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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
25.01.2019 21:10
Zitat
VvJ-Ente
Die Sanktionen haben das Problem, dass sie das Modell Hartz-IV ad absurdum führen. Da rechnet ein Heer von hochbezahlten Spezialisten aus, was das allernötigste ist, was man zum Leben braucht. Mehr will man den nicht arbeitsfähigen oder -willigen ja nicht zugestehen. Und dann kürzt man dieses Minimum um beispielsweise 20% für einen geplatzten Termin, eine verweigerte Arbeit oder zu wenig Bewerbungen. Statt Geld für 30 Tage wird also nur welches für 24 Tage ausgezahlt. Frage: Wovon lebt der Mensch in den restlichen 6 Tagen? Wenn er das Geld während des Monats einsparen kann, war es vorher nicht das Minimum. Wenn der normale Satz das Minimum ist, wäre die korrekte Bezeichnung der Sanktion "6 Tage hungern".

Man muss sich aber auch die Frage stellen: Warum platzt der Termin denn? Warum kommt er seiner Verpflichtung nicht nach, nach dem Eingliederungsplan, den er unterschrieben hat, eine entsprechende Anzahl von Bewerbungen vorzuweisen? Ich war arbeitslos, auch Hartz IV-Empfänger und es ist mitnichten so, dass das Geld sofort gekürzt wird, wenn man anruft und Gründe benennt, warum man absagen muss oder vielleicht mal einen Job ablehnt. Um 6 Uhr morgens nicht aus dem Bett zu kommen ist aber kein Grund. Wenn ich der Arbeit fernbleibe, ohne einen Grund zu nennen oder die AU-Bescheinigung nicht rechtzeitig eintrifft, muss ich auch mit den Konsequenzen leben. Ein ALG 2-Empfänger hat eben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten und das weiß er vorher. Ihn finanzieren Menschen, die eben morgens um 6 aufstehen. Von daher kann man auch eine Mitwirkung erwarten. Und ehrlich gesagt platzt mir der Kragen, wenn ich dann von ALG 2-Empfängern so Sachen höre, dass sie morgen doch mal zu ihrer Bearbeiterin und sie davon überzeugen müssten, dass die Weiterbildungsaßnahme doch in einer unzumutbaren großen Gruppe stattfindet, sie die ablehnen und auch heute schon keine Sanktionen dafür bekommen. Das ist tatsächlich so geschehen und es war kein Einzelfall.

Ein Existenzminimum ist übrigens auch für jeden anderen berechnet und da interessiert es auch niemanden, dass er das für vllt. zu hohe Heizkostennachzahlung, Versicherungsabbuchungen im Januar oder Gelstrafen aus Verfahren, weil er gegen die Regeln verstoßen hat (Bußgelder usw.) nicht mehr erreicht.

Rein aus Erfahrung: Wenn ich doch schon so wenig Geld habe und um meine Verpflichtungen weiß, die ich selbst unterschrieben habe, gebe ich doch alles dafür, durch mein Handeln nicht noch weniger Geld zu haben. Und da leuchtet es mir einfach nicht ein, dass Leute für 10 Bewerbungen im Monat unterschrieben haben, nur 3 abgeben und sich dann wundern, wenn das Amt was sagt. Wo ist denn das Problem, die 10 Bewerbungen zu schreiben? Es gibt ja nicht mal Vorgaben, wie und in welchem Umfang das geschehen muss.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2019 21:17 von Railroader.
Demgegenüber stehen dann Berichte aus linker Presse oder neoliberalem TV über Menschen, die eine Strafe erhielten, da sie einen Terminzugeteilt bekamen, zu dem sie ein Bewerbungsgespräch o.ä. hatten, welches der/m Sachbearbeiter/in nicht als Grund ausgereicht hat für die Terminabsage...

Meine Erfahrung ist, das solche Entscheidungen sehr stark vom/von der Sachbearbeiter/in abhängen, so dass manche Leute Glück und andere wirklich ungerechtes Pech haben.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
25.01.2019 21:28
Zitat
PassusDuriusculus
Demgegenüber stehen dann Berichte aus linker Presse oder neoliberalem TV über Menschen, die eine Strafe erhielten, da sie einen Terminzugeteilt bekamen, zu dem sie ein Bewerbungsgespräch o.ä. hatten, welches der/m Sachbearbeiter/in nicht als Grund ausgereicht hat für die Terminabsage...

Meine Erfahrung ist, das solche Entscheidungen sehr stark vom/von der Sachbearbeiter/in abhängen, so dass manche Leute Glück und andere wirklich ungerechtes Pech haben.

