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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Also wenn ich mir eine neue Wohnung oder eine neue Arbeitsstelle suche, dann ist es jedenfalls ein gewaltiger Bonus, wenn diese in der Nähe des jeweils anderen liegt. Eine Durchmischung von Wohn- und Arbeitsgebieten begünstigt jedenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass das so gelingt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Marienfelde
Zitat
md95129
(...)
Nochwas: Wohnungen in der Naehe des Arbeitsplatzes haben nur bedingt Einfluss auf die Pendlerstroeme. Spaetestens nach ein paar Jahren wechseln die Leute ihre Arbeitsstelle, bleiben aber am gewohnten Ort. Die Siedlung, in der mein Haus steht, wurde exklusiv fuer die Nummi-Autofabrik (jetzt TESLA) gebaut, aber gefuehlt 95% arbeiten jetzt woanders. Allerdings ist die Naehe zur S-Bahn (BART) viel wichtiger.
Henner

Das stimmt, aber eine stärkere "Durchmischung" von Wohnen und Arbeiten begünstigt die Entwicklung "paarigerer" Verkehrsströme. Zugespitzt: Es wird nicht jeweils zu 100% in eine Richtung gependelt, sondern "im Idealfall" zu jeweils 50% in beide Richtungen, was für die benötigten maximalen Kapazitäten äußerst vorteilhaft ist - auch und gerade bei den "Öffis".

Genau, ein ganz wichtiger Aspekt! Das negative Gegenbeispiel dazu kann man sich in den künstlichen Büro-Ghettos in Paris La Defense oder (etwas kleiner) in Frankfurt-Niederrad anschauen. Und vermutlich auch in diversen amerikanischen Großstädten. Hinzu kommt, dass solche reinen Arbeits-"Stadtteile" ohne sonstiges Leben und Struktur sicher nicht das Ziel von Stadtplanung sein kann.

Viele Grüße
André
Was macht eigentlich die VLB?

Ich hab dazu folgendes Dokument gefunden, das ist genauso aufschlussreich wie deprimierend. Einige Neustrukturierungen waren erfolgreich, bessere Personalausstattung kommt erst mit dem neuen Haushalt, die IT ist Schrott, räumliches Wachstum ist nicht möglich. Das ist jedenfalls was ich da raus lese, ihr mögt selber zu anderen Interpretationen kommen.

[parlament-berlin.de]
„Gemäß Bezirksamtsbeschluss vom 27. August 2018 (Nr. 864/19) ist noch in der 18. Legislaturperiode die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in den Ortsteilen Moabit, Hansaviertel, Wedding und Gesundbrunnen vorgesehen." (…)

"Prioritär werden hierbei die Flächen innerhalb des S-Bahnrings behandelt werden, die im Hinblick auf den im Juli 2019 beschlossenen Luftreinhalteplan (Maßnahme „M4 Parkraumbewirtschaftung“) möglichst noch bis Ende 2020 umgesetzt werden sollen.“ (…)

„Die geplanten neuen Parkzonen beinhalten eine Anzahl von rund 39.600 zu bewirtschaftenden Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum.“

Dies ergibt sich aus den Antworten auf eine Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Frank Scholtysek (AfD)
vom 13.09.2019, sh. hier: [pardok.parlament-berlin.de]
Ich ziehe das einmal aus dem Nikutta-Wechsel-Thread hier rüber, weil's thematisch hier wohl doch besser aufgehoben ist:

Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jay
Festzustellen bleibt leider, dass sich die Guenther-Verwaltung inzwischen offenbar komplett selbst gelähmt hat. Auf Anhieb fällt mir da kaum noch etwas ein, das verzögerungsfrei zustande kommt. Das betrifft ja nicht nur die Straßenbahnprojekte, sondern ebenso die U-Bahn-Prüfaufträge und das Herzensprojekt Radschnellwege.

Die Schlafmützigkeit der SenUVK betrifft übrigens auch sinnvolle Straßenbauvorhaben und bringt damit die östlichen Stadtteile/Bezirke gegen sich auf. Hier geht es konkret um die überfällige Entlastung der Treskowallee...

