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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Ronny_Sommer
Dieser Fahrradraktionismus funktioniert eh nur zwischen Anfang Mai und Ende September, danach sitzt alles wieder im eigenen PKW oder zwangsweise im ÖPNV
Man sieht, du kennst dich aus in dieser Stadt...
Zitat
B-V 3313
Zitat
Ronny_Sommer
Wem ist damit geholfen, wenn 1 Person auf einem 5m breiten Fußweg "flanieren" kann, der einsame Radfahrer seine 3m Spur neben der Bus-/Tram-Spur hat und der MIV/EIV daneben im Stau steht?

Autoschneisen sehen ja viel besser aus im Stadtbild...

Nehmen wir den Kurfürstendamm, was hat sich für das optische Stadtbild durch die permanente Bus Spur (Taxi/Raser Spur) ggü. dem Zustand mit zwei regulären Fahrspuren geändert?

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
hansaplatz
Zitat
Ronny_Sommer
Dieser Fahrradraktionismus funktioniert eh nur zwischen Anfang Mai und Ende September, danach sitzt alles wieder im eigenen PKW oder zwangsweise im ÖPNV
Man sieht, du kennst dich aus in dieser Stadt...

Ja, denn ich gehe mit offenen Augen durch die Stadt und nicht mit der grünen Ideologiebrille :-)
Stell dich im Mai, an einem warmen und trockenen Tag an die Heinrich Heine Strasse oder Karl-Marx-Alle und zähle Radfahrer. Wiederhole das an einem trüben Januartag, bei leichtem Frost und latentem Schneefall.
Vielleicht erkennst du den Unterschied :-)

PS: Alternativ geht auch Strasse des 17.Juni, ist nicht so weit weg vom Hansaplatz :-)

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.2016 13:41 von Ronny_Sommer.
Zitat
Ronny_Sommer
Nehmen wir den Kurfürstendamm, was hat sich für das optische Stadtbild durch die permanente Bus Spur (Taxi/Raser Spur) ggü. dem Zustand mit zwei regulären Fahrspuren geändert?

Früher standen dort Busse und PKWs im Stau und in der Dämmerung konnte man schöne blaue Dunstwolken unter den Laternen beobachten sowie Leute, die ihre Busse "laufend überholten"...


Nehmen wir den Ku'damm und vergleichen ihn mit dem Zustand früher. Eine Rasengleistrasse in der Mitte sieht wesentlich angenehmer aus als der zugeparkte Mittelstreifen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Nicolas Jost
Tatsächliche Gegebenheiten: Fußgänger brauchen, sofern sie nicht gerade einen an Holmen geführten Wagen mit sich führen, einfach mal weniger Platz als Pferdefuhrwerke, Automobile oder Kettenfahrzeuge mit Y-Kenzeichen.
Zitat
Ronny_Sommer
Ein Radfahrer braucht kaum mehr als 2m Raum und auf den meisten Strassen reichen rechts und links jeweils 3m breite Fußwege.
Zumal an den mehrspurigen Magistralen sehr oft Fußwege von üppigen Ausmaßen bestehen, zumindest da wo sie benötigt werden.

Die meisten wären vermutlich schon glücklich, wenn Rad- und Fußwege mit der selben Ernsthaftigkeit wie Anlagen für Kraftfahrer geplant werden würden.

Grundsätzlich ist es nämlich so, dass fehlender Platz erst einmal auf Fuß- und Radwege durchschlägt. Wenn der Straßenraum stellenweise nicht ausreicht, wird die Mindestbreite von 2,50m am Fußweg nämlich gerne unterschritten, während die Kraftfahrbahn unbehelligt bleibt.

Auch weitere Einrichtungen, für die üblicherweise Zuschläge zu planen sind, beispielsweise ÖV-Haltestellen, Radabstellanlagen, Schaufenster, Parkplätze in Schräg- oder Queraufstellung, Alleenzüge usw. gehen in der Regel einfach zu Lasten des Fußweges, auch dort bleibt die Fahrbahnbreite unverändert.