Völlig richtig. Deshalb sage ich ja, aus meiner Sicht braucht man da kein gänzliches Abschaffen oder gänzliches Festhalten. Es müssen einheitliche Standards her und Einzelfallentscheidungen.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
25.01.2019 21:46
Im Übrigen noch vergessen: Der ALG-2-Empfänger bekam damals 5 EURO pro Bewerbung erstattet, auch wenn er nur nen DIN-A4-Zettel in einem normalen (heute 70 Cent)-Umschlag verschickt hat. Das wurde nie kontrolliert. Mir ist die Sichtweise in den gegenwärtigen politischen Debatten einfach zu einseitig. Menschen haben Rechte und Pflichten, aber nie nur Rechte. In der Praxis war es damals einfach so, dass man einen Zettel vom Amt hatte, auf dem man eintragen musste, wann und wo man sich beworben hat und wann die Absage kam. Wie man sich beworben hat, ob die Absage noch aussteht etc war dem Amt völlig egal. Es war reine Verwaltung, Hauptsache, man hat diese Liste geführt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2019 21:47 von Railroader.
Zitat
Railroader
Und ehrlich gesagt platzt mir der Kragen, wenn ich dann von ALG 2-Empfängern so Sachen höre, dass sie morgen doch mal zu ihrer Bearbeiterin und sie davon überzeugen müssten, dass die Weiterbildungsaßnahme doch in einer unzumutbaren großen Gruppe stattfindet, sie die ablehnen und auch heute schon keine Sanktionen dafür bekommen. Das ist tatsächlich so geschehen und es war kein Einzelfall.

Angesichts der Sinnlosigkeit eines nicht unerheblichen Teils dieser "Fortbildungsmaßnahmen" auch ziemlich verständlich - letztlich scheinen die meisten ja nur dazu zu dienen, dass niemand behaupten kann, man würde das "Fördern" beim berühmten "Fordern und Fördern" vernachlässigen, sind also ein bloßes Feigenblatt; und natürlich verschwinden die Teilnehmenden dieser "Kurse" aus der Arbeitslosenstatistik, ein sicher nicht unerwünschter Nebeneffekt.

Ein Kommilitone von mir wurde, nachdem er nach dem Studienabschluss (während der Finanz- und Wirtschaftskrise..) nicht innerhalb weniger Wochen einen Job fand, mit 15-Jährigen in einen Bewerbungskurs gesteckt. Du kannst Dir sicher vorstellen, wieviel er gelernt hat.

So darf man das natürlich niemandem sagen, wenn dann entsprechende Ausreden da sind, umso besser.

Zitat
railroader
Deshalb sage ich ja, aus meiner Sicht braucht man da kein gänzliches Abschaffen oder gänzliches Festhalten. Es müssen einheitliche Standards her und Einzelfallentscheidungen.

Solange ein Großteil der Arbeitsamtmitarbeiter selbst nur befristet und prekär beschäftigt ist und ausgetauscht wird, sobald sie Erfahrungen gesammelt haben, so dass eigentlich die meisten aktuell beschäftigten "Berater" ihrerseits praktisch in Einarbeitung befinden, kann man sich vorstellen, wie fundiert Einzelfallentscheidungen sind. Das ganze System "Arbeitsagentur" ist in jeglicher Hinsicht völlig pervertiert. Und dass wir es der sPD zu verdanken haben, dürfte ein Grund für ihren Absturz sein - denn sie hat damit ihre Urklientel verraten. Es spricht für sich, dass das System von einem Kriminellen entwickelt und nach ihm benannt wurde - zugleich aber die Ansprache der Kunden im Schriftverkehr so wirkt, als seien diese die Kriminellen.

Zitat
railroader
Der ALG-2-Empfänger bekam damals 5 EURO pro Bewerbung erstattet, auch wenn er nur nen DIN-A4-Zettel in einem normalen (heute 70 Cent)-Umschlag verschickt hat. Das wurde nie kontrolliert.

Zitat
railroader
Zitat
schallundrausch
Wenn du die Wahl hast, dich entweder vor deine Untergebenen zu stellen und zu machen, was richtig ist, oder darauf achtzugeben, dass deine eigenen Felle nicht davonschwimmen, dann braucht es den Einsatz genau eines Körperteils. Nennt sich Rückgrat.

Rückgrat ernährt aber im Zweifel die Familie nicht und zu viel Rückgrat sieht auch in solchen Positionen dann nicht gut aus, wenn man einen anderen Job begehrt. Würde die Frau nun das Richtige tun und nach ihren Überzeugungen handeln (wenn man ihr denn unterstellt, dass diese von ihrem Agieren abweichen), hätte sie es als Querulant vermutlich schwer auf dem Arbeitsmarkt. Wer würde sie denn in entsprechenden Positionen noch einstellen, wenn medial bekannt wird, dass sie rebelliert? Klar ist das traurig, aber gehört nunmal auch zur Realität. Letztendlich wird für die Frau das Wohl ihrer Familie im Fokus stehen.

Wenn man diese beiden Zitate einmal gegenüberstellt, zeigt sich hervorragend, was in unserer Gesellschaft spätestens seit Hartz IV grundsätzlich schiefläuft: eine hochbezahlte Managerin, mutmaßlich Millionärin, trägt dazu bei1, den größten kommunalen Verkehrsbetrieb des Landes völlig gegen die Wand zu fahren, einen volkswirtschaftlichen Milliardenschaden zu verursachen2 - und darf auf Verständnis hoffen, schließlich musste sie ja an ihre Familie denken.

