Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 25.01.2019 21:10 |
Zitat
VvJ-Ente
Die Sanktionen haben das Problem, dass sie das Modell Hartz-IV ad absurdum führen. Da rechnet ein Heer von hochbezahlten Spezialisten aus, was das allernötigste ist, was man zum Leben braucht. Mehr will man den nicht arbeitsfähigen oder -willigen ja nicht zugestehen. Und dann kürzt man dieses Minimum um beispielsweise 20% für einen geplatzten Termin, eine verweigerte Arbeit oder zu wenig Bewerbungen. Statt Geld für 30 Tage wird also nur welches für 24 Tage ausgezahlt. Frage: Wovon lebt der Mensch in den restlichen 6 Tagen? Wenn er das Geld während des Monats einsparen kann, war es vorher nicht das Minimum. Wenn der normale Satz das Minimum ist, wäre die korrekte Bezeichnung der Sanktion "6 Tage hungern".
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 25.01.2019 21:19 |
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 25.01.2019 21:28 |
Zitat
PassusDuriusculus
Demgegenüber stehen dann Berichte aus linker Presse oder neoliberalem TV über Menschen, die eine Strafe erhielten, da sie einen Terminzugeteilt bekamen, zu dem sie ein Bewerbungsgespräch o.ä. hatten, welches der/m Sachbearbeiter/in nicht als Grund ausgereicht hat für die Terminabsage...
Meine Erfahrung ist, das solche Entscheidungen sehr stark vom/von der Sachbearbeiter/in abhängen, so dass manche Leute Glück und andere wirklich ungerechtes Pech haben.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 25.01.2019 21:46 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 25.01.2019 21:54 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 05:54 |
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Railroader
Und ehrlich gesagt platzt mir der Kragen, wenn ich dann von ALG 2-Empfängern so Sachen höre, dass sie morgen doch mal zu ihrer Bearbeiterin und sie davon überzeugen müssten, dass die Weiterbildungsaßnahme doch in einer unzumutbaren großen Gruppe stattfindet, sie die ablehnen und auch heute schon keine Sanktionen dafür bekommen. Das ist tatsächlich so geschehen und es war kein Einzelfall.
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railroader
Deshalb sage ich ja, aus meiner Sicht braucht man da kein gänzliches Abschaffen oder gänzliches Festhalten. Es müssen einheitliche Standards her und Einzelfallentscheidungen.
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railroader
Der ALG-2-Empfänger bekam damals 5 EURO pro Bewerbung erstattet, auch wenn er nur nen DIN-A4-Zettel in einem normalen (heute 70 Cent)-Umschlag verschickt hat. Das wurde nie kontrolliert.
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railroader
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schallundrausch
Wenn du die Wahl hast, dich entweder vor deine Untergebenen zu stellen und zu machen, was richtig ist, oder darauf achtzugeben, dass deine eigenen Felle nicht davonschwimmen, dann braucht es den Einsatz genau eines Körperteils. Nennt sich Rückgrat.
Rückgrat ernährt aber im Zweifel die Familie nicht und zu viel Rückgrat sieht auch in solchen Positionen dann nicht gut aus, wenn man einen anderen Job begehrt. Würde die Frau nun das Richtige tun und nach ihren Überzeugungen handeln (wenn man ihr denn unterstellt, dass diese von ihrem Agieren abweichen), hätte sie es als Querulant vermutlich schwer auf dem Arbeitsmarkt. Wer würde sie denn in entsprechenden Positionen noch einstellen, wenn medial bekannt wird, dass sie rebelliert? Klar ist das traurig, aber gehört nunmal auch zur Realität. Letztendlich wird für die Frau das Wohl ihrer Familie im Fokus stehen.
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VvJ-Ente
Die Sanktionen haben das Problem, dass sie das Modell Hartz-IV ad absurdum führen. Da rechnet ein Heer von hochbezahlten Spezialisten aus, was das allernötigste ist, was man zum Leben braucht. Mehr will man den nicht arbeitsfähigen oder -willigen ja nicht zugestehen. Und dann kürzt man dieses Minimum um beispielsweise 20% für einen geplatzten Termin, eine verweigerte Arbeit oder zu wenig Bewerbungen. Statt Geld für 30 Tage wird also nur welches für 24 Tage ausgezahlt. Frage: Wovon lebt der Mensch in den restlichen 6 Tagen? Wenn er das Geld während des Monats einsparen kann, war es vorher nicht das Minimum. Wenn der normale Satz das Minimum ist, wäre die korrekte Bezeichnung der Sanktion "6 Tage hungern".