Wenn also bei
  • Aufteilung des Straßenraums,
  • Wartezeiten an Lichtsignalanlagen und
  • Bevorrechtigungen bei kreuzenden Verkehrsströmen
Fuß-, Rad-, KFZ und öffentlicher Verkehr mit der gleichen Rücksichtnahme, Entschlossenheit und den gleichen Zumutbarkeitsgrenzen geplant wird, ist das für alle ein großer Fortschritt. Dabei muss man den Straßenraum nicht gerecht nach Anzahl der Fußgänger vs. Anzahl der Radfahrer aufteilen. Aber wer beispielsweise an Mollstr./Otto-Braun-Str. den Knoten diagonal überqueren möchte, braucht aus Fußgänger mehrere Umläufe, also mehrere Minuten, als Kraftfahrer im Regelfall höchstens eine Umlaufzeit.

Die selbe Situation stellt sich für linksabbiegende Radfahrer, die sich an vielen größeren Knoten im Knotenpunkt neu aufstellen müssen und erst mit einer der folgenden Ampel-Phasen weiter fahren können.

Ähnliches gilt für den ÖV, der an manchen LSA grundsätzlich anhalten und abwarten muss, bis er eine Phase erhält, während der KFZ-Verkehr zumindest teilweise direkt auf eine grüne Ampel zufährt und durchfahren kann. Teilweise scheint die ÖV-Beschleunigung keine ÖV- sonder MIV-Beschleunigung zu sein: Wenn kein ÖV-Fahrzeug angemeldet ist, fällt die ÖV-Phase einfach aus. Erst wenn ein Fahrzeug angemeldet ist, wird sie im nächsten Umlauf geschaltet.

Ich denke, wenn an vorgenannten Punkten etwas ändert, ist den Nicht-MIV-Nutzern erstmal deutlich mehr geholfen, als wenn jemand mit Zollstock und Handzählgerät den Straßenraum neu aufteilt. Über weitere Maßnahmen kann man dann ja sprechen, wenn man die Auswirkungen dieser Maßnahmen evaluiert hat.
Zitat
Ronny_Sommer
Wenn es nur 2 PKW pro Stunde sind, kann es ja nicht so schlimm sein wenn der heilige Radler sein Hirn einschaltet und sich daran erinnert, das die rechts-vor-links-Regel auch er zu beachten hat.
Der PKW hat an den Einmündungen mitnichten ein pauschales Vorfahrtrecht!
Man muss aber trotzdem an jeder Ecke runterbremsen und gucken, ob gerade einer kommt. Sonst könnte man ja auch rechts vor links auf Landstraßen gelten lassen. Aus zahlreichen Feldwegen kommen da noch wesentlich weniger Autos als 2 pro Stunde, und Autofahrer müssen für bremsen und wieder beschleunigen noch nicht einmal Muskelkraft einsetzen...

Zitat

Die südliche Bahnhofsstrasse ist zu eng für 2 Fahrspuren pro Richtung und in der Mahlsdorfer Strasse beginnt die Busspur nördlich bereits unter der Bahnbrücke vor der Ampel.
Richtung Süden: Mahlsdorfer Str. und Gehsener Str. sind bis zur gemeinsamen Kreuzung einspurig, Richtung Norden geht es an der Ecke Seelenbinderstr. nur auf einer Spur geradeaus, die zweite Spur ist nur für Rechtsabbieger. Man könnte also ganz problemlos hinter der Gehsener Str. und hinter der Seelenbinderstr., jeweils Richtung S-Bahnhof, die rechte Spur als Busspur ausweisen. Der MIV käme einspurig an und führe einspurig weiter. Stattdessen lässt man den MIV erstmal auf 2 Spuren auffächern, um ihn an der nächsten Ecke (Kaulsdorfer Str. bzw. vor dem Center wieder auf eine Spur zu leiten, wodurch diejenigen Autos, die auf die rechte Spur gefahren sind und sich nun wieder einfädeln müssen, die Busse blockieren. Wenn du schon trollen willst, dann guck dir wenigstens mal die Situation auf Google Maps an, wenn du den Ostteil nur aus dem Fernsehen kennst...