Aber wehe, ein Hartz-IV-Empfänger erhält zu Unrecht 4,30 Euro - dann ist die K*cke am Dampfen!

Nichts für ungut, ist nicht persönlich gegen Dich gerichtet, aber es zeigt doch sehr exemplarisch, wie unterschiedlich die Maßstäbe sind, die in unserer Gesellschaft angelegt werden. Während armen Schweinen ins Knie getreten und in die Suppe gespuckt wird, dass sie gefälligst Verantwortung (hier: für sich selbst) übernehmen sollen, ist die andere Seite des Einkommensspektrums völlig frei von Verantwortung. In der Hinsicht ist Nikutta noch ein kleines Licht: Wieviele derer, die die Finanzkrise zu verantworten haben, wurden eigentlich bestraft? Wie kann es sein, dass Hartmut Mehdorn, nachdem er die Bahn gegen die Wand gefahren hat, nicht nur nicht bestraft wurde, sondern die Gelegenheit bekam, als nächstes die Berliner Flughäfen gegen die Wand zu fahren? Wie kann es sein, dass der VW-Vorstand nach dem Dieselskandal nicht einsieht, dass Boni nicht wirklich angemessen sind (hier geht es noch nicht mal um Malus-Zahlungen, die wirklich nötig gewesen wären!)?

Aber wenigstens habe ich mit dem erneuten Verweis auf Nikutta dazu beigetragen, zum Thread-Thema zurückzukehren. :)

Zitat
VvJ-Ente
Die Sanktionen haben das Problem, dass sie das Modell Hartz-IV ad absurdum führen. Da rechnet ein Heer von hochbezahlten Spezialisten aus, was das allernötigste ist, was man zum Leben braucht. Mehr will man den nicht arbeitsfähigen oder -willigen ja nicht zugestehen. Und dann kürzt man dieses Minimum um beispielsweise 20% für einen geplatzten Termin, eine verweigerte Arbeit oder zu wenig Bewerbungen. Statt Geld für 30 Tage wird also nur welches für 24 Tage ausgezahlt. Frage: Wovon lebt der Mensch in den restlichen 6 Tagen? Wenn er das Geld während des Monats einsparen kann, war es vorher nicht das Minimum. Wenn der normale Satz das Minimum ist, wäre die korrekte Bezeichnung der Sanktion "6 Tage hungern".

Noch stärker wird das Modell Hartz IV bei Reisekosten ad absurdum geführt: wenn man sich nämlich angeblich im Sinne des Arbeitsamts verhält und sich brav deutschlandweit bewirbt, darf man gern mal drei bis vier Wochen warten, bis die Reisekosten erstattet werden (m.E. geschieht das mit dem nächsten Hartz-IV-Satz). Nun sind die Auslagen, die man für Bewerbungsgespräche am anderen Ende Deutschlands hat, gern mal im niedrigen dreistelligen Bereich, vor allem, wenn man noch übernachten muss. (Es ist hoffentlich klar, dass es dabei weder um Erste-Klasse-Tickets noch um 5-Sterne-Hotels geht.) Ist das eigene Budget sehr auf Kante genäht, droht also das selbe wie bei Sanktionen: dass dummerweise am Ende des Geldes noch sehr viel Monat übrig ist. Praktisch gibt es Sanktionen also nicht nur dafür, dass man nicht kooperiert, sondern auch dafür, dass man vorbildlicherweise alles richtig macht.
____
1 bewusst nicht "verursacht", da ich es auch zu einfach finde, Nikutta allein für die Zustände verantwortlich zu machen.
2 rechnet man nämlich über Jahre Leute mit rein, die zu spät zur Arbeit kommen, vielleicht auf Erledigungen verzichten, kommt man sicher auf diesen Betrag.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2019 06:33 von def.
Prinzipiell gehe ich mit deiner Bestandsaufnahme d'accord, aber an einem Punkt muss ich widersprechen.

Zitat
def

Wie kann es sein, dass Hartmut Mehdorn, nachdem er die Bahn gegen die Wand gefahren hat, nicht nur nicht bestraft wurde, sondern die Gelegenheit bekam, als nächstes die Berliner Flughäfen gegen die Wand zu fahren?

Wofür und weshalb willst du Hartmut Mehdorn bestrafen? Er hat das umgesetzt, was die SPD-Bündnis 90-Koalition ihm aufgetragen hat - Aus der bundeseigenen Deutschen Bahn AG ein börsennotiertes Unternehmen zu machen. Und zwar um jeden Preis. Dass das verheerende Auswirkungen auf den Zustand der deutschen Eisenbahn hatte, kann man nur dem Eigentümer vorwerfen.

Und was diesen Never-Ending-Story-Airport angeht: Auch hier waren es Politiker, die das ganze Desaster herbeiführten.


nic
Zitat
Nicolas Jost
Prinzipiell gehe ich mit deiner Bestandsaufnahme d'accord, aber an einem Punkt muss ich widersprechen.

