Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 21:01 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 21:04 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Aktuell wage ich es aber zu bezweifeln, dass die Strecke nun akut einsturzgefährdet sei, schließlich wollte die DB die Strecke ja gerade deswegen entwidmen, weil sie die Instandhaltungskosten, die sie ja investieren muss, damit die Brücken eben nicht einstürzen, sparen möchte.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 21:12 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 21:53 |
Eine Rampe st sicherlich kein Ausschluss-Kriterium. Letztendlich ist es billiger, einen Damm nur zu 50% wegzubaggern als zu 100%.Zitat
J. aus Hakenfelde
Mit der Bestandtrasse würde die Straßenbahn nicht viel Sinn ergeben, wo soll die Tram denn auf den Viadukt? Da müssten lange Rampen her. Die einzige sinnvolle Möglichkeit, die Straßenbahn auf die Trasse zu bringen, wäre ein vollständiger Abriss der Viadukte, Bahnhöfe, das Planieren des Dammes zwischen Siemensstadt und Gartenfeld und die Errichtung einer grünen Schneise mit Fußgängerwegen, Radwegen und der Straßenbahn in der Mitte.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 22:15 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Mit der Bestandtrasse würde die Straßenbahn nicht viel Sinn ergeben, wo soll die Tram denn auf den Viadukt? Da müssten lange Rampen her. Die einzige sinnvolle Möglichkeit, die Straßenbahn auf die Trasse zu bringen, wäre ein vollständiger Abriss der Viadukte, Bahnhöfe, das Planieren des Dammes zwischen Siemensstadt und Gartenfeld und die Errichtung einer grünen Schneise mit Fußgängerwegen, Radwegen und der Straßenbahn in der Mitte. Wäre die Bahn in einem Zustand, wo man um einen Totalabriss nicht herumkäme, dann wäre es wohl die einzige sinnvolle Möglichkeit, die Trasse zu nutzen.
Aktuell wage ich es aber zu bezweifeln, dass die Strecke nun akut einsturzgefährdet sei, schließlich wollte die DB die Strecke ja gerade deswegen entwidmen, weil sie die Instandhaltungskosten, die sie ja investieren muss, damit die Brücken eben nicht einstürzen, sparen möchte.
Auch wenn die Straßenbahn in diesem Verlauf sinnig erscheint, so sperre ich mich gegen die Idee vom Abriss. Außerdem Kann die Straßenbahn zwischen Jungfernheide und Gartenfeld auch über den Rohrdamm oder noch besser, die Paulsternstr. fahren, im letzteren Fall gibt es genügend Platz für einen besonderen Bahnkörper in Seitenlage.
Bleibt noch die letzte Möglichkeit, falls es mit dem Museumsbetrieb nicht klappen sollte: Scheinenreste entfernen, restliche Infrastruktur (also auch die Bahnhöfe) erhalten und daraus einen grünen Spazierweg im Stil der New Yorker "High Line" einrichten. Da hätte man den Vorteil, dass man diesen jederzeit in eine Bahnstrecke zurückverwandeln könnte.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 22:24 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Definiere total. Dass die Brücken erneuert / ersetzt werden müssen, steht außer Frage. Glaubst du aber wirklich, dass man die Bahnsteige (von den Dächern und der Erneuerung des Belags + Mobiliars abgesehen) sowie die Bahnhofsgebäude gleich mit niederreißen müsste?
