Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
micha774
Auf dem.Niveau könnte ich auch sagen, das ich nicht länger als 5min auf den Bus warten will ;-)

Das muss auch keiner. Einfach die Online-Durchfahrzeiten ansehen und 2 bis 3 min vorher an der Haltestelle sein. Das klappt bei mir in Pankow hervorragend ;-)

so long

Mario
Zitat
Latschenkiefer

Die Pankower CDU träumt laut Tagesspiegel auch von einer U10 Alexanderplatz - Buch.

Ein Satz aus diesem Artikel: "Berlin solle für die U10 Geld beim Bund eintreiben (Kursivdruck durch mich), und zwar über das – Achtung, alle gut festhalten! – „Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz“."

Das sind schon bemerkenswerte Gedanken (Rechtsauffassungen?), die im Tagesspiegel verbreitet werden.

Ich versuche es mal mit einer Zusammenstellung der in Berlin diskutierten "U-Bahn-Phantasien" (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

1. U 1: Verlängerung zum Ostkreuz
2. U 2: Verlängerung bis Pankow, Kirche
3. U 3: Verlängerung bis Mexikoplatz
4. U 5: Verlängerung bis Turmstraße
5. U 6: "Ableger" zum TXL
6. U 7: Verlängerung zum BER
7. U 7: Verlängerung nach Staaken
8. U 8: Verlängerung ins MV
9. U 10: Neue Linie Alexanderplatz - Weißensee - Buch

Diese kleine Liste enthält nur die "Vorschläge", die zum Beispiel von den Bezirken, der BVG und der Bahn, der CDU, der Tegel-Projekt-GmbH und der Flughafen-GmbH mehr oder weniger ernsthaft gemacht werden.

Diverse weitere denkbare U-Bahnverlängerungen (U 1 zum Adenauerplatz, U 2 nach Spandau, U 9 nach Pankow und Lankwitz und "natürlich" die U 11) sind nicht enthalten, weil sie sich im Moment gerade in einem "konjunkturellen politischen Tief" zu befinden scheinen.

Die Gegenposition zu diesem Irrsinn liegt in Form der Koalitionsvereinbarung seit Ende 2016 auf dem Tisch. Auch wenn die zeitlichen Einordnungen für das dort aufgeführte Straßenbahnprogramm wohl nicht mehr als realistisch angesehen werden können - diese Koalitionsvereinbarung ist allemal realistischer als die oben aufgeführten U-Bahnphantasien.

Die Mittel aus dem GVFG sind nach meiner Kenntnis nicht nur für Berlin vorgesehen. Mit diesen Mitteln sollen auch nicht nur U-Bahnen gefördert werden.

Berlin hat ein beachtliches, fortschrittliches Mobilitätsgesetz, ein recht durchdachtes Konzept für den Straßenbahnausbau, … - wenn sich die Stadt nun noch auf die schrittweise Verwirklichung der eigenen Ziele verständigen könnte, dann werden in einigen Jahrzehnten andere Städte wieder etwas mehr von Berlin lernen können.

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Marienfelde
Ich muss sagen, dass ich diesen "Newsletter" als unkritisch und unreflektiert empfinde. Das
ist kein Journalisums von hoher Qualität, sondern liest sich wie eine Pressemitteilung der CDU.
Oder ein CDU-Flugblatt zu diesem Thema.

Wir erkennen möglicherweise, dass diese Argumentation Quatsch ist. Aber beim übrigen,
mit wenig Know-how in dieser Richtung ausgestatteten Volk verbreitet sich durch solche
Publizierung in einem selbsternannten Qualitätsmedium folgende Meinung:
Geld ist da, nur die Politik will aus ideologischen Gründen uns keine verkehrliche Verbesserung
(U-Bahn) bauen!

Und das - finde ich - ist das eigentlich Gefährliche.

