Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 11:29 |
Zitat
Nemo
Naja, wenn sie im Recht wären, dann könnten sie auch ganz gelassen auf den Richterspruch warten oder sich mit der Entschädigung irgendwo eine neue Hütte bauen. Die müssen so laut schreien, damit sie überhaupt eine Chance haben. Deren einzige Möglichkeit ist es durch politischen Druck zu erreichen, dass das Depot woanders gebaut wird.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 11:53 |
Zitat
hvhasel
Stimmt es eigentlich, dass die erwähnte Erholungsanlage Blankenburg, aus der die Protestierenden wohl hauptsächlich kommen, einer geduldeten Dauernutzung einer erweiterten KGA entspricht? Dann würde ich als Anwohner aber mal deutlich kleinere Brötchen backen!
Außerdem, wenn ich mir die Vorzugsvariante der Straßenbahntrasse anschaue, wird es auch zu einer Entlastung der Anwohner in Heinersdorf kommen. Da sollte mal besser kommuniziert werden, was passiert, wenn keine Straßenbahn kommt. Vielleicht sollte man auch mal über einen offenen Tunnelbau der U-Bahn informieren und was das für die Anwohner bedeutet.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 11:53 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 11:57 |
Zitat
hvhasel
Zitat
Nemo
Naja, wenn sie im Recht wären, dann könnten sie auch ganz gelassen auf den Richterspruch warten oder sich mit der Entschädigung irgendwo eine neue Hütte bauen. Die müssen so laut schreien, damit sie überhaupt eine Chance haben. Deren einzige Möglichkeit ist es durch politischen Druck zu erreichen, dass das Depot woanders gebaut wird.
Meinst du, es ist nur das Depot? Das hört sich eher nach kompletter Besitzstandswahrung an. Wobei die U-Bahn-Wünsche vermutlich nur ein weiterer Strohhalm sind, damit sich gar nichts ändert.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 11:59 |
Zitat
micha774
Immer wieder geil wenn man im Bus im Stau steht und liest warum die Autobahnzufahrten dicht sind.
"Zu hohes Verkehrsaufkommen". Macht dann natürlich Sinn die Zugangsstraßen zu verstopfen und damit den ÖPNV auszubremsen.
40min gebraucht von Alt-Buckow bis zum Bahnhof Hermannstraße...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 12:50 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 16:21 |
Wenn ich mir das alles so durchlese, komme ich langsam zum Schluss: sollen sie doch ihre U-Bahn bekommen!Zitat
Christian Linow
Und weil 's gerade so zum Thema passt. Die Berliner Morgenpost berichtet heute:
"Blankenburger Süden: Pankower fordern Bau einer U-Bahn
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 17:29 |
Zitat
Jay
Zitat
micha774
Immer wieder geil wenn man im Bus im Stau steht und liest warum die Autobahnzufahrten dicht sind.
"Zu hohes Verkehrsaufkommen". Macht dann natürlich Sinn die Zugangsstraßen zu verstopfen und damit den ÖPNV auszubremsen.
40min gebraucht von Alt-Buckow bis zum Bahnhof Hermannstraße...
Es ist genau das eingetreten, wovor Kritiker der A100-Verlängerung und A113-Durchbindung gewarnt haben. Der Entlastungseffekt der neuen Autobahn hat nur kurzzeitig gewirkt und sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt, so dass die vorher schon stark belastete A100 jetzt nahezu täglich zur HVZ überlastet ist. Das Sperren der Zufahrten ist eine Zwangsmaßnahme, um einen Stau im Tunnel zu vermeiden und zugleich die Unfallgefahr durch einfädelnde Fahrzeuge zu umgehen. Mit dem angedachten Neubau des Autobahndreiecks Funkturm wird sich die Situation noch weiter verschärfen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 17:33 |
Zitat
micha774
Zitat
Jay
Zitat
micha774
Immer wieder geil wenn man im Bus im Stau steht und liest warum die Autobahnzufahrten dicht sind.
"Zu hohes Verkehrsaufkommen". Macht dann natürlich Sinn die Zugangsstraßen zu verstopfen und damit den ÖPNV auszubremsen.
40min gebraucht von Alt-Buckow bis zum Bahnhof Hermannstraße...
Es ist genau das eingetreten, wovor Kritiker der A100-Verlängerung und A113-Durchbindung gewarnt haben. Der Entlastungseffekt der neuen Autobahn hat nur kurzzeitig gewirkt und sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt, so dass die vorher schon stark belastete A100 jetzt nahezu täglich zur HVZ überlastet ist. Das Sperren der Zufahrten ist eine Zwangsmaßnahme, um einen Stau im Tunnel zu vermeiden und zugleich die Unfallgefahr durch einfädelnde Fahrzeuge zu umgehen. Mit dem angedachten Neubau des Autobahndreiecks Funkturm wird sich die Situation noch weiter verschärfen.
