Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
der weiße bim
Zitat
Nemo
Naja, bin mal gespannt, ob man es dann in ferner Zukunft hinbekommt für die Straßenbahn noch eine Fahrspur, wenigstens in Richtung Friedrichshain, abzumarkieren. Eigentlich hat man ja Platz für 5 Fahrspuren auf der Brücke!

Für die Straßenbahn bleibt nur, eine eigene Brücke zu bauen, oder man baut eine neue Brücke nur für den Auto- und Wirtschaftsverkehr.
Immerhin ist die Oberbaumbrücke derzeit die einzige Spreebrücke innerhalb des Fusionsbezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Oder man bezieht die wiederaufzubauende Brommybrücke in den Suchraum der Lösungsfindung mit ein, in welcher Form auch immer. Eine weitere Brücke unmittelbar neben der Oberbaumbrücke dürfte aus Denkmalschutzgründen ausscheiden.

Viele Grüße
André
Zitat
der weiße bim
Zitat
Nemo
Naja, bin mal gespannt, ob man es dann in ferner Zukunft hinbekommt für die Straßenbahn noch eine Fahrspur, wenigstens in Richtung Friedrichshain, abzumarkieren. Eigentlich hat man ja Platz für 5 Fahrspuren auf der Brücke!

Für die Straßenbahn bleibt nur, eine eigene Brücke zu bauen, oder man baut eine neue Brücke nur für den Auto- und Wirtschaftsverkehr.
Immerhin ist die Oberbaumbrücke derzeit die einzige Spreebrücke innerhalb des Fusionsbezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Offensichtlich besteht kein Verkehrsbedarf zwischen Friedrichshain und Kreuzberg, sonst würden nicht ALLE BVG-Linien, die die beiden Bezirke potentiell verbinden könnten, an der Stadtbahn enden. /Sarkasmus

Auch Friedrichshain-Kreuzberg ist übrigens nicht eingemauert. Wer meint, in einem dicht besiedelten Bezirk mit entsprechendem ÖPNV-Angebot für wenige Kilometer das Auto nutzen zu müssen, dem soll auch ein Schlenker über die Elsen- oder Schillingbrücke zuzumuten sein.
Zitat
schallundrausch


Dass dieses Konzept an der Oberbaumbrücke nicht funktionieren kann, sollte klar sein. Bei einer Einbahnstraßenregelung mit Busspur in die Gegenrichtung wird der komplette MIV nach Friedrichshain auf die Busspur ausweichen. Selbst bei einer Schrankenanlage werden findige Taxifahrer versuchen, hinter einem Bus "durchzuschlüpfen". Das braucht dann schon schwere Geschütze, analog hier:
[youtu.be]

Sehr nice. Schönes Beispiel dafür, dass einige es nicht akzeptieren können, irgendwo nicht durchfahren zu dürfen. Und das man eben wollen muss, um diese Leute davon abzuhalten.
Zitat
Marienfelde
Auf der Seite von Sen UVK wird über die Umplanungen an der Karl-Marx-Allee (von Otto-Braun-Straße bis Strausberger Platz) berichtet. Begründet wird dies mit der durch das Mobilitätsgesetz veränderten Rechtslage sowie mit Anpassungen an die Folgen des Klimawandels.

Je eine von drei Fahrspuren sollen zu geschützten Radstreifen umgewandelt werden, die von den links angrenzenden Parkstreifen durch Anfahrschwellen getrennt sein sollen.

Die Parkplätze auf dem Mittelstreifen sollen zu einem Grünstreifen werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen sowie zusätzliche Versickerungsflächen für Regenwasser zu schaffen.

Für Fußgänger/innen sollen "lange Nasen" (Gehwegvorstreckungen) im Bereich der U-Bahnausgänge gebaut werden.

Die Umplanungen sollen demnächst den Anwohner/innen und dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Hier noch ein "Einstiegslink" (unten gibt es noch einen "Visualisierungslink" mit bunten Bildchen und noch mehr Text dazu): [www.berlin.de]

"Grünstreifen statt Parkplätze" schlagzeilt die heutige Berliner Zeitung auf ihrer zwölften Seite.

