Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 10:36 |
Zitat
PassusDuriusculus
Zum Thema Konflikte mit Radlern:
Also die meisten Konflikte mit Radfahrenden habe ich, wenn ich selbst Fahrrad fahre.
(PS: Ideologisch hasse ich Autos, trotzdem halte ich diese nach meiner Erfahrung für korrektere Verkehrsteilnehmer)
Hauptgrund: Fahrradfahrende, die ohne zu gucken fahren, die zwischen mir und Autotüren überholen, Rote ampeln missachten, mir die Vorfahrt nehmen. spontan, verkerswidrig abbiegen ohne Schulterblick oder rausgehaltenen Arm und ich dadurch halb in sie reinfahre, notbremsen muss o.ä.
Wenn ich an einer Bushaltestelle warte um Ein-/Aussteiger nicht zu gefährden (z.B. S+U Zoo/Jebenstr.) dann wird wütend von hinten geklingelt und überholt.
Zitat
Autofahrer verhalten sich verglichen dazu sehr korrekt in meiner Wahrnehmung.
Zitat
Was aber gefragt werden muss: Ist das Verhalten der Radelnden vielleicht auf fehlende, unausreichende Infrastruktur zurückzuführen? Und die Autofahrenden in meiner Umgebung können sich dank der zu vielen Spuren und Möglichkeiten besser an Verkehrsregeln halten?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 11:04 |
Zitat
Global Fisch
Die Frage ist wirklich die nach einer Statistik. Wie hoch ist das Unfallrisiko tatsächlich?
Und ja, je mehr Leute Fahrrad fahren und je weniger Auto, desto niedriger wird es.
Zitat
PassusDuriusculus
Zum Thema Konflikte mit Radlern:
Also die meisten Konflikte mit Radfahrenden habe ich, wenn ich selbst Fahrrad fahre.
(PS: Ideologisch hasse ich Autos, trotzdem halte ich diese nach meiner Erfahrung für korrektere Verkehrsteilnehmer)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 11:12 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
IsarSteve
Zitat
Global Fisch
Oder gibt es eine Idee für eine neue U-Bahn, die wirklich soviel bringen würde, wie einst die U9?
Das vielleicht? ;-) Es heißt 'Natural Progression'. 'Stadt'buslinien werden zu Metrobuslinien werden zu Strassenbahnlinen werden zu U-Bahnlinein.
Nee, das ganz bestimmt nicht. Selbst, wenn solche U-Bahn-Projekte sinnvoll wären: sie würden nur eine Reisezeitverkürzungen auf den betreffenden Korridoren um ein paar Minuten bringen. Keine wirklich neuen Verbindungen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 11:21 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 11:21 |
Zitat
IsarSteve
Witzigerweise, würden alle meine 'ÖPNV unbefangenen' Freunde und Kollegen, die in Weißensee leben, möglichst gestern eine U-Bahn-Linie nach Weißensee haben wollen, die gefühlte Freiheit eines U-Bahn-Anschlusses geniessen und ans Netz angeschlossen zu sein. Die 'Paar Minuten' sollte man nicht relativieren. +8 Weißensee > Alexanderplatz, +12 Potsdamer Platz, +24 Kleistpark usw (Orig. U10).
Zitat
IsarSteve
Die Frage ist, wie lang können Straßenbahnenwagen sein? Mit 10er Züge alle 3 Minuten ist sicherlich Schluss - Irgendwann ist die Grenze erreicht, und BTW, der Bezirk Pankow und Weißensee wachsen am schnellsten. Wie Railroader schon schrieb, ich sehe Probleme kommen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 11:38 |
Zitat
def
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IsarSteve
Die Frage ist, wie lang können Straßenbahnenwagen sein? Mit 10er Züge alle 3 Minuten ist sicherlich Schluss - Irgendwann ist die Grenze erreicht, und BTW, der Bezirk Pankow und Weißensee wachsen am schnellsten. Wie Railroader schon schrieb, ich sehe Probleme kommen.