Und das auf Kosten des ÖPNV. Aber warum wundert mich das wiederum nicht bei diesem Senat?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 19:45 |
Zitat
Christian Linow
Eine Hetze kann ich bei der Straßenbahn gesellschaftlich pauschal nicht erkennen. Eher habe ich das Gefühl, dass aufseiten der emotionalisierten Straßenbahnbefürworter jedwede Kritik an dem System Tram schutzreflexartig so empfunden wird. Abhebend auf Deiner These, dass Menschen von der Komplexität einiger Inhalte und Sachverhalte überfordert sein könnten, hieße das, generell Wahlen hinterfragen zu können.
„Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.“ George Bernard Shaw
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 21:00 |
Zitat
Jay
Zitat
hvhasel
Stimmt es eigentlich, dass die erwähnte Erholungsanlage Blankenburg, aus der die Protestierenden wohl hauptsächlich kommen, einer geduldeten Dauernutzung einer erweiterten KGA entspricht? Dann würde ich als Anwohner aber mal deutlich kleinere Brötchen backen!
Jein. Da die Anlage aus der DDR übergegangen ist, ist es nicht ganz so einfach. Für mehrere Grundstücke besteht ein Dauerwohnrecht, so dass es sich nicht um eine klassische Kleingartenanlage (KGA) handelt. Dass die Senatsverwaltung hier nicht mit offenen Karten spielt, ist auch nur bedingt hilfreich und ich sehe die Planung, so wie sie aktuell eingebracht wurde, äußerst kritisch und Widerstand provozierend.
Zitat
Die “Erholungsanlage Blankenburg” ist KEINE Kleingarten-Anlage, sondern eine große Wohnsiedlung mit massiven Wohnhäusern, die legal von den ca. 400 Eigentümern auf deren Eigentumsland errichtet worden sind! Medienberichte, in denen klischeehaft von “Kleingärtnern” die Rede ist, sind entweder tendenziös oder zumindest unseriös.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 15.01.2020 21:16 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 09:36 |
Zitat
Fraktion Die Linke in der Spandauer BVV
Das Bezirksamt wird beauftragt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen zu prüfen, ob und ggf. in welchem Zeitraum eine Verlängerung der U-Bahnlinie 2 mittels jeweils einer Brücke über die Ruhlebener Chaussee und die Spree auf der Trasse der ehemaligen »Kohlebahn« bis zum U-Bahnhof Paulsternstraße und darüber hinaus bis zum Bahnhof Gartenfeld möglich ist (möglicherweise als Hochbahn wie in Ruhleben).
Begründung
Der städtebauliche Wettbewerb für den sogenannten Siemenscampus ist abgeschlossen. Nördlich des Campus wird bereits gebaut, die Entwicklung der Insel Gartenfeld steht unmittelbar bevor. Die Wasserstadt Oberhavel expandiert. Ab 2021 wird die Nachnutzung des Flughafen Tegel eine bessere ÖPNV-Anbindung der »Urban Tech Republic« erforderlich machen, die als Verlängerung der hier angedachten Trasse möglich wäre.
Auch wenn aktuell alle Beteiligten davon ausgehen, dass die Erschließung des sogenannten Siemenscampus durch Sanierung der »Siemensbahn« erfolgen soll, scheint dies keineswegs sicher: die Anbindung an den S-Bahnhof Jungfernheide ist nicht unproblematisch und wird durch die Sanierungsmaßnahmen an der A 100 nicht einfacher. Die Deutsche Bahn prüft die Verlängerung der Trasse bis Hakenfelde – mit einer Vorlage der Machbarkeitsstudie ist erst zum Jahresende zu rechnen.
Eine parallele Prüfung der vorgeschlagenen Alternative sollte schon deshalb erfolgen, um im Zweifel nicht ein Jahr Planungsvorlauf zu verlieren.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 09:38 |
Zitat
hvhasel
Die Berliner Lokalpolitik und die U-Bahn: Best friends forever!
Heute habe ich ein besonders schönes Exempel aus Spandau. Ich lasse das gerne einfach nur unkommentiert so stehen:
Zitat
Fraktion Die Linke in der Spandauer BVV
Das Bezirksamt wird beauftragt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen zu prüfen, ob und ggf. in welchem Zeitraum eine Verlängerung der U-Bahnlinie 2 mittels jeweils einer Brücke über die Ruhlebener Chaussee und die Spree auf der Trasse der ehemaligen »Kohlebahn« bis zum U-Bahnhof Paulsternstraße und darüber hinaus bis zum Bahnhof Gartenfeld möglich ist (möglicherweise als Hochbahn wie in Ruhleben).
