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Vergessene Orte: Die Siemensbahn
geschrieben von Tradibahner 
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Ferkeltaxe
Ich denke, nur die Havelquerung ist hier unterirdisch angedacht? Also ab Jungefernheide wie gehabt, dann Absenkung ab etwas östlich des alten Bahnhofes Gartenfeld in bisheriger Trassenlage und ab hier unterirdisch mindestens bis Hakenfelde... Oder hab ich da was falsch verstanden?
Die S-Bahn-Variante der Siemensbahn ist mausetot. (Nicht, dass die anderen Varianten sehr viel wahrscheinlicher wären, vermutlich werden dort nur dann nochmal irgendeine Art von Zügen fahren, wenn irgendein nostalgischer Multimilliardär die gesamte Trasse kauft und Wernerwerk - Gartenfeld auf eigene Kosten als Museumsbahn mit den letzten 275ern fährt.) Aber für die S-Bahn müssten im Süden die Ringbahn-Ausfädelung und eine komplett neue Spreebrücke gebaut werden, zusätzlich zu der Infrastruktur, die z.B. für eine Straßenbahn, die am Wernerwerk vom Siemensdamm kommend einfädelt, nötig ist.
^Gibt es eine verbindliche Aussage bzw. eine Quelle dafür, dass die S-Bahn-Variante tot ist? Wo finde ich das?

Gruß
Die Ferkeltaxe
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Ferkeltaxe
^Gibt es eine verbindliche Aussage bzw. eine Quelle dafür, dass die S-Bahn-Variante tot ist? Wo finde ich das?

"common sense"

Ich sehe das genau so wie VvJ-Ente.
Das Ding hält maximal noch für einen Umbau zu einem Landschaftsprojekt her - à la ehemalige Industriebahn wie in Manhatten. Wie schön man sich die Zahlen mit dem neuen Wohngebiet auch rechnen würde: Der Wiederaufbau würde sich niemals rechnen. Die Siemensbahn wurde durch die U7 ersetzt. Der Rest passiert mit Zubringerlinien.
FALLS es der Zustand der Trasse inklusive Brücken erlaubt und FALLS man einen Wechsel auf die Siemensbahn am Wohlrabedamm einigermaßen gut hinbekommen würde, gäbe es eventuell eine Chance von 3-5%, dass sich eine Straßenbahn vom Luisenplatz über Tegeler Weg - Jakob-Kaiser-Platz- Siemensbahn- Gartenfelder Insel- Wasserstadt und weiter Richtung Rathaus Spandau rechnen könnte. Wobei das natürlich in erster Linie eine Verbindung zwischen den zu bauenden Hauptstrecken Charlottenburg/Moabit- Kurt-Schumacher-Platz und Rathaus Spandau- Hakenfelde sein muss.

Als Verbindung hätte diese Variante den Vorteil, dass man nicht kilometerweit parallel zur U7 durch die Industriewüste Nonnendammallee nudeln müsste und dass man mit Wasserstadt, Gartenfelder Insel und Siemensstadt (zusätzliche Haltepunkte Jungfernheideweg und Straße am Schaltwerk) einiges erschließen könnte.
Zitat
VvJ-Ente
(Nicht, dass die anderen Varianten sehr viel wahrscheinlicher wären, vermutlich werden dort nur dann nochmal irgendeine Art von Zügen fahren, wenn irgendein nostalgischer Multimilliardär die gesamte Trasse kauft und Wernerwerk - Gartenfeld auf eigene Kosten als Museumsbahn mit den letzten 275ern fährt.)
Da habe ich seit jeher Zehlendorf - Düppel favorisiert. Betrieben von der HiSB a la 218ner-Linie. Kürzes Stück, nicht ganz so teuer ;-)
Zitat
hvhasel
Oder man macht es einfach wie es die CDU Spandau vorschlägt: Baut die Trasse komplett neu auf, reisst die Schienen und Bahnsteige weg und lässt Busse als BRT-System darüber fahren! Warum sind wir darauf nicht schon früher gekommen?

