Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 08:15 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
schallundrausch
Bitte nicht, das ist ein Übel und Ärgernis, was an etlichen Popup-Radwegen eh schon zu beklagen ist. Dann entstehen sogenannte trans-Parkplätze. Also solche, bei denen der Radweg überfahren werden muss, um einzuparken, weil sie auf der rechten Seite des Radwegs liegen. Diese sind gefährlich und führen zu Konflikten beim Ein-und Ausparken. Außerdem verhindern sie, dass Radwege zur restliche Fahrbahn wirksam baulich abgetrennt werden können. Das ist aber genau das Ziel von den "geschützten" Radstreifen.
Schlimm genug, dass die Radwege baulich getrennt werden müssen. Es gibt aber nicht schlimmeres, als wenn wie teilweisen in der Kantstraße, die Parkplätze zwischen Radweg und Fahrbahn sind. Kinder verschwinden so hinter den parkenden Autos und auch Erwachsene sind bei größeren Autos nicht mehr zu sehen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 08:18 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
def
Das Adlergestell ist nunmal die kürzeste Verbindung (da absolut gerade) zwischen dem Norden Adlershofs, weiten Teilen Schöneweides (auch nördlich der Spree, Kaisersteg/HTW) und Baumschulenwegs und Treptows (und im weiteren Verlauf Kreuzberg).
Ich widerspreche Dir ja nur höchst ungern, da aber die Oberspreestraße und zwischen Ostritzer Straße und BAR die Spindlersfelder Zweigbahn die nördliche Grenze Adlershofs bildet, würde ich den Straßenzug Oberspreestraße-Schnellerstraße dem Adlergestell vorziehen, um die von Dir genannten Ziele von Adlershof-Nord aus zu erreichen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 10:02 |
Zitat
der weiße bim
Ja, warum auch nicht? Für die Autofahrer könnte dann der "bemitleidenswerte" Fahrradweg als P+R-Parkplatz dienen, um zu innerstädtischen Zielen mit der S-Bahn zu gelangen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 11:26 |
Zitat
Marienfelde
Zitat
schallundrausch
Wir sollten nicht den Fehler machen, zu zahm und zaghaft in unseren Forderungen nach Selbstverständlichem zu sein. Ich wohne im Gleimkiez und hier bleiben geschätzt rund 30% der Parkplätze nachts frei. Die können sofort entfernt werden, ohne dass auch nur ansatzweise "Parkdruck" entsteht.
.
Nehmen wir an, Deine "ersehene Parkplatzleerstandsquote" von 30% im ja parkraumbewirtschafteten Gleimkiez stimmt, dann würden also rechnerisch etwas mehr als 1.300 Parkplätze (70% von 1.888 = 1.322) für die Bewohner erforderlich sein.
Allerdings braucht man eine gewisse Reserve aus noch freien Parkplätzen, um Parksuchverkehr zu vermeiden - dem Bewohner in der Korsörer Straße würde ein freier Parkplatz in der Rhinower Straße jedenfalls dann nichts nutzen, wenn er von dem freien Parkplatz nichts weiß.
Die Wahrheit würde also irgendwo zwischen 0 und 30% liegen - es sei denn, man würde mit Zwangsmaßnahmen gegen den Autobesitz überhaupt vorgehen, was dann aber eine ganz andere Debatte wäre.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 11:37 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
Marienfelde
Allerdings braucht man eine gewisse Reserve aus noch freien Parkplätzen, um Parksuchverkehr zu vermeiden - dem Bewohner in der Korsörer Straße würde ein freier Parkplatz in der Rhinower Straße jedenfalls dann nichts nutzen, wenn er von dem freien Parkplatz nichts weiß.
