Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 13:31 |
Man sieht, du kennst dich aus in dieser Stadt...Zitat
Ronny_Sommer
Dieser Fahrradraktionismus funktioniert eh nur zwischen Anfang Mai und Ende September, danach sitzt alles wieder im eigenen PKW oder zwangsweise im ÖPNV
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 13:38 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
Ronny_Sommer
Wem ist damit geholfen, wenn 1 Person auf einem 5m breiten Fußweg "flanieren" kann, der einsame Radfahrer seine 3m Spur neben der Bus-/Tram-Spur hat und der MIV/EIV daneben im Stau steht?
Autoschneisen sehen ja viel besser aus im Stadtbild...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 13:40 |
Zitat
hansaplatz
Man sieht, du kennst dich aus in dieser Stadt...Zitat
Ronny_Sommer
Dieser Fahrradraktionismus funktioniert eh nur zwischen Anfang Mai und Ende September, danach sitzt alles wieder im eigenen PKW oder zwangsweise im ÖPNV
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 13:44 |
Zitat
Ronny_Sommer
Nehmen wir den Kurfürstendamm, was hat sich für das optische Stadtbild durch die permanente Bus Spur (Taxi/Raser Spur) ggü. dem Zustand mit zwei regulären Fahrspuren geändert?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 14:31 |
Zitat
Nicolas Jost
Tatsächliche Gegebenheiten: Fußgänger brauchen, sofern sie nicht gerade einen an Holmen geführten Wagen mit sich führen, einfach mal weniger Platz als Pferdefuhrwerke, Automobile oder Kettenfahrzeuge mit Y-Kenzeichen.
Zitat
Ronny_Sommer
Ein Radfahrer braucht kaum mehr als 2m Raum und auf den meisten Strassen reichen rechts und links jeweils 3m breite Fußwege.
Zumal an den mehrspurigen Magistralen sehr oft Fußwege von üppigen Ausmaßen bestehen, zumindest da wo sie benötigt werden.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 15:08 |
Man muss aber trotzdem an jeder Ecke runterbremsen und gucken, ob gerade einer kommt. Sonst könnte man ja auch rechts vor links auf Landstraßen gelten lassen. Aus zahlreichen Feldwegen kommen da noch wesentlich weniger Autos als 2 pro Stunde, und Autofahrer müssen für bremsen und wieder beschleunigen noch nicht einmal Muskelkraft einsetzen...Zitat
Ronny_Sommer
Wenn es nur 2 PKW pro Stunde sind, kann es ja nicht so schlimm sein wenn der heilige Radler sein Hirn einschaltet und sich daran erinnert, das die rechts-vor-links-Regel auch er zu beachten hat.
Der PKW hat an den Einmündungen mitnichten ein pauschales Vorfahrtrecht!
Richtung Süden: Mahlsdorfer Str. und Gehsener Str. sind bis zur gemeinsamen Kreuzung einspurig, Richtung Norden geht es an der Ecke Seelenbinderstr. nur auf einer Spur geradeaus, die zweite Spur ist nur für Rechtsabbieger. Man könnte also ganz problemlos hinter der Gehsener Str. und hinter der Seelenbinderstr., jeweils Richtung S-Bahnhof, die rechte Spur als Busspur ausweisen. Der MIV käme einspurig an und führe einspurig weiter. Stattdessen lässt man den MIV erstmal auf 2 Spuren auffächern, um ihn an der nächsten Ecke (Kaulsdorfer Str. bzw. vor dem Center wieder auf eine Spur zu leiten, wodurch diejenigen Autos, die auf die rechte Spur gefahren sind und sich nun wieder einfädeln müssen, die Busse blockieren. Wenn du schon trollen willst, dann guck dir wenigstens mal die Situation auf Google Maps an, wenn du den Ostteil nur aus dem Fernsehen kennst...Zitat
Die südliche Bahnhofsstrasse ist zu eng für 2 Fahrspuren pro Richtung und in der Mahlsdorfer Strasse beginnt die Busspur nördlich bereits unter der Bahnbrücke vor der Ampel.
