Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 14:42 |
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Jay
Zudem ist die Wartepflicht für Radfahrende nicht immer eindeutig. Da sind wir dann genau an dem Punkt, dass es am Rücksichtnahme auf den Schwächeren, in diesem Fall dann Radfahrer gegenüber Fußgänger, fehlt. Ein Geländer dazu ist dann noch die Krönung der Gängelung. Insbesondere, wenn dadurch direkte Wegebeziehungen unterdrückt werden, wie es in Karlshorst passiert ist. Der große Vorteil einer Haltestelle am Straßenrand ist ja gerade der, dass man sie auf der gesamten Länge betreten und verlassen kann und nicht erst per Geländer zu einem definierten Punkt zwangsgeleitet wird.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 04.01.2021 14:49 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 04.01.2021 15:59 |
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 16:02 |
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 16:10 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 04.01.2021 16:19 |
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Bauart Bernau
Hallo!
Also in meinem schon einige Jahre währenden Leben hat mich beim Aussteigen an einer Haltestelle auf der Straße noch nie ein Autofahrer beinahe umgefahren und mich anschließend beschimpft, daß ich Trottel aufpassen soll, weil er hier vorbei muß. Allein im letzten Jahr ist mir das in Malchow-Aue zwei mal passiert. (Man tritt aus dem Bus direkt auf den Fahrradweg). Das waren voll aufgrüstete Pedalritter und keine alten Leute oder Kinder. Solche Verhaltensweisen haben m.E. nicht nur ihre Ursachen im schwellenfreien Zugang zum Fahrradfahren sondern im Hype der momentan um das Radfahren gemacht wird, als ob darin die Erlösung vom Übel läge. Na und Erlöser entwickeln dann auch ein gewisses adäquates Bewußtsein.
Grüße
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 04.01.2021 16:21 |
Zitat
Bauart Bernau
Also in meinem schon einige Jahre währenden Leben hat mich beim Aussteigen an einer Haltestelle auf der Straße noch nie ein Autofahrer beinahe umgefahren und mich anschließend beschimpft, daß ich Trottel aufpassen soll, weil er hier vorbei muß. Allein im letzten Jahr ist mir das in Malchow-Aue zwei mal passiert. (Man tritt aus dem Bus direkt auf den Fahrradweg).
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 04.01.2021 16:22 |
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 16:30 |
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Philipp Borchert
Zitat
Nordender
Das Beispiel Konrad-Wolf-Str. ist ohnehin eine Farce, weil man wieder mal die Radwege über die Kaps geführt hat und damit einen neuen
Konflikt geschaffen hat.
Der Radweg direkt hinter der Haltestelle, wie es in Karlshorst umgesetzt wurde, gab ebenfalls Anlass zur Kritik. Jetzt mal eine Frage: Wie denn nun? Es geht nicht ohne Konflikte.
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:06 |
Admin |
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Philipp Borchert
Der Radweg direkt hinter der Haltestelle, wie es in Karlshorst umgesetzt wurde, gab ebenfalls Anlass zur Kritik. Jetzt mal eine Frage: Wie denn nun? Es geht nicht ohne Konflikte.
Zitat
Jay
Richtig, Verkehr erzeugt immer irgendwo Konflikte. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Als Fahrgast bevorzuge ich die Variante vorne über das Kap, weil der Radweg so geradlinig verläuft und gut einsehbar ist. Für den Fahrgastwechsel müssen Radfahrer (wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch) warten. Führt der Radweg hintenrum, dann erzeugt es durch Bäume Wartehäuschen oder sonstige Sichtbehinderungen Unterbrechungen der Sichtbeziehungen. Zudem ist die Wartepflicht für Radfahrende nicht immer eindeutig.
Zitat
Jay
Da sind wir dann genau an dem Punkt, dass es am Rücksichtnahme auf den Schwächeren, in diesem Fall dann Radfahrer gegenüber Fußgänger, fehlt. Ein Geländer dazu ist dann noch die Krönung der Gängelung. Insbesondere, wenn dadurch direkte Wegebeziehungen unterdrückt werden, wie es in Karlshorst passiert ist. Der große Vorteil einer Haltestelle am Straßenrand ist ja gerade der, dass man sie auf der gesamten Länge betreten und verlassen kann und nicht erst per Geländer zu einem definierten Punkt zwangsgeleitet wird.
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Nemo
Ich persönlich finde es eigentlich auch besser den Radweg sozusagen zwischen Fahrbahn und Haltestelle durchzuführen. Zumindest wenn das Verkehrsmittel nicht zu häufig verkehrt.
