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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
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VvJ-Ente
Ich kenne einige Radfahrer, die sich nicht immer an die Regeln halten

Gibt es denn überhaupt Radfahrer, die sich immer an die Regel halten? Ich meine, nein.
Wenn ich mal von mir ausgehe: Im Großen und Ganzen bewege ich mich schon regelkonform durch den Straßenverkehr, aber oft läßt sich ohne die Übertretung einer Regel das Fahrtziel gar nicht sinnvoll erreichen. Ein Beispiel: Wie soll man regelkonform mit dem Fahrrad von der Müggelheimer Straße in die Pablo-Neruda-Straße abbiegen? Ein Ding der Unmöglichkeit, so wie derzeit dort die Radwege geführt sind. Man wird entweder gezwungen, den benutzungspflichtigen Radweg zu verlassen, um sich rechts einzuordnen, was das Wissen über die weitere Führung des Radweges voraussetzt oder man folgt dem Radweg und findet sich plötzlich und unverhofft unweigerlich auf dem Gehweg wieder. Um sich gemäß StVo zu verhalten, könnte man sich in letzter Sekunde höchstens noch dazu entscheiden, woanders hinzufahren, dorthin, wo man gerade hergekommen ist, würde problemlos gehen. Kurioserweise wird man kurz vor Erreichen der Kreuzung durch einen Wegweiser für Fahrradfahrer noch dazu ermuntert, in die Pablo-Neruda-Straße abzubiegen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Mariosch
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def
Schön ist ja die Autofahrer-Mathematik im SPON-Forum. Da wird erklärt, dass man ja schon 21 km/h zu schnell fahre, wenn man innerorts (also dort, wo 50 km/h gelten) ein 30er-Schild übersähe. 50 minus 30 ist in der Welt vieler Autofahrer also größergleich 21.
Ganz ehrlich: diese Argumentation teile ich.

Ich weiß nicht, wie das bei deinem Auto (so du eines hast) ist - wenn ich mit meinem Auto 50 fahre, vielleicht gar noch spritsparend im 4. Gang, dann genügt schon minimal mehr Druck aufs Gaspedal oder ein leicht abschüssiger Teil der Straße, und ich bin ganz schnell bei 55, ohne es zu merken. Und mein Blick klebt nun eben nicht ständig am Tacho, weil ich es für wichtiger halte, die meiste Zeit auf die Straße zu gucken. Dann dauert es schonmal ein paar Sekunden, bis ich das merke und vom Gas gehe.

Wenn man also wirklich mal ein 30er Schild übersieht (oder schlimmer: ein 30 Zone Schild), dann ist man ganz ganz schnell über den 21 zuviel, ohne es dabei auf absichtlich auf "Normalgeschwindigkeit = Schild + 10km/h" angelegt zu haben. Zwar nur für kurze Zeit, aber das nützt einem auch nichts wenn man gerade dann geblitzt wird, wo man statt 50 eben 55 drauf hatte.


Und heute tauchen so 30-Schilder ja auch gerne mal überraschend und teils ohne Sinn und Verstand auf - beispielsweise Tempelhofer Damm. Von Alt-Tempelhof nach Süden für 1,1km 30 wegen Luftreinhaltung, dann 900m mit 50 km/h, dann wieder für 500m 30 (warum auch immer). Wer die Strecke nicht kennt, erwartet das auf einer zweispurigen Bundesstraße vielleicht nicht unbedingt.

~ Mariosch

Tut mir leid, das in aller Deutlichkeit zu sagen: ich halte diese Argumentation für falsch, verdreht, und gefährlich.