Zitat
def

Wie kann es sein, dass Hartmut Mehdorn, nachdem er die Bahn gegen die Wand gefahren hat, nicht nur nicht bestraft wurde, sondern die Gelegenheit bekam, als nächstes die Berliner Flughäfen gegen die Wand zu fahren?

Wofür und weshalb willst du Hartmut Mehdorn bestrafen? Er hat das umgesetzt, was die SPD-Bündnis 90-Koalition ihm aufgetragen hat - Aus der bundeseigenen Deutschen Bahn AG ein börsennotiertes Unternehmen zu machen. Und zwar um jeden Preis. Dass das verheerende Auswirkungen auf den Zustand der deutschen Eisenbahn hatte, kann man nur dem Eigentümer vorwerfen.

Und was diesen Never-Ending-Story-Airport angeht: Auch hier waren es Politiker, die das ganze Desaster herbeiführten.

Klar. Das führt uns aber wieder zum Thema "Rückgrat" und "Verantwortung". Entweder, er trägt Verantwortung und bezieht dafür ein hohes Gehalt - oder eben nicht, dann kann und muss man aber auch das hohe Gehalt in Frage stellen.

Und für ranghohe Politiker gilt meine Aussage, dass bei hohem Einkommen die Verantwortung fürs eigene Tun sinkt, natürlich ebenso.

(Leider führt uns "Er setzte nur um, was die Politik wollte" außerdem in die dunkelsten Teile der deutschen Geschichte.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2019 07:18 von def.
Frau Nikutta erfüllt auch nur was der Senat von ihr verlangt(e) bzw. finanziert(e) aber auf einen (bösen) Manager rumhacken ist natürlich Mehrheitsfähiger und fühlt sich besser an als auf unfähige hellrote, dunkelrote und grüne Dorfpolitiker im Berliner (Minderheiten) Senat, die natürlich nur in den Trümmern stochern die ihnen die kapitalistische CDU im Bankenskandal hinterlassen hat.
Zitat
Havelländer
Frau Nikutta erfüllt auch nur was der Senat von ihr verlangt(e) bzw. finanziert(e) aber auf einen (bösen) Manager rumhacken ist natürlich Mehrheitsfähiger und fühlt sich besser an als auf unfähige hellrote, dunkelrote und grüne Dorfpolitiker im Berliner (Minderheiten) Senat, die natürlich nur in den Trümmern stochern die ihnen die kapitalistische CDU im Bankenskandal hinterlassen hat.

Du wirst sicher anhand zahlreicher Zitate aus diesem Thread belegen können, dass man die sPD (die bis vor zwei Jahren über anderthalb Jahrzehnte stets Verkehrs- und Finanzsenator/in stellte) von Verantwortung freispricht (denn selbst der Hinweis, dass die finanzielle Situation der Nullerjahre von der CDU verursacht wurde, heißt ja allenfalls für eher simpel gestrickte Menschen, dass man die sPD von Verantwortung für die Situation freispricht). Die Linken sind als Koalitionspartner von 2001-11 selbstverständlich auch nicht ganz unschuldig.

Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.

Und für Nikutta gilt wie für Mehdorn: dafür, dass sie für nichts verantwortlich ist, bekommt sie verdammt viel Geld. (Bitte nicht missverstehen: sie könnte meiner Meinung nach sogar das Dreifache bekommen - wenn sie dann tatsächlich für die Ergebnisse ihres Tuns verantwortlich wäre! Aber wer ist eigentlich für den Zustand der BVG verantwortlich, wenn nicht die ranghöchste Mitarbeiterin?)

PS: Der "Minderheiten-Senat" hat auch im Umfragen weiterhin eine stabile Mehrheit. Ganz anders als die, die ständig krakeelen, dass sie das Volk seien.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2019 07:37 von def.
Zitat
def



Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.

Tja, die Grünen. Die waren 1989 mal kurz am Ruder und sie haben etwas später erneut den Sturz des Diepgen-Senats ermöglicht. Von daher waren sie immer dann da, wenn es mit dem Konservativismus in Berlin bergab ging. Aber heute?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zum grundsätzlichen System hat mir def dankenswerterweise eine Menge Schreibarbeit abgenommen. Bleibt mir als Ergänzung noch beizusteuern, dass die Sacharbeiter in der Agentur sicher nicht nur aus Inkompetenz massenhaft zuungunsten ihrer "Kunden" entscheiden, sondern weil sie von oben "sparen, koste es was es wolle" als Vorgabe haben. Die Zahl der Gerichtsurteile gegen fehlerhafte Hartz-IV-Bescheide geht in die tausende, und das sind nur die Leute, die die Nerven haben, den Justizmarathon auf sich zu nehmen und zu klagen. Wenn einem 64-jährigen auferlegt wird, er möge sich in einen Computerkurs weiterbilden, oder zu Zeiten der Massenarbeitslosigkeit 20 08/15-Bewerbungen pro Monat abzuliefern, dann kann man sich nicht wirklich wundern, wenn derjenige das sinnlos findet.