Zitat

opjektive Weisheit?
Jawoll (*autsch*)
Zitat
Christian Linow
Vielmehr sollte man sich dann wohl eher die Frage stellen, ob mit autogerechten Städten und Verkehrswegen nicht allen Übrigen, die kein Vehikel unterhalten, etwas aufgezwungen wird. Es wird gemeinhin als naturgegeben und völlig normal angesehen, dass sechs- und mehrspurige Magistralen den urbanen Raum zerschneiden, während zu Fuß Gehenden und Radfahrenden im Verhältnis dazu nicht mal ein paar Meter des Platzes bleiben.

Es steht dir frei, in ein verwinkeltes Dorf mit kleinen Gassen und Fachwerkhäusern zu ziehen. Luberon, Provence, Südfrankreich kann ich da empfehlen. Du darfst nur nicht aus nördlicher Richtung kommend nach Marseille fahren. Da trifft dich sonst der Schlag.

Zitat

Der MIV verursachte alleine im Jahr 2005 externe Kosten in Höhe von 80,4 Milliarden Euro. Kosten, wofür die Allgemeinheit aufkommt!

Die Bruttowertschöpfung aus dem Straßenverkehr beträgt weit über 400 Mrd. EUR p.a.

Zitat

Und wie sagte Anton Hofreiter auf dem diesjährigen ADFC-Herbstempfang in Berlin so schön:

Zitat
Anton Hofreiter

„Was wir nicht lösen können: Das ist schlichtweg das Platzproblem. Die Autos, und wenn sie noch so elektromobil sind, wenn sie noch so emissionsfrei sind, wenn sie noch so leise sind und wenn sie noch so unfallvermeidend sind, sie brauchen extrem viel Platz.“

Bedeutende Denker des 21. Jahrhunderts: Anton Hofreiter

Zitat

Und dieses Problem lässt sich nur durch eine neue Flächenverteilung zugunsten von Rad, Fuß und ÖPNV in Allianz lösen.

Welches Problem?

Zitat
vvj
und wo sich Fußgängermassen auf überfüllten Gehwegen drängeln (Schloßstr. in Steglitz), von Gängelung und Bevormundung zu schreiben, wenn eine Innenstadtstraße, die auf der westlichen Seite ohnehin blockiert ist, dem ÖPNV, Radfahrern und Fußgängern vorbehalten werden soll, zeigt nur, dass so eine Windschutzscheibe die eigene Perspektive ganz schön verzerrt.

In der Schloßstraße wurden die Bürgersteige auf beiden Straßenseiten im Zuge der "Umgestaltung" (oder gerechten Aufteilung?) verbreitert.
Dass am Samstag und in der Adventszeit dort viele Menschen unterwegs sind, ist klar. Aber überfüllt? Ich bitte dich!

UdL: Es gibt dort einen wunderbaren Mittelstreifen, sogar mit Bewirtung durchs Einstein. Weshalb muss man nun das tägliche Chaos noch weiter vergrößern?
Maximaler Aufwand, enorme Kosten, vollkommen planlose Vorgehensweise und am Ende ist die Situation für alle Beteiligten schlechter als heute.

Zitat
Florian Schulz
Manche möchten dagegen nicht einsehen, dass ein Rückbau einer innerstädtischen Straße nicht unbedingt den Ersatz an anderer Stelle nach sich ziehen muss

Nicht in jedem Fall, aber so wie sich Grüne Alternative und PDS das vorstelllen, geht es hier absolut nicht.

Zitat
Florian S.