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 07:02 |
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def
Wie kann es sein, dass Hartmut Mehdorn, nachdem er die Bahn gegen die Wand gefahren hat, nicht nur nicht bestraft wurde, sondern die Gelegenheit bekam, als nächstes die Berliner Flughäfen gegen die Wand zu fahren?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 07:08 |
Zitat
Nicolas Jost
Prinzipiell gehe ich mit deiner Bestandsaufnahme d'accord, aber an einem Punkt muss ich widersprechen.
Zitat
def
Wie kann es sein, dass Hartmut Mehdorn, nachdem er die Bahn gegen die Wand gefahren hat, nicht nur nicht bestraft wurde, sondern die Gelegenheit bekam, als nächstes die Berliner Flughäfen gegen die Wand zu fahren?
Wofür und weshalb willst du Hartmut Mehdorn bestrafen? Er hat das umgesetzt, was die SPD-Bündnis 90-Koalition ihm aufgetragen hat - Aus der bundeseigenen Deutschen Bahn AG ein börsennotiertes Unternehmen zu machen. Und zwar um jeden Preis. Dass das verheerende Auswirkungen auf den Zustand der deutschen Eisenbahn hatte, kann man nur dem Eigentümer vorwerfen.
Und was diesen Never-Ending-Story-Airport angeht: Auch hier waren es Politiker, die das ganze Desaster herbeiführten.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 07:18 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 07:23 |
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Havelländer
Frau Nikutta erfüllt auch nur was der Senat von ihr verlangt(e) bzw. finanziert(e) aber auf einen (bösen) Manager rumhacken ist natürlich Mehrheitsfähiger und fühlt sich besser an als auf unfähige hellrote, dunkelrote und grüne Dorfpolitiker im Berliner (Minderheiten) Senat, die natürlich nur in den Trümmern stochern die ihnen die kapitalistische CDU im Bankenskandal hinterlassen hat.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 09:58 |
Zitat
def
Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 10:23 |
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 12:36 |
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def
Angesichts der Sinnlosigkeit eines nicht unerheblichen Teils dieser "Fortbildungsmaßnahmen" auch ziemlich verständlich
Zitat
def
Solange ein Großteil der Arbeitsamtmitarbeiter selbst nur befristet und prekär beschäftigt ist und ausgetauscht wird, sobald sie Erfahrungen gesammelt haben, so dass eigentlich die meisten aktuell beschäftigten "Berater" ihrerseits praktisch in Einarbeitung befinden, kann man sich vorstellen, wie fundiert Einzelfallentscheidungen sind. Das ganze System "Arbeitsagentur" ist in jeglicher Hinsicht völlig pervertiert. Und dass wir es der sPD zu verdanken haben, dürfte ein Grund für ihren Absturz sein - denn sie hat damit ihre Urklientel verraten.
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def
Wenn man diese beiden Zitate einmal gegenüberstellt, zeigt sich hervorragend, was in unserer Gesellschaft spätestens seit Hartz IV grundsätzlich schiefläuft: eine hochbezahlte Managerin, mutmaßlich Millionärin, trägt dazu bei1, den größten kommunalen Verkehrsbetrieb des Landes völlig gegen die Wand zu fahren, einen volkswirtschaftlichen Milliardenschaden zu verursachen2 - und darf auf Verständnis hoffen, schließlich musste sie ja an ihre Familie denken.
Aber wehe, ein Hartz-IV-Empfänger erhält zu Unrecht 4,30 Euro - dann ist die K*cke am Dampfen!
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def
Nichts für ungut, ist nicht persönlich gegen Dich gerichtet,
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def
Während armen Schweinen ins Knie getreten und in die Suppe gespuckt wird, dass sie gefälligst Verantwortung (hier: für sich selbst) übernehmen sollen, ist die andere Seite des Einkommensspektrums völlig frei von Verantwortung.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 12:43 |
Zitat
VvJ-Ente
Mein persönliches Top-Erlebnis mit dem Laden war, als ich mich nach Abschluss meiner Ausbildung an der Fachschule im Mai arbeitssuchend gemeldet habe. Ich hatte wohlgemerkt bereits einen unbefristeten Vertrag für eine Arbeitsstelle ab dem 1.8. in der Tasche, und die Meldung war eher pro forma.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 21:15 |
Zitat
Railroader
Zitat
VvJ-Ente
Mein persönliches Top-Erlebnis mit dem Laden war, als ich mich nach Abschluss meiner Ausbildung an der Fachschule im Mai arbeitssuchend gemeldet habe. Ich hatte wohlgemerkt bereits einen unbefristeten Vertrag für eine Arbeitsstelle ab dem 1.8. in der Tasche, und die Meldung war eher pro forma.