Das ist der Punkt, den ich klarstellen wollte: Brückenneubau - ja (entsprechend dem originären Aussehen!), Bahnhöfe - bedingt, nur eine denkmalgerechte (das kann man in Berlin nie genug betonen!) Sanierung, also Ersatz von Dächern, Belag, Mobiliar; Renovierung von Zugangsgebäuden und Aufsichtshäusern.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 22:39 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 22:43 |
Zitat
Havelländer
Zitat
J. aus Hakenfelde
So ein Blödsinn, Museumsfahrzeuge können sehr wohl als solche zugelassen und eingesetzt werden, da diese gewissermaßen einen Sonderstatus genießen. Wie hätte die Baureihe EIII denn sonst im Rahmen der letztjährigen IGA auf der U5 fahren können?! Und was ist denn mit den noch älteren Fahrzeugen der AG Berliner U-Bahn, die ab und an Sonderfahrten absolvieren?!Zitat
Henning
Zitat
VvJ-Ente
Wenn man unbedingt Züge auf der Siemensbahn haben will, soll man gucken, wie man ein paar alte Wagen der BR 475 auftreibt und fahrfähig macht und zwischen Wernerwerk und Gartenfeld als Museumsbahn pendeln.
Es ist nicht bzw. nur sehr schwer möglich die Züge der Baureihe 475 noch zuzulassen. Sie haben keinen Türdauerschluss, keinen Feuerlöscher und die Fenster können bis zur Hälfte hinuntergezogen werden. Vor der Zulassung müssen alle diese Faktoren beseitigt werden. Das ist nur mit sehr hohem Kostenaufwand möglich, so dass sich so etwas kaum lohnt.
Außerdem: "Vor der Zulassung müssen alle diese Faktoren beseitigt werden"?! Sag mal, gehts noch?! Das würde den Museumsfahrzeug-Charakter zerstören und die Erhaltung wohl infrage stellen, weil da nicht viel Historisches mehr mit dabei wäre. Aber ich vergaß ja, du hälst nicht viel von der fahrfähigen Erhaltung historischer Fahrzeuge...
So ganz Unrecht hat der Henning nicht. Für die S-Bahn ist das EBA zuständig und die verlangen jetzt TB0 auch bei Museumsfahrzeugen. Das bringt manch Museumsbahn Verein in Schwierigkeiten, denn ohne ist ein Einsatz auf dem öffentlichen Gleisnetz bald nicht mehr möglich.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 09.10.2018 23:09 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Die Straßenbahn dürfte auch ohne die Siemensbahn kommen. Der Siemensdamm ist breit, ebenso die Paulsternstraße (wie vorhin geschrieben), Platz für einen besonderen Bahnkörper gibt es allemal. Dann würde es über die Insel Gartenfeld weitergehen, deren Westhälfte im Laufe der nächsten Jahren eine Wohnbebauung erhalten soll und die Tram in die Bebauungspläne mit einbezogen wurde. Anschließend wird der alte Spandauer Schiffahrtskanal überquert und im Zuge einer zu bauenden Straße (die auch im FNP eingezeichnet ist) durch den Park nördlich des Rohrbruchteiches an die Wasserstadt herangeführt. Wir hatten dieses Thema schon im Thread zum neuen StEP Verkehr.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 10.10.2018 10:52 |
Zitat
Bovist66
Eine Straßenbahnstrecke ließe sich am Bf Jungfernheide durchaus auf die Trasse der Siemensbahn führen. Von dort würde sie bis Gartenfeld auf der früheren S-Bahnstrecke verkehren und an den Stationen Wernerwerk sowie Siemensstadt halten. Man bräuchte den Damm also nicht abzutragen. Allerdings müsste man den Bahnhof Gartenfeld so umbauen, dass eine Führung der Straßenbahn Richtung Wasserstadt/Hakenfelde möglich wäre.
Trotz alledem: Es wäre - egal, was man mit der Trasse vorhat - aufwändig und teuer. Der Variante Straßenbahn könnte man allerdings zugute halten, dass es ein möglicher Einstieg in ein Spandauer Straßenbahnnetz wäre (soweit man nicht den Gedanken eines Inselnetzes verfolgt). Immerhin gäbe es zwischen Jungfernheide und Gartenfeld wohl vergleichsweise geringe Konflikte mit Anwohnern und keinerlei Auseinandersetzungen mit Nutzern des MIV. Daher sollte m.E. durchaus erworgen werden, die Straßenbahn ab Jungfernheide über die Trasse der Siemensbahn Richtung Spandau zu führen, zumal in der Wasserstadt dann auch ein Abzweig der Elektrischen Richtung Rathaus Spandau möglich wäre.