Meines Erachtens 75 m. Davon sind wir noch weit entfernt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 11:40 |
Zitat
hvhasel
Ich wollte mit meinem Beispiel ja gerade darlegen, dass es für die Entscheidung meist keiner objektiven Statistik bedarf. Ich habe für mich persönlich den Entschluss gefasst, dass ich nur noch selektiv mit dem Rad fahren werde. Wenn die Infrastruktur anders ist, werde ich neu bewerten, ob ich an den Gewohnheiten etwas ändere, vorher eher nicht. Ich vermute aber stark, dass das keine Minderheitenmeinung ist.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 12:01 |
Zitat
Global Fisch
Schauste Du hier:
Zitat
Global Fisch
Ich bin nicht immer Deiner Meinung, aber ich schätze Deine Beiträge sehr. Dieser Absatz allerdings gehört ausdrücklich nicht dazu.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: natürlich habe ich solche Beobachtungen auch gemacht. Ich erlebe auch als Fußgänger rücksichtslose Radfahrer auf den Gehweg etc. Radfahrer sind keine besseren Menschen als andere. Aber es gibt wenig Grund zur Annahme, dass sie schlechtere Menschen sind oder per se rücksichtsloser.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 13:02 |
Zitat
def
Meines Erachtens 75 m. Davon sind wir noch weit entfernt.
Zitat
Zitat
Zitat von BOStrab § 55
§ 55 Teilnahme am Straßenverkehr
(1) Auf straßenbündigem Bahnkörper nehmen die Züge am Straßenverkehr teil. Dabei müssen die Fahrzeugführer die sie betreffenden Vorschriften der Straßenverkehrs-Ordnung beachten.
(2) Züge, die am Straßenverkehr teilnehmen, dürfen nicht länger als 75 m sein.
(3) Auf besonderen und unabhängigen Bahnkörpern einschließlich der Bahnübergänge im Sinne des § 16 Absatz 4 Satz 4 und 6 nehmen die Züge nicht am Straßenverkehr teil.
Aus den Absätzen 2 und 3 ergibt sich, dass sie in dem beschriebenen Fall tatsächlich länger als 75 Meter sein dürfen.
Zitat
Übrigens kann es von der 75-Meter-Regel auch Ausnahmegenehmigungen geben. In Stuttgart ist eine Doppeltraktion aus DT8.1-8.11 schon über 77 Meter lang, die DT8.12 und DT8.14 sogar über 78 Meter, aber die dürfen aber trotzdem am Straßenverkehr teilnehmen.
Zitat
in Hannover sind zu Messetagen auch 4-Wagenzüge (100m) erlaubt (bzw. mit Genehmigung)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 13:06 |
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Railroader
Ich bin der Meinung, wenn Radler gleiche Rechte haben wollen, sollten sie auch gleiche Pflichten erfüllen. Dazu zählt ein Kennzeichen und eine schärfere Promillegrenze.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 13:20 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 13:32 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 13:42 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 13:44 |
Zitat
Nemo
Gegen Kennzeichen spricht nur der Verwaltungsaufwand. Was passiert denn, wenn ich einen Autofahrer anzeige, weil er mich angeblich geschnitten hat oder er mir die Vorfahrt genommen hat?
In den meisten Fällen nichts!
[...] Warum sollte das bei Radlern anders sein, wenn Oma Erna sagt er sei zu schnell auf dem Bürgersteig gefahren? Falls es zum Unfall kommt werden die Unfallopfer das Kennzeichen sowieso nicht mitbekommen und ob die Zeugen schnell genug reagieren, weiß man nicht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 14:20 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 17:28 |
Zitat
PassusDuriusculus
Da ich (zwangsläufig) viel von/nach Moabit unterwegs bin: Man könnte vorurteilend denken (wie ich anfangs) im Autofahrer-Bezirk wie z.B. Moabit, hat man als Radler viel Konflikte mit Autofahrenden. Diese Ansicht musste ich aber mittlerweile revidieren. Was gegenseitigen Respekt und Hilfe betrifft hat mich Moabit positiv überrascht.
Zum Thema Konflikte mit Radlern:
Also die meisten Konflikte mit Radfahrenden habe ich, wenn ich selbst Fahrrad fahre.
(PS: Ideologisch hasse ich Autos, trotzdem halte ich diese nach meiner Erfahrung für korrektere Verkehrsteilnehmer)
Hauptgrund: Fahrradfahrende, die ohne zu gucken fahren, die zwischen mir und Autotüren überholen, Rote ampeln missachten, mir die Vorfahrt nehmen. spontan, verkerswidrig abbiegen ohne Schulterblick oder rausgehaltenen Arm und ich dadurch halb in sie reinfahre, notbremsen muss o.ä.