In einem Infoschreiben an die betroffenen Anwohner wird erläutert: „Wir wissen, dass nicht alle Ihre Hoffnungen und Erwartungen erfüllt werden, gerade was die Wiederherstellung aller Parkplätze angeht.“

Die Verkehrsverwaltung sei sich aber mit dem Bezirk Mitte, der Kulturverwaltung und dem Landesdenkmalamt darüber einig geworden, dass eine Überarbeitung der bisherigen Planungen sinnvoll sei. Die Neugestaltung der Karl-Marx-Allee müsse die Auswirkungen des Klimawandels, etwa Perioden mit großer Hitze oder Starkregen, baulich stärker berücksichtigen.

Die Umwandlung des größten Teils des Mittelstreifens in einen Grünstreifen diene der Schaffung zusätzlicher Versickerungsflächen, aber auch der Steigerung der Aufenthaltsqualität und der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Verglichen mit der Anzahl der Parkplätze im Jahr 2014 werden dem Vernehmen nach 185 Parkplätze in dem betroffenen Abschnitt wegfallen. Geparkt werden kann in Zukunft auf 155 Stellplätzen am Straßenrand. Nicht begrünt, sondern befestigt wird der Mittelstreifen vor dem Kino International zwischen Berolinastraße und Schillingstraße."

Im Spätsommer soll der laufende Umbau der Karl-Marx-Allee abgeschlossen sein. Ein Teil der Anwohner/innen steht dem Wegfall der Parkplätze aber kritisch gegenüber.

Hier noch ein Link zur Online-Fassung des Artikels: [www.berliner-zeitung.de]
Besser als lose-lose - Komplettasphaltierung aus Denkmalschutzgründen aber 0 Parkplätze drauf und auch keine Versickerung.
Zitat
Marienfelde
Die Umwandlung des größten Teils des Mittelstreifens in einen Grünstreifen diene der Schaffung zusätzlicher Versickerungsflächen, ...

Nach den zwischenzeitlich vorliegenden Informationen soll sich unter dem Mittelstreifen ziemlich genau der U-Bahn-Tunnel der U5 befinden. Da würde nicht viel Versickerungsmöglichkeit bestehen. Kann das einer von Euch entkräften?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Die Umwandlung des größten Teils des Mittelstreifens in einen Grünstreifen diene der Schaffung zusätzlicher Versickerungsflächen, ...

Nach den zwischenzeitlich vorliegenden Informationen soll sich unter dem Mittelstreifen ziemlich genau der U-Bahn-Tunnel der U5 befinden. Da würde nicht viel Versickerungsmöglichkeit bestehen. Kann das einer von Euch entkräften?

Das Argument (es ist ja mehr eine Vermutung) wurde schon früh entkräftet. Zum einen liegt der U-Bahntunnel (größtenteils) asymmetrisch unter der Nordfahrbahn, zum anderen ist das für die Versickerung auch nicht wirklich relevant. Selbst direkt über einem U-Bahntunnel ist das Erdreich mächtig genug, dass es Regenwasser aufsaugen, speichern und später weiterleiten oder abgeben kann. Darum geht es ja.
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Die Umwandlung des größten Teils des Mittelstreifens in einen Grünstreifen diene der Schaffung zusätzlicher Versickerungsflächen, ...

Nach den zwischenzeitlich vorliegenden Informationen soll sich unter dem Mittelstreifen ziemlich genau der U-Bahn-Tunnel der U5 befinden. Da würde nicht viel Versickerungsmöglichkeit bestehen. Kann das einer von Euch entkräften?

Im betreffenden Abschnitt, der umgebaut werden soll (zw. Otto-Braun-Straße und Strausberger Platz), liegt gemäß den Open Source Karten der U-Bahntunnel
unter der nördlichen Fahrbahn bzw. dem Bürgersteig.
[www.openrailwaymap.org]
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Die Umwandlung des größten Teils des Mittelstreifens in einen Grünstreifen diene der Schaffung zusätzlicher Versickerungsflächen, ...

Nach den zwischenzeitlich vorliegenden Informationen soll sich unter dem Mittelstreifen ziemlich genau der U-Bahn-Tunnel der U5 befinden. Da würde nicht viel Versickerungsmöglichkeit bestehen. Kann das einer von Euch entkräften?