Es ist schlichtweg nicht möglich, schuldlos 21 km/h zu schnell unterwegs zu sein. 55 statt 50, 35 statt 30, da geh ich mit d'accord. Passiert. Unbemerkt. Passiert aber auch nix. Und kost auch nix.
50 statt 30 oder 70 statt 50 - das merkst du, auch ohne auf den Tacho zu schauen, mit 'Popometer'. Das Fahrgefühl ist ein ganz anderes. Das ist also schon Vorsatz.
Das "Übersehen" von Verkehrszeichen... ja da bin ich sehr unbarmherzig. Das Wort "Übersehen" begegnet mir einfach zu häufig, gerade in der Presse, gerade in der Unfallberichterstattung. Übersehen werden Verkehrszeichen, rote Ampeln, parallel fahrende Straßenbahnen, und sehr häufig Fußgänger und Radfahrer beim Rechtsabbiegen. Zuletzt vorgestern in Köln. Zumeist überleben die Opfer das nicht, falls doch, tragen sie schwere, dauerhafte Schäden davon.
"Übersehen" ist deswegen ein Unwort, weil es ein Euphemismus für Fehlverhalten ist, eine pauschale Entschuldigung für Täter, ein abwiegelndes Schönsprechen. Es mildert den Tatbestand ab, denn es impliziert, dass es jedem mal passieren könne, dass es "nicht mit Absicht" geschehen ist. Und damit wird Rechtsverständnis auf ein Sandkastenniveau transformiert. Denn dort konnte man sich so einiges Vergehen leisten - wenn's "nicht mit Absicht" war, dann war es nur halb so schlimm.

Ich schweife ab. "Übersehen" heißt real nur, dass etwas nicht beobachtet wurde, was klar und deutlich sichtbar gewesen wäre. Das 30er-Schild durch die Windschutzscheibe, die Tram neben einem, die Radfahrerin im Rückspiegel. Wer "übersieht", der hatte seine Aufmerksamkeit in dem Moment nicht dort, wo sie hingehörte. Und unser Rechtssystem kennt keine Unterscheidung zwischen "aus versehen" und "nicht mit Absicht". Sondern nur zwischen vorsätzlich, grob fahrlässig oder fahrlässig. Und zwischen schuldhaft und nicht schuldhaft. Und wer ein Verkehrszeichen nicht wahrnimmt, der muss die Schuld dafür bei sich suchen, und nicht bei dem, der das Schild aufgestellt hat, oder bei sonst irgendwem.

Denn 30er-Schilder sind nicht "ohne Sinn und Verstand" aufgestellt. Wie von etlichen anderen Usern schon ausgeführt, ist es in Deutschland gar nicht zulässig, eine niedrigere Geschwindigkeit als T50 innerorts anzuordnen, wenn das nicht stichhaltig begründet werden kann. Auch wenn sich das vor Ort dem einzelnen Fahrer nicht erschließt, so muss er sich trotzdem daran halten. Übrigens ist besagte Regel daran "schuld", dass diese absurden Tempowechsel angeordnet sind. Wenn zwei Gefahrenbereiche T30 rechtfertigen, diese sich aber nicht überlappen, dann *muss* dazwischen T50 angeordnet werden, auch wenn das überhaupt nicht sinnvoll ist. Diese Regelung darf zu recht kritisiert werden.

Wenn die Verantwortung für das Handeln bei einem selber liegt, dann muss man die Konsequenzen einfach akzeptieren. Und diese Konsequenzen sind - wie von Henner schon sehr plastisch illustriert - hierzulande immer noch lächerlich gering. Nach meiner Ansicht sind die Strafen selbst nach der neuen StVO immer noch zu niedrig.

Allein die Möglichkeit, das Fahrverbot innerhalb eines Zeitraumes (wie lang ist der?) selbst nach Wunsch festlegen zu können, ist ein Luxus, der eine wirksame Bestrafung weitgehend konterkariert.
@ Alter Köpenicker: Stimmt, absolut. Mein Problem sind zum Beispiel diese dämlichen kombinierten Radfahrer- und Fußgängerampel, die ohne weitere Vorwarnung (gelbes Licht, Blinken des grünen Lichtes wie in anderen Ländern, was auch immer) direkt von grün auf rot springen. Da werde ich dann zuweilen ausnahmsweise auch zum Rotfahrer, wenn die Ampel direkt vor mir auf Rot springt.

Es ist leider wirklich unmöglich, als Radfahrer zu 100 % StVO-konform unterwegs zu sein - was wiederum keine Rechtfertigung für Regelverstöße anderswo ist.
Zitat
schallundrausch
"Übersehen" ist deswegen ein Unwort, weil es ein Euphemismus für Fehlverhalten ist, eine pauschale Entschuldigung für Täter, ein abwiegelndes Schönsprechen. Es mildert den Tatbestand ab, denn es impliziert, dass es jedem mal passieren könne, dass es "nicht mit Absicht" geschehen ist. Und damit wird Rechtsverständnis auf ein Sandkastenniveau transformiert. Denn dort konnte man sich so einiges Vergehen leisten - wenn's "nicht mit Absicht" war, dann war es nur halb so schlimm.