Die Wahrheit würde also irgendwo zwischen 0 und 30% liegen - es sei denn, man würde mit Zwangsmaßnahmen gegen den Autobesitz überhaupt vorgehen, was dann aber eine ganz andere Debatte wäre.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: Auto abstellen an anderen Stellen. Etwa in (frei finanzierten) Parkhäusern/Tiefgaragen etc.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 15:36 |
Zitat
def
Zitat
B-V 3313
Es gibt aber nicht schlimmeres, als wenn wie teilweisen in der Kantstraße, die Parkplätze zwischen Radweg und Fahrbahn sind. Kinder verschwinden so hinter den parkenden Autos und auch Erwachsene sind bei größeren Autos nicht mehr zu sehen.
Da bin ich bei Dir. Diese Radwege sind für alle Beteiligten (natürlich mit Ausnahme der Autofahrenden) extrem gefährlich: die Radfahrenden verschwinden aus dem Sichtbereich der Autofahrenden, im dümmsten Fall sind sie außerdem gezwungen, im Türschwenkbereich der parkenden Autos zu fahren. Zu-Fuß-Gehende müssen nach dem Überqueren der Straße hinter den parkenden Autos nochmal auf den Radweg achten, weil ansonsten für sie und die Radfahrenden gefährliche Situationen entstehen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 16:06 |
Zitat
def
In meiner persönlichen inneren Landkarte ist Adlershof-Nord die Gegend um den Marktplatz (sprich: nördlich der Görlitzer Bahn). Ich hätte wahrscheinlich eher "Alt-Adlershof" schreiben sollen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 16:27 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
def
In meiner persönlichen inneren Landkarte ist Adlershof-Nord die Gegend um den Marktplatz (sprich: nördlich der Görlitzer Bahn). Ich hätte wahrscheinlich eher "Alt-Adlershof" schreiben sollen.
"Alt-Adlershof" ist natürlich auch nicht schlecht, das könnte sich irgendwann sogar mal zur besseren Unterscheidung der beiden Zentren durchsetzen.
So eine "persönliche, innere Landkarte" habe ich auch. Danach endet Adlershof aber an seinem Bahnhof..
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 16:48 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
Alter Köpenicker
So eine "persönliche, innere Landkarte" habe ich auch. Danach endet Adlershof aber an seinem Bahnhof..
Das stimmt auch mit der bis Mitte/Ende der 1990er bestehenden Ortsteilgrenze überein. Hinter der S-Bahn fing Johannisthal an, was bis zum Teltowkanal reichte.
Auch wenn gefühlt natürlich Fernsehen, Akademie etc. in Adlershof lagen und das Areal auch eine Adlershofer Postleitzahl hatte, war das Johannisthal. Bei zwei Gebietsreformen kamen dann zunächst das Gelände südlich der Rudower, später auch das nördlich der Straße zu Adlershof.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 17:18 |
Zitat
def
Zitat
Global Fisch
Zitat
Alter Köpenicker
So eine "persönliche, innere Landkarte" habe ich auch. Danach endet Adlershof aber an seinem Bahnhof..
Das stimmt auch mit der bis Mitte/Ende der 1990er bestehenden Ortsteilgrenze überein. Hinter der S-Bahn fing Johannisthal an, was bis zum Teltowkanal reichte.
Auch wenn gefühlt natürlich Fernsehen, Akademie etc. in Adlershof lagen und das Areal auch eine Adlershofer Postleitzahl hatte, war das Johannisthal. Bei zwei Gebietsreformen kamen dann zunächst das Gelände südlich der Rudower, später auch das nördlich der Straße zu Adlershof.
Jetzt wäre natürlich interessant, wieso sich auch für die heutige WISTA die Bezeichnung "Adlershof" durchsetzte. Mich würde es nicht wundern, wenn es mit der Bezeichnung des S-Bahnhofs zu tun hat. Schließlich war das der nächstgelegene S-Bahnhof zum Fernsehfunk.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 19:19 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Zitat
B-V 3313
Es gibt aber nicht schlimmeres, als wenn wie teilweisen in der Kantstraße, die Parkplätze zwischen Radweg und Fahrbahn sind. Kinder verschwinden so hinter den parkenden Autos und auch Erwachsene sind bei größeren Autos nicht mehr zu sehen.