Begründung
Der städtebauliche Wettbewerb für den sogenannten Siemenscampus ist abgeschlossen. Nördlich des Campus wird bereits gebaut, die Entwicklung der Insel Gartenfeld steht unmittelbar bevor. Die Wasserstadt Oberhavel expandiert. Ab 2021 wird die Nachnutzung des Flughafen Tegel eine bessere ÖPNV-Anbindung der »Urban Tech Republic« erforderlich machen, die als Verlängerung der hier angedachten Trasse möglich wäre.
Auch wenn aktuell alle Beteiligten davon ausgehen, dass die Erschließung des sogenannten Siemenscampus durch Sanierung der »Siemensbahn« erfolgen soll, scheint dies keineswegs sicher: die Anbindung an den S-Bahnhof Jungfernheide ist nicht unproblematisch und wird durch die Sanierungsmaßnahmen an der A 100 nicht einfacher. Die Deutsche Bahn prüft die Verlängerung der Trasse bis Hakenfelde – mit einer Vorlage der Machbarkeitsstudie ist erst zum Jahresende zu rechnen.
Eine parallele Prüfung der vorgeschlagenen Alternative sollte schon deshalb erfolgen, um im Zweifel nicht ein Jahr Planungsvorlauf zu verlieren.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 09:51 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 12:31 |
Zitat
Nemo
Zitat
hvhasel
Die Berliner Lokalpolitik und die U-Bahn: Best friends forever!
Heute habe ich ein besonders schönes Exempel aus Spandau. Ich lasse das gerne einfach nur unkommentiert so stehen:
Zitat
Fraktion Die Linke in der Spandauer BVV
Das Bezirksamt wird beauftragt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen zu prüfen, ob und ggf. in welchem Zeitraum eine Verlängerung der U-Bahnlinie 2 mittels jeweils einer Brücke über die Ruhlebener Chaussee und die Spree auf der Trasse der ehemaligen »Kohlebahn« bis zum U-Bahnhof Paulsternstraße und darüber hinaus bis zum Bahnhof Gartenfeld möglich ist (möglicherweise als Hochbahn wie in Ruhleben).
Begründung
Der städtebauliche Wettbewerb für den sogenannten Siemenscampus ist abgeschlossen. Nördlich des Campus wird bereits gebaut, die Entwicklung der Insel Gartenfeld steht unmittelbar bevor. Die Wasserstadt Oberhavel expandiert. Ab 2021 wird die Nachnutzung des Flughafen Tegel eine bessere ÖPNV-Anbindung der »Urban Tech Republic« erforderlich machen, die als Verlängerung der hier angedachten Trasse möglich wäre.
Auch wenn aktuell alle Beteiligten davon ausgehen, dass die Erschließung des sogenannten Siemenscampus durch Sanierung der »Siemensbahn« erfolgen soll, scheint dies keineswegs sicher: die Anbindung an den S-Bahnhof Jungfernheide ist nicht unproblematisch und wird durch die Sanierungsmaßnahmen an der A 100 nicht einfacher. Die Deutsche Bahn prüft die Verlängerung der Trasse bis Hakenfelde – mit einer Vorlage der Machbarkeitsstudie ist erst zum Jahresende zu rechnen.
Eine parallele Prüfung der vorgeschlagenen Alternative sollte schon deshalb erfolgen, um im Zweifel nicht ein Jahr Planungsvorlauf zu verlieren.
Das ist doch mal eine erfrischend neue Idee, die wir bisher noch nicht hatten!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 13:03 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 13:10 |
Zitat
def
Könnte man vielleicht eine Art Mehrsystem-Seil-U-Bahn entwickeln, bei der die Wagen der U2 sich automatisch in Ruhleben ans Seil einhängen und dann gen Paulsternstraße schweben?
/Sarkasmus off
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 13:19 |
Zitat
Nemo
Übrigens wäre hier eine Seilbahn sinnvoll, da es über Gewerbegebiete und die Spree rüber geht...
Zitat
def
Könnte man vielleicht eine Art Mehrsystem-Seil-U-Bahn entwickeln, bei der die Wagen der U2 sich automatisch in Ruhleben ans Seil einhängen und dann gen Paulsternstraße schweben?
/Sarkasmus off
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 16.01.2020 15:38 |
Zitat
def
Könnte man vielleicht eine Art Mehrsystem-Seil-U-Bahn entwickeln, bei der die Wagen der U2 sich automatisch in Ruhleben ans Seil einhängen und dann gen Paulsternstraße schweben?
/Sarkasmus off