Hinzu kommt, dass ja das "Übersehen" den motorisiert-individuellen Verkehrsteilnehmenden vorbehalten ist. Im jahrzehntelang eintrainierten Sprachgebrauch passiert sowas einem Fußgänger nicht, er tritt auf die Fahrbahn, ohne auf den Verkehr zu achten.
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Jay
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Mariosch
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Lopi2000
Ich finde es eher unangemessen, dass man in der Bestrafung so tut, als wäre es unproblematisch, wenn man 69 statt 50 fährt.
Es hat auch niemand gesagt, dass man so tun solle, als sei das unproblematisch.
69 statt 50 fährt man auch nicht mal aus versehen - das darf ruhig was kosten.
Nur meiner Meinung nach nicht unbedingt sofort den Führerschein.

Das ist vor allem ziemliches "mimimi". 'Passiert' dir das im Italien-Urlaub, dann bist du nicht mit 1 Monat Fahrverbot dabei, den du dir zeitlich günstig legen kannst, sondern bist den Lappen sofort los. Du bekommst dann ggf. noch ein Ersatzdokument ausgestellt, mit dem du das Fahrzeug nach Hause bewegen darfst.

Ich finde diese Neuregelung absolut positiv und sinnvoll, befürchte aber, dass es am agressiven Fahrstil vieler Autofahrer in Berlin nicht viel ändern wird. 11 km/h drüber darf auch gerne noch deutlich mehr kosten, als es jetzt nach der Erhöhung tut. Autopendelnd kenne ich die Frankfurter Allee ganz gut. Zu bestimmten Zeiten ist der Verkehrsfluss da 70-90 km/h bei in Berlin erlaubten 50-60. Gebremst wird nur für die bekannten stationären Blitzer.

Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber nach dem erfolgreichen Test der "Wiesbadener" beschafft Berlin nun 4 (vier!) Stück von den "Enforcement Trailern", also diesen gepanzerten mobilen Geschwindigkeitsmessanhängern. 2 St. dieses Jahr, die anderen beiden bis spätestens Juli 2021.
Das ist natürlich viel zu wenig für so eine große Stadt, es bleibt aber abzuwarten ob allein die Gefahr, dass überall so ein Ding rumstehen könnte, generell zu einer angepassteren Fahrweise führen könnte.
https://my.vergabeplattform.berlin.de/remote/download.php?k=5ce69b7e194c44b34844fc05fdaf7615
Zitat
Wollankstraße
Bei mir in der Gegend gab oder gibt es einen Betrieb, der auf Eichung von Tachos und Taxametern spezialisiert ist. Hab mal vor über 28 Jahren einen Tacho für mein damaliges Motorrad einstellen lassen. Soweit ich mich erinnere, waren damals an den Taxametern Prüfsiegel analog zu TÜV-Marken dran.

Also ein Tacho ist nicht automatisch geeicht, gab damals vor 20 Jahren mobile ADAC-Prüfstellen, auch mit dem Schwerpunkt Tacho, Hab damal mal meinen VW-Käfer testen lassen, der Kommentar vom Prüfer war "Fahren Sie nichr schneller wie angezeigt, die Anzeige ist real"

Hier geht so viel durcheinander... Taxameter müssen natürlich geeicht sein, "normale" Autotachos nicht. Die haben regelmäßig eine Abweichung nach oben, "zur sicheren Seite", denn sie dürfen auf gar keinen Fall eine geringere als die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen. Um das sicher zu vermeiden, ist immer ein geringe Toleranz nach oben konstruktiv mit berücksichtigt.
In diesem Artikel wunderbar erklärt:
https://www.sueddeutsche.de/auto/verkehr-jeder-tacho-zeigt-die-geschwindigkeit-zu-hoch-an-1.3675876
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
TomB



Und die obige Aussage mit "Bullerei" und "Wegelagerei"
verstehe ich erst recht nicht. Die Polizei kann nichts für
die Regeln; sie sorgen für die Einhaltung. Das ist ihr Job
im Rechtsstaat mit Gewaltenteilung.