Viele Grüße
Arnd
Und nicht nur der Treskowallee, die Köpenicker Str/Rühlallee und die Bahnhofstraße werden dann ebenfalls von dieser Tangente entlastet.
Wenn ich pünktlich zum Rentenbeginn die TVO langfahren kann, wird es wohl schnell mit dem Bau gegangen sein ;-)

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Und nicht nur der Treskowallee, die Köpenicker Str/Rühlallee und die Bahnhofstraße werden dann ebenfalls von dieser Tangente entlastet.

Oh ja, das ist auch mit dem Bus 190 für mich immer ein Trauerspiel da. :-(

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
T6Jagdpilot
Und nicht nur der Treskowallee, die Köpenicker Str/Rühlallee und die Bahnhofstraße werden dann ebenfalls von dieser Tangente entlastet.

Oh ja, das ist auch mit dem Bus 190 für mich immer ein Trauerspiel da. :-(

In jüngster Vergangenheit breitete sich der Stau sogar bis in die Heerstraße aus; für die Relation Krankenhaus Köpenick - Cecilienstraße benötigte ich 115 Minuten. Daher ziehe ich es seitdem vor, diesen Bereich weiträumig mit den Linien 27, M8 und 191/291 zu umfahren, wenn ich mich zur Frühschicht begebe.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Muahaha, die schaffen es nicht einmal, auf dieser angeblich so wichtigen Tangente einen Bus öfter als alle 20 Minuten bis Wuhlheide zu schicken, südlich fährt überhaupt rein gar nichts da lang, und dann sollen die eine ganze Schnellstraße bauen?
Zitat
VvJ-Ente
Muahaha, die schaffen es nicht einmal, auf dieser angeblich so wichtigen Tangente einen Bus öfter als alle 20 Minuten bis Wuhlheide zu schicken, südlich fährt überhaupt rein gar nichts da lang, und dann sollen die eine ganze Schnellstraße bauen?

"Die" - also insbesondere Frau Günther und Herr Streese - sollen ja auch weder die Busse selbst fahren, noch die TVO (oder Bahnanlagen nach BOStrab oder EBO) selbst bauen, sondern "nur" die administrativen Bedingungen schaffen, damit diejenigen, die das qua jeweiliger Ausbildung und arbeitsrechtlicher Position tatsächlich können, nicht länger an der Umsetzung ihrer Fähigkeiten gehindert werden.

Viele Grüße
Arnd
Das Thema TVO ist ja wegen anderer Prioritäten bzgl. Einsatz der Planer der DB erstmal geplatzt.
Da es mehrere Kreuzungen mit Bahnanlagen des Bundes geben wird, sind eben entsprechende Planungen zu machen. Nun, da sich die Planer der DB zurückgezogen haben, müssen andere Planer ran. Aber gibt es die überhaupt? Und sind diese verfügbar?
Fehelende Planungsressourcen werden uns noch Jahrzehnte begleiten.
Auf der Seite von Sen UVK wird über die Umplanungen an der Karl-Marx-Allee (von Otto-Braun-Straße bis Strausberger Platz) berichtet. Begründet wird dies mit der durch das Mobilitätsgesetz veränderten Rechtslage sowie mit Anpassungen an die Folgen des Klimawandels.

Je eine von drei Fahrspuren sollen zu geschützten Radstreifen umgewandelt werden, die von den links angrenzenden Parkstreifen durch Anfahrschwellen getrennt sein sollen.

Die Parkplätze auf dem Mittelstreifen sollen zu einem Grünstreifen werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen sowie zusätzliche Versickerungsflächen für Regenwasser zu schaffen.

Für Fußgänger/innen sollen "lange Nasen" (Gehwegvorstreckungen) im Bereich der U-Bahnausgänge gebaut werden.

Die Umplanungen sollen demnächst den Anwohner/innen und dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Hier noch ein "Einstiegslink" (unten gibt es noch einen "Visualisierungslink" mit bunten Bildchen und noch mehr Text dazu): [www.berlin.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2019 08:04 von Marienfelde.
Zitat
TomB
Das Thema TVO ist ja wegen anderer Prioritäten bzgl. Einsatz der Planer der DB erstmal geplatzt.

