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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
10.04.2019 22:01
Also eine Straßenbahn auf der südlichen M37/137-Strecke bringt ja doch noch weitere Vorteile. Fahrt da mal mit, dann werdet ihr sehen, wie da die Lage ist.
Trotz 4 Minutentakt sind die Busse voll. Und wenn einer mal 2 Minuten zu spät ist, ist der gnadenlos überfüllt, weil ja keiner auf den Bus in 2 Minuten warten will - könnte ja ausfalllen. ;) Und die Busse sind ja nicht nur voll mit Fahrgästen, die Fahrgäste bringen ja auch was mit. Wenn ihr wüsstet - einige wissen es bestimmt aus Erfahrung - wie viele Kinderwagen da in den Bussen gestapelt werden. Oft mussten bei mir schon Kinderwagen draußen bleiben, weil einfach schon alles belegt war im Bus. Aber beim 4 Minutentakt geht das ja zum Rathaus. Und 8 kann man ja auch noch verkraften, falls man gerade die eine Linie braucht. Mit der Tram kann man dann wieder auf einen 5, wenn nicht sogar 7/7/6-Takt gehen. Oh je, da will ich mal lieber keine Prognose machen. Aber dichter wird es ja auch kaum gehen mit einer 30-40m Tram, denn das soll ja nicht die einzige Tramlinie in Spandau bleiben. Wenn dann schon die M37 alle 5 Minuten fährt, hat man schon wieder Trassenkonflikte. xD
Nun treibt die BVG derzeit auf den ganzen 37ern (Ausnahme der 237er) aber auch eine Menge Schindluder. Obwohl die Haltestelleninfrastruktur dafür teilweise nicht ausgelegt ist, fahren dort zu oft GN statt der notwendigen DL. Manchmal kommen im nachmittäglichen 8 Minuten-Takt auch EN und dann der 16 Minuten-Takt zum Waldkrankenhaus. Unmerkbar für den normalen Fahrgast. In der HVZ ist der 137er mit dem 337er gekoppelt und der Wagen fehlt dann im Taktgefüge zwischen Moritzstraße und Hohenzollernring, während man in der NVZ und der SVZ zusätzliche Wagen für den 337er verbrät.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Die zwischenzeitlich diskutierte Loslimitierung bei der Ausschreibung der anderen beiden S-Bahn-Teilnetze ist wohl vom Tisch:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/aufregung-um-vorschlag-von-guenther-s-bahn-wird-wohl-doch-nicht-geteilt/24205356.html

Viele Grüße
André
Zitat
Railroader
@Henning: Dafür verschließt sich Hamburg gegen die Straßenbahn und hat ein sinnvolles Projekt verworfen.

Du warst ja schon in Shanghai. Dort wurde die Straßenbahn auch fast zeitgleich wie Hamburg bis 1975 abgeschafft.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
11.04.2019 00:00
Zitat
Henning

Du warst ja schon in Shanghai. Dort wurde die Straßenbahn auch fast zeitgleich wie Hamburg bis 1975 abgeschafft.

In beiden Fällen finde ich das sehr schade.
Zitat
Railroader
Zitat
Henning

Du warst ja schon in Shanghai. Dort wurde die Straßenbahn auch fast zeitgleich wie Hamburg bis 1975 abgeschafft.

In beiden Fällen finde ich das sehr schade.

Im Gegensatz zu Hamburg entsteht in Shanghai aber ein neues System [en.m.wikipedia.org]
(Sprache ggf. umstellen)

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.2019 04:59 von Harald Tschirner.
Zitat
B-V 3313
Aber nicht zur U7. Und von Staaken kommt man über die Heerstraße schneller in die Innenstadt.

Dann bauen wir eine U-Bahn vom Theo bis zur Stadtgrenze :-)

Zitat
B-V 3313
Dafür lohnt sich keine U-Bahn.

Heute vielleicht nicht aber grüne Visionäre träumen von der MIV freien Großstadt und dann ist so ein bißchen Straßenbahn schnell an der Kapazitätsgrenze.