Mein persönliches Top-Erlebnis mit dem Laden war, als ich mich nach Abschluss meiner Ausbildung an der Fachschule im Mai arbeitssuchend gemeldet habe. Ich hatte wohlgemerkt bereits einen unbefristeten Vertrag für eine Arbeitsstelle ab dem 1.8. in der Tasche, und die Meldung war eher pro forma. Wobei ich auch nichts dagegen gehabt hätte, mich in der Urlaubszeit Juni/Juli irgendwo schon mal als Springer/Urlaubsvertretung auszuprobieren. Die Sachbearbeiterin bot mir dann einen Minijob in Hamburg, befristet bis 31.12., an. Ich sollte also nicht nur ein halbes Jahr für einen 400-Euro-Job nach Hamburg pendeln oder umziehen, sondern dafür auch noch eine Stelle sausen lassen, die mich bis heute sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Als ich gesagt habe, das mache ich nicht, holte die Dame direkt ihren Sanktionshammer raus und drohte mir, ihre Zahlungen zu kürzen. Ich war nie im Leben froher darüber, dass bei uns viel über die Familie geht und ich ohnehin von meinen Eltern finanziert wurde. Das Gesicht von der Dame, als sie nach meinem "Machen Sie doch" in ihrem Computer schaute und gesehen hat, dass ich nie auch nur einen Cent von der Agentur, auch nicht für Bewerbungen, Fortbildungen, Miete, usw., erhalten hatte, war einfach nur göttlich...
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
26.01.2019 12:36
Hallihallo,

Zitat
def

Angesichts der Sinnlosigkeit eines nicht unerheblichen Teils dieser "Fortbildungsmaßnahmen" auch ziemlich verständlich

Das Problem ist, dass ich derlei geartete Argumente aber sehr selten von Betroffenen höre. Sie hinterfragen eben oft nicht den Sinn der Maßnahme und lehnen sie bei Ausbleiben dessen ab, sondern sagen ganz direkt, sie haben keinen Bock so früh aufzustehen oder es interessiert sie nicht. Würde jemand so argumentieren wie du, wäre es für mich, zumindest aus der Sicht des Betroffenen, menschlich gesehen natürlich genau so eine schlüssige Begründung wie im Fall Nikutta.

Zitat
def
Solange ein Großteil der Arbeitsamtmitarbeiter selbst nur befristet und prekär beschäftigt ist und ausgetauscht wird, sobald sie Erfahrungen gesammelt haben, so dass eigentlich die meisten aktuell beschäftigten "Berater" ihrerseits praktisch in Einarbeitung befinden, kann man sich vorstellen, wie fundiert Einzelfallentscheidungen sind. Das ganze System "Arbeitsagentur" ist in jeglicher Hinsicht völlig pervertiert. Und dass wir es der sPD zu verdanken haben, dürfte ein Grund für ihren Absturz sein - denn sie hat damit ihre Urklientel verraten.

Hier stimme ich dir absolut zu und genau hier muss man doch was ändern. Man muss das System komplett verändern, damit eben diese individuellen Entscheidungen mehr Berücksichtigung finden und damit es keine sinnlosen Beschaffungsmaßnahmen mehr gibt. Also das Problem am Kern beseitigen und nicht die Folgen .

Zitat
def
Wenn man diese beiden Zitate einmal gegenüberstellt, zeigt sich hervorragend, was in unserer Gesellschaft spätestens seit Hartz IV grundsätzlich schiefläuft: eine hochbezahlte Managerin, mutmaßlich Millionärin, trägt dazu bei1, den größten kommunalen Verkehrsbetrieb des Landes völlig gegen die Wand zu fahren, einen volkswirtschaftlichen Milliardenschaden zu verursachen2 - und darf auf Verständnis hoffen, schließlich musste sie ja an ihre Familie denken.

Aber wehe, ein Hartz-IV-Empfänger erhält zu Unrecht 4,30 Euro - dann ist die K*cke am Dampfen!

Das sehe ich differenzierter, aus mehreren Gründen.

Ich habe nicht kritisiert, dass ein Hartz-4-Empfänger zu Unrecht 4,30 EUR kassiert. Der Beitrag zielte darauf ab, dass ein Empfänger die Verpflichtung hat Bewerbungen zu schreiben und diese auch bezahlt bekommt, dadurch also keinen finanziellen Nachteil hat. Und dass es eben unter diesen Voraussetzungen erst recht kein Problem sein sollte, ein Anschreiben zu fertigen und für 70 Cent zu verschicken, um seiner Pflicht nachgekommen zu sein. Ob das Sinn macht steht eben auf einem anderen Blatt, es ist aber nicht die Aufgabe des ALG2-Empfängers, das zu entscheiden. Er hat eine Vereinarung unterschrieben und muss dieser nachkommen, um Leistungen zu bekommen. Ich finde bei mir auf der Arbeit auch vieles sinnfrei. Klar kann ich hier im Rahmen meiner Möglichkeiten Rückgrat zeigen und das anmahnen, muss es aber am Ende dennoch machen, um Geld zu verdienen. Mache ich es nicht ist es Arbeitsverweigerung. Ich darf mir aber nicht anhand der Sinnhaftigkeit aussuchen, welchen Verpflichtungen ich aus meinem Arbeitsvetrag nachkomme und welchen nicht.