Aber womöglich will der Tagesspiegel aus politischen Gründen auch genau dies erreichen, hmmm.
Zitat
TomB
Ich muss sagen, dass ich diesen "Newsletter" als unkritisch und unreflektiert empfinde. ...
Und das - finde ich - ist das eigentlich Gefährliche. Aber womöglich will der Tagesspiegel aus politischen Gründen auch genau dies erreichen, hmmm.

Der Tagesspiegel hat in den letzten Wochen in gleicher Art und Weise über die Wünsch-dir was-Vorschläge der Treptower SPD [www.tagesspiegel.de] genauso wie die Krötentunnelvorschläge der Grünen [www.tagesspiegel.de] berichtet.
Der Presse ist wahrlich nicht vorzuwerfen, dass sie berichtet. Eher den Parteien, ihre Vorschläge nicht von Anfang an als nur dann realisierbar gekennzeichnet zu haben, wenn Berlin mal im Geld schwimmt.

Mit besten Grüßen

phönix
Danke für die Korrektur. Dann ist es ja noch schlimmer, als ich dachte. Journalismus findet augenscheinlich durchgehend nicht statt.
Zitat
TomB
Journalismus findet augenscheinlich durchgehend nicht statt.
, weil er von den Konsumenten kaum noch bezahlt wird...
Zitat
phönix
Zitat
TomB
Journalismus findet augenscheinlich durchgehend nicht statt.
, weil er von den Konsumenten kaum noch bezahlt wird...

Genau das...weil der Newsletter ist kostenlos für jederman und wer da ausgearbeitet Artickel erwartet ist auf dem falchen Damfper.
Hallo,

egal, wie man zur (Berliner) CDU steht. Aber was da die Vorkämpfer - hier der "Verkehrsexperte" Herr Friederici - so von sich geben, da muss man sich über nichts wundern. Alle Klischees (autofixiert, rückwärtsgewandt, unwissend) bedient er in Reinstform:

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-22485.pdf

In der Kleinen Anfrage erkundigt er sich im Januar 2020 (!), wann denn die Bauarbeiten am Bahnübergang Säntisstraße (Dresdener Bahn) starten. Blöd nur für ihn, dass die schon seit zwei Jahren im Gange sind. Alle weiteren Fragen drehen sich dann ausschließlich um die Auswirkungen auf den Autoverkehr. Und sie gipfeln in dieser "geistreichen" Frage:
Zitat

Wie gewährleistet der Senat während der nun anstehenden Bauarbeiten den Schutz der parkenden Autos?

Da fällt einem doch wirklich nichts mehr ein, angesichts derart zur Schau gestellter geistiger Beschränktheit. Man stelle sich vor, so einer würde in Berlin Verkehrssenator werden (was er ja vermutlich möchte)...

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2020 18:33 von andre_de.
Wieso bedarf es Privateigentum, das im öffentlichen Straßenland abgestellt wird, eines besonderen Schutzes?

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
andre_de

Und sie gipfeln in dieser "geistreichen" Frage:
Zitat

Wie gewährleistet der Senat während der nun anstehenden Bauarbeiten den Schutz der parkenden Autos?

Da fällt einem doch wirklich nichts mehr ein, angesichts derart zur Schau gestellter geistiger Beschränktheit. Man stelle sich vor, so einer würde in Berlin Verkehrssenator werden (was er ja vermutlich möchte)...

Viele Grüße
André

Abgesehen davon, dass ich Deinen Tonfall ziemlich diffamierend finde, hebt Friederici wohl auf die Verkehrssicherungspflicht ab, die zunächst dem Straßenbaulastträger und damit der zuständigen Senatsverwaltung obliegt.

Zitat
Philipp Borchert

Wieso bedarf es Privateigentum, das im öffentlichen Straßenland abgestellt wird, eines besonderen Schutzes?