Zitat
B-V 3313
So ein "grandioser Erfolg" wie die U8-Nord, die U2-West oder die U4?

Wenn man vor den Massen (ver)endet ist das kein Wunder. Was stört dich an der U4?
Zitat
Bovist66
Genau das würden sie wohl. Das Gebiet Heerstraße Nord hat rund 16 000 Einwohner. Wenn man den Kreis etwas größer zieht, erreicht man vielleicht 20 000 bis höchstens 25 000 Menschen. Viel Umlandverkehr dürfte an dieser Stelle auch nicht auf die U 7 umsteigen. Von den 25 000 Menschen bekommt man realistischerweise vielleicht 50% überhaupt in den ÖPNV. Ergibt also eine Nachfrage von 12 500 Fahrgästen täglich. Bis Rathaus Spandau erschließt man nicht allzu viel weiteres Potential, und dieses wäre auch noch mit den örtlichen Buslinien zu teilen. Von Heerstraße Nord verteilen sich die Verkehrsströme außerdem auf die Relation Rathaus Spandau und Theodor Heuss - Platz, mehr vermutlich Richtung Ortszentrum Spandau. Lasse es einmal ca. 9000 - 15000 Fahrgäste zwischen Heerstraße Nord und Rathaus Spandau sein. Bei einer etwa drei Kilometer langen Voll-U-Bahn von Heerstraße Nord nach Rathaus Spandau ließe sich somit eine tägliche Nachfrage von maximal rund 5000 Fahrgästen je Kilometer je Richtung erreichen.

Das reicht meines Erachtens nicht für eine Verlängerung der U7, erst recht nicht angesichts zu erwartender Investitionskosten von 500 Millionen Euro plus X für einen komplett unterirdischen Bau der Trasse.

Du rechnest mit Zahlen von heute aber der U-Bahnbau benötigt die Zahlen von morgen und übermorgen, wenn die MIV freie Großstadt wahr gewordener Alptraum ist.
Die Straßenbahn kann das dann nicht mehr ableisten, denn 75m Züge die sich an Abzweigen/Kreuzungen und Knoten stapeln kann nicht das Ziel für einen tauglichen ÖPNV sein.
Berlin braucht auch neue Schnellbahnen und Verlängerungen/Anpassungen des Bestandnetzes und nicht nur die Umwandlung von Bus auf Straßenbahn.
Ja, klar. MIV-freie Stadt in einem Land, wo sich schon großes Mimimi erhebt, wenn von 4 Fahrspuren eine zur Radspur werden soll. So wie im Grün regierten Baden-Württemberg, wo die Zufahrtswege nach Stuttgart augenblicklich nach dem Wahlsieg von Kretschmann vermint wurden?
Zitat
Havelländer
Du rechnest mit Zahlen von heute aber der U-Bahnbau benötigt die Zahlen von morgen und übermorgen, wenn die MIV freie Großstadt wahr gewordener Alptraum ist.
Die Straßenbahn kann das dann nicht mehr ableisten, denn 75m Züge die sich an Abzweigen/Kreuzungen und Knoten stapeln kann nicht das Ziel für einen tauglichen ÖPNV sein.
Berlin braucht auch neue Schnellbahnen und Verlängerungen/Anpassungen des Bestandnetzes und nicht nur die Umwandlung von Bus auf Straßenbahn.

Erst sind die Fahrgastzahlen für eine Straßenbahn zu niedrig. Jetzt muss es die U-Bahn sein, weil die Straßenbahn die Fahrgäste bei dem Bevölkerungszuwachs in Spandau niemals wegbekommt. Was denn nun?!
Zitat
VvJ-Ente
Ja, klar. MIV-freie Stadt in einem Land, wo sich schon großes Mimimi erhebt, wenn von 4 Fahrspuren eine zur Radspur werden soll. So wie im Grün regierten Baden-Württemberg, wo die Zufahrtswege nach Stuttgart augenblicklich nach dem Wahlsieg von Kretschmann vermint wurden?