Die Entscheidung welche Straße welche Kategorie erhält, ist eine politische Entscheidung der Gemeinde. Sie wird in strategischen Planwerken festgeschrieben. Der Bund hat insofern Einfluss, dass die Entscheidung bei in Baulast des Bundes fallenden Straßen mit ihm abgestimmt werden muss. Ansonsten halt die Gemeinde die Planungshoheit.
[/quote]

Artikel 16 ...
(3) Wenn Ortsplanungen oder Landesplanungen die Änderung bestehender oder die Schaffung neuer Bundesfernstraßen zur Folge haben können, ist die Straßenbaubehörde zu beteiligen. Sie hat die Belange der Bundesfernstraßen in dem Verfahren zu vertreten. Bundesplanungen haben grundsätzlich Vorrang vor Orts- und Landesplanungen

Ich hoffe wirklich, dass die neue Bundesfernstraßengesellschaft hier für Klarheit sorgt und nicht mehr jeder Landesverkehrsminister meint, er könne einfach mal nach Gutdünken 120er-Schilder an der Autobahn aufstellen.
Zitat
Nicolas Jost
Es steht dir frei, in ein verwinkeltes Dorf mit kleinen Gassen und Fachwerkhäusern zu ziehen.

Es steht Großstädtern aber auch frei, sich eine Regierung zu wählen, die eine menschen- und umweltfreundliche Verkehrspolitik verfolgt.

Zitat
Nicolas Jost
Ich hoffe wirklich, dass die neue Bundesfernstraßengesellschaft hier für Klarheit sorgt und nicht mehr jeder Landesverkehrsminister meint, er könne einfach mal nach Gutdünken 120er-Schilder an der Autobahn aufstellen.

Ich hoffe auch, dass die Bundesländer künftig keine 120er-Schilder aufstellen. Allerdings wäre mein Wunsch eher an ein generelles entsprechendes Tempolimit gekoppelt, das es wesentlich angenehmer machen würde, auf unseren Autobahnen zu fahren und gleichzeitig erhebliche CO2-Einsparungen und ein Mehr an Verkehrssicherheit bringen würde.
Zitat
VvJ-Ente
Man muss aber trotzdem an jeder Ecke runterbremsen und gucken, ob gerade einer kommt. Sonst könnte man ja auch rechts vor links auf Landstraßen gelten lassen. Aus zahlreichen Feldwegen kommen da noch wesentlich weniger Autos als 2 pro Stunde, und Autofahrer müssen für bremsen und wieder beschleunigen noch nicht einmal Muskelkraft einsetzen...

Nun tu mal nicht so als würdest du mit 30-40km/h da entlang radeln und müßtest jedes mal bis fast in den Stillstand abbremsen um zu gucken ob kein anderer Verkehrsteilnehmer von rechts kommen würde.

Zitat
VvJ-Ente
Richtung Süden: Mahlsdorfer Str. und Gehsener Str. sind bis zur gemeinsamen Kreuzung einspurig, Richtung Norden geht es an der Ecke Seelenbinderstr. nur auf einer Spur geradeaus, die zweite Spur ist nur für Rechtsabbieger. Man könnte also ganz problemlos hinter der Gehsener Str. und hinter der Seelenbinderstr., jeweils Richtung S-Bahnhof, die rechte Spur als Busspur ausweisen. Der MIV käme einspurig an und führe einspurig weiter. Stattdessen lässt man den MIV erstmal auf 2 Spuren auffächern, um ihn an der nächsten Ecke (Kaulsdorfer Str. bzw. vor dem Center wieder auf eine Spur zu leiten, wodurch diejenigen Autos, die auf die rechte Spur gefahren sind und sich nun wieder einfädeln müssen, die Busse blockieren. Wenn du schon trollen willst, dann guck dir wenigstens mal die Situation auf Google Maps an, wenn du den Ostteil nur aus dem Fernsehen kennst...