Sehr schön: man fordert pragmatische Lösungen und behauptet, ideologiefrei auf einen Mix aus vorhandenen und neuen Verkehrsträgern zu setzen. Aber anstatt Straßenbahnen mit der benötigten Kapazität in relativ kurzer Zeit zu relativ geringem Geld zu planen setzt man auf U-Bahnen und Busse, das ganze begründet mit fadenscheinigen "Expertenmeinungen", die teils ohne viel Recherche eindeutig widerlegbar sind. Lustig finde ich dagegen den Vorschlag mit der Havelbrücke, die schießen echt den Vogel ab... Aber für Anwohner noch unbefestigter Straßen kann man nur "mindestens eine mittelfristige Perspektive" geben. "Viele Bushaltestellen in Spandau sind nur auf eine Buslänge von 12 Metern ausgelegt. Die derzeit genutzten Gelenkbusse der BVG sind jedoch 15 Meter lang." - damit haben sie sich endgültig unglaubwürdig gemacht.
Zitat
hvhasel
Oder man macht es einfach wie es die CDU Spandau vorschlägt: Baut die Trasse komplett neu auf, reisst die Schienen und Bahnsteige weg und lässt Busse als BRT-System darüber fahren! Warum sind wir darauf nicht schon früher gekommen?

Warum soll man dort eine BRT-Trasse errichten, wenn man sowieso eine Straßenbahn in Spandau haben möchte und man im Bereich der BRT-Trasse die Straßenbahn-Trasse fast fürs gleiche Geld bekommen würde? Eine BRT-Trasse könnte man auf der Heerstraße errichten, denn da wird die Straßenbahn bevor der Beton dann brüchig werden würde sicherlich nicht hinkommen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Die Siemensbahn ist doch sowieso tot. Wenn man Hakenfelde/Wasserstadt per Tram anbinden möchte, würde es auch eine Endhaltestelle am U-Bhf Haselhorst tun.
Zitat
RathausSpandau
Die Siemensbahn ist doch sowieso tot. Wenn man Hakenfelde/Wasserstadt per Tram anbinden möchte, würde es auch eine Endhaltestelle am U-Bhf Haselhorst tun.

Ja, sicher, aber über die Siemensbahntrasse hätte man eine Verbindung zum Reststraßenbahnnetz der Stadt. Ich gehe jetzt mal von einer Straßenbahn von der Turmstr. zur Jungfernheide aus. Das Stückchen bis zur Siemensbahnbrücke über den Siemensdamm ist da halt relativ kurz und würde einen Inselbetrieb in Spandau verhindern.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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Nemo
Zitat
RathausSpandau
Die Siemensbahn ist doch sowieso tot. Wenn man Hakenfelde/Wasserstadt per Tram anbinden möchte, würde es auch eine Endhaltestelle am U-Bhf Haselhorst tun.

Ja, sicher, aber über die Siemensbahntrasse hätte man eine Verbindung zum Reststraßenbahnnetz der Stadt. Ich gehe jetzt mal von einer Straßenbahn von der Turmstr. zur Jungfernheide aus. Das Stückchen bis zur Siemensbahnbrücke über den Siemensdamm ist da halt relativ kurz und würde einen Inselbetrieb in Spandau verhindern.

Dazu braucht man aber nicht die Siemensbahn, sondern kann die Strecke komplett im Straßenland anlegen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Jay
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Nemo
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RathausSpandau
Die Siemensbahn ist doch sowieso tot. Wenn man Hakenfelde/Wasserstadt per Tram anbinden möchte, würde es auch eine Endhaltestelle am U-Bhf Haselhorst tun.