Jawoll (*autsch*)Zitat
opjektive Weisheit?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 15:47 |
Zitat
Christian Linow
Vielmehr sollte man sich dann wohl eher die Frage stellen, ob mit autogerechten Städten und Verkehrswegen nicht allen Übrigen, die kein Vehikel unterhalten, etwas aufgezwungen wird. Es wird gemeinhin als naturgegeben und völlig normal angesehen, dass sechs- und mehrspurige Magistralen den urbanen Raum zerschneiden, während zu Fuß Gehenden und Radfahrenden im Verhältnis dazu nicht mal ein paar Meter des Platzes bleiben.
Zitat
Der MIV verursachte alleine im Jahr 2005 externe Kosten in Höhe von 80,4 Milliarden Euro. Kosten, wofür die Allgemeinheit aufkommt!
Zitat
Und wie sagte Anton Hofreiter auf dem diesjährigen ADFC-Herbstempfang in Berlin so schön:
Zitat
Anton Hofreiter
„Was wir nicht lösen können: Das ist schlichtweg das Platzproblem. Die Autos, und wenn sie noch so elektromobil sind, wenn sie noch so emissionsfrei sind, wenn sie noch so leise sind und wenn sie noch so unfallvermeidend sind, sie brauchen extrem viel Platz.“
Zitat
Und dieses Problem lässt sich nur durch eine neue Flächenverteilung zugunsten von Rad, Fuß und ÖPNV in Allianz lösen.
Zitat
vvj
und wo sich Fußgängermassen auf überfüllten Gehwegen drängeln (Schloßstr. in Steglitz), von Gängelung und Bevormundung zu schreiben, wenn eine Innenstadtstraße, die auf der westlichen Seite ohnehin blockiert ist, dem ÖPNV, Radfahrern und Fußgängern vorbehalten werden soll, zeigt nur, dass so eine Windschutzscheibe die eigene Perspektive ganz schön verzerrt.
Zitat
Florian Schulz
Manche möchten dagegen nicht einsehen, dass ein Rückbau einer innerstädtischen Straße nicht unbedingt den Ersatz an anderer Stelle nach sich ziehen muss
[/quote]Zitat
Florian S.
Die Entscheidung welche Straße welche Kategorie erhält, ist eine politische Entscheidung der Gemeinde. Sie wird in strategischen Planwerken festgeschrieben. Der Bund hat insofern Einfluss, dass die Entscheidung bei in Baulast des Bundes fallenden Straßen mit ihm abgestimmt werden muss. Ansonsten halt die Gemeinde die Planungshoheit.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 17:55 |
Zitat
Nicolas Jost
Es steht dir frei, in ein verwinkeltes Dorf mit kleinen Gassen und Fachwerkhäusern zu ziehen.
Zitat
Nicolas Jost
Ich hoffe wirklich, dass die neue Bundesfernstraßengesellschaft hier für Klarheit sorgt und nicht mehr jeder Landesverkehrsminister meint, er könne einfach mal nach Gutdünken 120er-Schilder an der Autobahn aufstellen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 19:04 |
Zitat
VvJ-Ente
Man muss aber trotzdem an jeder Ecke runterbremsen und gucken, ob gerade einer kommt. Sonst könnte man ja auch rechts vor links auf Landstraßen gelten lassen. Aus zahlreichen Feldwegen kommen da noch wesentlich weniger Autos als 2 pro Stunde, und Autofahrer müssen für bremsen und wieder beschleunigen noch nicht einmal Muskelkraft einsetzen...