Das mit Norden und Süden vom Bahnhof Köpenick aus lernen wir aber noch, gelle?
Der Rest deiner Aufregung ist echt kleinkariertes NIMBY denken aber vielleicht wird es ja besser in der Weltstadt Köpenick, wenn die von dir gewählten Volksvertreter endlich die TVO zustande bringen. Dann ist in Bahnhofs- und Mahlsdorfer Strasse vielleicht sogar noch Platz für eine breite Radspur. Nicht aufregen wenn dich dann Fußgänger in deiner freien Fahrt als freier Radler ausbremsen ;-)

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.2016 19:07 von Ronny_Sommer.
Hast du noch irgendwas, was mit meinem Beitrag zu tun hat? Oder wolltest du nur deine Textbausteine loswerden?
Zitat
Ronny_Sommer

Dieser Fahrradraktionismus funktioniert eh nur zwischen Anfang Mai und Ende September, danach sitzt alles wieder im eigenen PKW oder zwangsweise im ÖPNV

Die Zahlen sprechen trotz eines kühlen Oktobers eine signifikant andere Sprache: Täglicher Durchschnitt je Zählstelle 3.115. In Summe für den Zeitraum 1. Oktober bis 31. Oktober sind es 965.851 Radfahrende an allen Zählstellen.

Zitat
Ronny_Sommer

Natürlich ist das ein Aufzwingen einer Ideologie, weil dieses angeblich gerechte Aufteilen nur von einer kleinen Minderheit als gerecht interpretiert und angestrebt wird.
Ein Radfahrer braucht kaum mehr als 2m Raum und auf den meisten Strassen reichen rechts und links jeweils 3m breite Fußwege.
Zumal an den mehrspurigen Magistralen sehr oft Fußwege von üppigen Ausmaßen bestehen, zumindest da wo sie benötigt werden.[/url]

Ja, ein Radfahrer mag in der Tat nicht mehr Platz benötigen. Bei einem Radverkehrsanteil am Modal Split von gegenwärtig bereits 13% ist aber nicht bloß ein einziger Radfahrender unterwegs, sondern das Vielfache! Im Abschnitt Jannowitzbrücke beispielsweise sind an manchen Tagen genauso viele auf dem Velo unterwegs wie mit dem Auto. Und es ist und sollte das Ziel sein, diesen Wert weiter auszubauen.

Zitat
Ronny_Sommer

Wem ist damit geholfen, wenn 1 Person auf einem 5m breiten Fußweg "flanieren" kann, der einsame Radfahrer seine 3m Spur neben der Bus-/Tram-Spur hat und der MIV/EIV daneben im Stau steht?
Das Promblem der grünen Verkehrspolitk ist nämlich das nur das Umsetzen der Ideologie Ziel ist, alles andere hat sich dieser Ideologie unterzuordnen.

Wer Straßen sät, wird Autos ernten. Wer Radwege sät, wird Radfahrende ernten. Klappt nicht? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Am Ende meines Beitrages sieht man Amsterdam. Der Löwenanteil aller zurückgelegten Wege findet auf dem Fahrrad statt. Was bei uns als Parkhaus für Autos errichtet würde, ist dort für Radfahrende reserviert.

Zitat
Ronny_Sommer

PS: gestern Abend fuhr ich mit PKW in baustellenbedingter Einbahnstrasse und was kommt mir widerrechtlich entgegen? Eine junge Frau auf verkehrsunsicherem Fahrrad, schwarz gekleidet und ohne Licht und Reflektoren! Ich fuhr nur ca 30km/h und habe sie erst rund 5m vorher erkannt. DA sollte der ADFC mal ansetzen statt Luftschlösser verwirklichen zu wollen!

Richtig, Autofahrer, die das Licht vergessen haben einzuschalten, oder welche mit überhöhtem Tempo sind mir noch nie untergekommen. Auch habe ich noch nie widerrechtlich auf Radfahr- bzw. Schutzstreifen abgestellte Pkw gesehen. Ebenso selten beobachtet man Rotlichtverstöße beim MIV und ist dankbar dafür, dass ein jeder sein Vehikel vor einem Zebrastreifen abbremst ...