Weil sich jene Verkehrssicherungspflicht auch auf die Parkplätze erstreckt und in diesem Falle mit den Bauarbeiten und der einhergehenden Verkehrsregelungspflicht korrelieren könnte.
Zitat
Christian Linow
Zitat
Philipp Borchert

Wieso bedarf es Privateigentum, das im öffentlichen Straßenland abgestellt wird, eines besonderen Schutzes?

Weil sich jene Verkehrssicherungspflicht auch auf die Parkplätze erstreckt und in diesem Falle mit den Bauarbeiten und der einhergehenden Verkehrsregelungspflicht korrelieren könnte.

In der Albanstraße wird überhaupt nicht gebaut! Niemand gefährdet dort irgendwelche parkenden Autos, auch nicht die zusätzlich 5 dort langfahrenden.

Insgesamt habe ich nicht den Eindruck, dass Du die Situation vor Ort überhaupt kennst, stattdessen theoretisierst Du nur (so wie auch Herr Friederici). Zur Orientierung hier mal ein Streetview-Foto, das Verkehrsaufkommen dort stellt sich an jedem Wochentag so dar, mit oder ohne gesperrter Säntisstraße:

[www.google.de]

Jetzt merkst Du vielleicht, wie quatschig die ganze Anfrage ist. Und wenn jemand dumme und vor allem tendenziöse Fragen stellt (so wie Herr Friederici von der CDU am laufenden Band), dann benenne ich das auch so. Dass Du das nicht gut findest, ist Dir unbenommen.
Hallo,

falls sich jemand wundert, dass seit vielen Jahren/Jahrzehnten angekündigte Investitionen an Bahnhöfen, z.B. zweite Zugänge, nicht vorwärts kommen, der findet in dieser Kleinen Anfrage eine Ursache:

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-22520.pdf

Zitat

Erste Gespräche zum Abschluss einer Rahmenvereinbarung fanden im Jahr 2015 statt. […] Geplant ist es, sowohl die Liste der möglichen Projekte als auch den Entwurf des Vertrages im ersten Quartal 2020 vorzulegen.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Erste Gespräche zum Abschluss einer Rahmenvereinbarung fanden im Jahr 2015 statt. […] Geplant ist es, sowohl die Liste der möglichen Projekte als auch den Entwurf des Vertrages im ersten Quartal 2020 vorzulegen.
[/quote]

Grausam.
Unfähigkeit? Desinteresse?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
andre_de
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-22520.pdf

Der Ton dieser Antwort klingt nach "lasst mich bloß in Ruhe mit Eurem Sch...".
[leute.tagesspiegel.de]


Ich kommentiere das jetzt mal nicht...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
[leute.tagesspiegel.de]


Ich kommentiere das jetzt mal nicht...

Für den schnellen Leser: die SPD-Fraktion fordert den Bau von vielen vielen U-Bahnen. Vorzugsweise dort, wo schon eine leistungsfähige Straßenbahn vorhanden ist (U10). Die modernen Klassiker U8 Nord und U3 Süd sind aber selbstverständlich auch dabei.
Zitat
Latschenkiefer

Für den schnellen Leser: die SPD-Fraktion fordert den Bau von vielen vielen U-Bahnen. Vorzugsweise dort, wo schon eine leistungsfähige Straßenbahn vorhanden ist (U10). Die modernen Klassiker U8 Nord und U3 Süd sind aber selbstverständlich auch dabei.

Da fehlt aber ein entscheidender Punkt, den ich hier auch häufig ansprach:

"„Wir müssen aber auch die Frage beantworten, wie die Verkehrsanbindung in 10-15 Jahren aussieht, insbesondere aus den Außenbezirken oder dem Umland."


