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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
biesdorfer83
Zitat
andre_de
Während der Senat unter Verwaltungsverantwortung von Frau Günther beim Radwegeausbau vorwiegend Papier und vor allem heiße Luft produziert, ist der Bezirk Pankow ganz offensichtlich etwas ergebnisorientierter unterwegs:

https://leute.tagesspiegel.de/pankow/intro/2020/02/13/111364/

Viele Grüße
André

Bizetstr. in Weißensee soll Fahrradstraße werden. Bin gespannt, ob man dann der BVG vorschlägt, wie der N50 dann an seine Haltestelle in Fahrtrichtung Franz. Buchholz kommen soll.

________________________
| BVG (im Linienverkehr) frei |
Zitat
biesdorfer83
Zitat
andre_de
Während der Senat unter Verwaltungsverantwortung von Frau Günther beim Radwegeausbau vorwiegend Papier und vor allem heiße Luft produziert, ist der Bezirk Pankow ganz offensichtlich etwas ergebnisorientierter unterwegs:

https://leute.tagesspiegel.de/pankow/intro/2020/02/13/111364/

Viele Grüße
André

Bizetstr. in Weißensee soll Fahrradstraße werden. Bin gespannt, ob man dann der BVG vorschlägt, wie der N50 dann an seine Haltestelle in Fahrtrichtung Franz. Buchholz kommen soll.

Warum soll man eine Fahrradstraße nicht auch für Busse freigeben können?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Oh, wenn man sich mal ansieht, was in bestehenden Fahrradstraßen wie der Linienstr. oder der Alberichstr. so an "Anliegerverkehr" rumkreucht und -fleucht, dann wäre es typisch Berlin, wenn sich für den MIV nach Ausschilderung der Bizetstr. als Fahrradstraße rein gar nichts ändert, aber der N50er eine neue Linienführung bräuchte...
Zitat
Nemo
Warum soll man eine Fahrradstraße nicht auch für Busse freigeben können?

Vor allem, wenn es sich um Nachtbusse handelt, sollte das unproblematisch sein. Eine Fahrradstraße bedeutet ja ohnehin nicht, dass dort nur noch Fahrräder fahren dürfen sondern nur, dass diese einen gewissen Vorrang haben, der den PKW-Fahrenden leider meist unbekannt ist. (Tempo 30, Fahrräder dürfen jederzeit nebeneinander fahren...)
Ich denke, du meintest das so:

Zitat

In Deutschland sind Fahrradstraßen dem Fahrradverkehr vorbehalten. Mit anderen Fahrzeugen dürfen sie nur dort benutzt werden, wo dies durch Zusatzzeichen angezeigt ist.
Quelle: Wiki
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Warum soll man eine Fahrradstraße nicht auch für Busse freigeben können?

Vor allem, wenn es sich um Nachtbusse handelt, sollte das unproblematisch sein. Eine Fahrradstraße bedeutet ja ohnehin nicht, dass dort nur noch Fahrräder fahren dürfen sondern nur, dass diese einen gewissen Vorrang haben, der den PKW-Fahrenden leider meist unbekannt ist. (Tempo 30, Fahrräder dürfen jederzeit nebeneinander fahren...)

Fahrradstraße heißt schon, dass da nur Fahrräder fahren dürfen. Alle anderen Fahrzeuge müssen gesondert erlaubt werden, wäre also auch für möglich. Und Vorrang haben die Fahrräder auch nicht, der einzige unterschied zur Tempo 30 Zone ist nur noch das Fahrräder immer nebeneinander fahren dürfen.
Zitat
Christian Linow

Freilich wäre die Strecke über die Elsenbrücke auch nicht meine Vorzugsvariante, vielmehr ein Plan B, der aber immer noch Fahrgastpotenziale abschöpft und eine Direktverbindung zwischen dem Hermannplatz und der Warschauer Straße schafft.

Sorry, aber das Wort "Direktverbindung" beinhaltet "direkt", also den direkten Weg. Eine Straßenbahn von der Warschauer über die Elsenbrücke und quer durch Treptow zurück in den Raum Pannierstraße mag sinnvoll zur Feinerschließung oder sonst wie sein, eine Direktverbindung ist das nun aber ganz bestimmt nicht.

Zitat
Christian Linow
@Logital, ich frage Dich mal ganz direkt: Wie stündest Du denn dazu, wenn die Fronten am Ende derart verhärtet sind, dass nur noch die Alternative Elsenbrücke in Betracht kommt? Lieber keine Straßenbahn?

