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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Florian Schulz
So sehr die Straße als Verkehrsort geprägt ist, so sehr verlangt sie nach Verbesserungen, die ihr zumindest ein Stück den Charakter als Straßendorf/Autobahn/geduldeter Randbebauung wegnehmen. Da kann die Verlagerung des städtischen Verkehrs auf die Seite wo sich am ehesten städtischen Leben abspielt, vieles bewirken.

In der Tat nutze ich Straßen außerhalb meiner Ziele als Verkehrsort.

Und ebenfalls sehe ich auch auf der Nordostseite des Adlergestells wahrlich nicht wirklich "städtisches Leben".

Und ansonsten: wir reden hier über ein Scheinproblem, das nur entsteht, wenn man dem KfZ-Verkehr auf Adlergestell nicht zuviel wegnehmen will.
Zitat
Florian Schulz


So sehr die Straße als Verkehrsort geprägt ist, so sehr verlangt sie nach Verbesserungen, die ihr zumindest ein Stück den Charakter als Straßendorf/Autobahn/geduldeter Randbebauung wegnehmen. Da kann die Verlagerung des städtischen Verkehrs auf die Seite wo sich am ehesten städtischen Leben abspielt, vieles bewirken.

Viele Grüße
Florian Schulz
Und das irre ist dass nebenan mit dem Groß-Berliner Damm und weiter nebenan mit der A113 weitere mehrsprurige Straßen bereitstehen. Das Adlergestellt gehört zur Stadtsraße zurückgebaut mit 50 km/h max auf ganzer Länge und breite Radwegen mit Abstand zur Fahrbahn auf beiden Seiten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Global Fisch
Zitat
Florian Schulz
So sehr die Straße als Verkehrsort geprägt ist, so sehr verlangt sie nach Verbesserungen, die ihr zumindest ein Stück den Charakter als Straßendorf/Autobahn/geduldeter Randbebauung wegnehmen. Da kann die Verlagerung des städtischen Verkehrs auf die Seite wo sich am ehesten städtischen Leben abspielt, vieles bewirken.

In der Tat nutze ich Straßen außerhalb meiner Ziele als Verkehrsort.

Unklar ausgedrückt.
Das Adergestell ist ein Verkehrsort. Als Abgrenzung zu allen Funktionen abseits der Mobilitätsbefriedigung.
Als städtischen Verkehr meinte ich den Rad- und Fußverker. Als Abgrenzung zum motorisierten Verkehr, der wegen der hohen Geschwindigkeiten alles straßenbegleitende Leben dort nur als Kulisse wahrnimmt.

Zitat
Global Fisch
Und ebenfalls sehe ich auch auf der Nordostseite des Adlergestells wahrlich nicht wirklich "städtisches Leben".
Und ansonsten: wir reden hier über ein Scheinproblem, das nur entsteht, wenn man dem KfZ-Verkehr auf Adlergestell nicht zuviel wegnehmen will.

Dem stimme ich zu. Das städtische Leben fehlt auch wegen des intensiven Autoverkehrs.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2020 14:22 von Florian Schulz.
Wie wollt ihr denn städtisches Leben zurückgewinnen, indem ihr nur die Straße zusammen zurrt? Es muss ein Bebauungskonzept her, damit auch die Südseite wieder Leben erhält. Eine reine Fahrraddiskussion ist das hier. So wird das nix.
Zitat
Florian Schulz
Das städtische Leben fehlt auch wegen des intensiven Autoverkehrs.

Die Strecke kenne ich seit mehr als 50 Jahren, also auch zu Zeiten, als es noch weit weniger Autoverkehr gab. Und auch damals war die stadteinwärts führende Strecke davon geprägt, dass typisches städtisches Leben dort nicht stattfand. Das war halt Gewerbegebiet, ergänzt mit Flächen für den Freizeitsport (damals glaube ich alles Betriebssportgemeinschaft der Bahn) und ein wenig Kleingartenanlagen, die aber schon früher über Adlershof erschlossen wurden. [www.blocksignal.de]

Wer von Adlershof nach Schöneweide wollte, der hat die S-Bahn genommen oder ist gleich mit dem Fahrrad durch den Wald nordöstlich des Adlergestell des gefahren. Fußgänger am Adlergestell gab es damals nahezu nicht und gibt es heute auch nur nahe null. Welchen Anlass sollten diese Fußgänger denn haben, ausgerechnet diese Strecke zu gehen? Da gibt es fast nichts, was sie aufsuchen wollten. Für die mehr als 3 km Fußweg von Johannisthal / oder Niederschöneweide nach Adlershof gibt es doch auch heute viel schönere Strecken.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Global Fisch
Zitat
Nemo
Zitat
Global Fisch


- dass Abbieger ständig auf Radfahrer aus der falschen Richtung achten müssen (oder Radfahrer damit rechnen müssen, dass sie eben nicht gesehen werden)

Dieser Nachteil existiert aber nur wenn man Auto-Abbieger an der Ampel zeitgleich mit geradeausfahrenden Radfahrern freigibt. Das ist ja eine Sache, die man sowieso nicht machen sollte. Derartige Ampelschaltungen verursachen bekanntlich ca.50% der getöteten Radfahrer.

Nur hat man derzeit da gar keine Ampeln.

Aber generell sprichst Du ein Problem an, wo ich keine Lösung weiß, jedenfalls nicht für Innenstadtstraßen. Man will separieren, also Radspur, Busspur, Autospur getrennt. Dann kommt ne Ampel, und Autos wollen nach rechts abbiegen.
Mit den bekannten Konflikten. Also Lösung: getrennte Ampelphasen. Dann kommt ein Geradeausfahrer im Auto bei Grün nicht weiter, weil vor ihm der Rechtsabbieger Rot hat.

Der Geradeausfahrer kommt aber auch in anderen Fällen nicht weiter, wenn der Rechtsabbieger dann 10m weiter am Radweg steht gerade Fußgänger oder Radfahrer durchlässt, bei größeren Kreuzungen ist dieser Zustand spätestens beim zweiten Rechtsabbieger erreicht. Diese Wartezeit kann der Rechtsabbieger dann auch gleich an der Ampel nehmen und nicht 10m weiter vor dem Rad- und/oder Fußweg. In der Realität hat man da an vielen Kreuzungen sowieso nur eine Geradeauspur, weil die rechte Spur immer von zwei oder mehr Rechtsabbiegern je Ampelphase blockiert wird. Das könnte man ohne Kapazitätseinschränkung dann auch auf die Fahrbahn malen.

Nebenbei wird der Rechtsabbieger mit Abbiegersignal auch schneller rechts abbiegen können als wenn er mit Nackenstarre auf Radfahrer achten muss und dabei nicht mitbekommt, dass diese schon längst rot haben - oder schlimmer, man denkt sich, die haben rot, wenn die Fußgänger rot haben und ärgert sich dann über diese ganzen Rotlichtradler...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
phönix
Welchen Anlass sollten diese Fußgänger denn haben, ausgerechnet diese Strecke zu gehen? Da gibt es fast nichts, was sie aufsuchen wollten. Für die mehr als 3 km Fußweg von Johannisthal / oder Niederschöneweide nach Adlershof gibt es doch auch heute viel schönere Strecken.

Wo keine Bebauung ist, erübrigt sich die Suche sicherlich. Zwischen Neltestraße und dem Fachmarktzentrum am Glienicker Weg sieht die Sache wieder anders aus. Da der Wechsel des südwärts führenden Radwegs auf die Nordseite inmitten des Nichts wenig bringt, wäre es von Vorteil, wenn der Zweirichtungsradweg bereits in Schöneweide beginnen würde. So komme ich zu der Einschätzung, die Radfahrer durchgängig auf der Nordseite fahren zu sehen.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2020 15:05 von Florian Schulz.
Vor allem, wenn man möglichst viele Radfahrer gewinnen möchte dort und das Leben dort so städtisch sei, aber gleichzeitig viele Durchfahrer generieren möchte:

auf südwestlicher Seite einen normalen Einrichtungsradweg,

auf nordöstlicher Seite einen Zweirichtungsradweg, der Stadteinwärts extra breit ist.


Möglich ist alles... Umsetzbar bzw. sinnvoll? Kann ich überhaupt nicht einschätzen. Wenn es für mich über Johannisthal hinaus ging, bin ich dann doch immer Bahn und nicht mehr Rad gefahren.
Zitat
Heidekraut
damit auch die Südseite wieder Leben erhält.

Da war noch nie städtisches Leben. Auch nicht auf der nordöstlichen Seite.
1907 : [www.blocksignal.de]
1930er/40erJahre: [histomapberlin.de] (Direktverlinkung klappt leider nicht)

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Nemo
Zitat
Global Fisch
Aber generell sprichst Du ein Problem an, wo ich keine Lösung weiß, jedenfalls nicht für Innenstadtstraßen. Man will separieren, also Radspur, Busspur, Autospur getrennt. Dann kommt ne Ampel, und Autos wollen nach rechts abbiegen.
Mit den bekannten Konflikten. Also Lösung: getrennte Ampelphasen. Dann kommt ein Geradeausfahrer im Auto bei Grün nicht weiter, weil vor ihm der Rechtsabbieger Rot hat.

Der Geradeausfahrer kommt aber auch in anderen Fällen nicht weiter, wenn der Rechtsabbieger dann 10m weiter am Radweg steht gerade Fußgänger oder Radfahrer durchlässt, bei größeren Kreuzungen ist dieser Zustand spätestens beim zweiten Rechtsabbieger erreicht. Diese Wartezeit kann der Rechtsabbieger dann auch gleich an der Ampel nehmen und nicht 10m weiter vor dem Rad- und/oder Fußweg. In der Realität hat man da an vielen Kreuzungen sowieso nur eine Geradeauspur, weil die rechte Spur immer von zwei oder mehr Rechtsabbiegern je Ampelphase blockiert wird. Das könnte man ohne Kapazitätseinschränkung dann auch auf die Fahrbahn malen.

Das wäre das Szenario: Autospur, Fahrradspur, keine Busspur. Ja, ich kenne solche Situationen (Wilhelmstraße), wo ein Rechtsabbieger mitunter in der ganzen Ampelphase nicht an den Fahrrädern vorbei kommt, und auch die nachfolgenden Autos blockiert werden. Aber dennoch kommt der Rechtsabbieger gegen Ende der Ampelphase noch um die Ecke, und ein Nachfolger hat sich schon an ihm vorbeigeschlängelt.

In dem Szenario, was ich beschrieb, eine Autospur, unterschiedliche Phasen für Rechts- und Geradeausverkehr, steht der Rechtsabbieger aber in der Spur, bis er grün hat. Ein Geradeausfahrer, der hinter dem Rechtsabbieger in der selben Spur steht (und eigentlich grün hätte), kommt aber nicht am Rechtsabbieger vorbei.
Zitat
phönix
Wer von Adlershof nach Schöneweide wollte, der hat die S-Bahn genommen oder ist gleich mit dem Fahrrad durch den Wald nordöstlich des Adlergestell des gefahren.

Das ist übrigens die Köllnische Heide, wenn ich das mal hier so nebenbei anmerken darf.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
die Köllnische Heide, wenn ich das mal hier so nebenbei anmerken darf.

die noch 1907 bis fast zum Teltowkanal Richtung Rudow ging
[www.blocksignal.de]
Der Wald südwestlich des Adlergestells wurde erst ab 1910* (?) im Zusammenhang mit dem Bau des Güterbahnhofs Schöneweide und mit dem Bau des Flughafens Johannisthal abgeholzt.

*Edith hat die Jahreszahl noch korrigiert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2020 16:58 von phönix.
Zitat
phönix
Zitat
Florian Schulz
Das städtische Leben fehlt auch wegen des intensiven Autoverkehrs.

Die Strecke kenne ich seit mehr als 50 Jahren, also auch zu Zeiten, als es noch weit weniger Autoverkehr gab. Und auch damals war die stadteinwärts führende Strecke davon geprägt, dass typisches städtisches Leben dort nicht stattfand. Das war halt Gewerbegebiet, ergänzt mit Flächen für den Freizeitsport (damals glaube ich alles Betriebssportgemeinschaft der Bahn) und ein wenig Kleingartenanlagen, die aber schon früher über Adlershof erschlossen wurden. [www.blocksignal.de]

Wer von Adlershof nach Schöneweide wollte, der hat die S-Bahn genommen oder ist gleich mit dem Fahrrad durch den Wald nordöstlich des Adlergestell des gefahren. Fußgänger am Adlergestell gab es damals nahezu nicht und gibt es heute auch nur nahe null. Welchen Anlass sollten diese Fußgänger denn haben, ausgerechnet diese Strecke zu gehen? Da gibt es fast nichts, was sie aufsuchen wollten. Für die mehr als 3 km Fußweg von Johannisthal / oder Niederschöneweide nach Adlershof gibt es doch auch heute viel schönere Strecken.

Genau so ist es.
Das ist bis auf das Stückchen in Adlershof mit Wohnbebauung ansonsten Pampa und Industriegelände.
Da gibts bis auf das Wohnbebaute Stück keinen Fußläufigen Durchgangsverkehr von oder in Richtung Stadt, ebenso ist das keine Durchfahrtroute für Massen von Radlern.
Es ist eine der Einfahrschneisen in die Stadt von Pendlern und Wirtschaftsverkehr, trotz Autobahn-zu hauf hier schon erwähnt.
Mittelstreifen vermälert und dann zwischen Bahn und stadtauswärtiger Fahrbahn den Radweg als ZR-Variante, weil es keine Grundstücksausfahrten mit Kollisionspotential gibt-reicht völlig aus.
Ob die von Phöenix erwähnten Betriebssportplätze je anders bebaut werden ist Zukunftmusik, sicher auch daran hängend was irgendwann mal aus der S-Bahn HW wird.

T6JP
Wenn da also nie städtisches Leben war, was spricht dann dagegen, die Strecke dem MIV vorzubehalten?
Die Chance, da stattdessen städtisches Leben zu etablieren.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Heidekraut
Wenn da also nie städtisches Leben war, was spricht dann dagegen, die Strecke dem MIV vorzubehalten?

@Heidekraut: Warum denn nur MIV? Es wird schon Radler geben, die die Strecke zum Beispiel für ihren täglichen Arbeitsweg nutzen. Das sind keine Massen - aber warum willst Du diese von der Nutzung der Straße ausschließen? Und durchaus sinnvoll wäre hier die Einrichtung eines Zweirichtungsradweges - die Straße ist breit genug, um einen ordentlichen Radweg abzutrennen. Dabei könnte ich mich eher mit der Idee von Florian Schulz anfreunden, den Weg auf der nordöstlichen Seite einzurichten. Zwischen Fahrbahn und S-Bahn Gleisen möchte ich keinem zumuten, diese Strecke auf der südwestlichen Seite zu fahren.
Allerdings: ich könnte mir vorstellen, dass selbst bei Bau dieses Radweges die meisten Radler aus Adlershof, Johannistal oder Niederschöneweide wie bisher eher andere Strecken fahren werden.

Mit besten Grüßen

phönix
Ja, ja, die Radler. Will ich ja garnicht, bin sehr für gute Fahrradwege auch auf dem Adlergestell. Aber müssen es Zweiwege-Wege sein? Aber ich will auch auf jeder Seite einen Bürgersteig, bitte schön.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2020 23:57 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
Ja, ja, die Radler. Will ich ja garnicht, bin sehr für gute Fahrradwege auch auf dem Adlergestell. Aber müssen es Zweiwege-Wege sein? Aber ich will auch auf jeder Seite einen Bürgersteig, bitte schön.

Nein, es müssen keine Zweirichtungs-Radwege sein. 99% sind vermutlich glücklich, wenn es überhaupt einen brauchbaren Radweg gibt. Dieser sollte dann aber möglichst konfliktarm (zu Fußgängern und Pkw) gestaltet sein.
Mal was ganz anderes:
In Pankow soll ja das Freibad durch ein Multifunktionsbad sowie eine Grundschule ersetzt werden.
Laut eines Artikels der Berliner Woche ist dies jedoch verkehrlich schwierig:
[www.berliner-woche.de]

Zitat

...
anzunehmen, dass das Straßennetz nicht im Stande ist, den zusätzlichen motorisierten Individualverkehr aufzunehmen
...
„Insbesondere die geplante private Stellplatzanlage ... mit bisher 200 Pkw-Stellplätzen stellt sich vor diesem Hintergrund* als problematisch dar.“

* Mobilitätsgesetz mit der Vorgabe, den Umweltverbund zu stärken
Zitat
TomB
Mal was ganz anderes:
In Pankow soll ja das Freibad durch ein Multifunktionsbad sowie eine Grundschule ersetzt werden.
Laut eines Artikels der Berliner Woche ist dies jedoch verkehrlich schwierig:
[www.berliner-woche.de]

Zitat

...
anzunehmen, dass das Straßennetz nicht im Stande ist, den zusätzlichen motorisierten Individualverkehr aufzunehmen
...
„Insbesondere die geplante private Stellplatzanlage ... mit bisher 200 Pkw-Stellplätzen stellt sich vor diesem Hintergrund* als problematisch dar.“

* Mobilitätsgesetz mit der Vorgabe, den Umweltverbund zu stärken

Also sind aktuell noch zu viele Stellplätze geplant? Na das scheint ein geringes Problem zu sein.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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