Ja, sicher, aber über die Siemensbahntrasse hätte man eine Verbindung zum Reststraßenbahnnetz der Stadt. Ich gehe jetzt mal von einer Straßenbahn von der Turmstr. zur Jungfernheide aus. Das Stückchen bis zur Siemensbahnbrücke über den Siemensdamm ist da halt relativ kurz und würde einen Inselbetrieb in Spandau verhindern.

Dazu braucht man aber nicht die Siemensbahn, sondern kann die Strecke komplett im Straßenland anlegen.

Je nach Entwicklung des Wohnungsbaus in diesem Bereich und der gewünschten Geschwindigkeit der Straßenbahn erscheint eine Nutzung der Siemensbahn durch ihre direktere Linienführung und dennoch etwas von der U-Bahn abweichend gegenüber einer straßenbündigen Führung durchaus vorteilhaft. Ist halt die Frage, ob man nur dort die Flächenerschließung machen möchte oder ob man mit dieser Straßenbahn auch für Hakenfelde und das Johannesstift eine Alternative zum Umstieg am Spandauer Bahnhof anbieten möchte. Aber gut, das wird man sicherlich alles im Rahmen der Planfeststellung untersuchen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Das Stückchen bis zur Siemensbahnbrücke über den Siemensdamm ist da halt relativ kurz und würde einen Inselbetrieb in Spandau verhindern.

Warum soll ein wirtschaftlicher Inselbetrieb verhindert werden?
Paris macht es vor, für jede Situation wird eine optimal passende Straßenbahnlösung geplant und gebaut. Zwischen Berlin und Spandau sind bereits Regionalbahn-, S-Bahn-, U-Bahn und Buslinien bestellt und relativ zuverlässig im Einsatz. Die Engpässe bestehen vor allem im inner-Spandauer Busnetz.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Die Engpässe bestehen vor allem im inner-Spandauer Busnetz.

Die Achsen nach Berlin über die Heerstraße und den Spandauer Damm sind genauso überlastet.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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der weiße bim
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Nemo
Das Stückchen bis zur Siemensbahnbrücke über den Siemensdamm ist da halt relativ kurz und würde einen Inselbetrieb in Spandau verhindern.

Warum soll ein wirtschaftlicher Inselbetrieb verhindert werden?
Paris macht es vor, für jede Situation wird eine optimal passende Straßenbahnlösung geplant und gebaut. Zwischen Berlin und Spandau sind bereits Regionalbahn-, S-Bahn-, U-Bahn und Buslinien bestellt und relativ zuverlässig im Einsatz. Die Engpässe bestehen vor allem im inner-Spandauer Busnetz.

Zwischen Berlin und Spandau liegen aber doch keine Welten (wie wohl zwischen Spandau und Potsdam).

Ein "Inselnetz" in Spandau wäre vermutlich wirtschaftlich tragfähig, nur: Warum sollte man eine (dauerhafte!) "Insellösung" anstreben, wenn sie alles andere als zwingend geboten ist?

"Demnächst" wird die Berliner Straßenbahn wieder den Mierendorffplatz und den Bf Jungfernheide erreichen. Eine dann folgende Tramstrecke von Jungfernheide über die Wasserstadt Oberhavel nach Spandau ist ja nicht abwegig, ebensowenig eine Strecke im straßenbahnwürdigen Spandauer Damm, der vom Mierendorffplatz ja nicht sehr weit entfernt ist.

Die Frage, wie groß (oder eben auch klein) der Anteil der "nach Berlin durchfahrenden Fahrgäste" auf solchen Strecken ist, halte ich für nachrangig.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2018 13:02 von Marienfelde.
Das Problem eines Inselnetzes ist mit Sicherheit nicht so groß, dass man dafür die Siemensbahn wieder dafür umbauen muss (was schweineteuer wäre, und das direkte Einzugsgebiet der Siemensbahn hat schon die U7).
Zitat
RathausSpandau
Das Problem eines Inselnetzes ist mit Sicherheit nicht so groß, dass man dafür die Siemensbahn wieder dafür umbauen muss (was schweineteuer wäre, und das direkte Einzugsgebiet der Siemensbahn hat schon die U7).