Ich kann nicht erkennen, warum die direkte Route objektiv mehr Konfliktpunkte bieten sollte als die Umwegverbindung. Eher denke ich, das wäre umgekehrt. (Etwa wegen der Führung entlang einer wichtigen MIV-Achse).

Und auch was die subjektiven Konfliktpunkte mit den jeweiligen Anwohnern betrifft: die sind *jetzt* um die Falckensteinstraße da, weil die Route gerade diskutiert wird. Um die Karl-Kunger-Straße sind sie *jetzt* eben noch nicht da.

Bei einer Route, die deutlich länger durch Wohngebiete führt, wird es auch deutlich mehr Konflikte mit mit Anwohnern geben als auf einer kürzeren. Alles andere halte ich für völlig illusionär.
Zitat
Global Fisch
Und auch was die subjektiven Konfliktpunkte mit den jeweiligen Anwohnern betrifft: die sind *jetzt* um die Falckensteinstraße da, weil die Route gerade diskutiert wird. Um die Karl-Kunger-Straße sind sie *jetzt* eben noch nicht da.
Bei einer Route, die deutlich länger durch Wohngebiete führt, wird es auch deutlich mehr Konflikte mit mit Anwohnern geben als auf einer kürzeren. Alles andere halte ich für völlig illusionär.

+1
Hier ein ausfürliches Interview mit der Verkerssenatorin:
Halb OT:
Der Bundesrat hat der geplanten Erhöhung der Preise der Anwohnerparkausweise
- von Scheuer per Brief an alle Länder als "überzogen" tituliert - nicht zugestimmt.
[www.bundesrat.de]

Eine größere Lenkungswirkung contra MIV, pro ÖPNV wird somit auch zukünftig nicht über finanzielle
Anreize beim Flächenverbrauch ("Stehzeuge") geschehen können.

Vermutlich wird es - wenn weiterhin eine Lenkungswirkung gewünscht wird - darauf hinauslaufen,
dass die Zahl der Parkplätze auf öffentlichem Straßenland sinken muss. Zusammen mit der ebenso
heute im Bundesrat positiv beschiedenen Erhöhung der Bußgelder für das Falschparken, könnte
trotzdem ein Schuh draus werden - wenn kontrolliert und sanktioniert wird ;)

Was denkt ihr?

PS: Es war Mal geplant, den 5m-Bereich, in dem an Kreuzungen nicht geparkt werden darf, auf
8m zu vergrößern. Dazu finde ich gar nichts mehr. Wisst ihr was?
Zitat
TomB
Der Bundesrat hat der geplanten Erhöhung der Preise der Anwohnerparkausweise nicht zugestimmt.

Sehr schade, aber Berlin sollte hier auch erstmal seine eigenen Hausaufgaben machen, schließlich ist man von der kritisierten Preisobergrenze noch 66 % entfernt. Der zweijährige Parkausweis dürfte (auch ohne die erstmal gescheiterte Erhöhung) rund 60 Euro kosten, kostet aber nur 20 Euro.
Zitat
TomB
PS: Es war Mal geplant, den 5m-Bereich, in dem an Kreuzungen nicht geparkt werden darf, auf
8m zu vergrößern. Dazu finde ich gar nichts mehr. Wisst ihr was?

Es würde ja vollkommen reichen, die 5m rigoros durchzusetzen, das hieße, sofort den Abschleppwagen bestellen oder wegen Verkehrsgefähdung wenigstens ein drastisches Bußgeld zu verhängen!

Ich habe manchmal den Eindruck, dass man im Straßenverkehr in Deutschland extra strenge Regeln erlässt (auch bei Geschwindigkeitsbeschränkungen), weil man davon ausgeht, dass diese überschritten werden. Wenn man weiter so lässig damit umgeht, hat man bei 8m Parkverbot dann vielleicht echte 5m frei...