Wenn ich an einer Bushaltestelle warte um Ein-/Aussteiger nicht zu gefährden (z.B. S+U Zoo/Jebenstr.) dann wird wütend von hinten geklingelt und überholt.
Autofahrer verhalten sich verglichen dazu sehr korrekt in meiner Wahrnehmung. Lassen mich in Ihre Spur einscheren (nach meinem rausgehaltenen Arm und meinem Blick), etc.
Als mir einmal eine rechtsabbiegende Fahrerin in Gedanken die Vorfahrt nahm, war ihr das super peinlich und sie hat sich überschwänglich entschuldigt.
Soweit kann nach meiner Wahrnehmung schnell das Bild eines rücksichtslosen Radelnden entstehen.
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PassusDuriusculus
Was aber gefragt werden muss: Ist das Verhalten der Radelnden vielleicht auf fehlende, unausreichende Infrastruktur zurückzuführen? Und die Autofahrenden in meiner Umgebung können sich dank der zu vielen Spuren und Möglichkeiten besser an Verkehrsregeln halten?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 17:38 |
Zitat
Nemo
Je kürzer die Entfernung, desto eher schafft man das. Mit etwas Ortskenntnis schafft man es auch Ampeln zu umfahren, sodass man keine Rotlichtverstöße braucht, um den Stau zu überholen. Es gibt da auch so ein paar Abkürzungen, die für Autos gesperrt sind. Dann entfällt beim Fahrrad meistens die Parkplatzsuche - das kann, sofern man auch als Autofahrer die StVO einhält durchaus mehr Zeit kosten als man mit dem Fahrrad auf der gesamten Strecke braucht. Bei mir liegt tagsüber die Grenze bei der ich mit dem Fahrrad schneller bin bei ca. 5 km. Und ich bin nicht besonders sportlich und auch kein Kampfradler und ich halte mich zum allgemeinen Mißfallen an die StVO. Meine Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 25km/h.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 17:50 |
Zitat
Global Fisch
Nee, das ganz bestimmt nicht. Selbst, wenn solche U-Bahn-Projekte sinnvoll wären: sie würden nur eine Reisezeitverkürzungen auf den betreffenden Korridoren um ein paar Minuten bringen. Keine wirklich neuen Verbindungen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 17:51 |
Zitat
Havelländer
Zitat
Nemo
Je kürzer die Entfernung, desto eher schafft man das. Mit etwas Ortskenntnis schafft man es auch Ampeln zu umfahren, sodass man keine Rotlichtverstöße braucht, um den Stau zu überholen. Es gibt da auch so ein paar Abkürzungen, die für Autos gesperrt sind. Dann entfällt beim Fahrrad meistens die Parkplatzsuche - das kann, sofern man auch als Autofahrer die StVO einhält durchaus mehr Zeit kosten als man mit dem Fahrrad auf der gesamten Strecke braucht. Bei mir liegt tagsüber die Grenze bei der ich mit dem Fahrrad schneller bin bei ca. 5 km. Und ich bin nicht besonders sportlich und auch kein Kampfradler und ich halte mich zum allgemeinen Mißfallen an die StVO. Meine Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 25km/h.
Entfernungen unter 5km sehe ich generell nicht als KFZ affin/geeignet. Mag es sicherlich auch geben wenn das Fahrzeug vorhanden ist aber für diese Strecke kauft sich doch niemand ein Auto.
Es werden schon eher 10 und mehr Kilometer sein die täglich im PKW gependelt werden. 25km/h auf dem Rad erreiche ich auch wenn es bergab geht oder bei starkem Rückenwind. Über eine längere Strecke schaffe ich das nicht! und so wird es wohl der großen Mehrheit der Radfahrer gehen. Ich fahre irgendwo zwischen 18-20km/h.
Ein Arbeitskollege läuft jeden Tag zur Arbeit jeweils ~30min pro Strecke. BVG kommt für ihn nicht in Frage weil es genauso lange dauert und er umsteigen müßte und die Wege von und zu den Haltestellen auch bleiben. "Dafür gebe ich kein Geld aus" sagte er mir mal. Auto haben er und seine Frau aber damit fährt seine Frau zur Arbeit (18km pro Strecke) und für einen eigenen 2. Wagen ist er zu geizig :-)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.03.2019 18:02 |