Das wäre doch die Gelegenheit, die Planungen noch einmal auf Null zu setzen und ganz von vorn zu beginnen. Wir haben eine Situation, in der relativ nah beieinander liegende Stadträume mit ziemlich mäßigem ÖPNV verbunden sind (oft 20-min-Takt, gebrochene Verbindungen an S5 bzw. U5). Zugleich gibt es mit dem Außenring eine vorhandene Bahntrasse, die ähnliche Relationen abdeckt, aber nicht dafür genutzt wird, und direkt nebenan ist eine S-Bahn-Strecke zumindest berücksicht. Folglich ist der MIV-Anteil auf dieser Relation sehr hoch, mit allen negativen Konsequenzen.

Wenn man es ernst meinte mit einem umweltfreundlichen Stadtverkehr, wäre die erste kurzfristig umzusetzende Maßnahme eine deutliche Verdichtung des vorhandenen Busverkehrs: X69 und 269 im täglichen 20-Stunden-Betrieb auf ganzer Strecke und tagsüber alle 10 min. Ausweitung der Betriebszeiten des 398ers auf einen täglichen 20-Stunden-Betrieb.

Mittelfristig der Ausbau der Mahlsdorfer Straßenbahn für einen zuverlässigen 10-min-Takt und ihre Verlängerung nach Hellersdorf. (Übergangsweise wäre zu überlegen, ob man z.B. die in Mahlsdorf endenden Fahrten des 195ers zur Rahnsdorfer Straße verlängern kann.) Außerdem Einrichtung von Regionalzugverkehr auf dem östlichen Außenring vom Karower Kreuz und Marzahn mit Halt in Hohenschönhausen, Springpfuhl, Biesdorf-Süd, Wuhlheide, An der Wuhlheide und der Ottomar-Geschke-Straße oder sogar eine vollwertige S-Bahn-Strecke zwischen Springpfuhl und Grünauer Kreuz.

Wenn man es ernst meinte mit einem umweltfreundlichen Stadtverkehr... stattdessen verfolgt man das Rezept, das schon seit einem halben Jahrhundert immer wieder scheitert und baut eine "Entlastungsstraße"...
154 und X54 nicht vergessen!

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Stimmt. Ich habe vorhin nur an den Bereich zwischen U5/S5 und S3 gedacht, da hatte ich sie nicht auf dem Schirm.
Zitat
def
Zitat
TomB
Das Thema TVO ist ja wegen anderer Prioritäten bzgl. Einsatz der Planer der DB erstmal geplatzt.

Das wäre doch die Gelegenheit, die Planungen noch einmal auf Null zu setzen und ganz von vorn zu beginnen. [...]

Wie oft denn noch? Rot-rot stoppte die autobahnartige Planung zugunsten einer zweistreifigen stadtverträglichen Lösung plus Radweg. Rot-Schwarz stoppte das dann, um wieder eine vierstreifige Schnellstraße draus zu machen und dann versank das Projekt in komplizierten Trassenstudien. Wenn man das Ganze jetzt wieder auf Null setzt, dann passiert wieder eine Dekade gar nichts. Irgendwann muss ein gefundener Kompromiss auch mal in die Umsetzung gehen - auch wenn mir persönlich dieser Kompromiss wenig zusagt.

Zitat
def
Wenn man es ernst meinte mit einem umweltfreundlichen Stadtverkehr, wäre die erste kurzfristig umzusetzende Maßnahme eine deutliche Verdichtung des vorhandenen Busverkehrs: X69 und 269 im täglichen 20-Stunden-Betrieb auf ganzer Strecke und tagsüber alle 10 min. Ausweitung der Betriebszeiten des 398ers auf einen täglichen 20-Stunden-Betrieb.
Unbedingt! Aber das läuft doch völlig unabhängig von der objektiv notwendigen Verlagerung des starken Tagentialverkehrs aus dem Wohngebiet heraus.

Zitat
def
Mittelfristig der Ausbau der Mahlsdorfer Straßenbahn für einen zuverlässigen 10-min-Takt und ihre Verlängerung nach Hellersdorf. (Übergangsweise wäre zu überlegen, ob man z.B. die in Mahlsdorf endenden Fahrten des 195ers zur Rahnsdorfer Straße verlängern kann.) Außerdem Einrichtung von Regionalzugverkehr auf dem östlichen Außenring vom Karower Kreuz und Marzahn mit Halt in Hohenschönhausen, Springpfuhl, Biesdorf-Süd, Wuhlheide, An der Wuhlheide und der Ottomar-Geschke-Straße oder sogar eine vollwertige S-Bahn-Strecke zwischen Springpfuhl und Grünauer Kreuz.