Dass die Länder mit den Bußgeldern aus Geschwindigkeitsverstößen
fest rechnen können, ist der Dummheit der Menschen
geschuldet. Und vmtl. der Tatsache, dass die Strafen
nicht "weh tun" und es die Leute wieder und wieder tun.

.

Dann erläutere ich das nochmal- solange Kommunen regelrecht "Soll" vorgeben,
was an Bußgeldern durch die Pol. usw. einzutreiben ist bleibt es Wegelagerei,
wenn Geschwindigkeitsüberwachung dazu benutzt den Säckel zu füllen.
Vor allem wenn die Ordnungsbehörden immer wieder behaupten, an Unfallschwerpunkten und Schulen usw. zu blitzen,
dann aber doch vorranging dort agieren, wo gute "Beute" zu machen ist, um das "Soll" zu erfüllen.

T6JP

Diese Unterstellung/Behauptung/Falschinformation ordne ich mal in die neu geschaffene Schublade Hildmann/Jebsen/Jagdpilot ein.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
T6Jagdpilot
Mit einer Kennzeichenpflicht für Radler nebst gleichzeitigem Kontrolldruck könnte man auch gut Geld verdienen..

Autofahrerjammermuster Nummer zwei: So lange Kevin nicht mit dem Sand werfen aufhört, darf ich weiter an Lauras Haaren ziehen.

Viele Grüße
Florian Schulz

Der war gut! :'-D
Zitat
Henning
Zitat
Harald01
Seit der Einführung fahren extrem viel jedoch deutlich langsamer als erlaubt und das nervt schon extren

Du hast aber ein merkwürdiges Empfinden. Hast du es so eilig?

Fünf Seiten Diskussion. Und dann macht Henning alles mit einem Spruch platt. Großartig.
Zitat
schallundrausch
Diese Unterstellung/Behauptung/Falschinformation ordne ich mal in die neu geschaffene Schublade Hildmann/Jebsen/Jagdpilot ein.

Also, ich finde es un-er-hört, dass Du die Schrägstriche (a.k.a. Slashs) mit diesen Leuten in eine Schublade steckst. Das haben sie wahrlich nicht verdient. Ohne Schrägstrich müsste die BVG die Hälfte ihrer Haltestellen umbenennen! Der schöne Begriff und/oder wäre nicht möglich. Wie würden wir bei Excel dividieren?

Uns würde so viel fehlen ohne Schrägstriche. Ein Hoch auf die Schrägstriche!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.2020 19:16 von def.
So, und ein letzter Link noch zum Thema 21 km/h, unkommentiert. Hier fährt jemand 30 in ner 30er-Zone.
Achtung, content warning. Starker Tobak.
https://twitter.com/CriticalMass_KR/status/1261570543939194882
Zitat
schallundrausch
So, und ein letzter Link noch zum Thema 21 km/h, unkommentiert. Hier fährt jemand 30 in ner 30er-Zone.
Achtung, content warning. Starker Tobak.

Ich will keine neue Baustelle aufmachen, aber in den Kommentaren dazu wird das mit Tempo 30 bezweifelt, weil da nur ausländische Kennzeichen zu sehen sind (sein sollen).
Da wird eher auf England spekuliert und 30 mph. das wären dann fast 50 Kmh. Da sieht man aber auch, was bei solcher Geschwindigkeit in so einer engen Strasse passieren kann. Allerdings behaupte ich mal, das wäre auch bei 30 Kmh passiert.
Hallo zusammen!

Ja, für 30 km/h wirkt es schon sehr schnell.

Auch wenn mehrmals behauptet wurde, dass es England sei, halte ich das für falsch. Einer meint bizarrerweise "Es sind, zum 1.000mal, englische Kennzeichen, weil das Video in England aufgenommen wurde". Was für eine geile Logik.

Die Autokennzeichen sind definitiv nicht britisch (in Großbritannien sind schmale, zweizeilige Kennzeichen genauso unüblich wie bei uns) und mehrere Autos lassen sich halbwegs sicher als Linkslenker identifizieren. Am Ende steigt jemand auf der linken Seite aus dem Auto aus. Der Baustil ist aber angelsächsisch, sodass 30 mph (48 km/h) schon möglich wären. Jedenfalls würde es deutlich zeigen, wie heftig es ist, wenn jemand mit 50 statt 30 km/h durch solche Straßen fährt. Auch ohne den Unfall wirkt die Geschwindigkeit unangemessen.