Nein! Die U5 liegt unter der nördlichen Fahrbahn:
[www.openstreetmap.org]

Und außerdem in anderthalbfacher Tiefenlage. Selbst wenn der Tunnel unter dem Mittelstreifen liegen würde, wäre da also genug Platz für das Wasser, um zu versickern und um den Tunnel herumzulaufen.
ah, dankeschön

Mit besten Grüßen

phönix
[www.morgenpost.de]

Studie Verkehrsmittelart 2018 im Vergleich zu 2013:
MIV-Nutzung sinkt von 30 auf 26 % der Wege, im Vekehr nur innerhalb Berlins von 28 auf 24 %.
Die MIV-Besitzquote steigt von 39,8 auf 43,3 %, aber wohl vmtl. nur als "Mobilitätsreserve"
(evtl. Zugezogene, die ihr Auto rumstehen haben, wer weiß das schon).

Leider keine Angaben für pkm (wurde wohl nicht erfragt).
Zitat
TomB
[www.morgenpost.de]

Studie Verkehrsmittelart 2018 im Vergleich zu 2013:
MIV-Nutzung sinkt von 30 auf 26 % der Wege, im Vekehr nur innerhalb Berlins von 28 auf 24 %.
Die MIV-Besitzquote steigt von 39,8 auf 43,3 %, aber wohl vmtl. nur als "Mobilitätsreserve"
(evtl. Zugezogene, die ihr Auto rumstehen haben, wer weiß das schon).

Leider keine Angaben für pkm (wurde wohl nicht erfragt).

Ich war (zufällig) einer der Befragten. Es wurden die Anzahl der Wege und auch die Ziele erfasst. Es müssten also entsprechende Daten vorhanden sein.

Beim Pkw wurde, so weit ich mich erinnern kann, die "Verfügbarkeit" erfragtAlso, ob man Zugriff auf einen Pkw hat oder nicht.
Weil vor allem arme Menschen aus der EU und Nicht-EU zugezogen sind und die Anzahl der Deutschen in Berlin sogar gesunken ist, steigt natürlich der Modal Split des ÖPNV. [www.tagesspiegel.de]

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
TomB
[www.morgenpost.de]

Studie Verkehrsmittelart 2018 im Vergleich zu 2013:
MIV-Nutzung sinkt von 30 auf 26 % der Wege, im Vekehr nur innerhalb Berlins von 28 auf 24 %.
Die MIV-Besitzquote steigt von 39,8 auf 43,3 %, aber wohl vmtl. nur als "Mobilitätsreserve"
(evtl. Zugezogene, die ihr Auto rumstehen haben, wer weiß das schon).

Leider keine Angaben für pkm (wurde wohl nicht erfragt).

Ich war (zufällig) einer der Befragten. Es wurden die Anzahl der Wege und auch die Ziele erfasst. Es müssten also entsprechende Daten vorhanden sein.

Beim Pkw wurde, so weit ich mich erinnern kann, die "Verfügbarkeit" erfragtAlso, ob man Zugriff auf einen Pkw hat oder nicht.

Hm, gilt denn Clevershuttle, Berlkönig, Drivenow etc. auch als "Verfügbarkeit"?

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Weil vor allem arme Menschen aus der EU und Nicht-EU zugezogen sind und die Anzahl der Deutschen in Berlin sogar gesunken ist, steigt natürlich der Modal Split des ÖPNV. [www.tagesspiegel.de]

Zitat aus dem Artikel: "Doch ohne Zuwanderung und Geburtenüberschuss würde die Hauptstadt schrumpfen." Was und wie auch sonst? Klonen ist ja gerade nicht so geläufig.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Weil vor allem arme Menschen aus der EU und Nicht-EU zugezogen sind und die Anzahl der Deutschen in Berlin sogar gesunken ist, steigt natürlich der Modal Split des ÖPNV. [www.tagesspiegel.de]

Hast du ein Beleg für deine These (Kausalität)?
Zitat
TomB
Zitat
Lehrter Bahnhof
Weil vor allem arme Menschen aus der EU und Nicht-EU zugezogen sind und die Anzahl der Deutschen in Berlin sogar gesunken ist, steigt natürlich der Modal Split des ÖPNV. [www.tagesspiegel.de]

Hast du ein Beleg für deine These (Kausalität)?
Ich suche gerade den Tagesspiegel-Artikel.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
TomB
[www.morgenpost.de]

Studie Verkehrsmittelart 2018 im Vergleich zu 2013:
MIV-Nutzung sinkt von 30 auf 26 % der Wege, im Vekehr nur innerhalb Berlins von 28 auf 24 %.
Die MIV-Besitzquote steigt von 39,8 auf 43,3 %, aber wohl vmtl. nur als "Mobilitätsreserve"
(evtl. Zugezogene, die ihr Auto rumstehen haben, wer weiß das schon).

