteigende gut die nutzlos gewordenen Zugänge der ehemaligen Fahrsteige für Aufzüge zur Oberfläche nutzen.

Was mich aber bei dieser Diskussion stört, ist das Verschweigen von Barrieren die durch den ÖPNV geschaffen werden. Am Adenauerplatz und an der Bundesallee sollen die Autotunnel weg. Okay, aber was ist mit den Rampen der Hochbahnstrecken? Ist die Rampe in der Kleiststraße weniger störend nur weil dort die U-Bahn fährt? Wie sieht es in Pankow aus oder am Senefelderplatz? Zerschneiden nicht auch Bahnstrecken ganze Stadtquartiere? Selbst Straßenbahnstrecken auf eigenem Gleiskörper sind für den Fußgängerverkehr und Wegebeziehungen teilweise störend.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Philipp Borchert
Lobenswert finde ich übrigens die Situation am S Greifswalder Straße. Hier hat man die Möglichkeit, gut zu Fuß und ohne Zeitverlust die Unterführung zu nutzen, die zudem auch noch relativ gut erhalten ist und damit für mich durchaus denkmalschutzwürdig (eine der wenigen Stellen, an denen noch Emaille-Hinweisschilder aus DDR-Zeiten hängen, oder man kann die nur wenige Meter weiter die ebenerdige Querung und Ampel nutzen. Klar würden vermutlich alle Leute lieber direkt aus der S-Bahn ebenerdig über die Greifswalder Straße auf die Mitte der Haltestelleninseln laufen, aber da ja nur wenige Meter weiter ohnehin die große Kreuzung ist hielte ich es an dieser Stelle auch für unverhältnismäßig, eine weitere Straßenquerung einzurichten.

Diese Argumentation berücksichtigt aber nur die gesunden Fahrgäste. Wer Schwierigkeiten beim Treppensteigen hat, der muss den Umweg über die Ampel in Kauf nehmen, nur können diese Leute meistens auch schlechter Laufen. Gleiches gilt für Rollis und Kinderwagen, ideal ist das nicht.

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Wenn ich die Kriterien...
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Umsteigevorgänge
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...nehme, hat das Auto systembedingt einen derart starken Vorteil, dass ich der Meinung dass es zwingend erforderlich ist es künstlich unattraktiv zu machen. Die Diskussion wer aktuell flächentechnisch übervorteilt ist ist eh müßig:
Die einen rechnen das unter Einbezug der aktuellen Verkehrsleistung (die Autoverteidiger) und sehen die Flächen schon heute als zu gering. Die anderen rechnen nach Aufkommen, und die widerum anderen fordern das jeder den gleichen Platz bekommen sollen.

Innerhalb der Flächenberechnung gibt's da ebenfalls Definitionsmöglichkeiten: Die einen rechnen Erschließungsstraßen rein, die anderen nur die Hauptstraßen. Die einen rechnen mit Parkraum, die anderen ohne.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Philipp Borchert
Lobenswert finde ich übrigens die Situation am S Greifswalder Straße. Hier hat man die Möglichkeit, gut zu Fuß und ohne Zeitverlust die Unterführung zu nutzen, die zudem auch noch relativ gut erhalten ist und damit für mich durchaus denkmalschutzwürdig (eine der wenigen Stellen, an denen noch Emaille-Hinweisschilder aus DDR-Zeiten hängen, oder man kann die nur wenige Meter weiter die ebenerdige Querung und Ampel nutzen. Klar würden vermutlich alle Leute lieber direkt aus der S-Bahn ebenerdig über die Greifswalder Straße auf die Mitte der Haltestelleninseln laufen, aber da ja nur wenige Meter weiter ohnehin die große Kreuzung ist hielte ich es an dieser Stelle auch für unverhältnismäßig, eine weitere Straßenquerung einzurichten.


Lobenswert ist die Situation am Tierpark, an der Landsberger Allee und künftig in Friedrichsfelde Ost. An der Greifswalder Straße wären direkte Zugänge vom S-Bahnsteig zur Straßenbahn der Idealzustand. Leider gerade illusorisch und frühestens bei einem Ersatzneubau zu verwirklichen.
Stimmt, an die habe ich gar nicht gedacht. Da hat man ja wirklich beide Möglichkeiten direkt parallel - aber auch nur, weil ja die Gänge unten lang noch eine andere Funktion (Verteiler zur U-/S-Bahn) haben, die wären also nie obsolet.