Viele Grüße
Manuel

Zitat
Joe
Zitat
schallundrausch
So, und ein letzter Link noch zum Thema 21 km/h, unkommentiert. Hier fährt jemand 30 in ner 30er-Zone.
Achtung, content warning. Starker Tobak.

Ich will keine neue Baustelle aufmachen, aber in den Kommentaren dazu wird das mit Tempo 30 bezweifelt, weil da nur ausländische Kennzeichen zu sehen sind (sein sollen).
Da wird eher auf England spekuliert und 30 mph. das wären dann fast 50 Kmh. Da sieht man aber auch, was bei solcher Geschwindigkeit in so einer engen Strasse passieren kann. Allerdings behaupte ich mal, das wäre auch bei 30 Kmh passiert.
Hallo,

Ich gehe davon aus, dass es Herrn Scheuer völlig egal ist, was mit dem Bußgeldkatalog passiert. Für ihn ist doch nur die machtpolitische Komponente wichtig, nämlich auf die Petition irgendwie zu reagieren. Dadurch kann er Aktivität zeigen und bei dieser Zielgruppe Punkte (sic!) sammeln. Wenn der Bundesrat das Zurückdrehen verhindern wird, ist das für ihn auch nicht weiter schlimm. Er kann dann sagen "Seht her, ich habe mich für Euch eingesetzt, aber der Bundesrat und die Grünen haben es verhindert." Mehr braucht er nicht.

Der Spiegel liefert eine Einschätzung über die Aussichtschancen seines Rückdreh-Versuchs:
https://www.spiegel.de/auto/strassenverkehrsordnung-gruene-wollen-andreas-scheuer-im-bundesrat-blockieren-a-4bcb8aa1-58f9-44aa-bb2b-d5c43f96825f

Viele Grüße
André
Zitat
manuelberlin
Hallo zusammen!

Ja, für 30 km/h wirkt es schon sehr schnell.

Ich habe mal versucht, die Geschwindigkeit abzuschätzen. Rechts unten läuft ja eine Uhr.

Vom Beginn des Videos bis das Kind erstmals zu sehen ist, vergehen ca. 7 Sekunden. In dieser Zeit fährt das Auto an ca. 15 parkenden Autos vorbei (Lücken mitgezählt). Wenn nun jedes parkende Auto 5 Meter lang ist (incl. der Rangierabstände zwischen den Autos), ergibt sich eine Fahrstrecke von ca. 75 Metern, also knapp 11 m/s, das macht knapp 40 km/h.

Diese Schätzung ist natürlich ziemlich grob, da die Autos nicht im gleichmäßigen Abstand stehen und die 5 Meter Länge auch nur grob geschätzt sind.
Zitat
schallundrausch
Zitat
Henning
Zitat
Harald01
Seit der Einführung fahren extrem viel jedoch deutlich langsamer als erlaubt und das nervt schon extren

Du hast aber ein merkwürdiges Empfinden. Hast du es so eilig?

Fünf Seiten Diskussion. Und dann macht Henning alles mit einem Spruch platt. Großartig.

Das ist doch eine normale Frage an ihn.
Zitat
manuelberlin
Die Autokennzeichen sind definitiv nicht britisch

Stimmt. Weder die Nummerschilder noch die Autotypen passen zu Großbritannien. Die Nummerschilder sind amerikanischer Größe, könnte also in Nord-, Mittel- oder Südamerika sein. An manche Straßenlaternenpfosten sind kleine Schilder angebracht, möglicherweise Halteverbote an Ausfahrten. Mir sieht die Straße in Richtung Neu-England oder Kanada aus. In USA wird in Meilen gefahren; in Kanada in Kilometer.
Zitat
andre_de
Hallo,

Ich gehe davon aus, dass es Herrn Scheuer völlig egal ist, was mit dem Bußgeldkatalog passiert. Für ihn ist doch nur die machtpolitische Komponente wichtig, nämlich auf die Petition irgendwie zu reagieren. Dadurch kann er Aktivität zeigen und bei dieser Zielgruppe Punkte (sic!) sammeln. Wenn der Bundesrat das Zurückdrehen verhindern wird, ist das für ihn auch nicht weiter schlimm. Er kann dann sagen "Seht her, ich habe mich für Euch eingesetzt, aber der Bundesrat und die Grünen haben es verhindert." Mehr braucht er nicht.