Zitat
Nicolas Jost

Es steht dir frei, in ein verwinkeltes Dorf mit kleinen Gassen und Fachwerkhäusern zu ziehen. Luberon, Provence, Südfrankreich kann ich da empfehlen. Du darfst nur nicht aus nördlicher Richtung kommend nach Marseille fahren. Da trifft dich sonst der Schlag.

Ach, dürften es nicht auch ein paar andere, etwas internationalere Dörfer neben der Verkehrsprovinz Berlin sein als Luberon? Mir fallen da spontan Amsterdam, Kopenhagen, Oslo, London, Paris oder selbst New York ein. Klar, ganz allgemein gesprochen: Für einen Piefke von Welt, der dafür bekannt ist, seinen Kiez ohnehin nicht besonders gerne zu verlassen, mögen das nur Käffer sein. Aber man staunt: Sie alle geben bei Weitem mehr für ihre Radinfrastruktur pro Einwohner und Jahr aus als die avantgardistische Spreemetropole. Und jetzt kommt was noch viel Verrückteres: Im Gegensatz zur Bundeshauptstadt bauen sie keine Autobahn, sondern reißen sie mitunter sogar ab. Total abgedreht sind die Osloer. Denn ab 2019 ist die Innenstadt autofrei.

Zitat
Nicolas Jost

Die Bruttowertschöpfung aus dem Straßenverkehr beträgt weit über 400 Mrd. EUR p.a.

Prima, was in der Rechnung nur leider fehlt, sind neben den externen auch alle weiteren anfallenden Kosten. Dann nämlich schaut die Bilanz für die Straße schon sehr viel schlechter aus, wie nicht zuletzt ein Blick in die Schweiz verrät:

Zitat
Der Spiegel vom 05.01.2007

Autobahnbau, Klimaschäden, Arbeitsplätze - in einer bisher einzigartigen Studie hat die Schweiz Kosten und Nutzen des Pkw- und Lkw-Verkehrs gegenübergestellt. Heraus kam: ein erhebliches Defizit. In Deutschland scheuen Politiker die Auseinandersetzung mit dem Thema.

[...]Das Ergebnis liegt jetzt vor, die Bilanz beunruhigt. Eine jährliche gesamtvolkswirtschaftliche Wertschöpfung von 46 Milliarden Schweizer Franken (28,5 Milliarden Euro) (knapp 11 Prozent des Bruttoinlandprodukts) steht einem Kostenblock von 65 Milliarden (40,3 Milliarden Euro) gegenüber. Mit anderen Worten: Der so oft als "Motor der Wirtschaft" gepriesene Straßenverkehr ist in Wahrheit ein Verlustgeschäft - zumindest in der Schweiz.

Das Ergebnis des VCD ist noch weitaus desaströser. Einer Studie des Städtenetzwerks ICLEI zufolge liegt der Kostendeckungsgrad deutscher Straßen bei nicht mal 30%.

War sonst noch was? Ach ja ...

Zitat
Nicolas Jost

Welches Problem?

Stimmt, jährlich 47.000 vorzeitige Sterbefälle durch Feinstaub sind natürlich kein Problem. Und dass Unfälle zwischen Radfahrern und abbiegenden Kfz rund 20%
aller Unfälle mit Personenschaden und Radfahrerbeteiligung ausmachen und diese Unfälle laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zu über 90% vom Kfz verursacht werden, ist natürlich auch kein Problem.

-Signatur-
Die Leute haben vergessen, wie praktisch das Rad ist. Man muss es ihnen ständig zeigen und sagen: Guck mal!


Was immer die Koalitionsverhandlungen zwischen den Grünen, den Linken und den Sozialdemokraten ergeben, hier schon einmal ein Ausblick auf das Jahr 2066:

[www.bild.de]

Aber wie heißt es so schön: Es kommt immer anders und als man denkt ...

Bisher lagen eben noch die meisten Zukunfts-Prognosen daneben.
Zitat
Christian Linow
Die Zahlen sprechen trotz eines kühlen Oktobers eine signifikant andere Sprache: Täglicher Durchschnitt je Zählstelle 3.115. In Summe für den Zeitraum 1. Oktober bis 31. Oktober sind es 965.851 Radfahrende an allen Zählstellen.