Gruß
Salzfisch

---
Berlins Straßen sind zu eng, um sie mit Gelenkbussen zu verstopfen!
Zitat
Stowaway
Hier ein ausfürliches Interview mit der Verkerssenatorin:

Interessant zu lesen, dass sich Frau Günther über ihre Misserfolge ärgert ;-)

Besonders peinlich finde ich, dass sie nach bereits 2,5 Jahren (!) auf die Idee kommt, eine Arbeitsgruppe einzuberufen, die mögliche "Quick-Wins" prüfen (!) soll. Das hätte doch sinnvollerweise der erste Schritt gleich nach Amtsantritt sein müssen, um schnell erste Schritte zu bewirken, die die Leute auch wahrnehmen und damit den Beginn der Verkehrswende spüren. Stattdessen nur viel Diskussionen, Papier, bewusst strittige Statements, und sie hat es sich quasi an allen Fronten, selbst bei denen, die ihre Ideen teilen, weitgehend verscherzt. Obwohl viele ihrer Ideen richtig und wichtig sind, ist sie m.E. komplett unfähig, diese zu vermitteln und wirksam umzusetzen.

Mir kommt Frau Günther so vor, wie ein in der Theorie sehr bewanderter Professor, den man plötzlich in die reale Welt geschickt hat, ohne Verwaltungswissen, ohne Menschengespürt, ohne Netzwerk, einfach komplett ohne Lebens- und Berufserfahrung. Als Mensch kann sie einem Leid tun, für das Verkehrswende-Thema ist sie allerdings eine Katastrophe.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Obwohl viele ihrer Ideen richtig und wichtig sind, ist sie m.E. komplett unfähig, diese zu vermitteln und wirksam umzusetzen. Mir kommt Frau Günther so vor, wie ein in der Theorie sehr bewanderter Professor, den man plötzlich in die reale Welt geschickt hat, ohne Verwaltungswissen, ohne Menschengespür, ohne Netzwerk, einfach komplett ohne Lebens- und Berufserfahrung.

Was Du auch immer von Politikern erwartest - das sind auch nur Menschen! Und offensichtlich hat sich damals kein anderer Mensch nach diesem Job gerissen - und schon gar kein Vollkommener, der alle Deine Ansprüche erfüllt.
Zitat
phönix
Und offensichtlich hat sich damals kein anderer Mensch nach diesem Job gerissen.

*LOL* na das ist ja mal ein Anspruch an Landes-Spitzenpolitiker! Dann ist wohl Mittelmaß in deinen Augen eine selten erreichte Auszeichnung ;-)
Zitat
phönix
Zitat
andre_de
Obwohl viele ihrer Ideen richtig und wichtig sind, ist sie m.E. komplett unfähig, diese zu vermitteln und wirksam umzusetzen. Mir kommt Frau Günther so vor, wie ein in der Theorie sehr bewanderter Professor, den man plötzlich in die reale Welt geschickt hat, ohne Verwaltungswissen, ohne Menschengespür, ohne Netzwerk, einfach komplett ohne Lebens- und Berufserfahrung.

Was Du auch immer von Politikern erwartest - das sind auch nur Menschen! Und offensichtlich hat sich damals kein anderer Mensch nach diesem Job gerissen - und schon gar kein Vollkommener, der alle Deine Ansprüche erfüllt.

Jens-Holger Kirchner war damals deiner Ansicht nach wo?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
TomB
Halb OT:
Der Bundesrat hat der geplanten Erhöhung der Preise der Anwohnerparkausweise
- von Scheuer per Brief an alle Länder als "überzogen" tituliert - nicht zugestimmt.
[www.bundesrat.de]

Eine größere Lenkungswirkung contra MIV, pro ÖPNV wird somit auch zukünftig nicht über finanzielle
Anreize beim Flächenverbrauch ("Stehzeuge") geschehen können.

Vermutlich wird es - wenn weiterhin eine Lenkungswirkung gewünscht wird - darauf hinauslaufen,
dass die Zahl der Parkplätze auf öffentlichem Straßenland sinken muss. Zusammen mit der ebenso
heute im Bundesrat positiv beschiedenen Erhöhung der Bußgelder für das Falschparken, könnte
trotzdem ein Schuh draus werden - wenn kontrolliert und sanktioniert wird ;)

Was denkt ihr?

(…)

1. Die vom Land Berlin beabsichtigte Regelung, Bewohnerparken vorsichtig bepreisen zu dürfen, hat im ersten Anlauf im Bundesrat erwartungsgemäß keine Mehrheit gefunden. Die andere Seite wird sicherlich noch viele Abstimmungen dieser Art gewinnen - und am Ende werden alle schon immer für die jetzige Position des Landes Berlin gewesen sein.

2. Die Lenkungswirkung zugunsten des ÖV kann zu einem großen Teil durch Erweiterungen der Gebiete mit Parkraumbewirtschaftung erreicht werden: Zuhause ist das parkieren zwar frei, aber sobald man in einer anderen Parkraumbewirtschaftungszone parkt, kostet es Geld, wodurch die Lenkungswirkung eintritt.