Aber ich gehe nochmal auf mein Beispiel Robert-Uhrig-Straße: Dieser Steg hoch oben quer über die B1/B5 hat durchaus seine Berechtigung. Aber es kann nicht sein, dass dies der einzige Zugang zur dort liegenden Haltestelle ist. Da gehört unten eine Fußgängerquerung hin. Wäre ein radikaler Schnitt für den in dem Bereich freie Fahrt gewohnten Straßenverkehr, aber darum geht's ja nun mal auch - in meinen Augen zurecht. Abgesehen davon dürfte diese Haltestelle bis dahin nicht als barrierefrei gelten, da die Zugangsrampen doch ziemlich steil sind und eben lange Umwege bedingen.

Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?

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Philipp Borchert
Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?

Für die Verkehrsunternehmen sicherlich, aber vielleicht gibt es da noch andere Defintionen. Die BVG rühmt sich ja auch, dass alle Busse* barrierefrei sind, aber es dürfte keine Buslinie geben, die nur barrierefreie Haltestellen aufweist. (Oder doch? Der X7er?)

*Bis auf einen Umlauf auf dem 218er.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Philipp Borchert
Stimmt, an die habe ich gar nicht gedacht. Da hat man ja wirklich beide Möglichkeiten direkt parallel - aber auch nur, weil ja die Gänge unten lang noch eine andere Funktion (Verteiler zur U-/S-Bahn) haben, die wären also nie obsolet.

Aber ich gehe nochmal auf mein Beispiel Robert-Uhrig-Straße: Dieser Steg hoch oben quer über die B1/B5 hat durchaus seine Berechtigung. Aber es kann nicht sein, dass dies der einzige Zugang zur dort liegenden Haltestelle ist. Da gehört unten eine Fußgängerquerung hin. Wäre ein radikaler Schnitt für den in dem Bereich freie Fahrt gewohnten Straßenverkehr, aber darum geht's ja nun mal auch - in meinen Augen zurecht. Abgesehen davon dürfte diese Haltestelle bis dahin nicht als barrierefrei gelten, da die Zugangsrampen doch ziemlich steil sind und eben lange Umwege bedingen.

Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?

Und wegen einer einzigen Haltestelle mit einer einzigen Linie , unterbrechen wir eine der wichtigsten Einfallsstraßen nach Berlin..
Ich seh da keine Verhältnismäßigkeit, auch angesichts der Frequentierung dieser Fußgängerbrücke.

T6JP
Kennst Du denn die Nutzung dieser Brücke? Klar huschen da selten Trauben von Menschen drüber, die gerade aus 'ner S-Bahn kommen, aber da in einem Radius von 'nem halben Kilometer keine andere gefahrlose Querung für Fußgänger möglich ist würde ich daran zweifeln, dass der Steg schwach genutzt wird. Dazu kommen sicherlich noch Menschen, die das Ding schlicht nicht nutzen können.

Die Verhältnismäßigkeit? Die wurde doch einst, als diese Schneise angelegt wurde auch nicht wirklich berücksichtigt. Ist es ernsthaft verhältnismäßig, dass ein paar hundert Meter ein Autotunnel die Rhinstraße quert? Heute vielleicht, aber dieses Verhältnis hat man sich doch mit genau solchen Maßnahmen herangezüchtet (während des Baus war ja wohl kaum eine Massenmotorisierung absehbar). Dann wäre jetzt an der Zeit, es langsam mal etwas "zurückzuzüchten".

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T6Jagdpilot
Und wegen einer einzigen Haltestelle mit einer einzigen Linie , unterbrechen wir eine der wichtigsten Einfallsstraßen nach Berlin..
Ich seh da keine Verhältnismäßigkeit, auch angesichts der Frequentierung dieser Fußgängerbrücke.

T6JP

Typische Autofahrerdenke. Östlich der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde/ Rhinstraße gibt es seit über zehn Jahren so eine wie von Philipp vorgeschlagene Fußgängerampel ohne dass "eine der wichtigsten Einfallsstraßen" zusammenbricht. Dass der starke Verkehr eine Ampel an der Robert-Uhrig-Straße problemlos verträgt, konnte man zu Zeiten der Bauarbeiten in der Straße Am Tierpark sehen als der 194er Bus mehrere Wochen über Alt-Friedrichsfelde/ Robert-Uhrig-Straße umgeleitet wurde.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Philipp Borchert
Kennst Du denn die Nutzung dieser Brücke? Klar huschen da selten Trauben von Menschen drüber, die gerade aus 'ner S-Bahn kommen, aber da in einem Radius von 'nem halben Kilometer keine andere gefahrlose Querung für Fußgänger möglich ist würde ich daran zweifeln, dass der Steg schwach genutzt wird. Dazu kommen sicherlich noch Menschen, die das Ding schlicht nicht nutzen können.