Auch schrieb ich ja bereits, dass ich keinesfalls um Verständnis für Frau Nikutta werben wollte. Es war nur eine mögliche Sicht auf die Dinge, die sie ganz persönlich haben könnte. Wie gesagt, lehnt ein Hartz-4-Empfänger einen Kurs mit lauter 15jährigen ab, könnte ich das menschlich auch verstehen, auch wenn es dennoch seine Pflicht bleibt, daran teilzunehmen. Zudem war die Empörung bei Nikuttas Dienstwagenaffäre ja ebenfalls groß.

Für mich ist es eben doch ein Unterschied, ob man moralische oder vertragliche Pflichten nicht erfüllt. "Rückgrat zeigen" wird ganz nüchtern gesehen keine Bedingung in Frau Nikuttas Arbeitsvertrag sein, 10 Bewerbungen schreiben in der Eingliederungsvereinbarung eines Sozialhilfeempfängers aber schon. Ich werfe es ja auch einem Sozialhilfeempfänger nicht vor, wenn er nicht eigeninitiativ den größten Einsatz zeigt, weil ich beim einen oder anderen verstehen könnte, dass er es nicht tut.. Das wäre dann vielleicht vergleichbar mit Nikuttas Rückgrat. Mir geht es hier aber um die nüchterne Erfüllung seiner Verpflichtungen aus Verträgen.

Sicher bin ich aber auch der Meinung, dass hochbezahlte Manager viel mehr in persönliche Haftung bei nicht erreichten Zielen genommen werden sollten. Aber das ist ein anderes Thema, ebenso wie die Frage, ob die Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle nicht sinnvoller wäre als Ungerechtigkeiten beim Wegfall von Sanktionen, der nun mal auch schlicht Faulenzern einen Freibrief gibt, während sich andere 40 Stunden die Woche abrackern und dennoch zum Amt müssen. Das finde ich einfach ungerecht und habe daher auch Bauchschmerzen damit.



Zitat
def
Nichts für ungut, ist nicht persönlich gegen Dich gerichtet,

Das dürfte es ruhig, ich fände das nicht schlimm. Ich habe ja nun mal diese Meinung und es steht jedem frei, diese auch zu kritisieren. Ich wäre da nicht böse drüber. :-)


Zitat
def
Während armen Schweinen ins Knie getreten und in die Suppe gespuckt wird, dass sie gefälligst Verantwortung (hier: für sich selbst) übernehmen sollen, ist die andere Seite des Einkommensspektrums völlig frei von Verantwortung.

Das stimmt wohl, aber hier kann für mich nur der Weg sein, die andere Seite eben mehr in die Verantwortung zu nehmen, statt immer mehr Menschen die Verantwortung für sich und ihr Handeln abzusprechen.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2019 14:18 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
26.01.2019 12:43
Zitat
VvJ-Ente

Mein persönliches Top-Erlebnis mit dem Laden war, als ich mich nach Abschluss meiner Ausbildung an der Fachschule im Mai arbeitssuchend gemeldet habe. Ich hatte wohlgemerkt bereits einen unbefristeten Vertrag für eine Arbeitsstelle ab dem 1.8. in der Tasche, und die Meldung war eher pro forma.

Ich hatte damals auch die Zusage der DB in der Tasche, aber noch 8 Monate zu überbrücken. Meine Sachbearbeiterin schickte mir weiterhin Jobangebote. Ich bat sie um einen Termin, erklärte ihr das und dann war sie auch zufrieden. Als ich dann umgezogen bin, hatte ich einen neuen Sachbearbeiter, der das nicht so entspannt sah und auf seine 10 Bewerbungen im Monat bestand. Also gut, hab ich nen Serienbrief erstellt und für 70 Cent verschickt und mich mit den 4,30 EUR bereichert. Ich nehme mich da ja nicht aus und war auch kein Vorzeige-Hartz4-Empfänger. ;-) In den Brief natürlich reingeschrieben, dass ich eh bald nen Job habe und logischerweise kamen dann auch nur Absagen. Völlig sinnfrei, klar, aber ich habe unterschrieben, dass ich das mache und wenn der Bearbeiter drauf besteht, bitteschön. Es war aber eben nicht meine Aufgabe, über Sinn und Unsinn zu entscheiden. Ich habe mich dazu verpflichtet, im Gegenzug mein Geld bekommen und somit musste ich das eben machen. Eben weil ich auf das ohnehin wenige Geld angewiesen war, wäre ich doch nicht im Traum darauf gekommen, das bisschen Mitwirkung zu unterlassen und es schleifen zu lassen. Ich wusste doch vorab um die Folgen. Von daher ist es für mich auch nicht wirklich verständlich, wenn man einerseits von den Ärmsten der Armen redet, diese dann aber andererseits ihren Verpflichtungen, die zu dem ohnehin wenigen Geld führen, leichtfertig nicht nachkommen. Wenn ich das Geld dringend brauche, verschenke ich es doch nicht so fahrlässig oder vorsätzlich, dann achte ich doch pinibel darauf, meine Pflichten zu erfüllen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2019 13:59 von Railroader.
Zitat
Railroader
Zitat
VvJ-Ente

