Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 18:43 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 18:59 |
Zitat
Artikel im nd
In Wien habe die Senkung des Preises des Jahrestickets für Jedermann 2013 zwar eine Verdoppelung der Abonnentenzahlen auf 800 000 gebracht, erläuterte Friedemann Brockmeyer vom Beratungsunternehmen Civity, das die Tarifreform wissenschaftlich begleitet hatte. »Aber die Zuwächse bei den Fahrgastzahlen blieben unter dem allgemeinen Bevölkerungszuwachs.« Und die wegfallenden Einnahmen aus teureren Einzelfahrkarten muss nun die Stadt Wien mit 42 Millionen Euro jährlich kompensieren. »Wenn ich das rational aus einer Verkehrswende betrachte: 42 Millionen Euro wären vier Kilometer Straßenbahn-Neubaustrecke. Man hätte von dem Geld inzwischen also 25 Kilometer Straßenbahn bauen können«, rechnet er vor. Die Frage sei eher, wie sehr man solche Tarifmaßnahmen brauche, um andere Vorhaben zu flankieren. »Wenn sich die Politik traut, den ganzen S-Bahnring zur Parkraumzone zu machen, vielleicht sogar bis Steglitz, dann kann eine Reduktion des Tarifs eine flankierende Maßnahme sein«, sagt Brockmeyer.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:05 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:14 |
Zitat
andre_de
Hallo,
Wenn man sich wieder einmal über einen Autofahrer ärgert, der wie eine angestochene Sau mit Vollgas auf der Busspur unterwegs ist, um ein wenig schneller zu sein als die anderen: Solche Bekloppten sollen explizit als Autofahrer am Straßenverkehr teilnehmen, das ist so gewollt!
https://www.tagesspiegel.de/berlin/toedlicher-unfall-prozess-um-tod-eines-vierjaehrigen-endet-mit-geldstrafe/24449036.html
Was die Strafbewertung von Vergehen im Straßenverkehr angeht, ist das ganze System krank, das kann man sicher nicht ausschließlich auf der Polizei abladen. Gesetzgebung (siehe Bußgeldkatalog), Rechtsprechung (siehe Link) und Exekutive (siehe Diskussion). Und alle merken, dass es offensichtlich so gewollt ist, und handeln entsprechend (nicht).
Viele Grüße
André
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:22 |
Zitat
nicolaas
Bei der VBB-Impuls-Veranstaltung letzte Woche wurde auch über Wien mit seinem 365-Euro-Ticket gesprochen. Für die Verkehrswende bringt das gar nichts, die Fahrgastzuwächse lagen im ÖPNV unter dem Bevölkerungszuwachs, analysierte dort Friedemann Brockmeyer.
Folgend ein Auszug aus meinem Artikel im nd, den ich auch unter dem Punkt Tarifverhandlungen verlinkt hatte.
Zitat
Artikel im nd
In Wien habe die Senkung des Preises des Jahrestickets für Jedermann 2013 zwar eine Verdoppelung der Abonnentenzahlen auf 800 000 gebracht, erläuterte Friedemann Brockmeyer vom Beratungsunternehmen Civity, das die Tarifreform wissenschaftlich begleitet hatte. »Aber die Zuwächse bei den Fahrgastzahlen blieben unter dem allgemeinen Bevölkerungszuwachs.« Und die wegfallenden Einnahmen aus teureren Einzelfahrkarten muss nun die Stadt Wien mit 42 Millionen Euro jährlich kompensieren. »Wenn ich das rational aus einer Verkehrswende betrachte: 42 Millionen Euro wären vier Kilometer Straßenbahn-Neubaustrecke. Man hätte von dem Geld inzwischen also 25 Kilometer Straßenbahn bauen können«, rechnet er vor. Die Frage sei eher, wie sehr man solche Tarifmaßnahmen brauche, um andere Vorhaben zu flankieren. »Wenn sich die Politik traut, den ganzen S-Bahnring zur Parkraumzone zu machen, vielleicht sogar bis Steglitz, dann kann eine Reduktion des Tarifs eine flankierende Maßnahme sein«, sagt Brockmeyer.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:22 |
Zitat
Railroader
Zitat
Lopi2000
Auf welcher Rechtsgrundlage sollte man dies auch tun? In den Beförderungsbedingungen ist lediglich in schwerwiegenden Fällen ein Ausschluss von der Beförderung ohne vorherige Ermahnung vorgesehen.