Der Spiegel liefert eine Einschätzung über die Aussichtschancen seines Rückdreh-Versuchs:
https://www.spiegel.de/auto/strassenverkehrsordnung-gruene-wollen-andreas-scheuer-im-bundesrat-blockieren-a-4bcb8aa1-58f9-44aa-bb2b-d5c43f96825f

Viele Grüße
André

Ja. Ein Zitat aus dem verlinkten Spiegel-Artikel: "Es gibt kein Recht auf Raserei mit dicker Brieftasche - daher würden wir einer Abschwächung der Strafen nicht zustimmen", sagte Thüringens Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich der Zeitung." (Gemeint ist die Neue Osnabrücker Zeitung).

Bei erhöhten Bußgeldern vermute ich immer die "haushaltspolitische Komponente" (die Einnahmen aus Bußgeldern befinden sich vorab in geschätzter Höhe in den öffentlichen Haushalten) als wirklichen Grund für die Erhöhung. Außerdem sind sie sozialpolitisch nicht unproblematisch, wie der Spiegel ja andeutet.

Fahrverbote sind "zielgenauer", weil es ja um die Erhöhung der Verkehrssicherheit geht oder jedenfalls gehen sollte. Selbstverständlich sind Fahrverbote für Leute, die beruflich auf einen Führerschein angewiesen sind, eine große Härte.

Bei Fahrverboten gegen Raser (wohlgemerkt: Leute, die mit 35 statt 30 km/h fahren, sind nicht gemeint) geht es aber um die Vermeidung von Personenschäden und evtl. um Menschenleben. Mehr Fahrverbote sind ein geeignetes Mittel, um Raser vor sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer vor ihnen zu schützen.
Zitat
schallundrausch
Diese Unterstellung/Behauptung/Falschinformation ordne ich mal in die neu geschaffene Schublade Hildmann/Jebsen/Jagdpilot ein.

Noch mehr OT, aber ich wäre enttäuscht, wenn jetzt auch du auf den Zug aufspringst, pauschal jegliche Kritik am System und den aktuellen Maßnahmen als Verschwörungstheorien zu diskreditierst. Diese Schublade ist übrigens überhaupt nicht neu.
Nur um das aufzuklären - das ist war im Januar in Brooklyn, NYC, und das speed limit sind dort wohl 20 mph.


Zitat
manuelberlin
Hallo zusammen!

Ja, für 30 km/h wirkt es schon sehr schnell.

Auch wenn mehrmals behauptet wurde, dass es England sei, halte ich das für falsch. Einer meint bizarrerweise "Es sind, zum 1.000mal, englische Kennzeichen, weil das Video in England aufgenommen wurde". Was für eine geile Logik.

Die Autokennzeichen sind definitiv nicht britisch (in Großbritannien sind schmale, zweizeilige Kennzeichen genauso unüblich wie bei uns) und mehrere Autos lassen sich halbwegs sicher als Linkslenker identifizieren. Am Ende steigt jemand auf der linken Seite aus dem Auto aus. Der Baustil ist aber angelsächsisch, sodass 30 mph (48 km/h) schon möglich wären. Jedenfalls würde es deutlich zeigen, wie heftig es ist, wenn jemand mit 50 statt 30 km/h durch solche Straßen fährt. Auch ohne den Unfall wirkt die Geschwindigkeit unangemessen.

Viele Grüße
Manuel

Zitat
Joe
Zitat
schallundrausch
So, und ein letzter Link noch zum Thema 21 km/h, unkommentiert. Hier fährt jemand 30 in ner 30er-Zone.
Achtung, content warning. Starker Tobak.

Ich will keine neue Baustelle aufmachen, aber in den Kommentaren dazu wird das mit Tempo 30 bezweifelt, weil da nur ausländische Kennzeichen zu sehen sind (sein sollen).
Da wird eher auf England spekuliert und 30 mph. das wären dann fast 50 Kmh. Da sieht man aber auch, was bei solcher Geschwindigkeit in so einer engen Strasse passieren kann. Allerdings behaupte ich mal, das wäre auch bei 30 Kmh passiert.
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