3. Die Zahl der Parkplätze auf öffentlichem Straßenland muß sinken - meines Erachtens ein richtiger Gedanke. Es bleibt nur die Standardfrage, wer das mit wem - und vor allem gegen wen - durchsetzt.

Nur ein Beispiel aus Schöneberg: In der von der Linie 246 befahrenen Beckerstraße darf zur Zeit auf beiden Seiten geparkt werden. Einige dutzend Stellplätze sind offenbar wichtiger als vernünftige Fahrbedingungen für eine Buslinie, die nach meiner Einschätzung jedenfalls in der Woche von einer vierstelligen Fahrgastzahl pro Tag genutzt wird. Die betriebliche "Stabilität" der Linie entspricht denn auch dem ihr vom Bezirk entgegengebrachten Desinteresse.

Trotz des hohen Parkdrucks gibt es in diesem Bereich keine Parkraumbewirtschaftung - warum auch. Wenn in den Bezirken zunächst einmal die jetzt schon bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten zur Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung ausgeschöpft würden, dann wären wir schon einen Schritt weiter.


Einen schönen Sonnabend wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Warum soll man eine Fahrradstraße nicht auch für Busse freigeben können?

Vor allem, wenn es sich um Nachtbusse handelt, sollte das unproblematisch sein. Eine Fahrradstraße bedeutet ja ohnehin nicht, dass dort nur noch Fahrräder fahren dürfen sondern nur, dass diese einen gewissen Vorrang haben, der den PKW-Fahrenden leider meist unbekannt ist. (Tempo 30, Fahrräder dürfen jederzeit nebeneinander fahren...)

Dein Missverständnis ist sehr entlarvend. Nicht für Dich, sondern für die Situation auf den Straßen. Die Regel wird so konsequent mit Ausnahmen belegt, dass die Ausnahme als Regel wahrgenommen wird. ging mir genauso. Ich war bass erstaunt, als ich zum ersten Mal auf einer echten Fahrradstraße unterwegs war. Ohne Freigabe für Autos. Hat sich irgendwie unecht angefühlt.
War aber auch in Brandenburg.
Im Wald.
Hallo zusammen,

ein Blick über den Tellerrand: Vorhin habe ich einen Video-Link zum aktuellen Münchner Stadtrats-Hearing "Autofreie Altstadt" bekommen.

Es geht unter anderem um den Lieferverkehr in der Innenstadt, wozu ein Vertreter von UPS referiert.

Inhalt: Das Unternehmen UPS hat bereits im Sommer 2017 die Paketzustellung in großen Teilen der Münchner Innenstadt komplett auf Lastenfahrräder umgestellt. Ausgenommen ist die Altstadt, wo die Paketmengen dafür zu groß sind (Einzelhandel in der und rund um die Fußgängerzone). Dort hat man die zuvor 23 herkömmlichen Zustellfahrzeuge durch drei Lkw der 7,5-Tonnen-Klasse ersetzt, von denen aus neben dem Fahrer jeweils weitere örtliche Helfer die Pakete per Sackkarre zustellen. Dadurch können ebenfalls erhebliche Fahrwege und Verkehrsflächen eingespart werden. Der Referent geht dabei auf die Erfahrungen und auch auf die Probleme ein, die sich bisher ergeben haben.

Münchner Stadtrats-Hearing "Autofreie Altstadt" -> Aus dem Pull-Down-Menü unter dem Video den Beitrag "Aus der Sicht eines Logistikers" auswählen - ca. 17 Minuten Vortrag mit Folien.

Auch die weiteren Referate, unter anderem Erfahrungen aus Wien, sind sehr interessant.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
B-V 3313
Jens-Holger Kirchner war damals deiner Ansicht nach wo?

Hr. Kirchner durfte damals seinen Hut doch gar nicht in den Ring werfen, da er einer bestimmten Quote nicht entsprochen hat. Du brauchst doch nicht nur einen Fachmann(in), der/die nicht nur interessiert ist und alle Deine Eigenschafts-Wünsche erfüllt, Du brauchst auch jemanden, der solche Leute zulässt und sie zur Wirkung kommen lässt. Das wollte damals aber eine Berliner Partei nicht. Deshalb hat man halt nur nach bestimmten Leuten #Ausschau gehalten, die die Quotenwünsche erfüllten.

Mit besten Grüßen

phönix
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