Der Nachteil eines Inselbetriebs ist halt, dass man mit der ersten Strecke gleich einen voll ausgestatteten Straßenbahnbetriebshof bräuchte. Die Siemensbahn ist natürlich für diese Verbindung mit dem Restnetz nicht notwendig, sie ist halt als Trasse bereits da.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ja, einen Betriebshof, nicht unbedingt eine Hauptwerkstatt. Abstellflächen werden so oder so benötigt (auch wenn es kein Inselbetrieb ist).

Bäderbahn
Es fehlt halt - wie so oft - der politische Mut.

Da es über kurz oder lang ohnehin eines neuen Betriebshofes bedarf, ist die Debatte müßig. Es wäre ja kein Inselnetz für die Ewigkeit und das Beispiel Paris zeigt, dass es am Ende auch mit mehreren autarken und sogar inkompatiblen Systemen funktioniert. In Spandau werden jetzt sehr viele Freiflächen bebaut und am Ende wird es heißen, es sei kein Platz mehr für eigene Trassen vorhanden. Dabei ist das Thema Straßenbahn seit Jahren virulent. So sind mit dem Abriss der Industriebahnanlagen in Hakenfelde und Haselhorst und dem folgenden Schließen von Baulücken an ehemaligen Gleisanlagen erste Chancen bereits vertan.

Nochmal zu dem CDU-Konzept: Das ist natürlich die typische Nebelkerze, um die Straßenbahn zu verhindern. Das Konzept strotzt nur so von Ignoranz und verkehrspolitischer Gestrigkeit. Eine Brücke über die Havel bei Lindwerder inklusive Anschlussstraße durch den Grunewald, nur damit wenige Gatower und Kladower mit dem Auto ein paar Minuten sparen? Die Aussage, ein notwendiger Betriebshof der Straßenbahn in Spandau „müsse mindestens 20 Hektar groß sein“ - woher kommt die Zahl? Die U-Bahnverlängerungen nach Staaken und ins Falkenhagener Feld, die nicht finanzierbar sind. Und dann der „Schnellbus“. Kann man machen, ist besser als nichts, aber am Ende eben ein Provisorium bis die Straßenbahn kommt. Zumal auch hier neue, eventuell spezielle Fahrzeuge angeschafft werden müssten, damit es überhaupt einen Sinn macht (Elektro-/Spurbus).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2018 13:20 von hvhasel.
Zitat
hvhasel
Es fehlt halt - wie so oft - der politische Mut.

Da es über kurz oder lang ohnehin eines neuen Betriebshofes bedarf, ist die Debatte müßig. Es wäre ja kein Inselnetz für die Ewigkeit und das Beispiel Paris zeigt, dass es am Ende auch mit mehreren autarken und sogar inkompatiblen Systemen funktioniert.

Inkompatibilitäten rächen sich erst nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten, falls die Systeme zusammenwachsen und man dann wegen geänderter Stadtstruktur Linien über die Systemgrenze hinweg verkehren lassen möchte. Zudem ist es für die Ersatzteilhaltung und die Fahrzeugbeschaffung weitaus billiger, wenn man eine größere Anzahl eines Fahrzeugtyps hat, statt mehrere kleinere Serien. Klar, wenn man Tunnelstrecken hat oder man in Betrieb befindliche Eisenbahnstrecken mitbenutzen möchte, braucht man vielleicht einzelne spezielle Fahrzeugserien, oder falls es historisch auf Teilnetzen andere Fahrzeugmaße gibt. Wenn man sowas bei Netzneubauten einführt, dann ist man meiner Ansicht nach etwas mit dem Klammerbeutel gepudert worden! In Frankreich geht es sicherlich auch um die Förderung der französischen Industrie, sonst fährt kaum jemand mit Spurbussen auf einer einschienigen Bahnstrecke...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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