Die "Verkehrslösung Mahlsdorf" klemmt genauso. Insbesondere weil sich hier ein gewisser ex-Senator der CDU (Czaja) aufspielt und shizophren einerseits den 10er-Takt der Straßenbahn fordert, aber gleichzeitig den dafür notwendigen Ausbau mit den Bewahrern des Status Quo blockiert und eine "Umgehungsstraße" in Hoppegarten bauen will, die keinerlei Entlastungsfunktion erfüllen kann und gegenüber der bereits vorhandenen Straßenführung sogar noch länger ist!

Zusätzlicher Regionalverkehr auf dem Außenring klingt erstmal gut, ist aber gar nicht so einfach. Die Achse Hohenschönhausen - Lichtenberg - Ostkreuz bekommt ja mit der RB32 bereits ein 3. Zug pro Stunde. Wir die S-Bahn-Ausschreibung wie geplant durchgeführt, dann bekommt die Verlängerung Wartenberg - Karower Kreuz - S8 eine hohe Priorität, um die neue Werkstatt anzuschließen. Der "Lückenschluss" zum Grünauer Kreuz ist zwar teilweise durch Trassenfreihaltung und Erdarbeiten/Widerlager vorbereitet, aber trotzdem mit einem enormen Bauaufwand an den Kreuzen verbunden. Realistisch kann das nichts vor 2040-50 werden und blockiert die Kapazitäten und Mittel, die gerade auf den Radialen deutlich dringender gebraucht werden.

Schneller ginge es sicher an den Ferngleisen Bahnsteige anzubauen. Hier haben wir aber zum Einen das Problem der starken Belastung durch Güterzüge und zum Anderen das selbe Problem, wie bei der S-Bahn - nämlich die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen in den Kreuzen. Nehmen wir mal das Beispiel Springpfuhl. Neben dem S-Bahnsteig liegen die Weichen, um einerseits den Güterbahnhof Nordost und die Strecke nach Ahrensfelde einzubinden und auf der anderen Seite ins Biesdorfer Kreuz auszufädeln. Ich hätte auf Anhieb keine Idee, wie sich da sinnvoll Bahnsteige anlegen ließen, die auch kurze Umsteigewege ermöglichen.

Ich glaube es wäre deutlich zielführender auf Anpassungen im Busnetz hinzuarbeiten. Ein (oder mehrere) Expressbusse entlang der TVO halte ich für durchaus vielversprechend. Das Ganze hat aber ein eigenes Thema verdient.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Weiß jemand, warum die Planungen (die es ja offensichtlich gab, auf Grund der Vorratsbauten)
einer S-Bahn am östlichen Außenring gestoppt wurden?
Zitat
Jay
Zitat
def
Zitat
TomB
Das Thema TVO ist ja wegen anderer Prioritäten bzgl. Einsatz der Planer der DB erstmal geplatzt.

Das wäre doch die Gelegenheit, die Planungen noch einmal auf Null zu setzen und ganz von vorn zu beginnen. [...]

Wie oft denn noch? Rot-rot stoppte die autobahnartige Planung zugunsten einer zweistreifigen stadtverträglichen Lösung plus Radweg. Rot-Schwarz stoppte das dann, um wieder eine vierstreifige Schnellstraße draus zu machen und dann versank das Projekt in komplizierten Trassenstudien. Wenn man das Ganze jetzt wieder auf Null setzt, dann passiert wieder eine Dekade gar nichts. Irgendwann muss ein gefundener Kompromiss auch mal in die Umsetzung gehen - auch wenn mir persönlich dieser Kompromiss wenig zusagt.

Zitat
def
Wenn man es ernst meinte mit einem umweltfreundlichen Stadtverkehr, wäre die erste kurzfristig umzusetzende Maßnahme eine deutliche Verdichtung des vorhandenen Busverkehrs: X69 und 269 im täglichen 20-Stunden-Betrieb auf ganzer Strecke und tagsüber alle 10 min. Ausweitung der Betriebszeiten des 398ers auf einen täglichen 20-Stunden-Betrieb.
Unbedingt! Aber das läuft doch völlig unabhängig von der objektiv notwendigen Verlagerung des starken Tagentialverkehrs aus dem Wohngebiet heraus.