Ist zwar nur Kurier, aber geht ja um die Aussage der Bundespolizei:
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:47 |
Zitat
Florian Schulz
Dem widerspreche ich mit diesem Zitat aus dem Tagesspiegel:
"Polizeipräsident Klaus Kandt hatte im März bei der Vorstellung der Unfallbilanz für 2016 gesagt, dass es sehr wohl zulässig sei, bei Gefährdungen den Notruf 110 zu wählen.
Zitat
Und ein auf dem Zebrastreifen, einem Radfahrstreifen oder vor einer Ampel geparktes Auto ist eine Gefahr.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:57 |
Zitat
Nicolas Jost
Du verstehst das Problem nicht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 19:59 |
Zitat
andre_de
Hallo,
Wenn man sich wieder einmal über einen Autofahrer ärgert, der wie eine angestochene Sau mit Vollgas auf der Busspur unterwegs ist, um ein wenig schneller zu sein als die anderen: Solche Bekloppten sollen explizit als Autofahrer am Straßenverkehr teilnehmen, das ist so gewollt!
https://www.tagesspiegel.de/berlin/toedlicher-unfall-prozess-um-tod-eines-vierjaehrigen-endet-mit-geldstrafe/24449036.html
Im Havelland wäre die Mutter wegen Verletzung der Aufsichtspflicht zu Schadenersatz und Schmerzensgeld für den geschockten Autofahrer verurteilt worden. Immer diese verdammte Kuscheljustiz von RRG!!11einself!!!Zitat
Artikel
Es sei aber auch von einem Fehlverhalten der Mutter auszugehen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 20:15 |
Zitat
Florian Schulz
Huh, wieso ich nicht? Von wo bis wo gehen denn die Gänsefüßchen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 20:32 |
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Florian Schulz
Huh, wieso ich nicht? Von wo bis wo gehen denn die Gänsefüßchen?
Da du mit Verweis auf den Artikel des Tsp widersprochen hast, ging ich davon aus, dass du inhaltlich hinter den/dem Zitierten stehst.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 21:52 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:01 |
Zitat
Railroader
@Nic: Dann blieben Türaufhalter, die zu einer gefährlichen Situation führten, stets straffrei. Dem ist aber nicht so. Worauf man sich da nun rechtlich bezieht, müsste ich googeln. Fakt ist aber, dass diese Personen in der Vergangenheit selbst auch zu Geldstrafen verurteilt wurden, wenn sie sich nur selbst in Gefahr brachten und dadurch mitunter auch selbst einen Schaden erlitten haben.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:02 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:07 |
Zitat
Railroader
@Nic: Dann blieben Türaufhalter, die zu einer gefährlichen Situation führten, stets straffrei. Dem ist aber nicht so. Worauf man sich da nun rechtlich bezieht, müsste ich googeln. Fakt ist aber, dass diese Personen in der Vergangenheit selbst auch zu Geldstrafen verurteilt wurden, wenn sie sich nur selbst in Gefahr brachten und dadurch mitunter auch selbst einen Schaden erlitten haben.
Zitat
Man muss sich nicht betrunken an einen Fahrschalter setzen, um einen gefährlichen Eingriff in den Bahnbetrieb zu begehen. Es reicht schon, sich unbefugt im Gleis aufzuhalten und den Zug zur Schnellbremsung zu zwingen
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:11 |
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:15 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:17 |
Zitat
Wollankstraße
@Nic
Ist das alles was dazu zählt ? Ist eine ernste Frage.
Wenn ich Gerümpel auf Schienen lege oder Piloten mit einem Laser blendee, ist das nicht auch "Transportgefährdung" (nenne mal den gefährlichen Eingriff so) ?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:20 |
Zitat
Wollankstraße
Ist das alles was dazu zählt ? Ist eine ernste Frage.
Wenn ich Gerümpel auf Schienen lege oder Piloten mit einem Laser blendee, ist das nicht auch "Transportgefährdung" (nenne mal den gefährlichen Eingriff so) ?
Zitat
§ 315
Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr
(1) Wer die Sicherheit des Schienenbahn-, Schwebebahn-, Schiffs- oder Luftverkehrs dadurch beeinträchtigt, daß er
1. Anlagen oder Beförderungsmittel zerstört, beschädigt oder beseitigt,
2. Hindernisse bereitet,
3. falsche Zeichen oder Signale gibt oder
4. einen ähnlichen, ebenso gefährlichen Eingriff vornimmt
und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 12.06.2019 22:25 |
Zitat
Weiter warten muss die BVG jedoch auf die nötige Gebührenordnung. Dass diese noch längst nicht existiert, liegt nicht zuletzt an Unstimmigkeiten zwischen mehreren Senatsverwaltungen, die die Einführung so blockieren. Im Kern geht es um die Frage: Wer soll die Vorschrift erarbeiten?