Da bin ich bei Dir. Diese Radwege sind für alle Beteiligten (natürlich mit Ausnahme der Autofahrenden) extrem gefährlich: die Radfahrenden verschwinden aus dem Sichtbereich der Autofahrenden, im dümmsten Fall sind sie außerdem gezwungen, im Türschwenkbereich der parkenden Autos zu fahren. Zu-Fuß-Gehende müssen nach dem Überqueren der Straße hinter den parkenden Autos nochmal auf den Radweg achten, weil ansonsten für sie und die Radfahrenden gefährliche Situationen entstehen.
Für mich sind diese abgetrennten Wege auch ein weiterer Baustein der autogerechten Stadt. Anstatt den schweren Weg zu gehen und die StVO durchzusetzen, wird der leichte Weg gewählt und einfach jede Verkehrsart so gut es geht von der anderen getrennt und damit auch eine falsche Sicherheit vorgegaukelt. Man verkehrt nebeneinander und nicht miteinander. Dann wundern sich die Leute auch noch, dass es an Kreuzungspunkten zu Konflikten kommt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 23:27 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
schallundrausch
Bitte nicht, das ist ein Übel und Ärgernis, was an etlichen Popup-Radwegen eh schon zu beklagen ist. Dann entstehen sogenannte trans-Parkplätze. Also solche, bei denen der Radweg überfahren werden muss, um einzuparken, weil sie auf der rechten Seite des Radwegs liegen. Diese sind gefährlich und führen zu Konflikten beim Ein-und Ausparken. Außerdem verhindern sie, dass Radwege zur restliche Fahrbahn wirksam baulich abgetrennt werden können. Das ist aber genau das Ziel von den "geschützten" Radstreifen.
Schlimm genug, dass die Radwege baulich getrennt werden müssen. Es gibt aber nicht schlimmeres, als wenn wie teilweisen in der Kantstraße, die Parkplätze zwischen Radweg und Fahrbahn sind. Kinder verschwinden so hinter den parkenden Autos und auch Erwachsene sind bei größeren Autos nicht mehr zu sehen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 02.07.2020 23:42 |
Zitat
schallundrausch
Zitat
B-V 3313
Schlimm genug, dass die Radwege baulich getrennt werden müssen. Es gibt aber nicht schlimmeres, als wenn wie teilweisen in der Kantstraße, die Parkplätze zwischen Radweg und Fahrbahn sind. Kinder verschwinden so hinter den parkenden Autos und auch Erwachsene sind bei größeren Autos nicht mehr zu sehen.
Ja, das Argument lasse ich gelten. Aber bitte nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Gerade an der Kantstraße gibt es viele eingerichtete Querungsmöglichkeiten. Die markierten Parkplätze sind ausreichend weit von diesen entfernt, um eine gute Sicht und Sichtbarkeit zu gewährleisten. Nun sind leider die "Tortenstücke", diese abgeschrägten Sperrflächen zwischen Fußgängerüberweg und Parkständen, fast überall zugeparkt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 07.07.2020 12:46 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 07.07.2020 18:40 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 14.07.2020 12:56 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 14.07.2020 14:00 |
Zitat
andre_de
Hallo,
Eine Kleine Anfrage liefert einige Zahlen zur Radwegnutzung. Zum einen zeigt sie die Steigerung in der Corona-Zeit, zum anderen widerlegt sie die These, dass im Winter niemand mit dem Fahrrad fährt:
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-23800.pdf
Viele Grüße
André
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 14.07.2020 15:24 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 14.07.2020 15:32 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 14.07.2020 15:36 |
Zitat
andre_de
Hallo,
Eine Kleine Anfrage liefert einige Zahlen zur Radwegnutzung. Zum einen zeigt sie die Steigerung in der Corona-Zeit, zum anderen widerlegt sie die These, dass im Winter niemand mit dem Fahrrad fährt:
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-23800.pdf
Viele Grüße
André