Viel wird sicher davon abhängen, ob und was ggf. die Firma Siemens in Siemensstadt investiert. Ebenso sehr spielt natürlich die weitere Bebauung des Spandauer Nordostens eine wesentliche Rolle.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 10.10.2018 12:20 |
Zitat
hvhasel
Warum denn nicht einfach die Straßenbahn über die Mörschbrücke, südlich am Jakob-Kaiser-Platz und nördlich der Schleuse vorbei über den Nonnendamm (nicht Nonnendammallee) führen und am Wohlrabedamm auf die alte Siemensbahntrasse einfädeln? Wäre bestimmt eine günstigere Lösung als die Wiederherstellung der S-Bahnt-Trasse. Das Problem wäre nur, dass der Nonnendamm derzeit eine gesperrte Privatstraße ist.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 13.10.2018 15:58 |
Zitat
hvhasel
Warum denn nicht einfach die Straßenbahn über die Mörschbrücke, südlich am Jakob-Kaiser-Platz und nördlich der Schleuse vorbei über den Nonnendamm (nicht Nonnendammallee) führen und am Wohlrabedamm auf die alte Siemensbahntrasse einfädeln? Wäre bestimmt eine günstigere Lösung als die Wiederherstellung der S-Bahnt-Trasse. Das Problem wäre nur, dass der Nonnendamm derzeit eine gesperrte Privatstraße ist.
Grundsätzlich sehe ich es wie Du und andere hier. Da die momentane Straßenbahn-Planung ohnehin bis Jungfernheide geht, wäre es der wahrscheinlichste Erstanschluss Spandaus. Die alte Streckenführung über den Siemensdamm und die Nonnendammallee wäre dann ein hundertprozentiger Parallelverkehr zur U7 bis zur Paulsternstraße. Eine Straßenbahn auf der Trasse der Siemensbahn könnte zusätzlich das wachsende Industriegebiet südlich des Siemensdamms, den möglichen Innovationscampus und Gartenfeld recht gut abdecken. Außerdem wäre die Weiterführung in die Wasserstadt, bis auf vielleicht die Verbidung zwischen altem Bahnhof Gartenfeld und der Insel Gartenfeld, ohne eigene, neue Bauwerke möglich. Sie müsste bei einer neuen Straße über die Insel Gasrtenfeld aber natürlich mitgeplant werden, wie auch im FNP ohnehin vorgesehen.
Es gab doch ursprünglich den auch hier m.W. geposteten Vorschlag des Spandauer Bürgermeisters Kleebank, der sich für eine Straßenbahn auf der Siemensbahn ausgesprochen hat. Sein Vorschlag hätte aber ein Abtragen der Siemensbahn und ebenerdige Führung bedeutet. Erstaunlich, dass er sich davon nun anscheinend distanziert hat.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 13.10.2018 22:00 |
Zitat
Bovist66
Die Idee einer Führung der Straßenbahn via Mörschbrücke, Siemensdamm und evtl. Wohlrabedamm hätte in der Tat etwas für sich, zumal dann auch der bauhistorisch interessante und nicht so schlecht gelegene Bf Wernerwerk einbezogen werden könnte. Voraussetzung wäre natürlich, dass das angrenzende Gebiet (stärker) entwickelt wird. Ein Knackpunkt für die Lösung Straßenbahn könnte jedoch der Kreisverkehr südlich des Jakob-Kaiser-Platzes sein.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 13:24 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 14:38 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Definiere total. Dass die Brücken erneuert / ersetzt werden müssen, steht außer Frage. Glaubst du aber wirklich, dass man die Bahnsteige (von den Dächern und der Erneuerung des Belags + Mobiliars abgesehen) sowie die Bahnhofsgebäude gleich mit niederreißen müsste?