Kannst du deine eigenen Links nicht richtig lesen? Jede Zählstelle belegt meine Aussage, also komm jetzt nicht mit Ablenkungsmannöver.

Zitat
Christian Linow
Ja, ein Radfahrer mag in der Tat nicht mehr Platz benötigen. Bei einem Radverkehrsanteil am Modal Split von gegenwärtig bereits 13% ist aber nicht bloß ein einziger Radfahrender unterwegs, sondern das Vielfache! Im Abschnitt Jannowitzbrücke beispielsweise sind an manchen Tagen genauso viele auf dem Velo unterwegs wie mit dem Auto. Und es ist und sollte das Ziel sein, diesen Wert weiter auszubauen.

Bitte auf Basis der Freiwilligkeit und nicht durch bauliche Verdrängungsmaßnahmen!

Zitat
Christian Linow
Wer Straßen sät, wird Autos ernten. Wer Radwege sät, wird Radfahrende ernten. Klappt nicht? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Am Ende meines Beitrages sieht man Amsterdam. Der Löwenanteil aller zurückgelegten Wege findet auf dem Fahrrad statt. Was bei uns als Parkhaus für Autos errichtet würde, ist dort für Radfahrende reserviert.

Die Strassen sind bereits da und werden genutzt. Was Amsterdamer toll finden, müssen Berliner nicht toll finden! In anderen Ländern werden Kinder verheiratet und geschwängert, ist dort ganz normal ...

Zitat
Christian Linow
Richtig, Autofahrer, die das Licht vergessen haben einzuschalten, oder welche mit überhöhtem Tempo sind mir noch nie untergekommen. Auch habe ich noch nie widerrechtlich auf Radfahr- bzw. Schutzstreifen abgestellte Pkw gesehen. Ebenso selten beobachtet man Rotlichtverstöße beim MIV und ist dankbar dafür, dass ein jeder sein Vehikel vor einem Zebrastreifen abbremst ...

Beim MIV sind das ärgerliche Einzelfälle, im Radverkehr leider Tagesordnung. Wer den Unwillen eines Großteils der Radfahrer sich an die StVO zu halten mit Fehlverhalten andere Verkehrsteilnehmer aufzurechnen versucht oder gar negiert, ist ein ignoranter Lügner dem nur seine Lobbyarbeit interessiert!

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
Ronny_Sommer
Die Strassen sind bereits da und werden genutzt.

Nur schrumpft der MIV-Anteil und der Anteil der Radler nimmt zu. Warum also sollte man nicht die Straßen neu aufteilen?

Zitat
Ronny_Sommer
Beim MIV sind das ärgerliche Einzelfälle, im Radverkehr leider Tagesordnung.

Illegale Straßenrennen und deren Folgen mit Toten und Verletzten sind also nur "Einzelfälle"?

Zitat
Ronny_Sommer
Wer den Unwillen eines Großteils der Radfahrer sich an die StVO zu halten mit Fehlverhalten andere Verkehrsteilnehmer aufzurechnen versucht oder gar negiert, ist ein ignoranter Lügner dem nur seine Lobbyarbeit interessiert!

Bei der Grammatik wird mir schlecht.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Falschparken, überhöhte Geschwindigkeiten, Rücksichtslosigkeit gegenüber Fußgänger und Radfahrer beim Einbiegen in abzweigende Straßen - all das sind im heutigem Autoverkehr leider keine bedauerlichen Einzelfälle sondern eher die Regel. Natürlich handeln nicht alle Autofahrer so, es fahren aber auch nicht alle Radfahrer, egal welche Farbe gerade die Ampel zeigt, quer über die Kreuzung.