Zitat
VvJ-Ente
Richtung Süden: Mahlsdorfer Str. und Gehsener Str. sind bis zur gemeinsamen Kreuzung einspurig, Richtung Norden geht es an der Ecke Seelenbinderstr. nur auf einer Spur geradeaus, die zweite Spur ist nur für Rechtsabbieger. Man könnte also ganz problemlos hinter der Gehsener Str. und hinter der Seelenbinderstr., jeweils Richtung S-Bahnhof, die rechte Spur als Busspur ausweisen. Der MIV käme einspurig an und führe einspurig weiter. Stattdessen lässt man den MIV erstmal auf 2 Spuren auffächern, um ihn an der nächsten Ecke (Kaulsdorfer Str. bzw. vor dem Center wieder auf eine Spur zu leiten, wodurch diejenigen Autos, die auf die rechte Spur gefahren sind und sich nun wieder einfädeln müssen, die Busse blockieren. Wenn du schon trollen willst, dann guck dir wenigstens mal die Situation auf Google Maps an, wenn du den Ostteil nur aus dem Fernsehen kennst...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 19:17 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 21:36 |
Admin |
Zitat
Ronny_Sommer
Dieser Fahrradraktionismus funktioniert eh nur zwischen Anfang Mai und Ende September, danach sitzt alles wieder im eigenen PKW oder zwangsweise im ÖPNV
Zitat
Ronny_Sommer
Natürlich ist das ein Aufzwingen einer Ideologie, weil dieses angeblich gerechte Aufteilen nur von einer kleinen Minderheit als gerecht interpretiert und angestrebt wird.
Ein Radfahrer braucht kaum mehr als 2m Raum und auf den meisten Strassen reichen rechts und links jeweils 3m breite Fußwege.
Zumal an den mehrspurigen Magistralen sehr oft Fußwege von üppigen Ausmaßen bestehen, zumindest da wo sie benötigt werden.[/url]
Zitat
Ronny_Sommer
Wem ist damit geholfen, wenn 1 Person auf einem 5m breiten Fußweg "flanieren" kann, der einsame Radfahrer seine 3m Spur neben der Bus-/Tram-Spur hat und der MIV/EIV daneben im Stau steht?
Das Promblem der grünen Verkehrspolitk ist nämlich das nur das Umsetzen der Ideologie Ziel ist, alles andere hat sich dieser Ideologie unterzuordnen.
Zitat
Ronny_Sommer
PS: gestern Abend fuhr ich mit PKW in baustellenbedingter Einbahnstrasse und was kommt mir widerrechtlich entgegen? Eine junge Frau auf verkehrsunsicherem Fahrrad, schwarz gekleidet und ohne Licht und Reflektoren! Ich fuhr nur ca 30km/h und habe sie erst rund 5m vorher erkannt. DA sollte der ADFC mal ansetzen statt Luftschlösser verwirklichen zu wollen!
Zitat
Nicolas Jost
Es steht dir frei, in ein verwinkeltes Dorf mit kleinen Gassen und Fachwerkhäusern zu ziehen. Luberon, Provence, Südfrankreich kann ich da empfehlen. Du darfst nur nicht aus nördlicher Richtung kommend nach Marseille fahren. Da trifft dich sonst der Schlag.
Zitat
Nicolas Jost
Die Bruttowertschöpfung aus dem Straßenverkehr beträgt weit über 400 Mrd. EUR p.a.
Zitat
Der Spiegel vom 05.01.2007
Autobahnbau, Klimaschäden, Arbeitsplätze - in einer bisher einzigartigen Studie hat die Schweiz Kosten und Nutzen des Pkw- und Lkw-Verkehrs gegenübergestellt. Heraus kam: ein erhebliches Defizit. In Deutschland scheuen Politiker die Auseinandersetzung mit dem Thema.
[...]Das Ergebnis liegt jetzt vor, die Bilanz beunruhigt. Eine jährliche gesamtvolkswirtschaftliche Wertschöpfung von 46 Milliarden Schweizer Franken (28,5 Milliarden Euro) (knapp 11 Prozent des Bruttoinlandprodukts) steht einem Kostenblock von 65 Milliarden (40,3 Milliarden Euro) gegenüber. Mit anderen Worten: Der so oft als "Motor der Wirtschaft" gepriesene Straßenverkehr ist in Wahrheit ein Verlustgeschäft - zumindest in der Schweiz.