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:16 |
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:30 |
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B-V 3313
§ 20 der StVO ist eindeutig. Fahrgäste haben Vorrang, alle anderen müssen warten, auch Radfahrer.
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:37 |
Admin |
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B-V 3313
§ 20 der StVO ist eindeutig. Fahrgäste haben Vorrang, alle anderen müssen warten, auch Radfahrer.
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:50 |
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Logital
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B-V 3313
§ 20 der StVO ist eindeutig. Fahrgäste haben Vorrang, alle anderen müssen warten, auch Radfahrer.
Er wird aber uneindeutig weil der Bereich der Haltestelle oft uneindeutig ist. Das Foto unten links und mitte rechts in dem 6er Block von Christian sind da schöne Beispiele.
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:51 |
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Christian Linow
Abgesehen davon, dass als Grundregel der StVO auch hier über allem die gegenseitige Rücksichtnahme steht, lässt sich das eben keineswegs so eindeutig beantworten. Im Jahre 2015 beispielsweise lastete zwar das Kammergericht Berlin (Az. 29 U 18/14) einer Radfahrerin zu 80% ein Mitverschulden an einem Unfall mit einem aussteigenden Busfahrgast an, stellte aber zugleich fest, dass jener Fahrgast den Radweg hätte nicht betreten dürfen.
In dem Beschluss des Gerichts heißt es hierzu: „Der Beklagte handelte rechtswidrig und schuldhaft, weil er entgegen § 25 Abs. 3 Satz 1 StVO den Radweg ohne Beachtung des Verkehrs betrat. Fahrbahnen im Sinne dieser Vorschrift sind auch Radwege (Heß in Burmann/Heß/Jahnke/Janker, StVR, 23. Auflage 2014, § 25 StVO Rn. 10; Landgericht Heidelberg, ZfSch 2004, 257 f.). Der Beklagte hätte nicht den Radweg betreten dürfen, ohne sich zuvor zu vergewissern, ob ein Radfahrer kommt.“
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:57 |
Admin |
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B-V 3313
Was ist da uneindeutig?
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 21:59 |
Admin |
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B-V 3313
Ich finde es nicht zielführend, Urteile ohne Angabe der Orte und des Geschehens hinzuschmeißen.
Zitat
KG, Beschluss vom 15.01.2015 - 29 U 18/14
Die Klägerin befuhr gegen 7 Uhr 30 mit ihrem Fahrrad den als solchen gekennzeichneten Radweg auf dem Kurt-Schumacher-Damm in südwestliche Richtung. Im Bereich der dort befindlichen Bushaltestelle verschwenkt der als solcher farblich gekennzeichnete Radweg in Fahrtrichtung etwas nach links. Ein Bus der Linie M 21 hielt an der Haltestelle. Mehrere Fahrgäste und unter anderem der Beklagte verließen den Bus. Die Klägerin kollidierte auf dem Radweg mit dem Beklagten, stürzte und zog sich eine Fraktur des LWK 1 zu, wobei die näheren Umstände zwischen den Parteien streitig sind.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 04.01.2021 22:02 |
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Lopi2000
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Bauart Bernau
Also in meinem schon einige Jahre währenden Leben hat mich beim Aussteigen an einer Haltestelle auf der Straße noch nie ein Autofahrer beinahe umgefahren und mich anschließend beschimpft, daß ich Trottel aufpassen soll, weil er hier vorbei muß. Allein im letzten Jahr ist mir das in Malchow-Aue zwei mal passiert. (Man tritt aus dem Bus direkt auf den Fahrradweg).
Der Grund dafür, dass dies bei Autofahrern und Bussen selten passiert, ist nicht zuletzt die Haltestellenposition: die Busse halten i.d.R. so, dass keine Autos rechts vorbei fahren können. Vergleichbares ist mir dagegen beim Aussteigen aus der M1, die die linke der beiden Fahrspuren in der Schönhauser Allee nutzt, schon recht häufig passiert, mit potenziell erheblich größeren Schäden.
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 22:05 |
Zitat
Christian Linow
Noch diffiziler wird es, wenn man sich Haltestellen wie Wilhelminenhofstr./Edisonstraße anschaut. Hier macht das Zeichen 240 auch den Haltestellenbereich zu einem gemeinsamen Geh- und Radweg!
Re: An der Invalidenstraße war wohl Wetter 04.01.2021 22:08 |
Admin |
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B-V 3313
Auch das ist egal, denn wer hat auf einem gemeinsamen Rad- und Fußweg noch mal auf wen Rücksicht zu nehmen?