Mein persönliches Top-Erlebnis mit dem Laden war, als ich mich nach Abschluss meiner Ausbildung an der Fachschule im Mai arbeitssuchend gemeldet habe. Ich hatte wohlgemerkt bereits einen unbefristeten Vertrag für eine Arbeitsstelle ab dem 1.8. in der Tasche, und die Meldung war eher pro forma.

Ich hatte damals auch die Zusage der DB in der Tasche, aber noch 8 Monate zu überbrücken. Meine Sachbearbeiterin schickte mir weiterhin Jobangebote. Ich bat sie um einen Termin, erklärte ihr das und dann war sie auch zufrieden. Als ich dann umgezogen bin, hatte ich einen neuen Sachbearbeiter, der das nicht so entspannt sah und auf seine 10 Bewerbungen im Monat bestand. Also gut, hab ich nen Serienbrief erstellt und für 70 Cent verschickt und mich mit den 4,30 EUR bereichert. Ich nehme mich da ja nicht aus und war auch kein Vorzeige-Hartz4-Empfänger. ;-) In den Brief natürlich reingeschrieben, dass ich eh bald nen Job habe und logischerweise kamen dann auch nur Absagen. Völlig sinnfrei, klar, aber ich habe unterschrieben, dass ich das mache und wenn der Bearbeiter drauf besteht, bitteschön. Es war aber eben nicht meine Aufgabe, über Sinn und Unsinn zu entscheiden. Ich habe mich dazu verpflichtet, im Gegenzug mein Geld bekommen und somit musste ich das eben machen. Eben weil ich auf das ohnehin wenige Geld angewiesen war, wäre ich doch nicht im Traum darauf gekommen, das bisschen Mitwirkung zu unterlassen und es schleifen zu lassen. Ich wusste doch vorab um die Folgen. Von daher ist es für mich auch nicht wirklich verständlich, wenn man einerseits von den Ärmsten der Armen redet, diese dann aber andererseits ihren Verpflichtungen, die zu dem ohnehin wenigen Geld führen, leichtfertig nicht nachkommen. Wenn ich das Geld dringend brauche, verschenke ich es doch nicht so fahrlässig oder vorsätzlich, dann achte ich doch pinibel darauf, meine Pflichten zu erfüllen.

Für´s nächste mal (hoffe, es Passiert dir nicht zw. euch). Wnen Hartz IV, keine "Eingliederungsvereinbarung Unterschreiben, kann man nicht gezwungen werden. Auch die dann per Post zugestellte "Eingliederungsvereinbarung per Verwaltungsverfahren" ist ungültig. Auch kann dadurch keine Sanktion Ausgesprochen werden. Tut das Jobcenter das doch, Widerspruch und Eilklage beim Sozialgericht einlegen, was dann sehr schnell diese Sanktionen für Nichtig erklärt per Beschluß. Das wissen sehr wenige, leider. Aber weiter Arbeit suchen, ist dann trotzdem Empfholen, um von da wieder weg zu kommen.

GLG.................Tramy1
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
26.01.2019 21:25
Zitat
Tramy1

Für´s nächste mal (hoffe, es Passiert dir nicht zw. euch). Wnen Hartz IV, keine "Eingliederungsvereinbarung Unterschreiben, kann man nicht gezwungen werden. Auch die dann per Post zugestellte "Eingliederungsvereinbarung per Verwaltungsverfahren" ist ungültig. Auch kann dadurch keine Sanktion Ausgesprochen werden. Tut das Jobcenter das doch, Widerspruch und Eilklage beim Sozialgericht einlegen, was dann sehr schnell diese Sanktionen für Nichtig erklärt per Beschluß. Das wissen sehr wenige, leider. Aber weiter Arbeit suchen, ist dann trotzdem Empfholen, um von da wieder weg zu kommen.

Danke für den Tipp, das war mir bisher nicht bewusst. Ich habe halt damals auch überhaupt kein Problem in dieser Eingliederungsvereinbarung gesehen. Es ging einfach nur um 10 Bewerbungen. Da stand nicht, wie die erfolgen müssen oder in welchem Umfang oder ob sie eine gewisse Qualität erkennen lassen müssen. Ich fand es halt nicht sonderlich schwer, die Auflagen zu erfüllen.
Zitat
Railroader
Sicher bin ich aber auch der Meinung, dass hochbezahlte Manager viel mehr in persönliche Haftung bei nicht erreichten Zielen genommen werden sollten.