Leider keine Angaben für pkm (wurde wohl nicht erfragt).

Ich war (zufällig) einer der Befragten. Es wurden die Anzahl der Wege und auch die Ziele erfasst. Es müssten also entsprechende Daten vorhanden sein.

Beim Pkw wurde, so weit ich mich erinnern kann, die "Verfügbarkeit" erfragtAlso, ob man Zugriff auf einen Pkw hat oder nicht.

Hm, gilt denn Clevershuttle, Berlkönig, Drivenow etc. auch als "Verfügbarkeit"?

Ich meine, die Frage lautete "Haben Sie einen Pkw ständig zur Verfügung?". Nach Car sharing wurde extra gefragt.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
TomB
[www.morgenpost.de]

Studie Verkehrsmittelart 2018 im Vergleich zu 2013:
MIV-Nutzung sinkt von 30 auf 26 % der Wege, im Vekehr nur innerhalb Berlins von 28 auf 24 %.
Die MIV-Besitzquote steigt von 39,8 auf 43,3 %, aber wohl vmtl. nur als "Mobilitätsreserve"
(evtl. Zugezogene, die ihr Auto rumstehen haben, wer weiß das schon).

Leider keine Angaben für pkm (wurde wohl nicht erfragt).

Ich war (zufällig) einer der Befragten. Es wurden die Anzahl der Wege und auch die Ziele erfasst. Es müssten also entsprechende Daten vorhanden sein.

Beim Pkw wurde, so weit ich mich erinnern kann, die "Verfügbarkeit" erfragtAlso, ob man Zugriff auf einen Pkw hat oder nicht.

Ich hatte auch das Glück, zu den Befragten und Antwortenden zu gehören und staune, wie lange diese Befragung schon wieder zurückliegt. Mit der MIV-Besitzquote ist es wohl umgekehrt: Der Anteil der Haushalte ohne PKW ist von 39,8 auf 43,3% gestiegen.

Die deutliche relative Abnahme des MIV-Anteils halte ich für eine sehr gute Nachricht, auch den mit 30% weiterhin hohen Fußgängeranteil: Wenn ein zentrales Ziel von Verkehrspolitik möglichst wenig Verkehr, eine "Stadt der kurzen Wege" sein sollte, dann steht Berlin, eine Stadt, in der demnach 30% aller Ziele zu Fuß erreicht werden, gar nicht so schlecht da.

Sehr positiv ist meines Erachtens auch der höhere Anteil des ÖPNV im Vergleich zum MIV (innerstädtisch 27% - 24%, im Gesamtverkehr der Berliner/innen 27% - 26 %), weil auf der Basis dieser Zahlen auch der Anteil des MIV an den Personenkilometerleistungen zwar immer noch groß ist, aber seine Leistung erdrückt eben nicht mehr die aller anderen Verkehrsarten.

Bedenkt man die relativ geringeren durchschnittlichen Wegstrecken von Fußgängern (und eingeschränkt auch Radfahrern), ergibt sich der enorm hohe Stellenwert des ÖV für eine "Verkehrswende". Die Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern, ist sicher richtig - aber eine bundesweite "Verkehrswende", die diesen Namen verdient, würde sich in einer im Vergleich zum MIV höheren Personenkilometerleistung des ÖV niederschlagen.

Davon sind wir außerhalb einiger Großstädte (darunter Berlin) allerdings noch sehr weit entfernt,

meint Marienfelde.


Hier noch ein Link für Interessierte: [www.berlin.de]
Wie sieht es denn mit den absoluten Werten aus? Wie gesagt, ich bleibe dabei: Wenn viele arme Menschen in die Stadt ziehen, die ein Sozialticket erhalten, etc., steigt natürlich der Anteil des ÖPNV, weil die Leute sich kein Auto leisten können.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen