Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 07:42 |
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hansaplatz
Was bleibt als einzige wirkliche Alternative? Die Kant als Durchgangs- und Parkplatzstraße abschaffen und sie zur reinen Umweltverbund-Zone machen, also nur für Fußgehende, Radler, ÖPNV und Lieferverkehr. Alle Parkplätze in den kreuzenden Straßen werden zu reinen Anwohnenden-Parkplätzen, um die wegfallenden Parkplätze auf der Kant ein wenig zu kompensieren. Abbiegen auf die Kant wird untersagt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 07:51 |
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Marienfelde
Vielleicht sollten wir uns umgekehrt fragen, wie man mittelfristig in einem größeren Teil der Berliner CDU eine größere Sympathie für die Tram befördern könnte.
Zitat
Marienfelde
Die Gestaltung der Fahrdrahtanlage im westlichen Teil der Invalidenstraße hätte hinsichtlich ihres Erscheinungsbilds womöglich noch etwas hübscher ausfallen können, um mal ein Beispiel zu nennen.
Ich denke, in derlei gestalterischen Fragen ließe sich einiges bei den französischen Revolutionären lernen: Weniger "technisch optimierte", eher "untergrundbahnaffine" Regelwerke wie die BOStrab, mehr ganzheitliche, die stadtplanerische Seite viel mehr einbeziehende Entwicklungen der deutschen Regelungen würde ich mir wünschen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 09:04 |
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def
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Marienfelde
Die Gestaltung der Fahrdrahtanlage im westlichen Teil der Invalidenstraße hätte hinsichtlich ihres Erscheinungsbilds womöglich noch etwas hübscher ausfallen können, um mal ein Beispiel zu nennen.
Ich denke, in derlei gestalterischen Fragen ließe sich einiges bei den französischen Revolutionären lernen: Weniger "technisch optimierte", eher "untergrundbahnaffine" Regelwerke wie die BOStrab, mehr ganzheitliche, die stadtplanerische Seite viel mehr einbeziehende Entwicklungen der deutschen Regelungen würde ich mir wünschen.
Jein. Ich gehe zwar mit, dass eine grundlegende und ästhetische Umgestaltung des Stadtraums sicher auch (spätestens nach ein, zwei positiven Beispielen) die Zahl der Straßenbahnbefürworterinnen* in der Bevölkerung erhöhen könnte, aber derzeit ist ja die Gestaltung nicht das Hauptargument der Gegnerinnen*.
_____
* Männer sind mitgemeint. (...)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 09:14 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 10:30 |
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def
Durch Erfolg. Wenn auch nach der dritten Straßenbahnstrecken, die zulasten von Pkw-Fahrspuren eingerichtet wurde, kein Verkehrschaos ausbricht, dafür aber die Fahrgastzahlen gegenüber dem vorherigen Busverkehr stark gestiegen sind, kann und wird sich selbst die CDU irgendwann nicht mehr verschließen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 10:37 |
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B-V 3313
Zitat
def
Durch Erfolg. Wenn auch nach der dritten Straßenbahnstrecken, die zulasten von Pkw-Fahrspuren eingerichtet wurde, kein Verkehrschaos ausbricht, dafür aber die Fahrgastzahlen gegenüber dem vorherigen Busverkehr stark gestiegen sind, kann und wird sich selbst die CDU irgendwann nicht mehr verschließen.
Müssten die in den Jahren 1995-2015 gebauten und eröffneten Strecken da nicht genug Vorschub geleistet haben? Solange der verstaubte Westberliner Ungeist dort nicht ausstirbt, wird das nichts. Da ist die Straßenbahn zu oft einfach nur Osten und damit IIIIH!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 10:43 |
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andre_de
Hallo,
eine Kleine Anfrage beschäftigt sich mit den Popup-Radwegen. In der Antwort wird m.E. erstmals offiziell klar ausgesagt, dass diese überwiegend dauerhaft bleiben werden:
"Nach derzeitigem Stand wird der ganz überwiegende Teil der temporär angeordneten Radfahrstreifen künftig dauerhaft etabliert."
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-23416.pdf
Viele Grüße
André
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 10:44 |
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def
Bei welchen dieser Strecken wurden denn so radikal Fahrspuren zurückgebaut wie es nun in der Leipziger Straße geplant ist?
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def
Im Gegenteil, die Straßenbahn zum Hauptbahnhof war ja auch Vorwand für einen starken Ausbau der Invalidenstraße.
Zitat
def
Und das "Dumme" ist, dass die in diesem Zeitraum gebauten und eröffneten Strecken (Ausnahme: Osloer Straße/ Seestraße) eben auch mit z.T. sehr deutlichen Angebotsverbesserungen einhergegangen sind, so dass der Schienenbonus kaum nachzuweisen ist.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 10:55 |
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def
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hansaplatz
Was bleibt als einzige wirkliche Alternative? Die Kant als Durchgangs- und Parkplatzstraße abschaffen und sie zur reinen Umweltverbund-Zone machen, also nur für Fußgehende, Radler, ÖPNV und Lieferverkehr. Alle Parkplätze in den kreuzenden Straßen werden zu reinen Anwohnenden-Parkplätzen, um die wegfallenden Parkplätze auf der Kant ein wenig zu kompensieren. Abbiegen auf die Kant wird untersagt.
Das wäre eine radiale, aber sinnvolle Maßnahme.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 11:10 |
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schallundrausch
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andre_de
Hallo,
eine Kleine Anfrage beschäftigt sich mit den Popup-Radwegen. In der Antwort wird m.E. erstmals offiziell klar ausgesagt, dass diese überwiegend dauerhaft bleiben werden:
"Nach derzeitigem Stand wird der ganz überwiegende Teil der temporär angeordneten Radfahrstreifen künftig dauerhaft etabliert."
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-23416.pdf
Viele Grüße
André
Das wurde von den Verantwortlichen in Presse, Veranstaltungen und Aussendungen immer so kommuniziert. Wirklich von der ersten Minute. Die Verwirrung fing erst an als in der Presse das "temporär" in "kommt wieder weg" umgedeutet wurde.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 11:12 |
Zitat
B-V 3313
Na gut, aber das "Problem" werden wir überall haben, wenn man nicht irgendwann einmal eine komplette Buslinie 1:1 umstellt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 11:13 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Zitat
hansaplatz
Was bleibt als einzige wirkliche Alternative? Die Kant als Durchgangs- und Parkplatzstraße abschaffen und sie zur reinen Umweltverbund-Zone machen, also nur für Fußgehende, Radler, ÖPNV und Lieferverkehr. Alle Parkplätze in den kreuzenden Straßen werden zu reinen Anwohnenden-Parkplätzen, um die wegfallenden Parkplätze auf der Kant ein wenig zu kompensieren. Abbiegen auf die Kant wird untersagt.
Das wäre eine radiale, aber sinnvolle Maßnahme.
Wie wäre es denn, wenn in der Stadt erstmal die StVO durchgesetzt wird? Vorhin standen 17 (!) PKW auf dem schönen neuen Radweg in der Kantstraße. Ich vermisse dazu eine klare Linie im Senat und nicht nur diese halbjährlichen Alibiaktionen. Man kann durchaus das Gefühl bekommen, dass die "Berliner Linie" - aka Knolle reicht (wenn überhaupt) weiterhin durchgezogen wird. Wovor hat man denn Angst, bestehende Regeln und Gesetze durchzusetzen? Ist da immer noch das Bild vom "bösen Bullen, auf den man Steine wirft" in den Köpfen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 11:18 |
Zitat
def
Da hast Du ja absolut Recht. Es löst aber auch das Problem nicht, dass die Busse im Stau stehen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 12:16 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Da hast Du ja absolut Recht. Es löst aber auch das Problem nicht, dass die Busse im Stau stehen.
Na zumindest jene Staus und Verzögerungen die durch Falschparker und zugeparkte Haltestellen entstehen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 12:44 |
Zitat
B-V 3313
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def
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hansaplatz
Was bleibt als einzige wirkliche Alternative? Die Kant als Durchgangs- und Parkplatzstraße abschaffen und sie zur reinen Umweltverbund-Zone machen, also nur für Fußgehende, Radler, ÖPNV und Lieferverkehr. Alle Parkplätze in den kreuzenden Straßen werden zu reinen Anwohnenden-Parkplätzen, um die wegfallenden Parkplätze auf der Kant ein wenig zu kompensieren. Abbiegen auf die Kant wird untersagt.