Ironischerweise ist das Problem ja oft genug, dass sie bestraft werden, wenn sie die Ziele nicht erreichen. Denn oft sind die Ziele falsch gesetzt: ein möglichst hoher Gewinn ist zum Beispiel - zumindest allein, ohne weiteres Ziel - ein absolut perverses Ziel für öffentliche Infrastruktur. Und auch in der Privatwirtschaft kann ein kurzfristig maximierter Gewinn den mittelfristigen Tod einer Firma bedeuten, wann an Substanz und/oder Qualität gespart wird und mittelfristig der Name ruiniert ist oder die dann dank Sparen notwendigen viel größeren Investitionen nicht mehr gestemmt werden können. Diese Art von Zielen fördern ein Denken bis zum Jahresende und sind mittel- und langfristig gesehen kontraproduktiv. Deshalb fände ich es zum Beispiel auch sehr sinnvoll, wenn Boni 5-10 Jahre verzögert ausgezahlt würden.

Vielmehr müssten sie verantwortlich sein für das, was in ihrer Amtszeit schiefläuft - natürlich nicht vom ersten Tage an, aber nach ein paar Jahren hat man durchaus.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2019 07:43 von def.
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2019 07:43 von def.
Zitat
def
Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.

Der Senat Wowereit 1 war rot-grün, schon vergessen?

Zitat
def
Und für Nikutta gilt wie für Mehdorn: dafür, dass sie für nichts verantwortlich ist, bekommt sie verdammt viel Geld. (Bitte nicht missverstehen: sie könnte meiner Meinung nach sogar das Dreifache bekommen - wenn sie dann tatsächlich für die Ergebnisse ihres Tuns verantwortlich wäre! Aber wer ist eigentlich für den Zustand der BVG verantwortlich, wenn nicht die ranghöchste Mitarbeiterin?)

Nikutta und Mehdorn treffen/trafen nur in geringen Umfang, nämlich in dem vom Eigentümer vorgegebenen Rahmen, eigenverantwortliche Entscheidungen.
Wenn der Senat bisher sagte, BVG du bekommst Summe WX und ich Verlange Ergebnis YZ, kann auch eine Nikutta nichts machen. Das gerade bei rot und dunkelrot Sturköpfe das Sagen hatten und haben sollte bekannt sein.

Zitat
def
PS: Der "Minderheiten-Senat" hat auch im Umfragen weiterhin eine stabile Mehrheit. Ganz anders als die, die ständig krakeelen, dass sie das Volk seien.

Kommt wohl ganz darauf an wo man sich das Ergebnis der "repräsentativen" Umfrage abholt.
Zitat
Havelländer
Zitat
def
Aber die Grünen? Übernahmen, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war. Immerhin hat die von ihnen gestellte Verkehrssenatorin nun endlich Fahrzeugbeschaffungen für die U-Bahn in die Wege geleitet, auch wenn entsprechende Effekte erst in einem halben Jahrzehnt zu bemerken sein werden.

Der Senat Wowereit 1 war rot-grün, schon vergessen?

Übergangsweise, ein Viertel Jahr lang, richtig. Und welche den ÖPNV betreffenden schwerwiegenden Entscheidungen wurden in dieser Zeit getroffen?

Wenn Du schon aus Prinzip widersprechen willst, dann richtig: ich habe nämlich gestern nur an die U-Bahn gedacht. Am Zustand der S-Bahn sind die Grünen auch nicht ganz unschuldig, war es doch die rot-grüne Bundesregierung, die Mehdorn einsetzte und die Bahn an die Börse bringen wollen. Aber wenn es eher ums Widersprechen als um Argument geht, kommt halt so ein Unsinn raus, der ein wenig so wirkt, als würde man sich an den letzten Strohhalm klammern.

Zitat
Havelländer
Nikutta und Mehdorn treffen/trafen nur in geringen Umfang, nämlich in dem vom Eigentümer vorgegebenen Rahmen, eigenverantwortliche Entscheidungen.
Wenn der Senat bisher sagte, BVG du bekommst Summe WX und ich Verlange Ergebnis YZ, kann auch eine Nikutta nichts machen. Das gerade bei rot und dunkelrot Sturköpfe das Sagen hatten und haben sollte bekannt sein.

Genau diese Mentalität hat zu einem der größten Völkermorde der Geschichte beigetragen. Ich mache ja nur, was die da oben sagen!

Nochmal: weder Nikutta noch Mehdorn hätten wohl ernsthaft um ihre Existenz fürchten müssen, wenn sie es aus Sicht der Politik überzogen hätten. Stattdessen wurde gerade bei Mehdorn "Rückgrat" mit dem Radfahrer-Syndrom verwechselt: nach oben buckeln, nach unten treten. Immerhin liegt er damit sehr im gesellschaftlichen Mainstream.

Zitat
Havelländer
Kommt wohl ganz darauf an wo man sich das Ergebnis der "repräsentativen" Umfrage abholt.

Da unterscheiden sich die Umfrageinstitute nur in Nuancen. Die, die am lautesten plärren, sprechen nicht zwangsläufig auch für die Mehrheit.



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2019 08:48 von def.
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