Zitat
Nicolas Jost
Welches Problem?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 21:52 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 22:34 |
Zitat
Christian Linow
Die Zahlen sprechen trotz eines kühlen Oktobers eine signifikant andere Sprache: Täglicher Durchschnitt je Zählstelle 3.115. In Summe für den Zeitraum 1. Oktober bis 31. Oktober sind es 965.851 Radfahrende an allen Zählstellen.
Zitat
Christian Linow
Ja, ein Radfahrer mag in der Tat nicht mehr Platz benötigen. Bei einem Radverkehrsanteil am Modal Split von gegenwärtig bereits 13% ist aber nicht bloß ein einziger Radfahrender unterwegs, sondern das Vielfache! Im Abschnitt Jannowitzbrücke beispielsweise sind an manchen Tagen genauso viele auf dem Velo unterwegs wie mit dem Auto. Und es ist und sollte das Ziel sein, diesen Wert weiter auszubauen.
Zitat
Christian Linow
Wer Straßen sät, wird Autos ernten. Wer Radwege sät, wird Radfahrende ernten. Klappt nicht? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Am Ende meines Beitrages sieht man Amsterdam. Der Löwenanteil aller zurückgelegten Wege findet auf dem Fahrrad statt. Was bei uns als Parkhaus für Autos errichtet würde, ist dort für Radfahrende reserviert.
Zitat
Christian Linow
Richtig, Autofahrer, die das Licht vergessen haben einzuschalten, oder welche mit überhöhtem Tempo sind mir noch nie untergekommen. Auch habe ich noch nie widerrechtlich auf Radfahr- bzw. Schutzstreifen abgestellte Pkw gesehen. Ebenso selten beobachtet man Rotlichtverstöße beim MIV und ist dankbar dafür, dass ein jeder sein Vehikel vor einem Zebrastreifen abbremst ...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 22:40 |
Zitat
Ronny_Sommer
Die Strassen sind bereits da und werden genutzt.
Zitat
Ronny_Sommer
Beim MIV sind das ärgerliche Einzelfälle, im Radverkehr leider Tagesordnung.
Zitat
Ronny_Sommer
Wer den Unwillen eines Großteils der Radfahrer sich an die StVO zu halten mit Fehlverhalten andere Verkehrsteilnehmer aufzurechnen versucht oder gar negiert, ist ein ignoranter Lügner dem nur seine Lobbyarbeit interessiert!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 22:48 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 23:03 |
Zitat
Micha
Falschparken, überhöhte Geschwindigkeiten, Rücksichtslosigkeit gegenüber Fußgänger und Radfahrer beim Einbiegen in abzweigende Straßen - all das sind im heutigem Autoverkehr leider keine bedauerlichen Einzelfälle sondern eher die Regel. Natürlich handeln nicht alle Autofahrer so, es fahren aber auch nicht alle Radfahrer, egal welche Farbe gerade die Ampel zeigt, quer über die Kreuzung.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 23:15 |
Zitat
B-V 3313
Nur schrumpft der MIV-Anteil und der Anteil der Radler nimmt zu. Warum also sollte man nicht die Straßen neu aufteilen?
Zitat
B-V 3313
Illegale Straßenrennen und deren Folgen mit Toten und Verletzten sind also nur "Einzelfälle"?
Zitat
B-V 3313
Bei der Grammatik wird mir schlecht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 23:24 |
Zitat
Ronny_Sommer
Das wird immer gern behauptet, nur stieg der Anteil gemeldeter PKW von 1.091.164 in 2008 auf 1.178.417 in 2016. Es stellt sich niemand einen neuen PKW ins Wohnzimmer statt damit zu fahren.
Zitat
Ronny_Sommer
Auch wenn du es nicht wahr haben willst, es bleiben Einzelfälle.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.11.2016 23:48 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 07.11.2016 00:00 |