Das wäre eine radiale, aber sinnvolle Maßnahme.
Wie wäre es denn, wenn in der Stadt erstmal die StVO durchgesetzt wird? Vorhin standen 17 (!) PKW auf dem schönen neuen Radweg in der Kantstraße. Ich vermisse dazu eine klare Linie im Senat und nicht nur diese halbjährlichen Alibiaktionen. Man kann durchaus das Gefühl bekommen, dass die "Berliner Linie" - aka Knolle reicht (wenn überhaupt) weiterhin durchgezogen wird. Wovor hat man denn Angst, bestehende Regeln und Gesetze durchzusetzen? Ist da immer noch das Bild vom "bösen Bullen, auf den man Steine wirft" in den Köpfen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 15:51 |
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def
Es braucht allerdings für die Durchsetzung eines solchen Projekts Politiker/innen eines bestimmten Formats, die auch so an dem Projekt hängen, dass sie diese Durchsetzungsfähigkeit auch einsetzen. Da wüsste ich in Berlin leider niemanden, der/die das sein sollte.Zitat
hansaplatz
Was bleibt als einzige wirkliche Alternative? Die Kant als Durchgangs- und Parkplatzstraße abschaffen und sie zur reinen Umweltverbund-Zone machen, also nur für Fußgehende, Radler, ÖPNV und Lieferverkehr. Alle Parkplätze in den kreuzenden Straßen werden zu reinen Anwohnenden-Parkplätzen, um die wegfallenden Parkplätze auf der Kant ein wenig zu kompensieren. Abbiegen auf die Kant wird untersagt.
Zitat
def
Auf die Kantstraße übertragen hieße das, dass die Busse sicher langsamer fahren müssten als heute. In der Realität hieße das aber: tagsüber wären sie unterm Strich vielleicht sogar schneller als heute, weil sie nicht im Stau stünden, abends ein paar Minuten langsamer, was m.E. aber angesichts der Gesamtvorteile (und der parallelen Stadtbahn und U2) vertretbar wäre.
Zitat
def
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Marienfelde
Vielleicht sollten wir uns umgekehrt fragen, wie man mittelfristig in einem größeren Teil der Berliner CDU eine größere Sympathie für die Tram befördern könnte.
Durch Erfolg. Wenn auch nach der dritten Straßenbahnstrecken, die zulasten von Pkw-Fahrspuren eingerichtet wurde, kein Verkehrschaos ausbricht, dafür aber die Fahrgastzahlen gegenüber dem vorherigen Busverkehr stark gestiegen sind, kann und wird sich selbst die CDU irgendwann nicht mehr verschließen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 17:03 |
Zitat
hansaplatz
Zitat
def
Wenn auch nach der dritten Straßenbahnstrecken, die zulasten von Pkw-Fahrspuren eingerichtet wurde, kein Verkehrschaos ausbricht, dafür aber die Fahrgastzahlen gegenüber dem vorherigen Busverkehr stark gestiegen sind, kann und wird sich selbst die CDU irgendwann nicht mehr verschließen.
Das ist eine wohlwollende und sehr romantisierende Vorstellung, dass Parteien wie die CDU lernfähig und rational denkend sind, im Sinne von "Was ist das beste für Mensch und Natur?".
Zitat
hansaplatz
Solange die CDU die Interessen der Industrie und des Großkapitals vertritt (und das ist ihre einzige Daseinsberechtigung), wird sie nicht für etwas sein, was gegen die Kapitalinteressen derer ist, für die die CDU spricht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 17:17 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 17:46 |
Zitat
B-V3313
Müssten die in den Jahren 1995-2015 gebauten und eröffneten Strecken da nicht genug Vorschub geleistet haben? Solange der verstaubte Westberliner Ungeist dort nicht ausstirbt, wird das nichts. Da ist die Straßenbahn zu oft einfach nur Osten und damit IIIIH!
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Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 05.06.2020 17:57 |
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TomB
Vielleicht ist die CDU auch weiter als man denkt […]
Was denkt ihr?