Das ist der Punkt, den ich klarstellen wollte: Brückenneubau - ja (entsprechend dem originären Aussehen!), Bahnhöfe - bedingt, nur eine denkmalgerechte (das kann man in Berlin nie genug betonen!) Sanierung, also Ersatz von Dächern, Belag, Mobiliar; Renovierung von Zugangsgebäuden und Aufsichtshäusern.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 15:38 |
Zitat
Havelländer
Der Aufwand wird sich nicht von anderen, einst stillgelegten Strecken unterscheiden, ganz im Gegenteil ist hier noch weit mehr marode.
Der Bahnhof Gartenfeld dürfte komplett verschwinden, wenn die Strecke verlängert werden soll, egal ob ober- oder unterirdisch, das Gebäude steht im Weg.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 17:16 |
Zitat
VvJ-Ente
Wenn man also rechtzeitig reagiert (ja-haa, das ist in Berlin ein Problem ^^), könnte man die Bauwerke so wiederaufbauen, dass die Straßenbahn von der Mörschbrücke kommend südlich am Kreisverkehr vorbei und südlich bleibend parallel zum Siemensdamm bis zum Wohlrabedamm auf eigener Trasse fahren könnte.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 17:23 |
Zitat
der weiße bim
Zitat
VvJ-Ente
Wenn man also rechtzeitig reagiert (ja-haa, das ist in Berlin ein Problem ^^), könnte man die Bauwerke so wiederaufbauen, dass die Straßenbahn von der Mörschbrücke kommend südlich am Kreisverkehr vorbei und südlich bleibend parallel zum Siemensdamm bis zum Wohlrabedamm auf eigener Trasse fahren könnte.
Da sich inzwischen herausstellt, dass die ursprüglich auch für den Straßenbahnverkehr vorgesehene Mühlendammbrücke den heutigen Verkehrslasten der Straßenbahn nicht gewachsen ist, wird das erst recht für die Mörschbrücke zutreffen. Also steht auch dafür ein Neubau zulsten des Straßenbahnprojekts bevor, hoffentlich nicht zeitgleich mit der Wissellbrücke.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 17:29 |
Zitat
Nemo
Das Gebäude Gartenfeld wurde damals so gebaut, dass nur der eine etwas niedrigere mittlere Teil des dreiteiligen Gebäudes im Falle einer Verlängerung abgerissen werden muss. Bei einer Verlängerung als Hochbahn müsste man sogar nur das Dach an dieser Stelle wegnehmen.
Ansonsten dürfte stimme ich zu, dass die Strecke wohl zum überwiegenden Teil neugebaut werden müsste. Betonbrücken haben im Allgemeinen eine Lebensdauer von 60-100 Jahren. Die Eröffnung war ja 1929. Bei den Viadukten bringt falsche Sparsamkeit auch nichts, ansonsten hat man in den Jahren nach der Eröffnung dauernd Sperrungen wegen der Sanierung.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 14.10.2018 17:29 |
Zitat
der weiße bim
Zitat
VvJ-Ente
Wenn man also rechtzeitig reagiert (ja-haa, das ist in Berlin ein Problem ^^), könnte man die Bauwerke so wiederaufbauen, dass die Straßenbahn von der Mörschbrücke kommend südlich am Kreisverkehr vorbei und südlich bleibend parallel zum Siemensdamm bis zum Wohlrabedamm auf eigener Trasse fahren könnte.
Da sich inzwischen herausstellt, dass die ursprüglich auch für den Straßenbahnverkehr vorgesehene Mühlendammbrücke den heutigen Verkehrslasten der Straßenbahn nicht gewachsen ist, wird das erst recht für die Mörschbrücke zutreffen. Also steht auch dafür ein Neubau zulsten des Straßenbahnprojekts bevor, hoffentlich nicht zeitgleich mit der Wissellbrücke.