Die Verhältnismäßigkeit? Die wurde doch einst, als diese Schneise angelegt wurde auch nicht wirklich berücksichtigt. Ist es ernsthaft verhältnismäßig, dass ein paar hundert Meter ein Autotunnel die Rhinstraße quert? Heute vielleicht, aber dieses Verhältnis hat man sich doch mit genau solchen Maßnahmen herangezüchtet (während des Baus war ja wohl kaum eine Massenmotorisierung absehbar). Dann wäre jetzt an der Zeit, es langsam mal etwas "zurückzuzüchten".

Da die Brücke nahe meinem Wohngebiet liegt, kann ich die Frequentierung durchaus abschätzen.
Immerhin stammt das ganze Bauvorhaben aus der Mitte der 70iger Jahre, als dort die Straßenbahn herausgenommen wurde
und die "Straße der Bereifung" in eine mehrspurige Fernverkehrsstraße ( damals F1/F5) umgebaut wurde
bis zur Stadtgrenze, (auch wenn sich die letzten Bauabschnitte bis in die Wendezeit hinzogen).
Da war die Planung der DDR immerhin so weitsichtig, das sie die langen Taktfreuqenz der S-Bahn nach Strausberg
und der nur stündlich verkehrenden Personenzüge nach Kietz mit dem Ausbau kompensierte
und so der Mitte der 80iger in der DDR auch angekommenen hohen Motorisierung Rechnung trug.
Abgesehen von der damaligen Denkweise, das man auf diese Art schneller vom Ministerium für Nationale Verteidigung schneller in die Hauptstadt kam,
und der gesamte Straßenzug bis zum Alex auch Paradestrecke zu diversen Feiertagen war.
Da die Rhintrasse der Straßenbahn auch der Ersatz für die nie verwirklichte Planung einer Ubahn nach Schöneweide war,
und Anfang der 80iger Jahre denen bis dato in den Schöneweider Altbauten wohnenden Werktätigen der Großbetriebe im Südosten
Neubauwohnungen in Falkenberg und drumrum zugewiesen wurden, wurden die Straßenbahnlinien dort verstärkt ( SL 16/19/80).
Zur Konfliktfreimachung mit dem querenden Verkehr kam daher der Autotunnel unter der Rhinstraße sowie die Brücke über die Edisonstr.
Nun nahm nach der Wende der Autoverkehr noch mehr zu und füllt jeweils morgens und abends die B1/B5 ,
nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern weil die S-Bahn und Ubahn nebst Mini-RB diese Massen gar nicht mit aufnehmen kann.
Solange dort keine Angebote verstärkt werden können, mit denen man den Pendlerverkehr massiv verringert,
ist ( Zitat) "zurückzuzüchten" für mich eher Dogmatismus als Pragmatismus.

T6JP
Zitat
Florian Schulz
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T6Jagdpilot
Und wegen einer einzigen Haltestelle mit einer einzigen Linie , unterbrechen wir eine der wichtigsten Einfallsstraßen nach Berlin..
Ich seh da keine Verhältnismäßigkeit, auch angesichts der Frequentierung dieser Fußgängerbrücke.

T6JP

Typische Autofahrerdenke. Östlich der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde/ Rhinstraße gibt es seit über zehn Jahren so eine wie von Philipp vorgeschlagene Fußgängerampel ohne dass "eine der wichtigsten Einfallsstraßen" zusammenbricht. Dass der starke Verkehr eine Ampel an der Robert-Uhrig-Straße problemlos verträgt, konnte man zu Zeiten der Bauarbeiten in der Straße Am Tierpark sehen als der 194er Bus mehrere Wochen über Alt-Friedrichsfelde/ Robert-Uhrig-Straße umgeleitet wurde.

Viele Grüße
Florian Schulz

Ja auch Autofahrerdenke, obwohl ich da eher dienstlich langfahre als privat.
Problemlos war die damalige Behelfsampel nicht grade, Rückstau zu den verkehrsstarken Zeiten an der Tagesordnung.

T6JP
Zitat
Philipp Borchert
Kennst Du denn die Nutzung dieser Brücke? Klar huschen da selten Trauben von Menschen drüber, die gerade aus 'ner S-Bahn kommen, aber da in einem Radius von 'nem halben Kilometer keine andere gefahrlose Querung für Fußgänger möglich ist würde ich daran zweifeln, dass der Steg schwach genutzt wird. Dazu kommen sicherlich noch Menschen, die das Ding schlicht nicht nutzen können.