Die fundamentalistischen linken Grünen hinter Regine Günther in Berlin träumen davon und die haben nichts mit dem realistischen Grünen Kretschmann zu tun!
Eigentlich hat eher der Kretschmann mit den Grünen nichts zu tun...
Aber gut. Es ist natürlich genaus Quatsch, dass die Grünen das Auto abschaffen wollen wie die CDU und die SPD jemals die Straßenbahn oder das Fahrrad abschaffen wollten...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Eigentlich hat eher der Kretschmann mit den Grünen nichts zu tun...

Da es DIE Grünen gar nicht gibt, sondern jeweils den linken fundamentalistischen und den gemäßigten realen Flügel und da drunter wieder zig Gruppen und Grüppchen die nur ihre eigenen Interessen sehen, passt Kretschmann als Realo durchaus unter das grüne Dach.
Mir ist ein Kretschmann mit realisitschen Ansichten lieber und wählbarer als das Berliner Grünvolk mit seinen fundamentalistischen Ansichten ohne wirkliche Lösungen.
So kritisch ich die Grünen (wie auch alle anderen Parteien) auch sehe, ich habe eher den Eindruck die anderen Parteien (insb. SPD, CDU) und die Berliner Verwaltung lassen die Grünen nicht agieren.
Zitat
PassusDuriusculus
So kritisch ich die Grünen (wie auch alle anderen Parteien) auch sehe, ich habe eher den Eindruck die anderen Parteien (insb. SPD, CDU) und die Berliner Verwaltung lassen die Grünen nicht agieren.

Nein. Es ist vielmehr so, dass sich die Grünen mit ihren eigenen unausgegorenen Ideen (S-Bahn-Ausschreibung, Tempo 30 in der Leipziger Straße...) selbst massiv behindern.

Viele Grüße
Arnd
Wie unter anderem hier zu lesen ist, ist die A100 Fahrtrichtung Süd in Höhe Innsbrucker Platz seit gestern Abend bis Karsamstag gesperrt, der Verkehr wird über den Innsbrucker Platz mit angepassten Ampelschaltungen geleitet.

Für den ÖPNV bedeutet das, dass aufgrund der Bevorzugung des MIV wieder massive Verspätungen und Ausfälle bei den Buslinien M48, M85 und 187 die Folge sein werden. Für mich ist das unverständlich, schließlich wird bei Ersatzverkehr im Zuge von S- oder U-Bahn-Baustellen keine einzige Ampel so angepasst, dass der Busverkehr schnellst möglich die Ersatzroute fahren kann. Eine Verkehrswende sieht für mich anders aus.
Woher willst du jetzt schon wissen, daß es auf den Buslinien M48, M85 und 187 zu massiven Verspätungen und Ausfällen wegen der kleinen Anpassung kommen wird?
Die angebliche Verkehrswende ist ein Luftschloss!
... was du dir anscheinend so sehr herbeisehnst (die Sache mit dem Luftschloss, der Setzer), da andererseits das geliebte Blech ja gefährdet wäre...
Zitat
J. aus Hakenfelde
... was du dir anscheinend so sehr herbeisehnst (die Sache mit dem Luftschloss, der Setzer), da andererseits das geliebte Blech ja gefährdet wäre...

Es gibt keinerlei Anzeichen für eine echte Verkehrswende, von daher bleibt es ein Luftschloss. Es gibt zwar viele Stammtischparolen, wütende Sprüche, Proteste, Absichtserklärungen und ein paar Meter neu aufgemalten Radweg aber sonst?
Okay, unter diesem Aspekt muss ich dir recht geben, es fehlt am Willen und Mut zu stärkeren Veränderungen mit Signalwirkung, jedoch sind auch kleinere, aber konsequente Aktionen nicht minder wichtig, dazu gehört eben auch, von der Bevorrechtigung des MIVs endlich abzusehen. Verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht von blinden Autohass getrieben, allerdings vertrete ich die Ansicht, dass man in urbanen Gebieten (insbesondere in einer Großstadt wie Berlin) andere Maßstäbe anlegen sollte als in kleinstädtischen oder ländlichen Gegenden.
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