Ich hatte damals auch die Zusage der DB in der Tasche, aber noch 8 Monate zu überbrücken. Meine Sachbearbeiterin schickte mir weiterhin Jobangebote. Ich bat sie um einen Termin, erklärte ihr das und dann war sie auch zufrieden. Als ich dann umgezogen bin, hatte ich einen neuen Sachbearbeiter, der das nicht so entspannt sah und auf seine 10 Bewerbungen im Monat bestand. Also gut, hab ich nen Serienbrief erstellt und für 70 Cent verschickt und mich mit den 4,30 EUR bereichert. Ich nehme mich da ja nicht aus und war auch kein Vorzeige-Hartz4-Empfänger. ;-) In den Brief natürlich reingeschrieben, dass ich eh bald nen Job habe und logischerweise kamen dann auch nur Absagen. Völlig sinnfrei, klar, aber ich habe unterschrieben, dass ich das mache und wenn der Bearbeiter drauf besteht, bitteschön. Es war aber eben nicht meine Aufgabe, über Sinn und Unsinn zu entscheiden. Ich habe mich dazu verpflichtet, im Gegenzug mein Geld bekommen und somit musste ich das eben machen. Eben weil ich auf das ohnehin wenige Geld angewiesen war, wäre ich doch nicht im Traum darauf gekommen, das bisschen Mitwirkung zu unterlassen und es schleifen zu lassen. Ich wusste doch vorab um die Folgen. Von daher ist es für mich auch nicht wirklich verständlich, wenn man einerseits von den Ärmsten der Armen redet, diese dann aber andererseits ihren Verpflichtungen, die zu dem ohnehin wenigen Geld führen, leichtfertig nicht nachkommen. Wenn ich das Geld dringend brauche, verschenke ich es doch nicht so fahrlässig oder vorsätzlich, dann achte ich doch pinibel darauf, meine Pflichten zu erfüllen.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 26.01.2019 21:25 |
Zitat
Tramy1
Für´s nächste mal (hoffe, es Passiert dir nicht zw. euch). Wnen Hartz IV, keine "Eingliederungsvereinbarung Unterschreiben, kann man nicht gezwungen werden. Auch die dann per Post zugestellte "Eingliederungsvereinbarung per Verwaltungsverfahren" ist ungültig. Auch kann dadurch keine Sanktion Ausgesprochen werden. Tut das Jobcenter das doch, Widerspruch und Eilklage beim Sozialgericht einlegen, was dann sehr schnell diese Sanktionen für Nichtig erklärt per Beschluß. Das wissen sehr wenige, leider. Aber weiter Arbeit suchen, ist dann trotzdem Empfholen, um von da wieder weg zu kommen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 27.01.2019 07:21 |
Zitat
Railroader
Sicher bin ich aber auch der Meinung, dass hochbezahlte Manager viel mehr in persönliche Haftung bei nicht erreichten Zielen genommen werden sollten.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 27.01.2019 07:42 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 27.01.2019 08:05 |
Zitat
def
Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.
Zitat
def
Und für Nikutta gilt wie für Mehdorn: dafür, dass sie für nichts verantwortlich ist, bekommt sie verdammt viel Geld. (Bitte nicht missverstehen: sie könnte meiner Meinung nach sogar das Dreifache bekommen - wenn sie dann tatsächlich für die Ergebnisse ihres Tuns verantwortlich wäre! Aber wer ist eigentlich für den Zustand der BVG verantwortlich, wenn nicht die ranghöchste Mitarbeiterin?)
Zitat
def
PS: Der "Minderheiten-Senat" hat auch im Umfragen weiterhin eine stabile Mehrheit. Ganz anders als die, die ständig krakeelen, dass sie das Volk seien.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 27.01.2019 08:38 |
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Havelländer
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Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.
Der Senat Wowereit 1 war rot-grün, schon vergessen?
Zitat
Havelländer
Nikutta und Mehdorn treffen/trafen nur in geringen Umfang, nämlich in dem vom Eigentümer vorgegebenen Rahmen, eigenverantwortliche Entscheidungen.
Wenn der Senat bisher sagte, BVG du bekommst Summe WX und ich Verlange Ergebnis YZ, kann auch eine Nikutta nichts machen. Das gerade bei rot und dunkelrot Sturköpfe das Sagen hatten und haben sollte bekannt sein.
Zitat
Havelländer
Kommt wohl ganz darauf an wo man sich das Ergebnis der "repräsentativen" Umfrage abholt.