Ich kenne die Situation nur schwach aus eigener Ansicht und habe die berühmten Luftbilder zur Hilfe genommen und kann nicht verstehen was du eigentlich für Probleme du damit haben möchtest.
Die ganzen Wohnhäuser am Rosenfelder Ring und nördlich davon haben leichten Zugang zum Steg. Südlich der B1 gibt es Treppen und eine Rampe für die leichte "Erklimmung".
Wer aus welchen komischen Gründen auch immer diese Querungshilfe nicht mag, findet 500m westlich und 400m östlich vom Steg Ampelanlagen.

Zitat
Philipp Borchert
Die Verhältnismäßigkeit? Die wurde doch einst, als diese Schneise angelegt wurde auch nicht wirklich berücksichtigt. Ist es ernsthaft verhältnismäßig, dass ein paar hundert Meter ein Autotunnel die Rhinstraße quert? Heute vielleicht, aber dieses Verhältnis hat man sich doch mit genau solchen Maßnahmen herangezüchtet (während des Baus war ja wohl kaum eine Massenmotorisierung absehbar). Dann wäre jetzt an der Zeit, es langsam mal etwas "zurückzuzüchten".

Ist das jetzt eine Form von Neid nach dem Motto "Wuuhää das phöse Auto hat freie Fahrt, während der arg gebeutelte Fußgänger einen Steg "erklimmen" muß?
Würdest du dich besser fühlen wenn die Verhältnisse in der Straßenmitte der B1 eine Straßenbahn Trasse auf eigenem Gleiskörper (inklusive Zaun zwischen den Gleisen) langführen täten und damit der Steg gerechtfertigt wäre?
Zitat
T6Jagdpilot
Problemlos war die damalige Behelfsampel nicht grade, Rückstau zu den verkehrsstarken Zeiten an der Tagesordnung

Der Rückstau kommt doch aber nicht durch die Fußgängerampel zustande, sondern ist dem dichten Berufsverkehr ansich geschuldet oder weil an der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde/ Rhinstraße mal wieder gebaut wird. Für den Zeitraum von 5 Jahren, in dem ich diesen Überweg täglich nutzen musste, kann ich deine Beobachtung jedenfalls nicht bestätigen. Im Gegenteil. Als der Straßentunnel halbseitig gesperrt wurde, ersetzte man die Ampel zeitweise durch eine provisorische Brücke, um die Autofahrer neben den mehrfachen Spurverschwenkungen nicht auch noch durch sowas abzulenken. Die Brücke stand länger als die Bauarbeiten andauerten, und trotzdem gab es Stau.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Logital
Wenn ich die Kriterien...
Reisegeschwindigkeit
Umsteigevorgänge
Takte
Komfort

...nehme, hat das Auto systembedingt einen derart starken Vorteil, dass ich der Meinung bin?, dass es zwingend erforderlich ist es künstlich unattraktiv zu machen.

Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen, nur damit der Status quo des ÖPNV plötzlich attraktiv wirkt?
Das die Straßen Berlins einen ÖPNV Streik/Ausfall verkraften wurde bereits mehrfach bewiesen, andersrum hab ich da wirklich starke Zweifel.
Wäre es nicht zielführender das ÖPNV Angebot stark auszuweiten (also nicht nur Buslinien auf Straßenbahn umzustellen)?
Zitat
Philipp Borchert
Ich weiß nicht, ob ich's hier schon mal gefragt habe, aber gilt eine Haltestelle/eine Schnellbahnstation wirklich als barrierefrei, wenn der Zugang für alle nur zu einer Seite gewährleistet ist? Zum Beispiel S Marzahn? Da ist man ja dran, aber grundsätzlich?

Ja, einseitiger Zugang reicht leider...

Viele Grüße
Arnd
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Havelländer
Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen, nur damit der Status quo des ÖPNV plötzlich attraktiv wirkt?

Natürlich, nennt man (verkehrs-)politischen Gestaltungswillen und wird von den Parteien umgesetzt, die der Souverän in die Machtzentrale gewählt hat. Offenbar gibt seit der letzten Abgeordnetenhauswahl eine Menge Bürger, die durch ihren Stimmzettel die Aushandlung zugunsten weniger Autoverkehr beeinflusst sehen wollen. Auch wenn nicht jeder damit einverstanden ist. Ob die Aushandlung gesellschaftlich vernünftig ist, wird sich spätestens zur nächsten Wahl zeigen.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2019 17:23 von Florian Schulz.
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Havelländer
Würdest du dich besser fühlen wenn die Verhältnisse in der Straßenmitte der B1 eine Straßenbahn Trasse auf eigenem Gleiskörper (inklusive Zaun zwischen den Gleisen) langführen täten und damit der Steg gerechtfertigt wäre?