Eben nicht. Das Ziel sollte doch in erster Linie sein, den starken Tangentialverkehr auf den ÖPNV zu verlagern, nicht, zusätzlichen tangentialen MIV zu produzieren. Darauf liefe die TVO letztlich hinaus, diverse Expressbuslinien hin oder her. Der MIV würde weiter gestärkt, der ÖPNV geriete weiter ins Hintertreffen.

Zitat
Jay
Der "Lückenschluss" zum Grünauer Kreuz ist zwar teilweise durch Trassenfreihaltung und Erdarbeiten/Widerlager vorbereitet, aber trotzdem mit einem enormen Bauaufwand an den Kreuzen verbunden. Realistisch kann das nichts vor 2040-50 werden und blockiert die Kapazitäten und Mittel, die gerade auf den Radialen deutlich dringender gebraucht werden.

Natürlich wäre eine tangentiale S-Bahn aufwändig. Aber das wäre die TVO auch. Die Frage ist doch, wieso man für den Straßenverkehr so hohe Investitionen zu stemmen bereit ist, bei der Bahn aber noch nicht mal eine Regional- oder S-Bahn-Strecke entlang des östlichen BAR wenigstens prüft. Es geht nicht darum, zugunsten dieser auf dringend notwendige Ausbauten der Radialstrecken zu verzichten, sondern auf die TVO.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2019 12:29 von def.
Zitat
TomB
Weiß jemand, warum die Planungen (die es ja offensichtlich gab, auf Grund der Vorratsbauten)
einer S-Bahn am östlichen Außenring gestoppt wurden?

Kam nicht einfach die Wende dazwischen?
Zitat
TomB
Weiß jemand, warum die Planungen (die es ja offensichtlich gab, auf Grund der Vorratsbauten) einer S-Bahn am östlichen Außenring gestoppt wurden?

Die Tangenten-S-Bahn war ein Projekt aus der DDR-Zeit um die zukünftigen Großsiedlungen entlang des Berliner Außenrings (wovon nur Neu-Hohenschönhausen realisiert wurde) an den Südosten der Stadt und den Zentralflughafen anzubinden. Auch ein Großteil des Fernverkehrs sollte auf den Außenring verlagert werden, wofür entsprechende Fernbahnhöfe vorgesehen waren. Dazu musste der Außenring an den Schnittpunkten mit den bestehenden Radialstrecken entsprechend eingebunden werden. Während die Einbindungen an der Ostbahn und Wriezener Bahn (Biesdorfer Kreuz) sowie an der Görlitzer Bahn (Grünauer Kreuz) mehr oder weniger fertig waren, verzögerten sich die Planungen am Wuhlheider Kreuz erheblich. Hier war man sich bis zum Mauerfall sowohl unschlüssig über die Trassierung der Tangenten-S-Bahn als auch über die Lage des neuen Kreuzungsbahnhofs. Gleichzeitig hing das Projekt vom Ausbau des Rangierbahnhofs Wuhlheide ab, weil auch hierfür entsprechende Gleiskurven vorgesehen werden mussten. Die riesige Komplexität aller Bauprojekte und ihren Abhängigkeiten führte zu jahrenlangen Verzögerungen und schlussendlich zum Stillstand als der Mauerfall dazwischen kam. Das Ergebnis ist, dass das S-Bahnprojekt über einzelne Dammverbreiterungen, überbreiten Brücken oder Trassenfreihaltungen nicht mehr hinauskam. Am bekanntesten dürften die "Kramer-Sprungschanzen" am Adlergestell sein, der heute überdimensionierte U-Bahnhof Biesdorf-Süd als Umsteigepunkt und die auseinander gezogenen Gleise der S5 an der Märkischen Allee als Vorleistung für den Umsteigebahnhof.

Nichtsdestotrotz ist das S-Bahnprojekt bis heute im Flächennutzungsplan eingetragen, sodass zumindest die Trasse von anderweitiger Bebauung oder anderen Infrastrukturprojekten freigehalten wird. Daher finde ich defs Idee charmant, die TVO unter dem Aspekt der Verkehrsmittelabwägung neu zu bewerten. Auch wenn die Abwägung verfahrenstechnisch, wie von Jay richtig angemerkt, schwierig umzusetzen ist.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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