Gruß
Micha

Zitat
Micha
Falschparken, überhöhte Geschwindigkeiten, Rücksichtslosigkeit gegenüber Fußgänger und Radfahrer beim Einbiegen in abzweigende Straßen - all das sind im heutigem Autoverkehr leider keine bedauerlichen Einzelfälle sondern eher die Regel. Natürlich handeln nicht alle Autofahrer so, es fahren aber auch nicht alle Radfahrer, egal welche Farbe gerade die Ampel zeigt, quer über die Kreuzung.

Nein, die zugeparkten Haltestellenbereiche (Nachtbushaltestellen), Zweite-Reihe-Parker (Kantstraße) und die widerrechtlichen Busspurbenutzer- und zuparker sind alles "nur Einzelfälle".

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Nur schrumpft der MIV-Anteil und der Anteil der Radler nimmt zu. Warum also sollte man nicht die Straßen neu aufteilen?

Das wird immer gern behauptet, nur stieg der Anteil gemeldeter PKW von 1.091.164 in 2008 auf 1.178.417 in 2016. Es stellt sich niemand einen neuen PKW ins Wohnzimmer statt damit zu fahren.

Zitat
B-V 3313
Illegale Straßenrennen und deren Folgen mit Toten und Verletzten sind also nur "Einzelfälle"?

Auch wenn du es nicht wahr haben willst, es bleiben Einzelfälle.


Zitat
B-V 3313
Bei der Grammatik wird mir schlecht.

1. wen interessiert das?
2. was hat das mit dem Thema zu tun?

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
Ronny_Sommer
Das wird immer gern behauptet, nur stieg der Anteil gemeldeter PKW von 1.091.164 in 2008 auf 1.178.417 in 2016. Es stellt sich niemand einen neuen PKW ins Wohnzimmer statt damit zu fahren.

Tolle (und bekannte) Statistik - nur wurden deswegen mehr Fahrräder verkauft/ verschrottet als neue gekauft? Der Anteil der Radfahrer steigt und daher gebührt ihnen auch mehr Platz. Radikal könnte man sogar die Streichung von Parkplätzen fordern um dort Radfahrparkplätze zu schaffen. Natürlich schön einzeln und hintereinander platzraubend wie bei den Autos...

Zitat
Ronny_Sommer
Auch wenn du es nicht wahr haben willst, es bleiben Einzelfälle.

Mit deutlich schlimmeren Folgen als die Verstöße der Radfahrer (die nicht in Ordnung sind).

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ein echter Ronny... du quasselst von grüner Ideologie anderer und dass du ja mit offenen Augen durch die Stadt gehst, präsentierst dich hier aber selber als größter (Automobil)-Ideologe überhaupt. Leute wie du haben den Schuss nicht gehört und stecken mit ihren Vorstellungen von Stadt und Stadtverkehr irgendwo zwischen den 50gern und 60gern fest. Komm am im 21. Jahrhundert und sieh ein, dass das Automobil zurecht auf einem absteigenden Ast ist und sich andere Fortbewegungsmittel den Platz (zurück) erobern, den für über ein halbes Jahrhundert das Automobil für sich beansprucht hatte. Aber hör bitte auf, bereits verlorene Schlachten zu schlagen. Es ist vorbei! Die Menschen holen sich die Stadt zurück und das ist verdammt gut so. Dass das nicht ohne Konflikte ablaufen wird, logisch. Aber eines muss ganz klar sein: eine autogerechte Verkehrspolitik hat im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren und die Zahl derer, die das auch so sehen nimmt stetig zu, während Meinungen wie deine zur Randerscheinung degradiert werden, ebenfalls zu recht. Das Wahlergebnis spiegelt das durchaus wieder und auch wenn ich erst jubele, wenn all das, was jetzt von der Politik angekündigt wurde auch umgesetzt wurde, scheint die jetzt vorgegebene Marschroute zumindest die nächsten 5 Jahre einigermaßen in die richtige Richtung zu haben.
Lass ihn brüllen. Was gab es 1989 für einen Aufschrei als die Busspuren eingeführt wurden oder die AVUS das Tempolimit bekam. Heute kräht danach kein Hahn mehr.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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