Keineswegs. Da fällt mir sofort die Straßenbahnhaltestelle Laer Mitte in Bochum ein. Sowas gehört sich einfach nicht und ich finde es unmöglich, dass gerade in Osteuropa noch immer solche Anlagen mindestens im Status Quo modernisiert werden (also große Straßen, in der Mitte die Straßenbahn und die gefahrlos nur über Tunnelanlagen erreichbar, die Barrierefreiheit beschränkt sich oft auf seitlich geführte Plattformen an den Treppen, die aber nur installiert, nie instand gehalten werden) wenn nicht gar neu errichtet (von letzterem habe ich keine Kenntnis, so ein Vorgang würde mich aber nicht überraschen). Auch in Berlin gehören diese blöden Gitter an den allermeisten Straßenbahnhaltestellen abgeschafft. Sie verlängern die Zugangswege zum ÖPNV völlig unnötig. Es mag Ecken geben wo es zu gefährlich wäre, aber die meisten Haltestellen könnten auf kompletter Länge betretbar sein.

Zitat
Havelländer
Ist das jetzt eine Form von Neid nach dem Motto "Wuuhää das phöse Auto hat freie Fahrt, während der arg gebeutelte Fußgänger einen Steg "erklimmen" muß?

Ich finde dass es wichtiger ist, es dem Fußgängerverkehr so einfach wie möglich zu machen als dem Autoverkehr. Fußgänger ist jeder und kann jeder werden. Und wer Probleme hat, die Rampen/Treppen hoch oder runter zu einer Querung in zweiter Ebene zu gelangen, dem kann man kaum einen 400 Meter langen Fußweg anbieten. Und das nur, damit dem Straßenverkehr eine Ampel weniger im Weg ist. Diese Denke hat einfach lange genug den Ton angegeben.

Zitat
Havelländer
Wer aus welchen komischen Gründen auch immer diese Querungshilfe nicht mag (...)

Tja, wer gesund ist kann so Sachen einfach von sich geben. Ganz davon abgesehen mag ich diesen Steg übrigens sehr, er ist ein interessantes Verkehrsbauwerk und ein tolles Zeugnis seiner Zeit. Das war ja mein ursprünglicher Gedanke, dass ich finde, dass sowas erhalten bleiben sollte, aber einfacher nutzbare Straßenquerungen in nächster Nähe dennoch gebaut werden müssen. Letzeres finde ich wichtig, der Erhalt der alten Anlagen ist schlicht mein "Geschmack".

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Havelländer
Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen (...)

Zumindest sähe ich kein Problem darin, wenn stattdessen andere Verkehrsträger direkt profitieren (ÖPNV-Bevorrechtigung, Abbau von Barrieren durch Straßenzüge [mein Beispiel oben], sicherere Radspuren u.Ä.). Dass darin passionierte Kfz-Lenker ein Problem sehen steht ja völlig außer Frage.

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Havelländer
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...nehme, hat das Auto systembedingt einen derart starken Vorteil, dass ich der Meinung bin?, dass es zwingend erforderlich ist es künstlich unattraktiv zu machen.

Kann es wirklich Ziel sein das Auto/Motorrad künstlich unattraktiv zu machen, nur damit der Status quo des ÖPNV plötzlich attraktiv wirkt?
Das die Straßen Berlins einen ÖPNV Streik/Ausfall verkraften wurde bereits mehrfach bewiesen, andersrum hab ich da wirklich starke Zweifel.
Wäre es nicht zielführender das ÖPNV Angebot stark auszuweiten (also nicht nur Buslinien auf Straßenbahn umzustellen)?

Selbst mit einem sehr attraktiven Angebot eines ÖPNV mit Quasi Sitzplatzgarantie und Takten nie länger als 10 Minuten hat das Auto Vorteile, die ein ÖPNV systembedingt nunmal nicht bieten kann. Da bin ich der Meinung dass es - mindestens für die Innenstadt - klare Verbote geben sollte, die das Autofahren unattraktiv machen. Attraktiverung des ÖPNV allein reicht nicht. Push & Pull Eben.

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