Mir konnte bisher keiner schlüssig darlegen, wie es denn mit der heute gut ausglasteten M4 in 10-15 Jahren steht, wo schon heute immer mehr Menschen zur Arbeit pendeln und die Stadt wächst. Die Verkehrswende ist ja auch noch ein Thema. Wird sie vollzogen, ist mit größerer Nachfrage zu rechnen. "Das kann keiner sagen" ist kein Argument, wir müssen vorausschauend planen. Von daher ist das mal eines der wenigen Anliegen, bei dem ich der SPD zustimme.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.2020 22:07 von Railroader.
Zitat
Railroader
Zitat
Latschenkiefer

Für den schnellen Leser: die SPD-Fraktion fordert den Bau von vielen vielen U-Bahnen. Vorzugsweise dort, wo schon eine leistungsfähige Straßenbahn vorhanden ist (U10). Die modernen Klassiker U8 Nord und U3 Süd sind aber selbstverständlich auch dabei.

Da fehlt aber ein entscheidender Punkt, den ich hier auch häufig ansprach:

"„Wir müssen aber auch die Frage beantworten, wie die Verkehrsanbindung in 10-15 Jahren aussieht, insbesondere aus den Außenbezirken oder dem Umland."

Die Antwort ist gan einfach: in 10 bis 15 Jahren wird die Verkehrsanbindung genauso aussehen wie heute. Viellleicht ein paar marginale Straßenbahnlinien mehr.

Ansonsten: zur Erschließung des Umlandes würde eine U8 Nord oder eine U10 genau was beitragen?
Zitat
Railroader

Mir konnte bisher keiner schlüssig darlegen, wie es denn mit der heute gut ausglasteten M4 in 10-15 Jahren steht, wo schon heute immer mehr Menschen zur Arbeit pendeln und die Stadt wächst. Die Verkehrswende ist ja auch noch ein Thema. Wird sie vollzogen, ist mit größerer Nachfrage zu rechnen. "Das kann keiner sagen" ist kein Argument, wir müssen vorausschauend planen. Von daher ist das mal eines der wenigen Anliegen, bei dem ich der SPD zustimme.

Das grundsätzliche Problem ist allerdings, dass nicht nur die Stadt wächst, sondern, dass es auch immer mehr Berliner in den sogenannten Speckgürtel (und auch weiter raus) zieht. Die Regionalexpress-Linien sind heute schon überfüllt, alles abseits davon ist mit dem ÖPNV de facto gar nicht erreichbar.
Hier müssten sich die Länder Berlin und Brandenburg einfach mal als Berlin Metropolitan Area begreifen und Politiker aller Parteien dürften gerne über die Grenzen ihres Wahlkreises/Bezirks schauen.

Grüße
Nic
Zitat
Global Fisch

Die Antwort ist gan einfach: in 10 bis 15 Jahren wird die Verkehrsanbindung genauso aussehen wie heute. Viellleicht ein paar marginale Straßenbahnlinien mehr.

Das hängt von unserem Senat ab, wobei mir da mittlwerweile auch der Optimismus fehlt.

Zitat
Global Fisch
Ansonsten: zur Erschließung des Umlandes würde eine U8 Nord oder eine U10 genau was beitragen?

Würdest du irgendwo in Brandenburg oder am Stadtrand wohnen und möchtest ins Zentrum Berlins morgens um 6 zur Arbeit, würdest du dann eher 30 Minuten Tram oder 15 Minuten U-Bahn fahren wollen, wenn du ohnehin 2 Mal umsteigen musst?

Meinst du denn, dass die Fahrgastanzahl auf der Strecke, die die M4 heute fährt, in den nächsten 15 Jahren stagniert? Wie möchte man auf eine zusätzliche Nachfrage reagieren? Wann würde deiner Meinung nach diese Straßenbahnstrecke U-Bahntauglich und wann sollte man dahingehend eine Entscheidung treffen?

Würdest du sagen, dass die Straßenbahn in Berlin heute ein attraktives und fortschrittliches Verkehrsmittel ist, das den Ansprüchen der Nutzer gerecht wird, die vor allem auf schnelle Wege von A nach B und auf einen gewissen Komfort, womit ich vor allem nicht ganz so gefüllte Züge meine, aus sind?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.2020 22:40 von Railroader.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen